Sollte man taktisch wählen?

14 Antworten

Vom Beitragsersteller als hilfreich ausgezeichnet

Sollte man eigentlich nicht, denn das verfälscht das Wahlergebnis. Vielleicht sollte man Umfrageergebnisse besser ab 2 Monate vor der Wahl komplett nicht mehr veröffentlichen.

Ich hatte einige male die Linkspartei gewählt und bin damit meistens auf die Nase gefallen. Jetzt bin ich am überlegen ob ich die Linke oder die SPD wähle. Die SPD hat für mich einfach zu viele Altlasten: wie Björn Engholm (BaFöG-Reform), Steinmeier (Ukraine Politik, 1 € Jobs) und natürlich die Agenda 2010.

Der Dietmar Bartsch aber ist mir nach wie vor sehr sympathisch. Immer sachlich und korrekt!

Von Experte DianaValesko bestätigt

Gerade Parteien, die 3-7% laut Prognose bekommen benötigen jede Stimme, um eine Chance zu erhalten mit zu bestimmen. Ich wähle daher am liebsten eine Partei, bei der ich möglichst insgesamt am meisten von überzeugt bin. Sind es zwei gleichwertige Parteien entscheide ich mich persönlich eher für die kleinere.

Das ist bei mir wohl auch Typ bedingt. Ich hinterfrage gerne und viel und wirklich überzeugt bin ich dieses Mal nicht. Was meines erachtens verhindert werden sollte ist eine zu weit rechts sich befindene Regierung, denn ich gehöre nicht zu den besser Verdienenden.

Dieses sarkastische Lied zeigt, was passieren könnte. https://youtu.be/dv-1JmzU0Pw

Das muss jeder für sich entscheiden. Letztes Mal habe ich taktisch gewählt, diesmal wähle ich aus Überzeugung


Es kommt drauf an. Manchmal ist es wirklich egal, aber vor allem, wenn die Demokratie im wanken steht, sollte man strategisch wählen.


Clemony 
Beitragsersteller
 10.02.2025, 16:39

Es geht um dieses Jahr und dann gibt es ja trotzdem das Dilemma, dass es ein verfälschtes Wahlergebnis gibt, nur um die Demokratie zu schützen

Normalerweise habe ich das gemacht.

Die "Partei der Humanisten" stimmt mit meinen persönlichen Ansichten am besten überein. Die habe ich in der letzten Wahl gewählt (vorher wusste ich nichts von deren Existenz) und in normalen Zeiten würde ich das wieder tun.

Doch die Zeiten sind nicht normal.

Jetzt eine Kleinstpartei zu wählen die es nicht ins Parlament schafft, stärkt die radikalen Parteien, vor allem die AfD. Wenn du also dieses Jahr, zum Beispiel, die Partei für Verjüngungsforschung wählst, ist das fast (nicht ganz) so als hättest du deine Stimme der AfD gegeben.

Deshalb bin ich in dieser Wahl zum ersten Mal ein Single Issue Voter.

Was das bedeutet habe ich zum Beispiel hier erklärt:

https://www.gutefrage.net/umfrage/waehlst-du-bei-der-diesjaehrigen-bundestagswahl-2025-eine-andere-partei-als-bei-der-letzten-bundestagswahl#answer-579957561


Clemony 
Beitragsersteller
 10.02.2025, 16:41

Und genau das finde ich extrem schade. Man kann also nicht das wählen, wovon man überzeugt ist, weil das dann die AfD stärken würde. Armes Deutschland. Ich kann mir vorstellen dass dann viele Leute gar nicht wählen gehen. Gleiches Ergebnis, aber man hat seine Prinzipien nicht verletzt.

Oppulus  10.02.2025, 16:48
@Clemony

Ich glaube eher, die Wahlbeteiligung wird überdurchschnittlich hoch sein.

Mein wichtigstes Prinzip ist es, nicht zuzulassen, dass Deutschland wieder eine Diktatur wird.

Das ist mir ehrlich gesagt wichtiger, als Details über Sozial- oder Wirtschaftspolitik.

Außerdem hat wohl fast niemand eine Partei mit der er zu 100% d'accord geht. Wenn jemand sagt, er ist zu 100% mit seiner Partei, finde ich das eher suspekt: Junge, das ist keine Sekte.

Es gibt manchmal einfach wichtigere Dinge.

Klar würde ich jetzt gern ein Buch lesen, aber wenn mein Haus brennt, greife ich vielleicht doch lieber zum Feuerlöscher, auch wenn ich viel lieber Bücher lese als Feuer zu löschen.