Was haltet ihr von dem Vorschlag des EU-Verkehrsausschuss?

Das Ergebnis basiert auf 42 Abstimmungen

Lehne ich vollumfänglich ab 55%
Finde ich zum großen Teil schlecht 26%
Finde ich vollumfänglich gut 17%
Finde ich zum großen Teil gut 2%

11 Antworten

Finde ich zum großen Teil schlecht

Das ist größtenteils Mist. 90km/h auf der Landstraße, sodass man als Fahranfänger zum Dauerhindernis für alle anderen Verkehrsteilnehmer wird, die darauf natürlich keine Rücksicht nehmen.

Noch mal ne Führerscheinprüfung nach der Probezeit ist ne absolute Frechheit in meinen Augen, zumal sich schon jetzt viele den Führerschein kaum mehr leisten können. Wenn diese weiteren Prüfungen dann kostenfrei wären, wär's was anderes. Andererseits trägt diese, für meine Begriffe unnötigen Kosten dann der Steuerzahler. Also: Ne, das ist absoluter Mist.

Sie können gerne realistische Einschränkungen machen wie 120 km/h auf der Autobahn oder schärfere Bedingungen für die Probezeit. Oder aber sie setzen das Tempolimit auf den Landstraßen generell um 10 oder 20 km/h runter. Damit hätte ich persönlich tatsächlich kein großes Problem.

Finde ich zum großen Teil schlecht

Tempolimit für Fahranfänger von 90km/h

=> Blöd. Rollendende Hindernisse, die jeder überholen will, sind eine Gefahr.

Nächtliches Fahrverbot für Fahranfänger

=> Blöd. Wann ist Nacht? Im Dezember ist kurz nach 16 Uhr Sonnenuntergang, und Sonnenaufgang nach 8 Uhr.

Erneute Führerscheinprüfung nach der Probezeit

=> Blöd. Und unverschämt. Maximal eine prüfungslose Fahrt, um eventuell falsches Verhalten zu erkennen und zu besprechen. Das würde aber eigentlich für jeden anderen Führerscheininhaber genauso viel oder wenig Sinn machen.

Klasse B nur noch bis 1,8t

=> Naja. Besser vielleicht eine Leistungsbegrenzung in der Art max. 40kW/t.

Klasse B erlaubt nur 110km/h

=> Besser: Allgemein gültige Höchstgeschwindigkeit 120 km/h.

Klasse B+ erst ab 21 Jahren

=> Zusätzlich zum Alter erst nach x Jahren Führerschein B

Überprüfung der Fahrtauglichkeit ab 60 Jahren

=> Naja. 60 ist das neue 40.

Finde ich zum großen Teil schlecht

Bis auf den letzten Punkt ist dieser Vorschlag meiner Meinung nach vollkommen realitäts- und praxisfern.

Ein generelles Tempolimit von 90 km/h für Fahranfänger zwingt diese dazu, auf der Autobahn auf der rechten Spur zwischen den Lastkraftwagen zu fahren. Das halte ich nicht nur für sehr gefährlich sondern es beeinträchtigt auch den Verkehrsfluss und damit den Lieferverkehr. Staus dürften dadurch begünstigt werden, da die rechte Fahrspur auf Autobahnen dadurch viel ausgelasteter ist als jetzt.

Ein nächtliches Fahrverbot für Fahranfänger, halte ich ebenfalls für nicht gut. Die Probezeit dauert zwei Jahre und während der Fahrschulausbildung, hat man lediglich ein paar wenige Nachtfahrten bei Dunkelheit. Wenn man anschließend zwei Jahre lang nicht mehr bei Dunkelheit fahren darf, leidet die Nachtfahrerfahrung hierunter enorm.

Eine erneute Fahrprüfung nach der Probezeit, sehe ich zwiegespalten. Für manche mit Sicherheit sinnvoll, für Andere dagegen nicht. Zusätzliche Kosten und eine zusätzliche Belastung für die Fahrschulen und für die amtlich anerkannten Prüfstellen wie TÜV oder DEKRA. In der Praxis mit dem vorhandenen Personal wohl kaum zu stemmen.

Klasse B nur noch bis 1,8 Tonnen zulässige Gesamtmasse ist ein Widerspruch zur angestrebten Klimafreundlichkeit im Verkehr. Fahrzeuge mit einem Elektroantrieb, überschreiten 1,8 Tonnen durch das hohe Gewicht der Fahrzeugbatterie automatisch immer. Inhaber der Klasse B wären somit zum Verbrenner gezwungen, welche ab 2035 in der EU nicht mehr neu zugelassen werden dürfen.

Klasse B nur noch bis 110 km/h. Lehne ich ab, dann lieber noch ein generelles Tempolimit von 130 km/h für alle Verkehrsteilnehmer.

Klasse B+ erst ab 21. Jahren. Zusätzlicher Verwaltungsaufwand, zusätzliche Belastung der Fahrschulen und der amtlich anerkannten Prüfstellen wie TÜV und DEKRA. Siehe dazu auch oben. Das dürfte mit dem vorhandenen Personal ebenfalls nicht machbar sein.

Regelmäßige Überprüfung der Fahrtauglichkeit ab 60. Jahren. Grundsätzlich nicht schlecht, wobei ich es ab dem 65. Lebensjahr machen würde.

Dieser Vorschlag der EU, stellt zudem eine Zunahme des vielfach zitierten Fachkräftemangels dar, anstatt das dieser bekämpft wird. Zudem bedeutet er unter Umständen eine Gefährdung der öffentlichen Sicherheit und Ordnung. Wie soll ein Handwerker im Außendienst-/ im Kundendienst bitte seinen Beruf ausüben können, wenn er als Fahranfänger die Firmenfahrzeuge überhaupt gar nicht fahren darf? (1,8 Tonnen, werden von jedem Lieferwagen locker überschritten!). Zudem legen Handwerker oft weite Strecken für Aufträge zurück, wie soll das mit nur 90 km/h bei Fahranfängern möglich sein?. Gleiches gilt auch für Berufsanfänger bei der Polizei, bei der Feuerwehr und im Rettungsdienst. Gut, die 90 km/h würden hier im Einsatzfall wegen der Sonderrechte nicht gelten, wohl aber die Beschränkung auf die 1,8 Tonnen, welche die allermeisten Einsatzfahrzeuge definitiv überschreiten sowie das Nachtfahrverbot und es findet auch nicht jeder Einsatz unter der Verwendung von Sonderrechten statt. Die meisten dieser Fahrzeuge, bedürfen bereits jetzt einer entsprechenden LKW- Fahrerlaubnisklasse. Wann dürfte man diese erwerben?, erst mit 21. Jahren nach dem Erwerb der Klasse B+?!. Das macht das jeweilige Personal nicht nur nicht einsetzbar sondern auch diese Berufe total unattraktiv, da die Kosten für Fahrerlaubnisse in das unermessliche ansteigen würden (erst die Klasse B, dann eine neue Fahrprüfung nach 2. Jahren die Geld kostet, dann die Klasse B+ mit 21. Jahren und dann auch noch eine LKW- Fahrerlaubnisklasse) und das Alles oftmals auf eigene Kosten!.

Mfg

Warum das Ganze unter anderem - die EU hat sich zum Ziel gesetzt die Verkehrstoten und Schwerverletzten bis 2030 zu halbieren.

https://ec.europa.eu/commission/presscorner/detail/de/ip_23_953

So gibt es der ADAC wieder

https://www.adac.de/verkehr/rund-um-den-fuehrerschein/fuehrerscheinaenderungen-2024/

Ab einem gewissen Alter eine gesundheitliche Untersuchung - halte ich nicht für falsch, aber nicht mit 60 Jahren - und wer davon ausgeht, dass mit dem Verlust der Fahrtauglichkeit eine volle Erwerbsminderungsrente einhergeht - sollte sich etwas ausführlicher mit dem Thema beschäftigen. Wer davon ausgeht, dass jeder AN dann auf ÖPNV umsteigen kann- sollte sich ebenfalls mit der Realität beschäftigen.

Aber ja - dann legalisieren wir Cannabis - hat ja auch keine Auswirkung auf die Fahrtauglichkeit? An Opiate - gewöhnt sich der Körper doch auch?

Nachtfahrverbot - für Fahranfänger? Wie lange ist denn jemand Anfänger - wieviele gefahrene KM muss er nachweisen - oder genügt ein Jahr ohne jegliche Fahrpraxis?

Eine Geschwindigkeitsbegrenzung für eine Altersgruppe? Entweder alle oder keiner. Dann lieber bis zu einem Alter x den Hubraum begrenzen.

Führerscheinprüfung - unter wieder was zum Geld verdienen. Nochmals eine Stunde mit dem Fahrlehrer - OK.

Aber wenn ich konsequent bin - müssen die als Begleitung eingetragene Personen - doch bestimmt auch noch zu einem psychologischen Test und eine Fahrstunde absolvieren?

Wenn ich mit überlege, dass ich mit meinem alten Dreier 7,5 t fahren darf - ähm würde ich mir ohne Übungsplatz auch nicht zutrauen.

Ich kann regeln soviel wie ich will - ich ändere aber nicht das Verantwortungsgefühl des jeweiligen Fahrzeuglenker.

Finde ich gut, wenn es nur "neue", und keine bereits vorhandenen Fahrerlaubnisse betrifft.

Da wird sich aber noch einiges ändern müssen. 1,8to beispielsweise hat ein vollausgestatteter A4.

Und was soll sich bei der Ausbildung B+ ändern zu B? Warum soll ein Fahranfänger keinen Sharan fahren dürfen?

Um nur einige Merkwürdigkeiten zu nennen.

Gut finde ich eine weitere Überprüfung nach der Probezeit, ein Tempolimit für Anfänger und zumindest diskussionswürdig das Nachtfahrverbot.