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Ja, ich bin dafür.
Ist es ein notwendiges Übel, das Renteneintrittsalter aufgrund der steigenden Lebenserwartung zu erhöhen?

Nein, es ist kein notwendiges Übel. Tatsächlich kehren zahlreiche Rentner nach 3 oder 4 Monaten Rentendasein wieder in einen mies bezahlten Teilzeitjob zurück, weil ihnen in der Rente langweilig wird.

Immer nur den Garten machen, das Haus zu streichen und mit dem Hund Gassi zu gehen, wird oftmals eben auch langweilig.

Alex

Nudelauflauf28 
Fragesteller
 12.05.2023, 19:03

Zahlreiche? Gibts da eine Statistik dazu?

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EinAlexander  12.05.2023, 19:29
@Nudelauflauf28
Sehr interessant!

Ich kann dir dazu jede Menge private Anekdoten nennen. Meine Steuerberater haben es mit Mühe und Not geschafft, den Kanzlei-Gründer mit 72 Jahren in den Ruhestand zu versetzen. Und was macht der? Gründet eine neue, eigene Steuerberater-Kanzlei.

Exakt dasselbe mit meinen Anwälten. die sind ihren Senior mit 70 losgeworden, worauf der gleich wieder eine eigene Anwaltskanzlei gründete.

Ein Mitarbeiter meiner Metzgerei ging mit 65 in Rente und tauchte 6 Monate später wieder in einer anderen Metzgerei auf.

Ein Kunde von mir verkaufte sein Ingenieurbüro mit 69 und gründete mit 70 eine Unternehmensberatung für Ingenieure.

Viele meiner selbständigen Kunden sind weit über 67 Jahre alt und denken nicht ans Aufhören, obwohl sie steinreich sind.

Ein 63-jähriger Bekannter meiner Mutter erzählte mir, dass er so Angst hat, wenn er in 4 Jahren in Rente muss. Er wisse dann gar nicht, was er den ganzen Tag machen soll.

Wolfgang Grupp ist 81 Jahre alt, Dieter Schwarz ist 83 Jahre alt - arbeiten beide noch.

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OLDO1975  14.07.2023, 22:57

Mir wäre nicht langweilig. Ich könnte mich gut beschäftigen.😃

Musizieren, Musik hören, Spazieren, Fahrrad fahren,

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Nein, ich bin dagegen.

Und wieder einmal wird eine Erklärung für etwas vorgeschoben, damit etwas ganz anderes versteckt werden soll.

Die Verschiebung des Renteneintrittsalters auf bald 70 Jahre hat NICHTS mit der Lebenserwartung zu tuen - sondenr mit der Alterspyramide der bundesdeutschen Bevölkerung (ruhig mal mit den Einstellmöglichkeiten spielen). Am Trend ändert sich aber nichts.

Dann diese zeigt ganz klar: Es werden immer weniger Bürger in diesem Land.

Das versucht man auf zwei Arten zu umgehen:

  1. Man hole immer mehr Menschen aus anderen Ländern hinzu.
  2. Man schicke die arbeitende Bevölkerung immer später in Rente - damit sie möglichst lange noch dem System "Arbeit" zur Verfügung stehen.

Sprich: Man schiebt die angeblich steigende Lebenserwartung vor, um das seit Jahrzehnten bekannte Problem der sinkenden Bevölkerungsdichte zu kaschieren.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Menschlichkeit ist mein persönlicher Grundsatz!
SummerDragonfly  05.06.2023, 22:24

Der traurige Witz an der Sache ist, daß die Lebenserwartung in Deutschland noch nicht mal so hoch ist wenn man diese mit anderen Ländern vergleicht.

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Nein, ich bin dagegen.

Moin,

gewisse Sachen in einem Satz auszudrücken ist schwierig. Ich versuche es trotzdem mal!

Das deutsche Rentensystem wird wegen der Umlage auch als Generationsvertrag bezeichnet!

Der Satz: Eine Vertrag, der sich während der Laufzeit zu ungunsten einer Person ändert ist nicht zulässig! (ohne Sonderkündigungsrecht! ... )

Warum Soll ich den Rentner 60% vom Netto ab 63 finanzieren, während mir die nächste Generation bsw. nur 42% ab 70 finanziert!
Der der sich das System ausgedacht hat, ist nicht mehr Haftbar zu machen! Deshalb kann man nur erstmal so weiter machen und versuchen, das wir alle das System mit Steuern sichern bis man die Generationsberge "Die Boomer Generation" "abgearbeitet" hat! (Und eine Konstante Bevölkerung erreicht hat!)

(Die Lebenserwartung ist etwas Individuelles! Das kann man nicht vorher vorhersagen! [Es wird natürlich versucht!])

Grüße

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung
HugoHustensaft  13.05.2023, 15:07

Wenn Du schon den Generationenvertrag ansprichst:
Der wird von vielen Menschen ja nicht eingehalten, denn der besteht nicht nur aus der Komponente, die heutigen Rentner zu bezahlen, sondern auch eine neue Generation Beitragszahler zu schaffen - wer also keine Kinder bekommen hat, dürfte nur eine Teilrente bekommen, aktuell steht der aber regelmäßig besser da.

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Fleischtester  14.05.2023, 10:29
@HugoHustensaft

Moin,

sehe ich nicht so. Wenn der Staat entscheidet Jung und Alte Menschen über so ein System zusammenzuketten, dann ist er auch dafür Verantwortlich die Bedingungen entsprechend Sicherzustellen. Er hätte sowohl das exorbitante Bevölkerungswachstum nach dem 2.WK verhindern müssen und muss heute auch wesentlich mehr tun um die Kinderlosigkeit zu bekämpfen. Allein das Frauen sich teilweise entscheiden müssen: "Kind oder Karriere" ist schon allein ein Grund! (Ich würde Männer auch zu 6 oder 7 Monaten "Kinderurlaub" "verpflichten" anstatt nur zu 2! ... (Und dann springen wir schon in das Thema Produktivität: Die steigt beständig. Scholzi hat während einer Wahlkampfveranstaltung sogar indirekt zugegeben, das die Rente mit 67 damals von Experten empfohlen worden war, das die "Horrorsituation", die die Experten als Grundlage genannt haben, so gar nicht eingetroffen ist. Ich gehe davon aus, das diese Art der Kampagnen nur dazu dient die Gewinne gewisser Konzerne aufzubessern, auf Kosten der Arbeiter natürlich! ...)

Grüße

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Nein, ich bin dagegen.

Das halte ich für zu kurz gedacht. Klar - die Lebenserwartung steigt - aber man muss diese Statistik (und zugehörige) wirklich auch mal richtig interpretieren. Im gleichen Maße steigt nämlich die Bezugsdauer von Leistungen aus der Pflegeversicherung.

Bedeutet - richtig gelesen - die Leute werden älter, müssen aber auch immer länger gepflegt werden. Warum und wie bitteschön sollten die dann länger arbeiten? Das stimmt doch schon statistisch nicht. Sicherlich gibt es Leute (siehe auch der Präsident im Ami-Land), bei denen das geht, aber das sind statistische Ausreisser.

Voraussetzung sind natürlich dann auch die geeigneten Jobs.

SummerDragonfly  05.06.2023, 22:22

Deutschland steht übrigens im EU Vergleich nicht so gut da, was die Lebenserwartung angeht.

Beamte und Reiche leben in der Regel länger, weil die sich die bessere Versorgung leisten dürfen/können und meist nicht so viele Sorgen & Stress haben.

Hart körperlich arbeitende und Menschen die ständig mächtig Stress auf der Arbeit ausgesetzt sind (von Arbeiter bis zur oberen Mittelschicht) sterben meist auch schon früher, weil die meist massiv gesundheitlich angeschlagen sind ab 50+.

Das Schneeballsystem muss dringend reformiert werden. Ewiges Bevölkerungswachstum ist schon allein Platztechnisch ein Problem in Sachen Wohnraum und Infrastruktur.

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Zwillinge026583  08.06.2023, 22:49
@SummerDragonfly

Wenn es um die Lebenserwartung geht, sollte es auf jeden Fall eine Statistik für Pensionäre und eine Statistik für den Normalrentner geben, sind ja auch 2 Systeme.

Ein weiterer Punkt, alte Menschen sind nicht länger "Arbeitsfähig", werden aber dafür Dank moderner Medizin, länger am Leben erhalten.

Dritter Punkt, Rente später ab 70, bedeutet doch nicht, daß viele Menschen bis dahin durchhalten werden , sondern man freut hier sich lediglich, ganz legal für jedes Jahr, üppige 3,6% abziehen zu dürfen.

Vierter Punkt, es wird immer von einem unbezahlbaren Rentensystem gesprochen. Bitte hier die Mühe machen, wieviel möchte die Rentenkasse von Arbeitgeber- und Arbeitnehmerseite an Euro kassieren, um für 1 Arbeitsjahr nur 1,0 Rentenpunkt gut zu schreiben? 1 Rentenpunkt ist aktuell 2023 37,60 Euro wert. Bitte festhalten - 8000 Euro!!!! und das für 1 Arbeitsjahr!!!

Leider wird bei Diskussionen viel zu wenig über den Rentenpunkt bzw. Rentenpunkte erwähnt, dabei ist ja das gerade Rentenpunkte Konto, worum es sich eigentlich alles dreht, ob man mit 35 Jahren Beitragsjahren ab 63 in Rente gehen darf, mit Abschlägen pro Jahr 3,6% ist dann schon fast wieder sekundär.Bei 4 Jahren (Rente 67)a 3,6% Minus kommen wir auf 14,4% lebenslanger Abzug jeden Monat!

Fünfter Punkt. Frauen haben bekanntlich eine deutlich höhere Lebenserwartung, dann bitte aber noch dazu erwähnen, welchen Durchschnitt an Rente nur bei Frauen, pro Person gerechnet werden muß. Es ist eine klägliche Rente im Durchschnitt! hier fehlen einfach die Rentenpunkte, das ist Fakt.

Männer liegen in der Lebenserwartung zwar bei ca. 78 Jahren, in den alten Ländern, in den neuen Länder deutlich niedriger und die die Männer dürfen ihre zwar höhere Rente nun mit der kläglichen Rente der Ehefrau zusammenschmeißen.

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Zwiegespalten

Es wird weniger um das Renteneintrittsalter alleine gehen, sondern auch um die Faktoren wie Beitragsjahre und Entgeltpunkte.