Könnt ihr euch Handwerk leisten?
Ich bin junger erwachsener und seit 2 Jahren ausgelernt im Handwerk und ich lebe in der Großstadt :) Abschluss ist top aber ich kann mich nicht weiterbilden.
Ich krieche fast auf dem Mindestlohn herum und ich bin ständig mit den meisten Firmen der Stadt im Gespräch und versuche das beste herauszuholen. Die wollen Arbeiter wie mich und würden fast schon ohne Wortwechsel einstellen aber für 1€ mehr die Stunde macht das keinen wenn der Betrieb ein Lottoschein ist und ich Glück brauche damit der Chef mich nicht rau durch 10 teilen möchte und alte Weltbilder verlangt und möchte das ich neben harter Arbeit Kaffee koche…..
Es kann sich niemand mehr die Arbeit leisten. Mein Betrieb hat normale Preise aber den armen Kunden wird beim Rechnung zahlen deppert im Kopf.
Seid reich genug euch das Handwerk leisten zu können wenn ihr Hilfe braucht?
Ich fühle mich VERARSCHT. 3 Jahre Ausbildung + 2 Jahre Erfahrung für fast MINDESTLOHN.
Ich könnte mich für 12€ an die Kasse setzen ohne Bildung und Talent. Ich bekomme dann 1€ weniger aber es rettet mir die Gesundheit. Bitte, wo ist das gerecht?
13 Antworten
Ja,das kann ich.
Ich bin Maler und Lackierer, Altgeselle und Schweizer Diplom - Vorarbeiter in Rente und lebe an der Ostsee. In meinem langen Berufsleben habe ich alle Handwerke rund um Haus Garten in learning by doing soweit erlernt das ich mit brauchbaren und sicheren Ergebnis zufrieden sein kann.
Ich verstehe Dein Gekeife um angebliche Unterbezahlung nicht.
Es liegt ausschließlich an Dir, nicht an den Chefs wieviel Du verdienst. Ich habe nicht ein einziges Mal seit meiner Gesellenprüfung vor mehr als 50 Jahren für den bloßen Tariflohn gearbeitet.
Wird in Deiner Stadt zuwenig gezahlt dann gehe dahin wo mehr gezahlt wird. So einfach ist das. So ging ich von Bielefeld nach Hamburg und mit 50 Jahren von Hamburg mit Familie in den Süd - Schwarzwald um in der Schweiz als Grenzgänger zu arbeiten.
Es gibt auch das europäische Arbeitsamt welches gut bezahlte Handwerkerstellen in ganz Europa anbietet.
Auf dem Hintern sitzen und jammern bringt Dich nicht weiter. Nur dem Aktiven und Mobilen steht die Welt offen und nur wer leistet kann auch fordern.
Gerede eines Unzufriedenen der lieber auf dem Arsch hocken bleibt als sich zu bewegen, als dahin zu gehen wo ARBEIT sich rentiert.
Erkundige Dich einmal danach was Du in der Schweiz verdienen würdest. Erkundige Dich nach "Grenzgänger". Es gibt gut bezahlte ARBEIT - aber sie kommt nicht zu Dir. In Schweden verdienst Du auch gut, gemessen an Mieten und Lebenshaltungskosten.
Heute, nicht vor 30 Jahren.
Ich kann mir Handwerker leisten (tu' ich ja bspw. beim Auto, wenn da was kaputt ist), aber als Mieter brauche ich nicht so oft welche. Dort leiste ich es mir aber durch die üppige Miete, die ich für meine zwei WG-Zimmer zu zahlen habe.
Ich kann mir Handwerk leisten, brauche aber als Mieterin selten selber Fachpersonen. Diese bietet dann auch der Vermieter auf.
Ansonsten habe ich in letzter Zeit mal einen Schreiner und eine Goldschmiedin gebraucht.
Schau dich mal woanders um, also an einem anderen Ort, eigentlich solltest du als ausgelernte Person besser, als den Mindestlohn verdienen.
In kleinen Buden ist es auch nicht unüblich, dass Aufgaben wie Kaffee kochen etc. durch alle aufgeteilt werden. Wer soll das eigentlich deiner Ansicht nach sonst machen? Es ist schliesslich auch nicht Aufgabe und Teil des Lehrplans einer kaufmännischen Ausbildung, Kaffee zu machen.
Wenn du für 10 Mann arbeiten tust und dann dem Chef hinterherlaufen sollst ist die Palme erreicht, oder?
Such dir einen guten Chef - gute Chefs haben genügend Leute. Das durch den Fachkräftemangel allerorten die wenigen verbliebenen Mitarbeiter oft überlastet sind, ist leider auch klar.
Musst du für dich entscheiden, was du willst. Ich würde eher schauen, ob ich mich umschulen würde - denn ungelernt an der Kasse hast du keine Aufstiegschancen und der jetzt attraktiv wirkende Lohn wird mit zunehmendem Alter immer weniger attraktiv sein.
So wie dir geht es vielen Menschen. Fast jeder Job ist heutzutage unterbezahlt. Mein Mann kommt selbst aus dem Handwerk und macht daher alles selber oder er bittet halt seine Kollegen drum. Fast jeder kennt heutzutage jemanden, der das privat macht.
Im Notfall können wir es uns aber leisten. Nur warum, wenn man es selber machen kann.
Ich brauchte in über 35 Jahren 2x einen Handwerker im Haus, ansonsten kann ich mir immer selbst helfen. Wir hatten einmal einen Wasserrohrbruch und einmal passte der Anschluss vom Herd nicht und der Elektriker musste helfen.
Das Auto bringe ich aber zur Werkstatt, wenn es keine Kleinigkeiten sind, die ich ebenfalls selbst erledigen kann.
Warum soll ich Geld ausgeben für Dinge, die ich problemlos selbst erledigen kann? Ich habe dadurch tausende € gespart, mit denen ich andere Dinge machen konnte.
Ich finde die Preise auch teilweise nicht in Ordnung. 80-100€ für ein paar Minuten Herd anschließen sind eine Frechheit.
Gerede von Personen die noch in Mark Zeiten und 30 Jahre zurück leben. Deutschland ist kaputt in der Wirtschaft und keiner kann das Handwerk blechen. In der Pflege ist das auch so. Kriegst du das mit? Mach deine Nachrichten an bitte