Will nicht mehr gläubig sein?

15 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Hallo Waldmaedchen21,

ich kann dich gut verstehen und kann dir sagen, dass du beruhigt sein darfst. Dein Gefühl ist kein Fehler und mir erging es vor etwa zehn Jahren sehr ähnlich. Mittlerweile bin ich 27 Jahre und kann es selbst nicht mehr ernst nehmen, wie ich einmal an ein so offensichtlich widersprüchliches Konstrukt festgehalten habe. Doch wenn Menschen verzweifelt sind oder es einfach nicht besser wissen, suchen sie oft nach einem Sinn im Leben. Es ist viel einfacher die Verantwortung über sich selbst, seine Taten und sein gesamtes Leben Jemandem abzugeben und alles damit zu erklären, dass irgendwer da oben sitzt und dein Leben für dich lenkt. So gibt es für jede Sache die dir oder um dich herum geschieht, einen Grund und du musst dich nicht weiter darum kümmern, nur um Vergebung bitten, danke sagen und darauf vertrauen, dass Jemand den Rest für dich erledigt. Einfach, nicht? Naja, es ist nur einfach für Menschen die sich damit zufrieden geben, dass die eigentlichen Fragen nie wirklich beantwortet werden, da auf Alles "Gott" die Antwort ist. 

In Wahrheit sind wir selbst alle dieser "Gott" den die Menschen suchen. Der Gott oder die Göttin unseres eigenen Lebens. Ich muss dazu sagen, dass ich viele Jahre sehr religiös war, ich zwang mich dazu die Bibel zu lesen und mein Leben nach diesem Gott zu richten, ich besuchte verschiedene Gemeinden, suchte aber eigentlich, wie ich später feststellte, nur nach einem Sinn im Leben und nach einer höheren Macht die mein damaliges verletzliches Ich in schweren Zeiten auffangen würde.

Allerdings fühlte ich mich gar nicht wirklich aufgefangen, jedes Mal nachdem ich die Bibel gelesen hatte und mir über die Gesetze die dieser Gott für die Menschen festgelegt hatte, bewusst wurde, bemerkte ich wie widersprüchlich und ungerecht das alles war. Also distanzierte ich mich wie von selbst mehr und mehr von meinem Glauben, bis ich mich selbst aufgefangen hatte und eine klarerer Sicht auf mein Leben bekommen hatte. Du bist aufjeden Fall sicherer dran, wenn du an dich selbst und dein Gefühl glaubst, statt dich auf irgendwelche Menschen zu verlassen die in der Vergangenheit ihr eigenes trostloses Weltbild niedergeschrieben haben. Es gibt eben nicht nur die eine Wahrheit, jeder hat seine Eigene. Es ist dein Leben und du darfst dich ganz frei entscheiden. Und wenn du dich loslöst von den Dingen die dir die Menschen um dich herum einzureden versuchen, dann kannst du deinen eigenen Weg bestimmen und den Frieden und die größte Freude schon in deinem jetzigen Leben finden, statt sehnsüchtig auf den Tod zu warten wo das angebliche Paradies an Gottes Seite auf uns warten soll, nachdem wir unser Leben damit vergeudet haben uns nach seinem Willen zu richten. Das Leben und unser Planet Erde sind sehr kostbar und geben uns schon alles, um ein glückliches Leben führen zu können. Hier sollte das Paradies für uns sein, nicht irgendwo "da oben". Es sind nur oft die unglücklichen und verzweifelten Menschen, die uns daran hindern, so zu leben. Wer verletzt ist oder es nicht anders kennt, kann sich nur schwer von etwas lösen, dass ihm/ihr zuvor noch in irgendeiner Form Halt gegeben hat. Dass du ein starkes Gefühl hast das dich wach rüttelt und dich die Wahrheit, wie die von dir erwähnten Widersprüche, erkennen lässt, kannst du als eine Stärke ansehen die sich als Intuition benennen lässt.

Du wirst sicher noch zu vielen, noch größeren Erkenntnissen kommen die dein Leben und vielleicht sogar das Leben Anderer positiv beeinflussen werden.

Alles Gute dir.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Hey,

ich kann deine Gedanken verstehen.Mich haben ähnliche Gedanken, Zweifeln und vor allem Fragen geplagt.

Vor allem die Frage: Ist Gott wirklich gut? Nach meiner Definition konnte ich diese Frage nicht richtig beantworten. Dennoch hat mich der Gedanke an Jesus, wenn ich über ihn nachgedacht habe immer berührt.

Jesus, der „Gott mit uns“ der uns ganz nah gekommen ist und Mensch wurde, der mit uns alles teilt und mit uns mitfühlt, dessen Arme immer weit geöffnet sind. Du brauchst niemals Angst zu haben, das Jesus dich verurteilt. Er sagt:

„Denn ich bin nicht gekommen, um die Welt zu verurteilen, sondern um die Welt zu retten.“

‭‭Johannes‬ ‭12‬:‭47‬ ‭NGU2011‬‬

„Ich bin nicht gekommen, um Gerechte (“Reine”) zu rufen; ich bin gekommen, um Sünder zur Umkehr zu rufen.«“

‭‭Lukas‬ ‭5‬:‭32‬ ‭NGU2011‬‬

Was ich dir gerne sagen möchte: DU MUSST GAR NICHTS. Gott lässt uns den freien Willen zu entscheiden er möchte, dass wir aus freien Stücken zu ihm kommen. Und es ist okay zu zweifeln. Ich rate dir dennoch, nicht aus diesen Zweifeln heraus unbedacht zu handeln, Gottes Gebote sind in aller erster Linie für unseren Selbstschutz oder den unseres Nächsten gemacht.

Ich möchte dir voll Mut machen Gelassen zu bleiben und auch so ehrlich zu bleiben, wie du diesen Text geschrieben hast. Warte darauf, dass Gott eingreift, dass er sich dir offenbart. Denn nicht wir sind es die unser Herz verändern sonder Gott.

„Ich will ihnen ein ungeteiltes Herz und einen neuen Geist geben. Ja, ich nehme das versteinerte Herz aus ihrer Brust und gebe ihnen ein lebendiges Herz.“

‭‭Hesekiel‬ ‭11‬:‭19‬ ‭HFA‬‬

Bete weiter wie David, er hat mit Gott auch ganz ungefiltert seine Gedanken geteilt und nachdem er Batsebas Mann umgebracht hat, hat auch er gebetet:

„Schaffe mir, Gott, ein reines Herz und gib mir einen neuen, gefestigten Geist!“

‭‭Psalmen‬ ‭51‬:‭12‬ ‭NBH‬‬

Vielleicht, kann es auch sein, dass jemand gerade mit großem Eifer versucht dich von Gott zu trennen. Dann halte Stand und warte auf Gottes eingreifen. So habe ich es gemacht als es mir ähnlich ging. Es hat sich gelohnt irgendwie hat Gott es geschafft, meinen Blick auf ihn zu verändern und ich kann Gott nun stehen lassen, wie er sich in der Bibel und in meinem Leben gezeigt hat. Ich vertraue ihm und erlebe einen Frieden der da ist obwohl ich mittlerweile schwierigere Lebensumstände habe als früher.

Verliere nicht den Mut! Jesus liebt dich! Er hat offene Arme für dich❤️

Hallo,

Gott ist immer für alle offenen und verzeiht, denn er liebt uns unvorstellbar. Das können wir mit unserer Vorstellung von Liebe gar nicht vereinbaren. Du darfst immer wieder zu ihm kommen und bitten, dass er dir verzeiht.

Zu deiner Frage zur Bibel: Ich glaube du hast eine ganz falsche Vorstellung von der Bibel. Die Bibel ist kein Geschichtsbuch von Tatsachen! Sie hat die Erfahrungen von Menschen aufgeschrieben, die sie mit Gott gemacht haben. Es ist eine Sammelung von Glaubenserfahrungen, ja und auch Lebensweisheiten. Du musst den Kontext betrachten in der die Bibel geschrieben wurde und selbst das ist falsch. Alle Bücher sind unabhängig voneinander entstanden. Bibel bedeutet nämlich: "Buch der Bücher", es ist eine Art Sammelung. Und: Die Menschen im alten Israel wussten nichts von Dinos, Neandertalern etc., es waren ihnen auch schlicht egal! In der Bibel geht es um den Glauben und nicht um Fakten und Tatsachen. Vielleicht kann dir das helfen und vielleicht würde dir ein Glaubenskurs z. B. Alpha ganz gut tun. https://alphakurs.de/ Schau da mal nach, wo einer in deiner Nähe stattfindet!

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Master of Arts
aber jemand der irgendwo im Urwald lebt und noch nie von Jesus gehört hat und ein ganz normales Leben führte, der soll dann in die Hölle.

Laut kath. Kirche können Menschen auch ohne christlichen Glauben in den Himmel kommen, wenn sie ohne Schuld das Evangelium nicht kennen und Gott gesucht haben.

warum die Bibel komischerweise Dinosaurier, Neandertaler usw. Nicht erwähnt.

Nicht alles, was es gibt, muss auch in der Bibel stehen. Im Kanon der Lutherbibel wird beispielsweise auch keine Katze erwähnt. Warum sollte dort etwas über Dinosaurier drin stehen? Das hat doch mit dem heutigen Leben auf der Erde nicht viel zu tun.

Man kann sich auch als gläubiger Mensch mit Naturwissenschaften beschäftigen. Glaube und Wissenschaft müssen sich nicht immer widersprechen. So hat zum Beispiel Mendel, ein katholischer Mönch, wichtige Entdeckungen bei der Genetik gemacht. Der Mensch, der die Urknalltheorie aufgestellt hat, war katholischer Priester.

Laut der katholischen Kirche ist die Evolutionstheorie mit dem Glauben vereinbar. Laut vielen evangelischen Kirchen auch.

Ich finde das Christentum schön und kann Dich dazu nur ermutigen! Ich finde es schön, wenn Menschen aus ihrem Glauben Hoffnung, Trost und Kraft schöpfen können. Ein solcher Glaube kann das Leben meiner Meinung nach sehr bereichern. Der christliche Glaube kann eine Motivation sein, sich für Frieden und Gerechtigkeit einzusetzen.

Ich glaube an Gott, ich bin Christ. Wenn Du einiges wissen möchtest, was mich vom Christentum überzeugt, dann kannst Du mich z.b. fragen oder auf mein Profil gehen. Ich finde am Christentum u.a. schön, dass man an einen liebenden, gnädigen Gott glaubt und das die Nächstenliebe sehr wichtig ist.

Hier ist leider so viel falsch, daß ich nicht weiß, wo ich anfangen soll. Das würde hier den Rahmen sprengen. Im Grunde genommen müsstest du alles über den Glauben vergessen, und unter kompetenter Anleitung ganz von vorne anfangen.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Praktizierender Katholik. Lese viel zu Glaubensfragen.