Nur wenige kommen in den Himmel?

17 Antworten

Hallo NureinChrist99,

viele denken, ewiges Leben spiele sich nur im Himmel ab. Es stimmt, Jesus sprach von der Aussicht auf himmlisches Leben. Aus dem, was er darüber sagte, geht allerdings auch hervor, dass nicht alle gläubigen Menschen Leben im Himmel erhalten werden. Zum Beispiel trifft das auf all diejenigen zu, die vor Jesus gelebt haben. Ich werde gleich erklären, warum das so ist.

Vielen ist auch nicht klar, dass ein ewiges Leben hier auf der Erde das ist, was Gott von Anfang an für die Menschen vorgesehen hatte. Und daran hat er auch festgehalten, wie das z.B. aus den folgenden Bibelpassagen hervorgeht:

" Die Gerechten werden die Erde besitzen und für immer auf ihr leben" (Psalm 37:29)
"Glücklich sind die, die ein mildes Wesen haben, denn sie werden die Erde erben" (Matthäus 5:5).

Wenn die Juden zu biblischer Zeit in den heiligen Schriften lasen, stießen sie dabei immer wieder auf Aussagen, die sich auf ein künftiges Leben auf der Erde bezogen. Die Hoffnung auf ein Leben im Himmel war ihnen hingegen völlig unbekannt. Damit wurden sie erstmals konfrontiert, als Jesus Christus davon sprach. An seine Jünger gerichtet sagte er:

"Im Haus meines Vaters gibt es viele Wohnungen. Andernfalls hätte ich es euch gesagt. Ich mache mich nämlich auf den Weg, um einen Platz für euch vorzubereiten. Und wenn ich mich auf den Weg mache und einen Platz für euch vorbereite, dann komme ich auch wieder und hole euch zu mir nach Hause, damit ihr dort seid, wo auch ich bin" (Johannes 14:2,3).

Mit dem "Haus meines Vaters" meinte Jesus natürlich den Himmel und er sagte unmissverständlich, dass er seine damaligen Jünger dorthin holen werde.

Doch zeigt die Bibel auch, dass nicht alle Jünger Jesu Christus automatisch die Hoffnung haben, einmal mit ihm im Himmel zu sein. Sie spricht von "Auserwählten" und "Berufenen", deren Zahl begrenzt ist (Kolosser 2:3, Römer 1:6).

Jesus sagte einmal mit Blick auf diese "Auserwählten": "Hab keine Angst, kleine Herde, denn euer Vater hat es für gut befunden, euch das Königreich zu geben" (Lukas 12:32). In der "Offenbarung" wird sogar die genaue Zahl dieser "kleinen Herde" bekanntgegeben: 144.000 Personen (siehe Offenbarung 7:4 und 14:1).

Warum ist aber die Anzahl der zu himmlischen Leben Berufenen überhaupt begrenzt? Weil diese Personen im Himmel eine besondere Aufgabe zu erfüllen haben; zusammen mit Jesus Christus bilden sie eine himmlische Regierung, in der Bibel auch "Gottes Königreich" genannt. Wie bei jeder anderen Regierung auch, können ihr nicht alle Bürger angehören, sondern nur eine begrenzte Auswahl geeigneter Personen. Diese himmlische Regierung wird über gehorsame Menschen hier auf der Erde regieren. Darüber schreibt die Offenbarung:

"...mit deinem [Jesu Christi] Blut hast du für Gott Personen aus jedem Stamm und [jeder] Zunge und [jedem] Volk und [jeder] Nation erkauft, und du hast sie zu einem Königtum und zu Priestern für unseren Gott gemacht, und sie sollen als Könige über die Erde regieren" (Offenbarung 5:9,10).

Welches sind aber einige Voraussetzungen dafür, dass jemand in den Himmel gelangen kann? Zum Beispiel muss jeder, der einen Platz im "Königreich der Himmel" bekommt, mit Jesus Christus in den "neuen Bund" und in den "Bund für ein Königreich" aufgenommen werden. Jesus sagte beim letzten Abendmahl zu seinen Jüngern:

" Ihr aber seid es, die in meinen Prüfungen mit mir durchgehalten haben; und ich mache einen Bund mit euch, so wie mein Vater einen Bund mit mir gemacht hat, für ein Königreich, damit ihr an meinem Tisch in meinem Königreich esst und trinkt und auf Thronen sitzt (Lukas 22:29-30).

Nach Jesu Worten wird nur jemand in diesen Bund aufgenommen, der "in meinen Prüfungen mit mir durchgehalten" hat, d.h. jemand, der ähnliche Erprobungen des Glaubens wie Jesus durchgemacht und in ihnen, ebenso wie er, standgehalten hat.

Eine weitere Voraussetzung für das himmlische Leben ist die Wiedergeburt. Das geht aus folgenden Worten Jesu hervor: "Wenn jemand nicht wiedergeboren wird, kann er das Königreich Gottes nicht sehen" (Johannes 3:3). Auf das Thema "Wiedergeburt" näher einzugehen, würde den Rahmen dieser Antwort ganz sicher sprengen. Doch sei hier nur soviel gesagt, dass die Wiedergeburt eine unabdingbare Voraussetzung für die Berufung zu himmlischem Leben ist.

Wie diese biblischen Darlegungen gezeigt haben, steht ein Leben im Himmel wohl den meisten Menschen nicht in Aussicht. Andererseits wird das am Anfang beschriebene Leben in einem Paradies auf Erden sehr vielen Menschen offenstehen, denn über die Auferstehung zum Leben hier auf der Erde heißt es in der Bibel:

"Und ich [der Apostel Paulus] habe die Hoffnung zu Gott, welche diese [Männer] auch selbst hegen, dass es eine Auferstehung sowohl der Gerechten als auch der Ungerechten geben wird (Apostelgeschichte 24:15).

Zu diesen "Ungerechten" zählen all die Menschen, die in ihrem früheren Leben nicht die Möglichkeit hatten, Gott wirklich kennenzulernen. Nach ihrer Auferstehung bekommen sie jedoch die Chance dazu. Wenn sie sie nutzen, dann steht ihnen das verheißene ewige Leben in Aussicht. Dann wird sich die folgende alte Prophezeiung aus einem Psalm erfüllen:

" Denn die Rechtschaffenen sind es, die auf der Erde weilen werden, und die Untadeligen sind es, die darauf übrigbleiben werden" (Sprüche 2:21).

Kannst Du Dir vorstellen, wie schön es sein wird, wenn es auf der Erde keine bösen Menschen mehr geben wird?

LG Philipp

Kibiz2  24.10.2023, 22:32

"Kannst Du Dir vorstellen, wie schön es sein wird, wenn es auf der Erde keine bösen Menschen mehr geben wird?" Sind automatisch alle Menschen "böse", die vom Gott deiner Theologie entweder liquidiert oder auf ewig in die Hölle spediert werden? Und wärs schön für dich, wenn unter den Unglücklichen auch Menschen wären, die du liebtest? Wenn der Gott deiner Theologie Menschen nicht mag - machst du das ihm nach?

0
Philipp59  25.10.2023, 06:54
@Kibiz2

Hallo Kibiz2,

Du schreibst:

Sind automatisch alle Menschen "böse", die vom Gott deiner Theologie entweder liquidiert oder auf ewig in die Hölle spediert werden?

Zunächst einmal eine Klarstellung: Ich glaube an den Gott der Bibel und nicht an einen "Gott meiner Theologie"! Und dieser schickt ganz bestimmt niemanden in eine Hölle, die es gem. der Bibel gar nicht gibt!

Es stimmt zwar, dass in vielen Bibelübersetzungen das Wort "Hölle" erscheint, doch werden mit diesem Begriff die entsprechenden Wörter aus den Ursprachen nicht richtig übersetzt! Das hat viel zur Verwirrung beigetragen und stellt Gott in ein völlig falsches Licht!

Und wärs schön für dich, wenn unter den Unglücklichen auch Menschen wären, die du liebtest?

Ganz sicher nicht, und dennoch weiß ich, dass Gott niemals ungerecht handelt. In der Bibel steht über ihn:

Der Fels, was er tut, ist vollkommen, denn alle seine Wege sind gerecht. Ein treuer Gott, der nie ungerecht ist, gerecht und aufrichtig ist er (5. Mose 32:4)

Wenn es um seine Entscheidung geht, wer für immer leben darf und wer nicht, ist für Gott einzig und allein ausschlaggebend, wie sich ein Mensch ihm und seinen Mitmenschen gegenüber verhält. Und eines lehrt die Bibel ganz deutlich: Wenn jemand Gottes Nähe sucht, wird er auf jeden Fall von ihm geliebt! Das ist auch meine ganz persönliche Erfahrung.

LG Philipp

1
Kibiz2  25.10.2023, 17:17
@Philipp59

Guten Tag Philipp59

Der "Fels" deines Zitates hat (für mich) noch andere Seiten:

"Töte OHNE ERBARMEN Männer und Frauen, Kinder und Säuglinge,Rinder,Schafe, Kamele und Esel." (1.Sam 15.2)

Was das heisst, erleben wir gegenwärtig wieder, in seiner ganzen Scheusslichkeit.

" ...die Leichen der Menschen, die sich gegen mich aufgelehnt hatten.Deren Qual nimmt kein Ende, sie brennen in ewigem Feuer." Und werden noch begafft. (Jes.66.24)

Die Nazis mit ihren Verbrennungsöfen waren nicht besser.

Glaube an die Bibel hat verschiedene Theologien, Ausprägungen. Ein Wilhelm Busch hätte dich eifrig überzeugen wollen, dass es sehr wohl eine christliche Hölle gibt. Die Zeug:*innen Jehovas glauben an ihre Version.Usw.

Glaube an biblische und andere Gottesbilder bleibt wohl individuell.

Ich war an einem Konzert des jüdischen Klarinettisten Giora Feidman. Mitten in seinem Programm hat er einen Moslem zu sich gebeten und ihm die Hand gegeben.

Der Moslem-Mann hat ihn geküsst. Und das alles in einer christlichen Kirche.

Für mich eine eindrückliche Begegnung. Es gibt etwas Stärkeres als Streit und Hass wegen Glaubensmeinungen und angeblich göttlichen Drohungen.

Ein Wort von Giora Feidman habe ich mir gemerkt:

Musik ist beten.

Ich wünsche dir Gutes.

0
Philipp59  27.10.2023, 06:46
@Kibiz2

Hallo Kibiz2,

die Anweisung Gottes in 1. Samuel 15:2 hat ja auch einen Hintergrund. Es ging dabei um die Amalekiter. Wer waren sie und was veranlasste Gott, so hart gegen sie vorzugehen?

Die Amalektiter waren vom ersten Tag an erbitterte Feinde Israels. Ihr Hass gegenüber Gottes Volk wird in mehreren Berichten in der Bibel beschrieben.

Eines der bekanntesten Ereignisse war der Angriff der Amalekiter auf die Israeliten, als sie auf ihrem Weg aus Ägypten in die Wüste waren. Dieses Ereignis wird in 2. Mose 17:8-16 beschrieben. Die Amalekiter griffen die Israeliten in einem Hinterhalt an und griffen insbesondere die Schwachen und Erschöpften am Ende des Zuges an. Im weiteren Lauf der Geschichte kam es immer wieder zu Angriffen der Amalekiter.

Es ist also wichtig, den geschichtlichen Kontext zu dem, was in 1. Samuel 15:2 steht, zu sehen!

Nun zu dem von Dir zitierten Text in Jesaja 66:24. Nach einer anderen Übersetzung lautet der Text:

„Und man wird hinausgehen und die Leichname der Menschen anschauen, die gegen mich rebelliert haben. Denn die Würmer an ihnen werden nicht sterben, und das Feuer, das sie verbrennt, wird nicht ausgelöscht werden, und sie werden für alle Menschen abstoßend sein.“

Hier ist von gar keiner Qual die Rede! Und selbst wenn man das Wort "Qual" zulässt, kann es sich nicht um eine buchstäbliche Qual handeln, da es in dem Text um "die Leichname der Menschen" geht. Ein Leichnam kann aber keinen Schmerz mehr verspüren!

Was Jesaja hier schrieb, war offenbar eine Anspielung auf das Hinnomtal (oder Gehenna), damals ein Ort zur Beseitigung von Unrat und Leichen war. Zu diesem Zweck hielt man ständig ein Feuer in Gang, dem man möglicherweise Schwefel zusetzte. Wo das Feuer nicht hinkam, schlüpften Würmer oder Maden, die sich von den Überresten ernährten, die das Feuer nicht zerstörte. Die Worte Jesajas können demnach nicht mit den Verbrennungsöfen der Nazis verglichen werden!

Ich war an einem Konzert des jüdischen Klarinettisten Giora Feidman. Mitten in seinem Programm hat er einen Moslem zu sich gebeten und ihm die Hand gegeben.
Der Moslem-Mann hat ihn geküsst. Und das alles in einer christlichen Kirche.
Für mich eine eindrückliche Begegnung. Es gibt etwas Stärkeres als Streit und Hass wegen Glaubensmeinungen und angeblich göttlichen Drohungen

Ja, das war eine sehr schöne Geste! Man fragt sich, warum das nicht überall so sein kann. Im wahren Christentum ist vorurteilsfreie Liebe ein Muss! Wenn wenigstens diejenigen, die sich als Christen bezeichnen, daran gehalten hätten, dann sähe unsere Welt wohl anders aus!

Dir auch alles Gute!

LG Philipp

1
Kibiz2  27.10.2023, 08:53
@Philipp59

Guten Tag Philipp,

danke für deine Antwort. Worte und Vorstellungen wirken, oft unberechenbar.Die erzählte Geschichte mit den Amalekitern kenne ich auch.Aber dass da vom "Volk Gottes" Säuglinge und Kinder abgeschlachtet wurden, sogar "ohne Erbarmen", das mahnt mich peinlich an den Terror von Hamas. Mit frommen Sprüchen aus jeweiligen geheiligten Büchern liess und lässt sich bedenkenlos morden. Man kann dann alle Verantwortung einem Gottesbild oder einem Führer abgeben und braucht sich nicht um Gewissensbisse zu kümmern.

Gewiss: Mit einer andern Übersetzung lässt sich sogar das Wort "Qual" retouchieren. Bilder vom Feuer hat aber auch Johannes in der Offenbarung mit seinen Rache- und Strafvisionen übernommen. Christliche SadistInnen sind sich nicht einig, ob die Ungläubigen, Verfluchten wie Ungeziefer im Feuer liquidiert werden, oder auf ewige Zeiten in einem super KZ bleiben müssen. Wers braucht, kann das alles aus der Bibel oder aus sonstigen Schriften herauslesen.

Mit dir teile ich die Auffassung, dass das alles nicht meine Wahl ist. In vorurteilsloser Liebe sehe ich viel Lebenskraft.

Ich wünsche dir einen schönen Tag.

LG

Roland

1
Philipp59  28.10.2023, 06:46
@Kibiz2

Hallo Roland,

sehr gerne!

Du schreibst:

Die erzählte Geschichte mit den Amalekitern kenne ich auch.Aber dass da vom "Volk Gottes" Säuglinge und Kinder abgeschlachtet wurden, sogar "ohne Erbarmen", das mahnt mich peinlich an den Terror von Hamas. Mit frommen Sprüchen aus jeweiligen geheiligten Büchern liess und lässt sich bedenkenlos morden. Man kann dann alle Verantwortung einem Gottesbild oder einem Führer abgeben und braucht sich nicht um Gewissensbisse zu kümmern.

Ich kann Deine Assoziationen in Verbindung im den Greultaten, die gegenwärtig im Nahen Osten geschehen, gut verstehen. Auch wenn es mit den Anweisungen Gottes in 1. Samuel 15:2 gewisse Parallelen zu geben scheint, ist hieraus kein Freifahrtschein für einen Völkermord aus einem beliebigen Grund abzuleiten!

Was die Amalekiter angeht, so hatte ich ja geschrieben, dass es die Erzfeinde des Volkes Gottes waren. Nur deswegen gab er den Befehl, sie zu vernichten. In diesem Fall waren sie sozusagen der verlängerte Arm Gottes, der das Strafgericht an den feindlichen Amalekitern ausführte.

Gott macht einen Unterschied zwischen dem Töten in denen von ihm beauftragten Kriegen, und Morden aus irgendeinem Grund. Eines der 10 Gebote seines Volkes lautete nämlich: "Du sollst nicht morden" (2. Mose 20:13). Somit war es seinem Volk nicht gestattet, andere aus einem x-beliebigen Grund zu töten! Das, was die Israeliten in Verbindung mit den Amalekitern taten, ist somit ein großer Unterschied zu dem heutigen Terror von Hamas!

Bilder vom Feuer hat aber auch Johannes in der Offenbarung mit seinen Rache- und Strafvisionen übernommen. Christliche SadistInnen sind sich nicht einig, ob die Ungläubigen, Verfluchten wie Ungeziefer im Feuer liquidiert werden, oder auf ewige Zeiten in einem super KZ bleiben müssen. Wers braucht, kann das alles aus der Bibel oder aus sonstigen Schriften herauslesen.

Wie Du richtig sagst, handelt es sich bei den Stellen in der Offenbarung, in denen es um "Feuer" geht, um Bilder! Feuer hat hier nichts mit buchstäblicher Qual zu tun (wie das Verfechter der Höllenlehre behaupten), sondern ist ein Symbol für ewige Vernichtung. Warum kann man das sagen?

Zum Beispiel wird der Begriff "Feuersee" mehrmals in der Offenbarung genannt. In Offenbarung 20:14 beispielsweise wird deutlich gemacht, dass es sich dabei nicht um einen buchstäblichen See aus Feuer oder um ein Höllenfeuer handelt. Dort heißt es: "Und der Tod und der Hades wurden in den Feuersee geschleudert. Dies bedeutet den zweiten Tod: der Feuersee".

Das zeigt, dass der Feuersee ein Symbol für die ewige Vernichtung ist. Warum kann man das sagen? Erstens wird hier gesagt, dass der Feuersee den "zweiten Tod", also keine Qual, bedeutet. Und zweitens heißt steht hier, dass der "Tod" und der "Hades" (oder gem. manchen Übersetzungen die "Hölle") in den Feuersee geschleudert werden. Weder "Tod" noch "Hades" können in einem buchstäblichen Feuer verbrannt werden!

Ich wünsche Dir ein schönes Wochenende!

LG Philipp

1
Kibiz2  28.10.2023, 07:42
@Philipp59

Danke, Philipp, für deine Ausführungen. Zu den Amalekitern: Kinder und Säuglinge abschlachten, nur weil sie zum falschen Volk gehörten - und das als sogar "verlängerter Arm Gottes". Aus meinem Gewissen weigere ich mich, so etwas gutzuheissen und dazu noch "göttlich" zu finden. Aber der Autor des Samuel erzählte seine Geschichte, und die setze ich nicht gleich mit "Gottes Wort". Das gleiche gilt (für mich) auch für die Bilder von Feuer und von der Vernichtung unwerten Lebens, die Johannes in seinen Visionen hinterliess. Das waren s e i n e Bilder, so sah er das. Ich mag das nicht so sehen.

Es gibt stille Alternativen, die ich auf keinen Fall als allgemeingültig deklarieren möchte. Vom Berner Pfarrer Kurt Marti hab ich mir ein Zitat notiert:

' Das Wort "Jenseitsvorstellung " - ein Bluff! Wenn es nämlich ein Jenseits gibt, ist es jenseits auch aller Vorstellungen.'

Ich wünsche auch dir ein schönes Wochenende und grüsse dich herzlich

Roland

0
Philipp59  29.10.2023, 06:46
@Kibiz2

Hallo Roland,

ich kann Deine Überlegungen sehr gut verstehen! Uns erscheint das Abschlachten von Menschen, wie Du es nennst, widerlich. Das wirft die Frage auf, ob Gott unmoralisch handelt, wenn er entweder Menschen selbst tötet oder sein Volk dazu aufruft. Wie Gott grundsätzlich zum Töten eingestellt ist, geht aus folgenden Worten hervor:

Ich habe kein Gefallen am Tod des Bösen, sondern daran, dass ein Böser seinen Kurs ändert und am Leben bleibt (Hesekiel 33:11).

Aber warum tötet er dann?

Nun, wenn wir etwas, was Gott tut, von unserem unvollkommenen menschlichen Standpunkt aus als unrechtmäßig bezeichnen, dann sollten wir folgendes in Betracht ziehen: Unsere Sichtweise ist begrenzt und wir kennen nicht immer alle Aspekte, die Gott zu dem einen oder anderen Handeln bewegt. Ja, manchmal sind uns die Beweggründe für sein Handeln schlichtweg unbekannt. Eines steht aber aus Sicht der Bibel fest: Gott handelt niemals unrecht! So lesen wir im Buch Hiob:

„Für den wahren Gott ist es undenkbar, schlecht zu handeln. Für den Allmächtigen ist es unvorstellbar, etwas Verkehrtes zu tun“ (Hiob 34:10).

Wie aber lässt sich das dann mit dem Töten vereinbaren? Nun, Gott sieht das menschliche Leben zweifellos als sehr wertvoll an. Wenn er tötet, dann tut er das nicht aus mangelndem Respekt vor dem Leben, sondern weil es einen tieferen Grund dafür gibt. Aber welcher sollte das sein?

Hier gilt es, etwas sehr Grundsätzliches zu bedenken: Gott ist der Ursprung oder Quell jeglichen Lebens (siehe Psalm 36:9). Daher hat er auch das alleinige Verfügungsrecht über jegliches Leben! Das heißt aber nicht, dass Gott nach Gutdünken über menschliches Leben entscheidet. Was aber könnte dann der tieferer Grund dafür sein, dass Gott hier und da Einzelpersonen oder sogar ganze Völker gerichtet hat?

Einer Antwort kommt man näher, wenn man an den Anfang der Menschheit zurückgeht. Der Mensch wurde ursprünglich geschaffen, um ewig zu leben. Er sollte nur dann sterben, wenn er gegen Gott sündigen würde. Davon kann man den Grundsatz ableiten, dass es einen unmittelbaren Zusammenhang zwischen Sünde und Tod gibt (siehe Römer 5:12).

Anders ausgedrückt: Ohne Sünde würde es den Tod gar nicht geben, was auch bedeutet, dass Gott niemals je einen Menschen getötet hätte. Allerdings zog die Sünde auch den Tod nach sich, wie es in diesem Schriftext heißt:

Denn der Lohn, den die Sünde zahlt, ist [der] Tod (Römer 6:23).

Wenn man den Gedanken weiterführt, erkennt man, dass vom Standpunkt Gottes aus niemand, der sündigt, das Recht hat, überhaupt am Leben zu sein! Dass Gott es Adam und Eva nach dem Sündenfall dennoch gestattete, Kinder hervorzubringen, war ein Ausdruck seiner Liebe und Güte. Hätte Gott allein nach Recht und Gerechtigkeit gehandelt, dann wäre erst gar keine Menschheitsfamilie entstanden! Adam und Eva wären kinderlos gestorben und es gäbe uns gar nicht.

Gott hat sich aber aus Liebe anders entschieden. Wenn er nun in bestimmten Fällen Menschen tötete, dann tat er das hauptsächlich aus zwei Gründen:

  • Jemand sündigte in besonders schlimmer Weise gegen ihn (z.B. die Bewohner von Sodom und Gomorra oder die Menschheit vor der Sintflut)
  • Jemand gehörte zu einer Gott-feindlichen Gruppe oder Nation

Ich hoffe, dass diese Erläuterungen etwas dazu beitragen zu verstehen, dass Gott das Recht hatte, gegen die Amalekiter und auch andere Völker vorzugehen.

LG Philipp

1
Kibiz2  30.10.2023, 19:51
@Philipp59

Lieber Philipp,

Du möchtest mir das Verhalten des Gottes deines Glaubens erläutern, auch im Unerklärlichen, Unsäglichen.

Das respektiere ich.

Ich selbst mag mich da nicht auf ein Dogma festlegen, dem ich dann alle meine Ansichten unter- oder zuordne. 

So unterscheide ich auch zwischen der Behauptung "Es ist so", und dem Bekenntnis "Ich glaube das so".

Dies mit der Vorstellung, dass jeder Mensch seinen eigenen, originellen Zugang zum Glauben er-lebt und sich daher keinem Vordenker, Dogmatiker... fügen muss, der vorgibt, "es" besser zu wissen.Hilfreich ist mir dabei auch ein Gedanke des Quäkers Pierre Céresole:

Er hat unterschieden zwischen raisonner und résonner,

recht haben wollen/müssen und mitschwingen.

Alles Gute, und herzliche Grüsse 

Roland 

0
Philipp59  31.10.2023, 06:52
@Kibiz2

Hallo Roland,

ich möchte einen Satz von Dir aufgreifen:

Ich selbst mag mich da nicht auf ein Dogma festlegen, dem ich dann alle meine Ansichten unter- oder zuordne.

Ich habe meine bisherigen Aussagen immer auf der Grundlage der Bibel gemacht. Kann es sein, dass Du mit "Dogma" eigentlich die Bibel meinst? Wenn das der Fall sein sollte, dann erklären sich natürlich unsere sehr unterschiedlichen Sichtweisen.

LG Philipp

1
Kibiz2  31.10.2023, 07:06
@Philipp59

Guten Morgen Philipp,

mit Dogmen meine ich keinesfalls die Bibel, sondern Vorgaben oder Lehrmeinungen, wie sie zu lesen und zu verstehen sei.

Herzlich

Roland

0
Philipp59  31.10.2023, 07:24
@Kibiz2

Alles klar!

Aber die Bibel muss verstanden werden, wenn sie uns Antworten geben soll! Es ist natürlich klar, dass niemand berechtigt ist, etwas in die Bibel hineinzulesen, was nicht mit ihrem Gesamtkontext in Übereinstimmung ist.

1

„Denn so hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen einzigen Sohn gab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren geht, sondern ewiges Leben hat.“ Joh 3,16

warum heisst es in der Bibel nur wenige, sehr wenige kommen in den Himmel? 

Tut es nicht.

Midgardian  24.10.2023, 14:56

Tut es doch:

Mt 7,13-14 Geht hinein durch die enge Pforte! Denn weit ist die Pforte und breit der Weg, der zum Verderben führt, und viele sind, die auf ihm hineingehen. Denn eng ist die Pforte und schmal der Weg, der zum Leben führt, und wenige sind, die ihn finden.
1
Abundumzu  30.10.2023, 23:14

Jesus in seiner Bergpredigt: „Geht hinein durch die enge Pforte. Denn die Pforte ist weit und der Weg ist breit, der zur Verdammnis führt, und viele sind’s, die auf ihm hineingehen. 14 Wie eng ist die Pforte und wie schmal der Weg, der zum Leben führt, und wenige sind’s, die ihn finden! (Matthäus 7 Vers 13 – 14 Luther)

--------------------------------------------------------------------

-------------------------------------------------------------------

0
Abundumzu  31.10.2023, 12:44
@BillyShears

Selbst wenn es so wäre, ändert das nichts an der Grundsatzaussage der heiligen Schrift, dass loyale Diener Gottes stets die Minderheit sind und es deswegen immer nur wenige sind, die errettet werden. Siehe die Sintflut mit 8 Überlebenden oder siehe Sodom mit 3 Überlebenden.

Selbst wenn es so wäre, doch in diesem Fall ist es nicht so, denn sowohl mein Zitat als auch „dein“ Vers 12 sind Worte Jesu aus seiner Bergpredigt und Jesus ist der „Mittler eines neuen Bundes“ bzw. „das Ende des mosaischen Gesetzes“ Römer 10:4 und Hebräer 9:15

Überdies zitiert Jesus in besagter Bergpredigt 22 Mal aus 8 Büchern des AT! Warum? Weil nach Römer 15:4 „ . . .alles, was früher aufgeschrieben wurde, zu unserer Anleitung aufgeschrieben worden ist, damit wir durch unser Ausharren und durch den Trost aus den Schriften Hoffnung haben können.“

Und weil das so ist, konnte Jesus in Matthäus 24:37-39 sagen „ . . .So wie die Zeit Noahs war, so wird die Gegenwart des Menschensohnes sein. 38 Denn in der Zeit vor der Sintflut aßen und tranken die Menschen, sie heirateten und wurden verheiratet bis zu dem Tag, an dem Noah in die Arche ging, 39 und sie nahmen keine Notiz von allem, bis die Sintflut kam und sie alle mit sich riss. So wird auch die Gegenwart des Menschensohnes sein.“

----------------------------------------------------------------------------------------------------

----------------------------------------------------------------------------------------------------

0
BillyShears  31.10.2023, 16:54
@Abundumzu
Selbst wenn es so wäre

Ist so.

ändert das nichts an der Grundsatzaussage der heiligen Schrift

Es ändert nur nichts, wenn Jesus nichts geändert hätte.

Hat er aber.

0

Weil Gott natürlich sehr gut unterscheiden kann wer ein wahrer Christ ist und wer nicht. Matthäus 7.16 " An ihren Früchten werdet ihr sie erkennen "

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Das ist eine Protestantische Marotte und eckelhafte Häresie ,dieses moderne um sich greifende Free Graece Theologie .

Die Kostet nichts und verlangt vom Menschen nichts. Ein bequemes wohlfühl Evangelium geleitet sie ins sanft ins verderben und unerbittlich verteidigensie es auf Ytb und Tik Tok.

Traurig genug !

Lg⚘

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Selbststudium15 J./Ausbildung 2J/ Studium der Schriften

Die Kirche kann von niemandem sagen, ob er in die Hölle kommt. Wir können die Menschen nur immer wieder motivieren, sich mit der frohen Botschaft zu beschäftigen.

Sich zu einem elitären Kreis der ausgewählten Wenigen für den Himmel zu wähnen, ist allerdings eher überheblich. Gott hat sich selbst hingegeben, um uns zu erlösen, ihm ist das Heil der Menschen also sehr wichtig. Wir müssen uns die göttliche Gnade nicht erst verdienen, aber wir müssen uns zu ihr verhalten .

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Theologiestudium
NureinChrist99 
Fragesteller
 24.10.2023, 01:42

Ich hab nicht gesagt das ich garantiert in den Himmel komme.

0