Sind wir alle Arbeitsklaven?

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Hallo Scrubber,

eine wunderschöne philosophische Frage? Ich kann deine Sorgen und deine Empfindungen emotional nachempfinden.

Ich teile deine Einschätzung, dass es in den nächsten 10 Jahren revolutionäre Veränderungen auf dem Arbeitsmarkt geben wird, die eine Menge Personen zur Arbeitslosigkeit führen wird

Überlege, ob du die richtigen Fragen stellst? Das ist die Basis für die weiteren Schlussfolgerungen.

Muss du den überhaupt Studieren oder eine Ausbildung machen? Welche Alternative kämen in Fragen?

Weiter könntest du dir Fragen stellen wie: Wie bin ich mit meinen Talenten oder Fähigkeiten auch in schwierigen Zeiten nicht austauschbar? Was macht mich bzw. welche meiner Stärken macht mich interessant für potentielle Arbeitgeber?

Vielleicht musst du hier rational - weder durch ein pessimistisches oder optimistisches Weltbild begleitend - die richtigen Antworten finden.

Mein Rat: Schreibe dir emotionslos auf ein Blatt auf, welche Erfolge Du in deinen Leben bisher erreicht hast, wofür Du von anderen gelobt wirst oder wurdest, worauf du aus deiner Sicht auf dich selber stolz sein kannst auf.

Dann schreibst du dir auf einem zweiten Blatt auf, welche Tätigkeiten dir Spaß machen bzw. welche Du gut kannst.

Auf dem dritten Blatt schreibst Du dir Berufe auf, die damit kompatibel sind.

Wenn Du diesen Prozess durchgegangen bist, wird sich deine Sicht eventuell etwas "aufgeklärt" haben.

Ich habe es auch geschafft!!!

LG

Markus143

Aber Recht hat er wir sind moderne Sklaven . Keiner darf mehr die Wahrheit sagen ohne Verluste hinnehmen zu müssen . Weil die Leute einfach zu ignorant sind . Wir dürfen ja noch niemals ein Generalstreik machen , man muss vorher einen Antrag stellen beim Staat 😂 

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@Dahrak

Du darfst jeder Zeit die Warheit sagen mit einer einzigen Ausnahme wenn du sie verletzend oder hetzerich formulierst. Und das man für Deminstrationen eine Genehmigung braucht ist auch gut so. Damit sich Sicherheitskräfte, Feuerwehr ect. darauf einstellen können. Das hat nichts mit Unterdrückung zu tun.

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Es gibt Aussiedlerhöfe, die komplett aus Selbstversorgern bestehen und welche auch immer neuen Mitgliedern gegenüber aufgeschlossen sind. Wieso gehst du da nicht hin? Fakt ist, dass all die angenehmen Dinge des Lebens, wie wir sie heute genießen, nicht vom Himmel fielen. Dafür mussten und müssen wir arbeiten. Natürlich hat nicht jeder eine Arbeit, die ihn erfüllt. Und natürlich gibt es auch viele schwarze Schafe. Vor allem in Niedriglohnbereich. Es gibt aber auch unzählige gute Betriebe. Ich arbeite in der Regel 40h die Woche. Ich habe Gleitzeit und kann auch meine Pausen frei gestalten. Es sagt auch kein Mensch was, wenn ich am Nachmittag mal 15 Minuten mit Kollegen in der Cafeteria nen Kaffee schlürfe. Ich verdiene gutes Geld, fahr 1 - 2 mal im Jahr in Urlaub und kann mir auch sonst Dinge gönnen, von denen Leute früher nur träumen können. Sieht so für dich Sklaverei aus? Es gab Zeiten, da bist du an einer einfachen Grippe in jungen Jahren krepiert. Oder bei dem Versuch, dein Mittagessen zu erlegen. Hättest du lieber da gelebt?

Klar ist das Leben immer noch kein Zucker schlecken. Das war es aber nie. Damals hattest du eben andere Probleme. Heute ist dein Problem, dass du dich auf dem Arbeitsmarkt durchsetzen musst. Aber wenn du das schaffst und halbwegs was aus dir machst - bin selbst auch kein Mathematikprofessor - dann lebst du hier immer noch verdammt gut. Das mit Sklaverei zu vergleichen, da muss man schon böse an Realitätsverlust leiden.

Wie sieht denn deine ideale Welt aus? Erzähl mal. Wie funktioniert deine Welt?

Hier ein Auszug von 1982 vom Spiegel............ Noch überzeugendere Argumente gegen die schlichte Idee, daß Wachstum Wohlfahrt stifte, liefert der britische Ökonom Fred Hirsch. Seine These: Die zunehmende Verbreitung an sich wünschenswerter Güter entwerte diese zugleich. Der Elitekonsum von heute könne niemals der Massenkonsum von morgen werden. »Wenn sich alle auf die Zehenspitzen stellen«, resümiert Hirsch, »kann keiner besser sehen.«

Die Entzauberung des Wachstums als Heils- und Glückspender trifft vor allem jene, deren Zukunftsentwürfe allein auf die Zuwachsraten des Bruttosozialprodukts gründeten. Immer nachdrücklicher fordern die Gewerkschaften Beschäftigungsprogramme, immer törichter werden die Argumente, mit denen die Sicherung der Arbeitsplätze begründet wird.

»Wir sind an einem Punkt angelangt«, umreißt der französische Philosoph Andre Gorz die Situation, »wo es im offiziellen Sprachgebrauch nicht mehr heißt, die Arbeit schafft Produkte, sondern die Produktion schafft Arbeit.«

Wie recht Gorz hat, zeigte sich gerade erst wieder auf dem Konvent der SPD. Die Sozialdemokraten machten die Floskel »Arbeit schaffen« zum Parteitagsmotto.

In der Antike galt jeder, der durch Arbeit seinen Lebensunterhalt verdienen mußte, als beklagenswert. Nur die vom Erwerbszwang unabhängige Tätigkeit sahen die gebildeten Griechen als menschenwürdig an.

Im Paradiesgarten Eden ernährten sich Adam und Eva von den Früchten der Bäume, wanderten umher und faulenzten. Im 1. Buch Mose wird das Paar aus dem Paradies vertrieben und dazu verdammt: »Im Schweiße deines Angesichts sollst du dein Brot essen.«

»Dies könnte der erste Versuch sein«, spekuliert der schwedische Ökonom Gunnar Adler-Karlsson, »das Bedürfnis nach Arbeit auf eine Art zu rationalisieren, die den tatsächlichen Zwang etwas annehmbarer machte.«

Erst die puritanische Arbeitsmoral verwandelte die Arbeit von einer Verbannung in eine Tugend. Ein Leben ohne Arbeit galt fürderhin als unmoralisch und schmarotzerhaft. »Arbeit ist des Blutes Balsam, Arbeit ist der Tugend Quell«, dichtete zum Beispiel Johann Gottfried Herder.

Andere Kulturvölker blieben da ganz anderer Meinung. Als die Europäer die Neue Welt eroberten, trafen sie dort ein Volk, in dessen Sprache das Wort »arbeiten« überhaupt nicht vorkam. Später setzten die Indianer das Wörtchen »fast« vor den Begriff »sterben« und meinten damit arbeiten.

Die modernen Industriegesellschaften blieben dagegen durch das puritanische Arbeitsethos geprägt. Nur wer einen Beruf hat, gilt als seriöses Mitglied der Erwerbsgesellschaft. Wer keine Arbeit hat, wird als minderwertig angesehen. »Die Arbeit«, meinte DGB-Chef Heinz Oskar Vetter, »ist ein Wert an sich.«

Es ist bezeichnend, daß zumeist jene die Arbeit verklären, die einen attraktiven Arbeitsplatz besitzen. Denn Selbsterfüllung und Selbstverwirklichung, von Hegel als Ideal der Arbeit postuliert, finden nur die wenigsten Menschen in ihrer Erwerbsarbeit.

Die Mehrheit erlebt die Arbeit in der Industriegesellschaft wohl eher so, wie sie der Chemie-Gewerkschafter Werner Vitt beschreibt: »Ich kenne viele«, so Vitt, »die unter dem Druck der schnell voranschreitenden Technologisierung ihre Gesundheit ruinieren, ihre Arbeitskollegen durch erhöhte Leistungen auszustechen suchen, ihre soziale Umwelt durch Unzufriedenheit, Nervosität und Ungerechtigkeit in einer Weise belasten, daß sogar freundschaftliche und verwandtschaftliche Bande zerbrechen.«

Die Realität der Arbeitswelt spiegelt sich in den Zahlen der Rentenversicherung. Jeder zweite Arbeiter und jeder dritte Angestellte muß wegen Invalidität vor Erreichen der Altersgrenze aus dem Arbeitsleben ausscheiden. Jeder sechste Arbeiter und jeder zehnte Angestellte wird vor dem 50. Lebensjahr arbeitsunfähig.

Was also heißt da Recht auf Arbeit? Selbst wenn sich unter diesen Frühinvaliden einige Drückeberger verstecken, so bestätigen die Zahlen nur, daß viel Arbeit nicht unbedingt Voraussetzung für ein erfülltes Leben ist.

Doch es wird immer schwerer für die Ideologen der Arbeitsgesellschaft. Sieben Prozent Wachstum wären nötig, um die Arbeitslosigkeit auf Null zu bringen. Und solche Zuwachsraten sind blanke Illusion.

Folglich bleibt auf mittlere und längere Sicht lediglich ein Ausweg, wenn die Gesellschaft nicht immer weiter in die Klasse der Arbeitsbesitzer und der Arbeitslosen auseinanderfallen soll: Alle arbeiten weniger, damit die vorhandene Arbeit auf mehr Köpfe verteilt werden kann.

Natürlich, die einfache Modellrechnung, daß 650 000 neue Arbeitskräfte S.63 eingestellt werden müssen, wenn alle Werktätigen eine Stunde weniger pro Woche arbeiten, geht nicht auf. Technische Rationalisierungen, organisatorische Veränderungen und auch höhere Arbeitsleistung des einzelnen mildern den Beschäftigungseffekt.

Aber ebensowenig läßt sich leugnen, daß kürzere Anwesenheitszeiten an Schraubstöcken und Schreibtischen die Unternehmen zwingen, den Ausfall zumindest zum Teil und auf längere Sicht durch mehr Arbeitskräfte auszugleichen.

Auch das gängige und griffige Argument, das Angebot an Arbeitskräften entspreche nicht dem Bedarf, der bei einer Arbeitszeitverkürzung entstehe, zieht nicht. Es kann ja wohl nicht angehen, daß all jene, die durch Wachstumseinbußen und Veränderungen in der Produktion ausgesondert werden, bis zur Renten-Reife arbeitsuntauglich bleiben.

Fraglich ist dagegen, ob die herkömmlichen Methoden für eine Senkung der Arbeitszeit - etwa die 35-Stunden-Woche oder das frühere Rentenalter - wirklich der Weisheit letzter Schluß sind.

Mehr Erfolg als die Modelle, die alle Arbeitnehmer in einheitliche Zeit-Schablonen pressen, versprechen Lösungen, die den Menschen mehr individuelle Möglichkeiten bei der Wahl ihrer Arbeitszeiten eröffnen. Berechnungen der Nürnberger Bundesanstalt für Arbeit haben ergeben, daß es theoretisch keine Arbeitslosigkeit mehr gäbe, wenn jeder nur so viele Arbeitsstunden leisten müßte, wie er wirklich für seinen Lebensunterhalt wünscht.

Modelle, die den einzelnen Arbeitnehmern mehr »Zeitsouveränität« verschaffen und ihnen erlauben, Arbeit und Freizeit besser zu mischen, gibt es zuhauf: Teilzeitarbeit und Jobsharing, Langzeiturlaub und gleitender Ausstieg aus dem Arbeitsleben.

Der Abschied von den konventionellen Zeitnormen mildert nicht nur die Arbeitslosigkeit; er könnte auch die Qualität der Arbeit grundlegend verändern. Erst die extrem arbeitsteilige Industriegesellschaft hat die Arbeit zu dem gemacht, was sie heute ist: eine aus anderen Lebenszusammenhängen herausgelöste Tätigkeit.

Erfindergeist, Technik und Energieeinsatz haben den Menschen soviel Arbeit abgenommen, daß sie sich erlauben können, statt fremdbestimmter Arbeit wieder mehr Arbeit für sich selbst zu leisten. Denn weniger Erwerbstätigkeit, das muß beileibe nicht nur mehr Muße oder Langeweile und schon gar nicht mehr Zeit zum einfallslosen Konsumieren heißen. Im Gegenteil: Weniger Arbeit in der Geldwirtschaft schafft Freiräume für Arbeit, die nicht zerstückelt ist, die der einzelne gern verrichtet, die ihm persönlich nützt. Diese Art von Arbeit schafft zwar kein Einkommen und wird daher nicht in die Statistik des Bruttosozialprodukts aufgenommen, aber sie stiftet zumeist mehr Nutzen und Lebensfreude als ein paar Geldscheine oder das, was man dafür kaufen kann.

Die Neuaufteilung der Arbeit müßte nicht einmal mit Einkommenseinbußen verbunden sein. Es reichte schon, wenn der Produktivitätsfortschritt, der bisher zur Steigerung der Kaufkraft verwendet wurde, in Zukunft für die Verminderung der Arbeitszeit genutzt würde.

Daß dies die Politiker dazu zwingen würde, das auf stetig steigende Einnahmen ausgelegte Sozialsystem zu reformieren, wäre kein Nachteil. Die auf totalen Schutz zielenden staatlichen Zwangsversicherungen sind immer weniger in der Lage, die sozialen Schäden auszugleichen, die durch die Arbeitsgesellschaft verursacht werden. Der wachsenden Zukunftsangst, der zunehmenden Vereinsamung und dem Mangel an menschlicher Wärme stehen die Sozialbürokratien hilflos gegenüber.

Eine Gesellschaft, die von den alten Arbeitsformen Abschied nimmt, könnte zwar den Sozialstaat herkömmlicher Art nicht mehr bezahlen. Sie böte dafür aber eine bessere Lösung an: Soziale Dienstleistungen wie Kindererziehung, Altenpflege und Krankenbetreuung könnten in die kleinen Netze der Familie, des Freundeskreises oder der Nachbarschaft zurückverlagert werden. Denn für solche Tätigkeiten hätten die Menschen dann mehr Zeit.

Zukunftsentwürfen dieser Art haftet ein Hauch Realitätsferne und Utopie an. Doch die Wirklichkeit zeigt, daß immer mehr Menschen - nicht nur jugendliche Aussteiger - nach neuen Arbeits- und Lebensnormen suchen.

Noch nie zuvor haben sich so viele in Selbsthilfegruppen und Kleingenossenschaften, in Interessengruppen und Bürgerinitiativen zusammengeschlossen. Und was sonst demonstrieren die vielen Wohngemeinschaften als den Versuch, verlorengegangene Familienbande durch neue Beziehungen zu ersetzen?

Die Abkehr von den ökonomischen Werten der Arbeit und des Habens hin zu den humanen Werten des Seins oder, in eine gängigere Formel gefaßt, von industriellen zu nachindustriellen Wertvorstellungen läßt sich auch an einer Fülle von Meinungsumfragen ablesen. Der Berliner Politologe Richard Löwenthal irrt, wenn er glaubt, der Bewußtseinswandel betreffe nur eine kleine Minderheit.

Was also hindert Arbeitgeber und Gewerkschaften, die Arbeit zum Nutzen aller umzuverteilen und neu zu ordnen?

Ganz einfach: Die Frage nach der Organisation und dem Stellenwert fremdverrichteter Arbeit ist zugleich auch die Frage nach der Herrschaft über die Menschen. Je weniger Bedeutung die Arbeit bekommt, desto mehr schwindet auch die Macht von Arbeitgebern und Gewerkschaften.

Der britische Ökonom Denis Pym trifft den Punkt, wenn er feststellt: »Wir sind alle Sklaven der Arbeit und ihrer Institutionen - Arbeitgeber, Gewerkschaften und Regierung -, nicht weniger, als die Menschen im Mittelalter Sklaven der Kirche, des Adels und der Sitten waren.«

Der Arbeitsgesellschaft, hat Hannah Arendt vor 20 Jahren vorausgesehen, geht allmählich die Arbeit aus. Schaden muß das nicht.

Hier der ganze Bericht https://www.spiegel.de/wirtschaft/wir-sind-alle-sklaven-der-arbeit-a-90290b08-0002-0001-0000-000014348362

Natürlich muss man arbeiten um zu leben. Es gibt kein Schlaraffenland, in dem einemdie gebratenen Tauben in den Mund fliegen!

Aber das Leben in unserem heutigen Gesellschahftssystem ähnelt tatsächlich der Sklaverei, wenn auch in einer etwas abgewandelten Form. Sie Sklaverei ist nicht mehr so offensichtlich, denn die "modernen" Ketten bestehen auf künstlich hervorgerufenem Konsumzwang, der Sucht nach durch Statussymbole erzeugtem Ansehen.

Ich lebe jetzt in Indien, bin gerade bei einer Freundin zu Besuch und sehe jeden Tag ihre Nachbarn. Es ist eine große Familie, in der die alte brahminische Kultur noch gelebt wird. Sie haben ein für hiesige Verhältnisse recht ordentliches Haus, der erwachsene Sohn arbeitet, sie sind alle sehr kultiviert, sprechen englisch (sogar die 90-jährige Urgroßmutter), die Töchter besuchen eine Schule, die Arbeit des Vaters besteht hauptsächlich darin, dass er sich um die zwei Kühe und das Kalb kümmert, die Mutter kümmert sich um den Haushalt.... Ich sehe sie jeden Tag, denn das Leben spielt sich hauptsächlich draußen ab und bewundere die innere Ruhe, die diese Menschen ausstrahlen. 

Das Einkommen des Sohnes reicht aus, die gesamte Familie zu ernähren. Da gibt es keinen unnötigen Luxus, ihr Lebensstil ist recht einfach, aber sogar ein Kühlschrank ist vorhanden. Und alle sind zufrieden, denn sie haben keinen Wunsch nach all diesem unnötigen Ballast der sogenannten Zivilisation.

In der alten vedischen Kultur wurde der Wert eines Menschen nicht an seinem Wohlstand gemessen, sondern an seinen inneren Qualitäten. Menschen die über das Notwendige hinaus Geld machten wurden als zweitklassig angesehen. 

Mit solch einer Kultur lässt sich kein Geld machen, darum werden in der westlichen Welt ganz andere Ideale "vergöttert". Und die Menschen sind inzwischen so "gehirngewaschen", dass sie das als normal ansehen.

Jedoch sind es Brahmananen also Mitglieder der höchsten Kaste die dementsprechend ihre Stellung in der (Kasten) gesellschaft wahrnehmen....ob das ein Mitglied einer niederen Kaste auch so sieht?

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@Ursusmaritimus

Ich habe mein Beispiel nur gewählt um zu illustrieren, dass man auch relativ gut leben kann, wenn man sich von unnötigem Konsum zurückhält, mit dem begnügt, was notwendig ist.

So ganz verstehe ich nicht, was du mit "auch so sehen" meinst. 

Aber man kann heute in Indien beobachten, dass all der westliche unnötige Luxus immer weiter verbreitet ist. Das Klassensystem war ursprünglich so, dass man nach Qualifikation in eine entsprechende Kaste eingeteilt wurde, das ist jedoch sehr lange her. Später wurde von Brahmanas, die ihre Position und die damit verbundenen Privilegien wahren und festigen wollten das heute bekannte System eingeführt. 

Das nützte niemandem wirklich. Die Brahmanaklasse degenerierte zunehmend. Obwohl es in vielen Gegenden noch echte Brahmanas gibt, die ihre Kultur nicht den westlichen Gewohnheiten und Gepflogenheiten angepasst haben, sondern noch entsprechend der ursprünglichen Werte leben.

Das alte Kastensystem sorgte dafür, dass jeder entsprechend seiner Fähigkeiten und Qualifikation beschäftigt war. Ein qualifizierter Brahmana wäre sich zu schade dafür gewesen für andere, die unter seinem Niveau waren, gegen Lohn zu arbeiten. Er hätte in Notfällen irgendein eigenes kleines Geschäft begonnen. Aber nur um zu überleben, nicht um davon unnötig reich zu werden.

Aber im Lauf der Zeit waren immer weniger Menschen in "ihrer" Klasse richtig situiert. Was dazu führt, dass die einen unzufrieden mit ihrem sozialen Status sind, während andere sich in Positionen befinden, die sie nicht richtig ausfüllen können. 

Schau auf die in Indien heute so weit verbreitete Korruption. Sie ist die Folge davon, dass es nur noch wenige kompetente und qualifizierte Ksatryas (Soldaten, Polizisten, Führungspersönlicheiten) gibt. Da wird nur noch die Position ausgenutzt um sich selbst zu bereichern.

Ansonsten kann man heute deutlich sehen, wie der "westliche" Lebensstil die Menschen negativ beeinflusst, wie sie immer süchtiger nach Konsum werden, der ihnen von den allgegenwärtigen Medien "schmackhaft" gemacht wird. 

Und dafür sind sie bereit, unnötigerweise hart zu arbeiten - wie fast alle Menschen auf der Welt. 

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Ich schließe mich der Meinung an das ich arbeite um zu leben und nicht lebe um zu arbeiten. Hat ein bisschen gedauert aber jetzt ist dies ein Teil meiner Persönlichkeit. Um der kommenden Digitalisierung erfolgreich entgegenzutreten werden viele Veränderungen notwendig sein. In Finnland gibt es jetzt ein Experiment mit einem bedingungslosen Grundeinkommen. Das wäre meiner Meinung nach eine Lösung. Das Geld dafür ist vorhanden, obwohl jetzt viele aufschreien werden und altbackene Argumente hervorkramen werden. Dabei geht es nämlich nicht um Geld sondern um Machtumverteilung.