Verzweifelt - Sohn treibt uns in den Wahnsinn. Was tun?
Hi. Es geht um folgendes.. unser Sohn (6) kommt jetzt in die Schule. Er ist seit seiner Geburt verhaltensauffällig. Zuerst schreikind, dann immer super anstrengend und schwierig und mittlerweile permanent laut und schreit pausenlos. Auch wenn er gut gelaunt ist, er schreit immer. Macht ständig Geräusche. Hört überhaupt nicht auf uns.
Im Kindergarten war es auch jahrelang eine Katastrophe für die Erzieher und die anderen Kids. Dort verhält er sich auch ähnlich.
Wir waren schon beim Psychiater, er hat dort eine komplette Testung durchlaufen mit dem Ergebnis dass es kein Ergebnis gibt. Ich dachte ich höre nicht richtig. Sie meinten, dass er sich sehr gut konzentrieren konnte in den Tests und sie deshalb ADHS ausschließen können. Auch sei er bei ihnen durchwegs freundlich, ruhig und kooperativ gewesen. Keinerlei Anzeichen für irgendwelche Störungsbilder.
ja, in fremden Umgebungen zeigt er sich nicht so wie er ist. Aber in den Kindergarten kommen und dort beobachten war leider für den KJP keine Option..
in den letzten Wochen hat es sich soweit verschlimmert, dass ich ein nervliches Wrack bin. Mein Sohn ist keine einzige Sekunde des Tages mal still. Er rennt den ganzen Tag herum, tobt, spielt unendlich laut, Kibbelt mit den Geschwistern, stänkert, brüllt herum. Weder klare Regeln, Konsequenzen, noch Belohnungssysteme fruchten.
Wir haben mit 2 Tageskliniken telefoniert, wurden von beiden abgewiesen, da er ja bereits eine Testung durchlaufen hat und sie meinten wir sollen einfach dort nochmal hingehen.
Der nächste freie Termin dort ist erst im Oktober. Es ist einfach zum heulen. Ich weiß nicht mehr weiter. Halte das keine Tag mehr aus
Wurde auf Autismus mit gutem Masking getestet?
Da hieß es nur „er schaut uns doch in die Augen, das kann es also nicht sein“
6 Antworten
Das ist übel, wenn ihr vom Gesundheitssystem nicht ernst genommen werden bzw es so lange Wartezeiten gibt. Das tut mir leid. Ich würde versuchen, eine Zweitmeinung zu bekommen. Der Kindergarten bzw Schule kann ja auch einen Bericht über das Kind schreiben, den ihr mit in die Klinik nehmen könnt.
Darüber hinaus empfehle ich euch eine Erziehungsberatungsstelle - das soll keine Kritik an eurem Erziehungsverhalten sein. Jedoch ist es so, dass man mit den Sozialarbeitern/Psychologen gut herausarbeiten kann, welche Skills eurem Kind helfen könnten, sich selbst zu regulieren.
Darüber hinaus könnt ihr auch zur Beratung ans Jugendamt wenden. Wäre dein Text oben eine berufliche Mail an mich, dann würde ich dich einladen und Hilfen zur Erziehung prüfen - zum Beispiel eine Tagesgruppe.
Bei mir als Kind war es sehr ähnlich. Mir wurde auch gesagt das ich kein ADHS habe, was sich aber viele Jahre späte als eindeutig falsch und Dumm herausstellte.
ADHS verstehen noch immer selbst Psychologen und Ärzte kaum. Bei Kindern ist es noch komplexer. Es gibt aber auch mega Kompetente, nur muss man bereit sein zu suchen.
Das er bei der Diagnostig ruhig ist spircht eher dafür. Dort ist viel neues, was Dopamin auslöst und einen Hyperfokus, dadurch funktioniert er dortz perfekt. Das spricht mehr dafür als dagegen. Wenn dein Kind außerdem nicht ganz Dumm ist, sind die tests dort auch nicht besonders schwer und man kann sich da auch zusammenreißen .
Wichtig zu bedenken ist aber auch, dass es natürlich sein kann das er es wirklich nicht hat.
Ich würde dir empfehlen dich mit leuten die es haben zu unterhalten. Die aind objektiv und haben es selbst erlebt. Ansonsten kannst du auch Googlen wenn du ehrlich zu dir selbst bist und so herausfinden ob es ADHS wirklich sein müsste.
Sollte er es haben leidet er und du ein Leben lang darunter. Allerdings nicht schlimm weil es super Lösungen gibt die alle entlasten und ein gutes leben ermöglichen.
Sie meinten, dass er sich sehr gut konzentrieren konnte in den Tests und sie deshalb ADHS ausschließen können. Auch sei er bei ihnen durchwegs freundlich, ruhig und kooperativ gewesen. Keinerlei Anzeichen für irgendwelche Störungsbilder.
Aufmerksamkeit. Darum geht es. Je mehr er sich wie die Axt im Walde benimmt, umso mehr bekommt er Aufmerksamkeit.
Er hat irgendwann gelernt, dass alle um ihn herum springen, wenn er brüllt, schreit und quietscht.
Bei unserem Sohn war's ähnlich wenn auch nicht in dieser Lautstärke. Aber anderweitig. Zuhause ein normaler Bub aber in der Kita ging's ab.
Wir haben die Frühförderung der Lebenshilfe hinzugezogen und die Kita gewechselt. In der neuen Kita Typ big Mama. Resolut, fackelte nicht lange aber ein riesiges Herz.
Da sagte man ihm klar die Regeln und wer sie nicht hielt, saß draußen an der Garderobe. Da saß er dann die erste Woche echt oft. Abwechselnd mit anderen, die daneben waren. Jungs wie Mädels.
Gleichzeitig wurde der Fokus in der Kita als auch Zuhause nur noch und ausschließlich auf die positiven Dinge gelegt. Egal wie banal es auch erschien. Jedes "funktionieren" wurde mir einem Lob belohnt.
Es hat keine 6 Wochen gedauert und der Bub war in der Kita wie ausgewechselt. Und ging dann auch gerne hin.
Reagiert also nicht mehr auf geschrei und gebrüll und gekibbel sondern nur noch auf das, was klappt. Bestärkt ihn in dem was er kann und ignoriert was er macht.
Hmm ja, Kinder können einen an seine Grenzen bringen...
Auf jeden Fall scheint der kleine Kerl unendlich Energie zu haben.
Manche Kinder sind so, wenn sie zu viel Zucker kriegen , also auch Limos, Bonbons, und solche Sachen.
Habt Ihr es mit Sport probiert: Ringerverein, Fußballverein etc., irgendwas wo er gefordert wird und seine Energie ablassen kann ? Hat bei meinem Sohn gute Erfolge gebracht - wenn der nicht regelmäßig trainiert hat, dann wusste der auch nicht wohin mit seiner Kraft und wurde hibbelig. Er hat mit 6 Jahren angefangen zu ringen und heute mit 25 Jahren fühlt er sich noch immer nicht wohl, wenn mal Tainingspause ist :-)
Letztlich muss das Jugendamt dann ran. Auch wenn es das wirklich letzte an Option ist was du tun kannst. Sage denen wie es läuft, sage dass du nicht mehr kannst. Sage, dass die angeblich keine Diagnose gefunden haben. Du brauchst Hilfe.
Die Kita hätte das Kind schon längst in Fallgespräche reinnehmen müssen. Anscheinend nicht erfolgt.
Da das Kind jetzt in die Schule kommt werde ich dir verdeutlichen wie es weiter geht. Die Schule fakelt nicht lang. Kinder die nicht mitmachen, laut sind und nach Lustprinzip handeln wandern ab auf die Förderschulen. Das heißt ca 1-3 Monate werden in so einer Situation jetzt vergehen, bevor gewechselt wird.
Zumindest ist es in unserem Ort so.