Frage zur Evolutionstheorie ?

13 Antworten

Die Evolutionstheorie ist eine der am besten belegten Theorien der gesamten Wissenschaft. Das Wort Theorie bedeutet in der Wissenschaftssprache nämlich nicht das gleiche wie in der Umgangssprache, also nicht, dass es theoretisch so gewesen sein könnte, aber durchaus Raum für andere Möglichkeiten da ist (das wäre übrigens eine wissenschaftliche Hypothese). Theorie heißt, dass die Behauptung durch wissenschaftliche Belege aus empirischer Forschung belegt sein MUSS, aber an ihr immer noch Erkenntnisse gewonnen werden können. Gravitation und Atome gehören deshalb auch in die Begriffswelt der Theorie.

Natürlich hatte Darwin für seine Theorie damals noch lange nicht so viele Beweise und war unter seinen Fachkollegen höchst umstritten, besonders als er behauptete, der Mensch und die Affen hätten gemeinsame Vorfahren. Dass wir vom Affen abstammen hat Darwin nie behauptet und nach ihm auch kein anderer Biologe. Es ist jedoch durch genetische Untersuchungen inzwischen belegt, dass wir am engsten mit Schinpansen, dann mit Gorillas und dann mit Orang Utans verwandt sind. Sie alle sind vor vielen Millionen Jahren aus einer gemeinsamen Urform hervorgegangen.

Molekulargenetische Untersuchungen an lebenden Spezies ist eine Möglichkeit, die Evolutionstheorie heute sicher zu belegen. Zu Darwins Zeiten belegte man dies noch durch Beobachtungen von gewissen Ähnlichkeiten bei verschiedenen Tieren, aber auch durch Untersuchungen von Fossilien. Die Paläontologie ist auch heute noch eine der wichtigsten wissenschaftlichen Disziplinen, die Erkenntnisse für die Evolutionsbiologen liefert. Deshalb ist die Evolutionstheorie heute keine Sache mehr, an die man glauben kann, sondern ein Gegenstand, von dem man zwar noch nicht alle Details kennt, aber von dem man sicher weiß, dass er existiert. 

voayager  06.09.2016, 16:09

Doch, wir stammen sehr wohl von Affen ab, allerdings nicht von den heutigen, dass sind nur unsere Vettern und Kusinen. Gemeinsamer Vorfahr war z.B. der Proconsul, eine Affenart.

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Die Evolutionstheorie beschreibt die Wirkungsweise und die Mechanismen der Evolution, nicht den tatsächlichen Verlauf der Evolution auf der Erde. Darwins Theorie erklärt dabei die fortlaufende Veränderung der Lebewesen durch Variation und Selektion. Diese beiden Faktoren nehmen auch in der modernen Synthetischen Evolutionstheorie eine zentrale Rolle ein, zahlreiche Aspekte sind aber hinzugekommen.

Ein klassischer Beweis für die von Darwin vertretene ungerichtete Variation und Selektion ist der Fluktuationstest (Luria-Delbrück-Experiment) aus den 40er Jahren. Unser Verständnis der DNA und der Mutationen sind weitere Stützen der Evolutionstheorie. Auch die kleineren Modelle, die Teil der Evolutionstheorie sind, orientieren sich an der Faktenlage und sind, soweit möglich, experimentell bestätigt.

Da die Evolutionstheorie ein rein abstraktes Modell ist, sagt sie nichts über die Verwandtschaft des Menschen o.Ä. aus. Diese Rekonstruktion der Evolutionsgeschichte ist ebenso wie die Erweiterung und Überprüfung der Evolutionstheorie Aufgabe der Evolutionsbiologie, es handelt sich dabei aber um mehr oder weniger getrennte Bereiche. Im Fahrunterricht musst du ja auch nicht jede einzige mögliche Verkehrssituation erlernen, sondern nur die allgemein gültigen Regeln. Das auf die Praxis anzuwenden ist etwas anderes.

Die Abstammungs- oder Deszendenztheorie, also die Annahme, dass heutige Lebewesen von früheren Formen abstammen und verwandt sind, hängt zwar eng mit der Evolutionstheorie zusammen, ist aber streng genommen getrennt von ihr zu betrachten, da sie ein abgeschlossenes Theoriengebäude darstellt. Die Abstammungstheorie ist ausgezeichnet belegt, unter anderem durch den Fossilbericht, abgestufte Ähnlichkeiten, Rudimente und Atavismen, Embryogenese und die geographische Verteilung von Arten.

Im Rahmen dieser Abstammungstheorie gilt auch als sehr gut gesichert, dass die Menschen zu den Menschenaffen gehören und ihre Vorfahren sich vor 6-8 Millionen Jahren von der Linie der Schimpansen trennten. Die Verwandtschaftsbestimmung erfolgt hierbei hauptsächlich durch verschiedene genetische Verfahren und vergleichende Anatomie. Die Entwicklung des modernen Menschen aus seinen Vorfahren ist größtenteils anhand von Fossilien nachvollziehbar.

Beweise, und damit meine ich 100%-ige, abschließende Beweise, die über bloße Existenzbeweise hinausgehen, findest du in der Naturwissenschaft (wenn man die Mathematik ausnimmt) vergeblich. Die wissenschaftliche Methode ist von Zweifel und ständigem Überprüfen geprägt, da der jetzige  Wissenstand von neueren Erkenntnissen abgelöst werden kann, und unhinterfragbare Wahrheiten lassen dies nicht zu und haben damit keinen Platz in der Wissenschaft.

Ontario  31.12.2016, 07:46

Im Grunde hast du das alles sehr gut beschrieben. Die Entwicklung des modernen Menschen aus seinen Vorfahren ist grösstenteils anhand von Fossilien nachvollziehbar ? Da enden aber schon die bis jetzt bekannten "Beweise". Es könnten beispielsweise viel ältere Fossilien irgendwo lagern, die noch nicht gefunden wurden und alle Theorien auf den Kopf stellen. Auch die Aussage, dass sich vor 6-8 MIllionen Jahren unsere Vorfahren von der Linie der Schimpansen trennten, dürfte eben auch nur eine Theorie sein. Ich gehe eher davon aus, dass es schon immer zwei Linien gab. Eine Linie zu der die Affen gehören und eine Linie zu der die Menschen gehören. Wie könnte sich eine Linie Schimpansen trennen und sich daraus Menschen entwickeln. Hätte es nicht auch sein können, dass sich aus der Linie Mensch der Schimpanse entwickelt hat ? Da eine Fortpflanzung zwischen Mensch und Schimpanse nicht möglich ist, wie sollte sich da eine andere Linie entwickeln können ?

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DiegoderAeltere  31.12.2016, 16:23
@Ontario

Es könnten beispielsweise viel ältere Fossilien irgendwo lagern, die noch nicht gefunden wurden und alle Theorien auf den Kopf stellen. 

Unter dem Vorbehalt der Widerlegung muss man in der Forschung immer arbeiten. Aber da solche Fossilien nicht bekannt sind, kann man sie auch nicht als Beweismaterial heranziehen.

Auch die Aussage, dass sich vor 6-8 MIllionen Jahren unsere Vorfahren von der Linie der Schimpansen trennten, dürfte eben auch nur eine Theorie sein.

Eine Theorie ist keine Vermutung. Dieser Wert wurde mit der molekularen Uhr ermittelt, bei dem man die genetischen Unterschiede zweier Arten und ihre jeweiligen Mutationsraten verrechnet. Dieses Verfahren ist nicht so exakt wie wir es gern hätten, aber es liegt auch selten völlig daneben. Die 6-8 Millionen sind also eine relativ verlässliche Angabe.

Ich gehe eher davon aus, dass es schon immer zwei Linien gab. Eine Linie zu der die Affen gehören und eine Linie zu der die Menschen gehören.

Diese Vorstellung ist sehr alt, wurde aber durch die genetischen Verwandtsschaftstest widerlegt. Menschen sind Teil der Gruppe der Affen und auch Teil der Menschenaffen. Schimpansen haben mehr gentische Ähnlichkeiten zum Menschen als zum Gorilla oder zum Orang-Utan.

Wie könnte sich eine Linie Schimpansen trennen und sich daraus Menschen entwickeln. Hätte es nicht auch sein können, dass sich aus der Linie Mensch der Schimpanse entwickelt hat ?

Die letzten gemeinsamen Vorfahren beider Gattungen waren weder echte Schimpansen noch echte Menschen. Es ist aber sehr wahrscheinlich, dass die Schimpansen diesem Vorfahren ähnlicher sehen als wir.

Da eine Fortpflanzung zwischen Mensch und Schimpanse nicht möglich ist, wie sollte sich da eine andere Linie entwickeln können ?

So funktioniert Artbildung nicht. Die Fortpflanzungsbarriere zwischen zwei Arten entsteht nicht im Laufe einer Generationen, sondern Stück für Stück zwischen getrennten Populationen, die ursprünglich der gleichen Art angehörten.

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Die Theorie von Darwin besagt im wesentlichen, dass sich alle Arten aus vorangegangenen Arten entwickelt haben und alle auf eine einzige Ausgangsart zurückführen lassen.

Aus der Ähnlichkeit von Mensch und Affe wird geschlossen, dass entweder eine Art von der anderen abstammt oder beide von einer gemeinsamen Ahnenart.

Belege im Sinne von naturwissenschaftlich-experimentellen Beweisen gibt es naturgemäß nicht, da die Evolution geschichtlich einmal so stattgefunden hat, wie sie stattgefunden hat. Ein Nachvollziehen der Evolution unter Laborbedingungen kann lediglich (aber auch immerhin) die Annahme stärken, dass es auch geschichtlich so gewesen ist, aber das ist kein Beweis für diesen Einzelfall. (Einzelfälle sind sowieso nicht Objekt naturwissenschaftlicher Betrachtung - genauer: nur als Element einer möglichst großen Stichprobe.)

Historische Aufzeichnungen so wie in der Geschichtswissenschaft haben wir auch nicht.

Immerhin können wir Plausibilitätsschlüsse aus gefundenen Fossilien etc. ziehen. Zumindest im Moment (seit etlichen Jahrzehnten) sieht es so aus, als seien die Mechanismen Entstehung einer Art aus einer anderen, Entstehung mehrerer Arten aus einer anderen und Abspaltung einer Art von einer anderen wesentlich besser mit den gefundenen Objekten vereinbar als eine Entstehung / Erschaffung mehrerer Arten / Familien unabhängig voneinander.

Jede Art von Wissenschaft braucht Beweismethoden, die ihr angemessen sind.

Da die Naturwissenschaften sich mit Phänomenen befassen, die regelmäßig auftreten, ist hier die angemessene Beweismethode das wiederholbare Experiment. 

Die Geschichtswissenschaft beschäftigt sich mit einmaligen Ereignissen, von daher ist das wiederholbare Experiment völlig belanglos hierfür; Historiker bechäftigen sich mit Aufzeichnungen und der Glaubwürdigkeit derjenigen, die diese Aufzeichnungen niedergeschrieben haben (dies schließt auch ihre mutmaßlichen Intentionen ein).

Die Biologie ist in vielen ihrer Teildisziplinen Naturwissenschaft und verwendet deshalb wiederholbare Experimente als Beweisgrundlage; die Evolutionsbiologie befasst sich aber mit einmaligen vergangenen Ereignissen und ist insofern am ehesten der Geschichtswissenschaft verwandt und erfordert andere Beweismethoden.

Interessante Frage, allerdings wird es darauf KEINE dauerhaft zuverlässige Antwort geben.

Darwins Ausführungen über Selektion und Variation begründete er mit eigenen Beobachtungen in der Natur und Hypothesen anderer Gelehrter und Wissenschaftler.

Seit rund 140 Jahren bemühen sich Heerscharen von Wissenschaftlern, die von Darwin formulierte Theorie über die Entstehung der Arten durch wissenschaftliche Beweise zu belegen. Diese Forschungen haben dazu beigetragen, das die damit betrauten Wissenschaftler viel Detailwissen über biologische Abläufe angesammelt.

Ansichten und Varianten der ET haben sich verändert und werden sich weiterhin immer wieder verändern. Die Theorien über Abstammung einzelner Arten untereinander wurden durch Entschlüsselung der DNA erst richtig in Gang gebracht und wurden dadurch ebenfalls erheblich "modifiziert".

Einen verwandtschaftlichen Nachweis für Mensch und Affen gibt es nicht.

Auch die von DIEGODERÄLTERE ins Feld geführte Fluktuation, Lucia-Delbrück-Experiment, eignet sich bei genauer Betrachtung NICHT als BEWEIS für Darwins Theorie, wie der folgende Auszug zeigt:

Oft wurde der Fluktuationstest dahingehend interpretiert, dass er die Gültigkeit der darwinschen Evolutionstheorie in Bakterien zeige und lamarckistische Theorien widerlege. Luria selbst hatte die Bakteriologie als "letztes Bollwerk des Lamarckismus" bezeichnet.[2]

Luria und Delbrück selbst waren allerdings zunächst vorsichtig, was die Verallgemeinerbarkeit ihrer Ergebnisse angeht.[3] Ihre Ergebnisse wurden in den folgenden Jahren durch weitere Experimente bestätigt, in denen beispielsweise anstelle der Resistenz gegen Bakteriophagen die Resistenz gegen Penicillin oder Röntgenstrahlung getestet wurde.

Während Luria und Delbrück aus ihrem Modell nur Mittelwert und Varianz der nach der Theorie spontaner Mutationen zu erwartenden Verteilung berechneten, gelang es Lea und Coulson 1949, einen mathematischen Ausdruck für die Verteilung selbst herzuleiten.[4] Sie wird Luria-Delbrück-Verteilung genannt und wird auch heute noch zur Bestimmung von Mutationsraten verwendet.[5]

Ende der 1980er Jahre wurde die Allgemeingültigkeit der Zufälligkeit von Mutationen durch eine Arbeit von John Cairns und Mitarbeitern[6] in Frage gestellt. Cairns untersuchte im Gegensatz zu Luria und Delbrück Fälle nichtletaler Selektion (d.h. die Bakterien können unter Selektionsdruck überleben, sich aber nicht stark vermehren) und fand, dass für die Bakterien günstige Mutationen deutlich häufiger auftraten als es durch zufällige Mutationen zu erklären war. Nach einer längeren kontroversen wissenschaftlichen Debatte um dieses als Adaptive Mutation bezeichnete Phänomen ist heute bekannt, dass verschiedene Mechanismen existieren, durch die Organismen als Antwort auf äußeren Selektionsdruck die Häufigkeit von Mutationen erhöhen können, beispielsweise durch das Bilden von fehleranfälligen Polymerasen.[7] Die Existenz zielgerichteter Mutationen als Reaktion auf äußeren Selektionsdruck konnte jedoch nicht gezeigt werden.

Interessant sind in diesem Zusammenhang die im Buch " Das kooperative Gen" von Joachim Bauer aufgezeigte Potenz zur Veränderung in unserer DNA: Erhebliche Mengen des Erbmaterials sind ungenutzte "mobile Einsatzreserve", die durch (UMWELT-)Stressoren zu gezielten, vorteilhaften Veränderungen in der DNA führen können. Dies läßt sich auch so interpretieren, dass die DNA das Potenzial für notwendige Änderungen in sich trägt, die beobachtete Selektion oder Variation also eine Option im jeweiligen Organismus sind, die (von Anfang an?) vorhanden sind oder waren.

Woher kommen diese potentiellen Fähigkeiten der DNA? GEN-eigenentwicklung über Jahrmillionen? Dies postuliert Richard Dawkins in seinem Buch "Das egoistische Gen". ICH halte das für Science fiction.

....viele Jünger von Dawkins hingegen halten es für richtig.

Schwere Entscheidung!

cheerio

Hyperhaes  07.09.2016, 15:53

Kann es sein, dass du dir mit deiner eigenen "Begründung" gerade selber widersprochen hast?

 Die Existenz zielgerichteter Mutationen als Reaktion auf äußeren Selektionsdruck konnte jedoch nicht gezeigt werden.

und:

Interessant sind in diesem Zusammenhang die im Buch " Das kooperative Gen" von Joachim Bauer aufgezeigte Potenz zur Veränderung in unserer DNA: Erhebliche Mengen des Erbmaterials sind ungenutzte "mobile Einsatzreserve", die durch (UMWELT-)Stressoren zu gezielten, vorteilhaften Veränderungen in der DNA führen können

Bakterien haben ausserdem die Möglichkeit des horizontalen Gentransfers, der die sprungahften Anstiege der Mutationsraten in der Evolution sehr gut erklären kann. 

Dies läßt sich auch so interpretieren, dass die DNA das Potenzial für notwendige Änderungen in sich trägt, die beobachtete Selektion oder Variation also eine Option im jeweiligen Organismus sind, die (von Anfang an?) vorhanden sind oder waren

Das ist extrem weit hergeholt und völlig ohne Anhaltspunkt v.a. weil es jede Menge Fragen über die Entwicklung in bestimmten Sub-Populationen aufwirft, wie z.B. Laktaseproduktion oder auch als anderes Beispiel Nylon-verdauende Bakterien.

Des weiteren sei auch noch auf das Newcombe-Experiment verwiesen, was deine These der zielgerichteten Mutationen ebenfalls widerlegt:

Durch zufällige Mutationen sind bereits zu diesem Zeitpunkt einige Bakterien-Zellen resistent gegen die beigefügten Bakteriophagen. Diese einzelnen Zellen können nach dem Verteilen über die gesamte Petrischale neue, resistente Zellkolonien bilden. Es sind daher nach dem Inkubieren auf der zweiten, verteilten Petrischale deutlich mehr überlebende (also resistente) Bakterien zu beobachten als auf der ersten Petrischale.

Newcombe konnte somit nachweisen, dass die Mutationen bereits vorliegen, bevor Selektionsdruck durch die Bakteriophagen anliegt. Die alternative Hypothese, nach der Bakterien erst als Reaktion auf den Angriff der Phagen-Resistenzen entwickeln, ist widerlegt.

Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Newcombe-Experiment

Es gibt keinen Anhaltspunkt für irgendwelche zielgerichteten oder "vorprogrammierten" Mutationsschritte, sondern alle Fakten deuten auf eine zufällige Verteilung hin und eine durch erhöhten Selektionsdruck erhöhte Mutationsrate. Das ist ja übrigens auch der Grund weshalb die Mutationszüchtungsversuche seinerzeit gescheitert sind. Wäre es so, wie du es aus Bauers Aussagen herausliest, würde Züchtung völlig anders aussehen.

Einen verwandtschaftlichen Nachweis für Mensch und Affen gibt es nicht.

Doch natürlich gibt es den. Sowohl auf morphologisch, anatomischer und genetischer Ebene. 

Hier mal etwas zum nachlesen darüber:

http://mbe.oxfordjournals.org/content/21/9/1792.long

http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC1832089/

Aber auch hier wieder die Frage, der bisher ausgewichen bist:

Wie genau müsste ein Beweis für dich aussehen, damit du diesen auch akzeptieren würdest?

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gromio  07.09.2016, 17:02
@Hyperhaes

1. Das heißt hier gutefrage.net, ich antworte nach meiner Überzeugung, Du gemäß Deiner.

2. Du würfelst alles durcheinander - das von mir zitierte Statement stammt nicht von mir, sondern von wissenschaftlichen Fachleuten, die etwas genauer hingesehen haben. Nein, ich habe mich nicht selbst "widerlegt".

3. DAS KOOPERATIVE GEN: Schon gelesen? Nein? Dann empfehle ich das mal als guteNacht Lektüre.

4. Bei Affe und Mensch könnte man aufgrund der prozentualen Übereinstimmung in den jeweiligen DAN evtl. davon sprechen, dass beide "aus derselben Werkstatt" kommen. Dies gilt auch für andere Lebewesen im Vergleich zum Menschen. Dennoch bleibt ein Affe ein Affe und ein Mensch ein Mensch. Und es gibt sicher fantastische Ideen dazu, wie ein Affe sich zum Menschen entwickelt haben könnte, genauer die DNA des Affen. Aber ICH halte das für science fiction. Von Beweisen kann man da keinesfalls sprechen, vielleicht von Indizien, aber "INDIZIEN-basierte" Entscheidungen sind oft falsch, wie man z.B. auch an Gerichten (Judikative) immer wieder feststellt.

Also, Du bleibst bei Deinen Antworten, ich bleibe bei meinen.

cheerio.

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Hyperhaes  07.09.2016, 21:33
@gromio

Zu 1.: Aha... daher auch so hochtrabende Kommentare wie deiner auf den Kommentar von "voayager"

Zu 2: Du hast zwei widersprüchliche Textstellen gebracht, also was genau soll den jetzt richtig sein? Zielgerichtet oder nicht zielgerichtet? 

Zu 3: Reingeschaut und angelesen... aber wo das die ET widerlegen soll, ist mir schleierhaft... Zumahl Bauer selbst sagt: 

Darwins zentrale Erkenntnis, dass alles Leben aus einer evolutionären Entwicklung hervorgegangen und durch einen gemeinsamen Stammbaum verbunden ist, ist unumstößlich

Bauer kritisiert Dawkins, bzw. dessen Ansichten, aber die ET? Wo denn? Des weiteren weise ich darauf hin, dass Bauers Aussagen auch teils ziemlich umstritten sind.

Zu 4: Wenn du die Links dir mal angesehen hättest, würdest du feststellen, dass es sich nicht auf eine bestimmte Ähnlichkeit in der DNS beschränkt.... wie war das doch gleich mit "Gute-Nacht-Lektüre"?  

Und zu: 

"
Dennoch bleibt ein Affe ein Affe und ein Mensch ein Mensch
"

Wo genau soll denn die Grenze sein? Wo ist diese magische Trennlinie, sowohl aus anatomischer als auch genetischer Sicht?

... Im Übrigen stelle ich fest, dass du -mal wieder- meiner wesentlichsten Frage ausgewichen bist..

Also, Du bleibst bei Deinen Antworten, ich bleibe bei meinen.

Weisst du... Ich nehme mir das gleiche Recht raus wie du, Antworten hier auch kommentieren zu dürfen...

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uteausmuenchen  07.09.2016, 21:48
@gromio

gromio,

es gilt das alte Prinzip: Wenn Verbreiter unwissenschaftlicher Thesen etwas als "ihre Meinung" hinstellen  und daraus postulieren, nun sei die These unangreifbar geworden, dann ist ein netter rhetorischer Trick, der jedoch nicht darüber hinwegtäuschen kann, dass der Verweis auf die unterschiedlichen "Meinungen" nichts anderes ist, als der Versuch der Abkehr von der Erörterung auf Ebene der Sachargumente.

Das Recht auf Meinungsfreiheit bedeutet keineswegs, dass alle Meinungen gleichermaßen als richtig und zutreffend zu gelten hätten. Für manche Meinungen sprechen eben Berge von Befunden, manche Meinungen müssen diese ignorieren.

Vielleicht würdest Du ja Deine Meinung ändern, wenn Du Dich einmal ernsthaft mit den vorhandenen Belegen auseinander setzen würdest...

Zum Buch von Joachim Bauer:

Es enthält viele Fehler. So steht zum Beispiel die Endosymbiontentheorie in keiner Weise im Widerspruch zur ET und wird auch in den biologischen Lehrbüchern keineswegs totgeschwiegen (ein absolut hanebüchener Vorwurf, den man mit dem simplen Aufschlagen einiger Bücher wie z.B. der "Evolutionsbiologie" von Kutschera leicht entkräftet). Auch das Aussterben der Dinosaurier nach einem Meteoriteneinschlag stellt Bauer als unvereinbar mit Darwin dar - was völliger Unsinn ist.

Bevor Du das Buch als Argument gegen angeblichen SciFi ins Felde führst, solltest Du es selbst (nochmal?) lesen - und zwar vor allem den Einleitungssatz des letzten Kapitels:

"Darwins zentrale Erkenntnis, dass alles Leben aus einer evolutionären Entwicklung hervorgegangen und durch einen gemeinsamen Stammbaum verbunden ist, ist unumstößlich."

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Darwins Theorie kann man auch als zwei Theorien sehen:

Die Theorie von natürlicher Selektion und die Theorie eines gemeinsamen Vorfahren aller heutigen Lebensformen auf der Erde.

Beides ist heute sehr gut belegt. Natürliche Selektion ist praktisch eine Binsenweisheit: Es gibt Vererbung von Merkmalen nicht jedes Merkmal ist gleich nützlich für das Überleben und die Fortpflanzung eine Population. Das alles lässt sich sehr leicht beobachten beziehungsweise herleiten. Und obendrein sehen wir ja auch, dass künstliche Selektion (=Züchtung) funktioniert.

Die Belege für einen gemeinsamen Vorfahren sind sowohl genetischer, als auch morphologischer und paläontologischer Natur. All diese Disziplinen werden heute dazu verwendet, detaillierte Stammbäume zu konstruieren.

Die Evolutionstheorie ist heute eine der wichtigsten Theorien in der Biologie und auch eine der erfolgreichsten. Dass einige Leute behaupten, dem wäre nicht so, liegt einerseits daran, dass sich zu fast jeder wissenschaftlichen Theorie solche Leugner finden lassen. Auch passt die Evolutionstheorie vielen religiösen Predigern nicht in den Kram, was sie besonders anfällig gegen Leugnung in der Öffentlichkeit macht.

Zur Frage ob Menschen von Affen abstammen: Die kurze Antwort lautet ja. Die lange Antwort lautet: Wir stammen von Arten ab, die zu den Anthropoidea zählen. Anthropoidea können mit Affen gleichgesetzt werde. Denn das eine ist der wissenschaftliche Name, das andere der Name unserer Alltagssprache.

Es gibt die populäre Aussage "Menschen und Affen haben nur gemeinsame Vorfahren". Das trifft nur auf Menschen und heute lebende Affenarten, wie Schimpansen, zu.