Von wem erleben Juden am meisten Rassismus und diskriminierung?

6 Antworten

In Deutschland werden Juden vor allem durch die rechtsextremistische Szene diskriminiert.

Es gibt beispielsweise neonazistische Verlage, die illegalerweise verbotene, antisemitische Bücher publizieren. Auch Bands mit rassistischen, antisemitischen Texten und außerdem gewalttätige Anfeindungen.

In Deutschland wurden im Jahr 2021 genau 3.027 Straftaten mit antisemitischem Hintergrund dokumentiert, davon waren 2.552 durch Rechtsextremismus zu erklären, etwa 127 durch ausländische oder religiöse Ideologie.

paradox1899  12.02.2023, 14:49

Diese Statistik ist halt nur wenig wert, da entsprechende Straftaten seit 2008 automatisch pmk-rechts zugeordnet werden, sobald kein Täter ermittelt werden kann, bzw. "wenn keine gegenteiligen Tatsachen zur Tätermotivation vorliegen."

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Plincheeee  12.02.2023, 14:52
@paradox1899

Die Statistik ist von 2021.

Hast du ansonsten einen faktischen Beweis für deine These?

Allgemein werden keine Straftaten als rechtsextremistisch eingestuft, ohne dafür auch tatsächlich einen Anlass zu haben.

Ich halte deine Aussage eher für eine absichtliche Verharmlosung rechtsextremistischer Straftaten und Gesinnungen.

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paradox1899  12.02.2023, 15:15
@Plincheeee
Die Statistik ist von 2021.

Und?

Hast du ansonsten einen faktischen Beweis für deine These?

Das ist keine These, sondern eine Tatsache. Das kannst man beispielsweise aus diesem Dokument entnehmen.

3.1 Seit wann wird die Kriminalstatistik dahin gehend geführt, dass bei einer politisch motivierten Tat (unbekannt welcher politischen Richtung der Täter angehört) diese PMK-rechts zugeordnet wird?
Seit dem 01.01.2008 gilt diese bundesweit einheitliche Regelungslage für antisemitische und fremdenfeindliche Straftaten. 

Oder auch hier.

Die bundesweiten Vorgaben sähen vor, dass eine antisemitische Tat dem Phänomenbere ich PMKrechts zugeordnet werde, wenn keine gegenteiligen Tatsachen zur Tätermotivation vorlägen. 

Es gibt noch mehr solcher Anfragen die das offiziell bestätigen. Die FAZ hat das auch schon mal thematisiert.

Allgemein werden keine Straftaten als rechtsextremistisch eingestuft, ohne dafür auch tatsächlich einen Anlass zu haben.

Doch. Wie oben bewiesen.

Ich halte deine Aussage eher für eine absichtliche Verharmlosung rechtsextremistischer Straftaten und Gesinnungen.

Und ich halte es für eine Verharmlosung solche Dinge zu ignorieren. Die neue Rechte hat längst andere Feindbilder.)

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tanztrainer1  17.09.2023, 18:44
@paradox1899

Politisch motivierte Straftaten, die nicht zuordenbar sind, werden wirklich nicht einfach den Rechtsextremen zugeordnet.

Die stehen wirklich als nicht zuordenbar in den Berichten.

Klar ist aber auch, dass als neue Sündenböcke der Rechtsextremen die Flüchtlinge, und da vornehmlich die Muslimen herhalten müssen.

Dabei wird aber gern vergessen, dass zum Beispiel nicht jeder Syrer automatisch ein Muslimer sein muss, es gibt auch Syrisch-Orthodoxe.

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paradox1899  17.09.2023, 18:56
@tanztrainer1

Falsch. Dort landen nur die, die tatsächlich nicht zugeordnet werden können. Ein Angriff, beispielsweise auf eine Synagoge, gilt als pmk rechts, bis sich etwas gegenteiliges ergibt. Also auch wenn kein Täter ermittelt werden kann.

Vielleicht möchtest du dir ja mal die von mir verlinkten Quellen ansehen.

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Laut dem offiziellen Zahlenmaterial des Verfassungsschutzes natürlich von Rechtsextremisten, wenn man sich die Straftaten anschaut. 2020 gab es 2.224 antisemitisch motivierte Straftaten von Rechts, darunter 50 Gewalttaten. Schau hier (S. 22). Aber:

Jeder redet über den Antisemitismus von Rechts. Wir hier sind in den sechs Jahren noch nie von Nazis oder Rechten angegriffen worden. Wir werden immer von Muslimen bedrängt, bespuckt. "Ihr Scheiß Juden, warum steht ihr hier?", das hören wir eigentlich ständig, das ist schon normal.
Andreas Müller, Initiator "Mahnwache für Israel und gegen Antisemitismus"

In anderen europäischen Staaten ist es ganz schlimm, etwa in Frankreich oder Holland.

In Deutschland von Rechten und von Muslimen. Von letzteren so stark, dass sich 2021 sogar der Zentralrat der Muslime geäussert hat:

Der Vorsitzende des Zentralrats der Muslime, Mazyek, hat die antisemitischen Übergriffe in mehreren Städten scharf verurteilt. Mehrere Innenminister bekräftigten, null Toleranz bei derartigen Ausschreitungen zu zeigen.
Der Zentralrat der Muslime in Deutschland hat zur Gewalt gegen Synagogen in Deutschland und antisemitische Übergriffe in mehreren Städten deutliche Worte der Kritik geäußert: "Wer unter dem Vorwand von Kritik an Israel Synagogen und Juden angreift, hat jedes Recht auf Solidarität verwirkt", sagte der Vorsitzende, Aiman Mazyek, der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung".
Die "widerlichen Attacken auf unsere jüdischen Mitbürger" in den vergangenen Tagen verurteile er entschieden. Wer Rassismus beklage, selbst aber antisemitischen Hass verbreite, verliere alle Glaubwürdigkeit, so Mazyek.
https://www.tagesschau.de/inland/zentralrat-der-muslime-nahost-konflikt-101.html

Von Rechtsextremisten und radikalen Islamisten, die auf der Straße überwiegend mit der Flagge des palästinensischen Regimes auftreten.

2000-2018 erlebte ich bis zu 99% den Judenhass durch Muslime, den Rest von Nazis. 2018 wurde mir das zu blöde, zumal ich etwas zu häufig erlebte, die Polizei nahm die Anzeigen nicht ernst, flüchtete ich nach Israel. In Israel erlebe ich zum ersten Mal in meinem Leben ohne diesen nervigen Hass ohne Schutz.

Ich kenne viele Leute hier, dir vor dem Hass nach Israel flüchteten.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – אני יהודי ישראלי - Ich bin israelischer Jude.
Landlos1 
Fragesteller
 12.02.2023, 18:42

Die polizei nahm die anzeigen nicht ernst??

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AriRosh  12.02.2023, 19:17
@Landlos1

Die von meinen (jüdischen) Freunde nicht, meine nicht. Ein guter Freund von mir wird seit fast 2 Jahren von Arabern beim von der Arbeit Nachhause kommen attackiert. Zuletzt handelte er sich eine Anzeige von der Polizei ein, er würde die Polizei angeblich mit Fake-News nerven. Ich kenne die Situation und finde die Reaktion der Polizei als "normal", denn anders erlebe ich es auch nicht und tausende andere Juden.
Als man mich einmal tätig an griff, weil ich Jude bin und damit schuldig, was angeblich in Israel passiert, hab ich nach seinem ersten Schlag dem so eine gezimmert, in der Folge sprach es sich sehr schnell herum, sich per Prügel besser nicht mit mir anzulegen. Seit 1984 aktives Karate hinterließ seine Spuren. Doch den wenigsten Juden beherrschen einen Kampfsport, sich damit wehren zu koennen. Nur bei angespuckt und beleidigt zu werden wendete ich kein Karate an, versuchte es einfach nur auszuhalten. Bis 2018.

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AriRosh  12.02.2023, 19:56
@Landlos1

Ja, ist nervig. Aber seit 4 Jahren ists ja für mich vorbei.

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