Neue Fahrregeln für Fahranfänger (EU) richtig?

Das Ergebnis basiert auf 15 Abstimmungen

Ich bin für die neuen Regeln für Fahranfänger 40%
Ich bin gegen die neuen Regeln für Fahranfänger 20%
Ich befürworte die neuen Regeln in teilen, lehne aber manches ab 20%
Für strengere Regeln für Fahranfänger aber andere Ideen 20%

11 Antworten

Ich befürworte die neuen Regeln in teilen, lehne aber manches ab

Der entsprechende Hintergedanke der europäischen Union (EU), die Anzahl der Verkehrstoten in der EU drastisch abzusenken, ist natürlich absolut richtig. Jedoch, sind die geplanten Neuregelungen, von denen unter anderem speziell Fahranfänger und ältere Menschen betroffen wären, für mich nicht durchdacht und daher nicht zu befürworten. Man weiß am Ende nicht, welche speziellen Ausnahmeregelungen unter anderem für bestimmte Berufsgruppen davon geben wird und ob es dann überhaupt solche Ausnahmeregelungen geben würde und genau darin, sehe ich persönlich ein sehr großes Problem der geplanten Regelungen. Im Einzelnen konkret aufgezählt:

1.) Nur noch 90 km/h für Fahranfänger während der Probezeit auch auf Autobahnen, halte ich für nicht angemessen, da diese somit dann gezwungen wären, nur noch den rechten Fahrstreifen zu benutzen und somit zwischen den Lastkraftwagen (LKW) zu fahren. Das halte ich nicht nur für gefährlicher sondern auch für eine Beeinträchtigung im Lieferverkehr, weil dann plötzlich vermehrt viele Autos zwischen den LKW unterwegs wären. Sollen die 90 km/h auch für Einsatzkräfte im Einsatzfall gelten, was absoluter Schwachsinn wäre auf der Autobahn.

2.) Nachtfahrverbot zwischen 0.00 Uhr und 6.00 Uhr. Das halte ich persönlich auch nicht für richtig bzw. für undurchdacht. Erstens, verlernen die Fahranfänger hierdurch zum Teil das Fahren bei Dunkelheit bzw. bei Nacht wieder und zweitens, existieren genügend Berufsbilder mit Schichtdienst, wo entweder die Berufsausübung an sich das Führen eines Kraftfahrzeuges zwingendermaßen erfordert oder aber die Schicht so endet oder beginnt, dass man nach Mitternacht nach Hause fahren muss oder vor 6.00 Uhr in die Arbeit fahren muss. Hier handelt es sich insbesondere auch noch um sicherheitsrelevante Berufe wie die Polizei selber, die Feuerwehr, den Rettungsdienst und was ich auch mal dazu nehme, Handwerkernotdienste. Wenn hier ein Fahranfänger zwischen 0.00 und 6.00 Uhr gar nicht fahren darf, dann führt das zu großen Beeinträchtigungen, da dann immer eine Person kein Fahranfänger sein dürfte und diese dann auch dazu gezwungen wäre, die ganze Nacht über selber zu fahren, was dann zu dementsprechender Übermüdung und damit dann wiederum auch zu einem entsprechend gesteigerten Unfallrisiko führen würde. In manchen Berufen wie zum Beispiel im Rettungsdienst, gibt es zudem auch noch verschiedene Qualifikationen und feste gesetzliche Regelungen, dass der Patient selbstverständlich von der medizinisch höherqualifizierten Person zu betreuen ist. Wenn dann die andere Person nicht fahren dürfte, da sie noch Fahranfänger ist, ja was dann?!.

3.) Eine erneute Fahrprüfung nach der Beendigung der Probezeit ist grundsätzlich keine schlechte Sache. Die Frage ist hier halt, ob die Fahrschulen und die Prüfstellen, sprich der TÜV und die DEKRA, diese zusätzliche Anzahl an Fahrprüfungen dann überhaupt bewerkstelligen könnten und welche Mehrkosten für die Fahranfänger dadurch zu erwarten wären.

4.) Weiterhin geplant ist ja auch, dass die Fahrerlaubnis der Klasse B dann nur noch zum Führen von Kraftfahrzeugen bis zu einer zulässigen Gesamtmasse von bis zu 1,8 Tonnen anstatt wie bisher von bis zu 3,5 Tonnen zulässiger Gesamtmasse befähigen soll. Hierin, sehe ich auch wieder ein massives Problem in der Berufsausübung der unter Punkt 3.) aufgeführten, sicherheitsrelevanten Berufsgruppen, da deren Fahrzeuge 1,8 Tonnen zulässige Gesamtmasse definitiv immer, bei Feuerwehr und Rettungsdienst regelmäßig auch 3,5 Tonnen, überschreiten. Für alle schwereren Fahrzeuge, ist die Klasse B+ geplant, welche allerdings auch erst nach der Beendigung der Probezeit erworben werden darf. Diese geplanten neuen Gewichtsbeschränkungen, führen auch zu einem großen Problem bei der ja ebenfalls angestrebten Verkehrswende hin zur klimafreundlichen Mobilität. Man wird schlichtweg unmöglich ein Auto mit einer alternativen Antriebsart, zum Beispiel mit einem Elektroantrieb finden, welches unter 1,8 Tonnen wiegt, wegen der schweren Batterien bzw. der schweren Akkus. Fahranfänger wären somit zu einem Fahrzeug mit einem Verbrennungsmotor gezwungen und gleichzeitig, sollen in der EU ab 2035 keine Fahrzeuge mit einem Verbrennungsmotor mehr neu zugelassen werden dürfen. Auch würde dies zu noch mehr Autos auf den Straßen beitragen, deren Anzahl man ja ebenfalls reduzieren möchte, weil sich Fahranfänger dann allermeist kein Auto mit ihren Eltern und/ oder mit ihren älteren Partnerinnen und Partnern, die nicht mehr in der Probezeit sind, teilen könnten. Stattdessen, bräuchten sie dann immer ein eigenes Auto mit unter 1,8 Tonnen.

Mfg

Ich bin gegen die neuen Regeln für Fahranfänger

Es gab in D früher eine Regelung bei A1, dass man in den ersten Jahren max. 80km/h fahren darf. Ergebnis waren viele gefährliche Situationen, weil solche Roller/Motorräder sogar von LKW überholt wurden.

Ich finde es Schwachsinn, dass Kinder dann i.d.R. nicht in den Autos ihrer Eltern Erfahrung sammeln dürfen, selbst unter BF17-Regeln.

Das mit dem Nachtfahrverbot ist auch Quatsch in Notfällen.

Fände folgendes viel wichtiger:

  • Kinder _müssen_ in der Schule einen Fahrradführerschein machen, um die Verkehrsregeln besser zu lernen. Dann gibt's auch in der Fahrschule weniger Probleme.
  • Möglichkeiten ein Radfahrverbot zu verhängen, wenn Radfahrer anderen z. B. rücksichtslos die Vorfahrt nehmen oder unbeleuchtet herumfahren, obwohl auch sie Licht an haben müsste. Werde als Radfahrer fast ausschl. durch Radfahrer gefährdet. Und in vielen Fällen dürfte ein Unfall zwischen Auto und Radfahrer auch durch Vorfahrtnahme seitens des Radfahrers bzw. fehlendes Licht bei ihm oder sonstwie bescheuerte Aktionen von ihm zustande gekommen sein. Aktuell fokussiert man sich komplett sinnlos auf die Autos, weil man das Verhältnis zur Fahrleistung der jew. Gruppe ignoriert. Und auch weil wenn man von einem Radfahrer geschädigt wird und der abhaut, wird oft keine Anzeige gemacht, weil der hat ja kein Kennzeichen, wodurch die gängigen aber komplett realitätsfremden Interpretationen solcher Statistiken resultieren.
  • Ein Altersspanne bzgl. Mitfahrern, die nicht der Lebenspartner und nicht die eigenen Eltern sind, wenn ein Fahranfänger am Steuer sitzt, wo man nicht zwischen 0-6h abseits von Notfällen fahren darf, könnte ich verstehen.

notting

Woher ich das weiß:Berufserfahrung
Ich bin für die neuen Regeln für Fahranfänger

Regelmäßige Fahrsicherheitstrainings für alle wären noch eine sinnvolle Ergänzung.

Ich bin gegen die neuen Regeln für Fahranfänger

Da es nur geldmacherei ist und einen massiven Eingriff in die Grundrechte darstellt. Es bringt zudem rein gar nichts.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung
Für strengere Regeln für Fahranfänger aber andere Ideen

Meiner persönlichen Meinung und Beobachtung nach sind viele Unfälle, insbesondere die schweren, nicht vorrangig durch "unvermögen" der Fahranfänger veursacht sondern eher dadurch, dass diese fahren wie die irren, viel zu schnell, aggressiv etc. (also die, die schwere Unfälle verursachen, nicht Fahranfänger generell)

Dagegen helfen auch die neuen Regeln nicht - denn all das ist ja auch jetzt schon verboten. Wer viel zu schnell fährt obwohl er nur 100 fahren darf - der fährt auch viel zu schnell wenn er nur 90 fahren darf. Und eine zweite Fahrprüfung halte ich auch für sinnlos - denn in der Prüfung wird er ja wohl kaum zu schnell fahren. Somit würden die neuen Regeln nur die Fahranfänger einschränken die sich sowieso an Regeln halten - und gegen die Idioten welche das Problem sind würde es nicht helfen.

Somit - bleibt nur die jetzige Regelungen noch konsequenter anwenden. Also z.B. wenn jemand während der Probezeit deutlich zu schnell fährt er nicht nur ne Nachschulung machen muss, sondern einfach gleich den Führerschein entzogen bekommt...