Laufend längere Arbeitszeit?
Mein Sohn macht eine Lehre zum Tischler. Arbeitszeit 07:00- 16:00 Uhr. 2 mal 30 Min. Pause. Nun scheint es in dem Betrieb Usus zu sein länger zu arbeiten ohne Bezahlung. Er fängt um 07:00 an, LKW beladen, zum Einsatzort fahren, um 16:00 wird dann das Werkzeug wieder aufgeladen, zum Betrieb, wieder abladen, da wird es meist 17:00. Oder beim Kunden: Da wird der Auftrag fertig gemacht, auch wenn es bis 18-19 Uhr dauert. Ist das im Handwerk normal? Die Gesellen schreiben immer ihre Zeit auf und da wird immer 16:00 Uhr als Schluss aufgeschrieben, sonst gibt es Ärger mit dem Chef heisst es!
5 Antworten
Gut, im Handwerk sollte es nicht auf ein paar Minuten ankommen. Aber täglich ein bis zwei unbezahlte Mehrarbeitsstunden zu leisten, sollte kein "Usus" sein.
Wenn der Chef, der die Arbeitsstunden seiner Leute ja sicherlich an die Kunden weiterberechnet, da Ärger macht, muss er sich halt nach neuen Leuten umsehen. Ich bin überrascht, dass sich ausgewachsene Männer das gefallen lassen.
Ich hätte mir da ganz schnell einen anderen Arbeitsplatz gesucht. Handwerker können sich momentan die Jobs raussuchen. Sowas kann man auch einem Chef durchaus klarmachen. Zusammen geht das noch einfacher. Wenn nämlich drei Leute androhen, auf einen Schlag zu kündigen, dann kriegt er ein Riesenproblem. Und diese Leute fordern ja nichts Ungebührliches. Sie wollen nur ihre Arbeit bezahlt haben.
Da sollte man auf jeden Fall mal mit dem Arbeitgeber sprechen, dass er die Vorschriften der AZO einzuhalten hat. Sie gilt auch für Auszubildende.
Ein Azubi hat ein Berichtsheft zu schreiben / zu führen.
Ich würde vorschlagen, die konkreten Arbeitszeiten als Bericht aufzuführen.
Nix da, die Stunden sind zu vergüten !!
Entweder angemessen bezahlen oder abfeiern!
Lasst Euch nicht einschüchtern. Ich habe das in meiner Ausbildung damals auch durchgesetzt.
Das ist nicht ungewöhnlich, aber mit Sicherheit nicht normal.
Wenn dein Sohn für die Überstunden keinen Freizeitausgleich bekommt, dann kann er, oder du dich mal an die Handwerkskammer wenden.
Die können den Ausbildungsbetrieb daran erinnern, was er eigentlich darf, und was er nicht darf.
Handwerkskammer ist genau die Gegenseite. Gewerkschaft wäre richtiger, und da sollte man eh Mitglied sein.
Dienstanfang und Dienstende ist am Arbeitsplatz.
Die Gesellen schreiben immer ihre Zeit auf und da wird immer 16:00 Uhr als Schluss aufgeschrieben, sonst gibt es Ärger mit dem Chef heisst es!
Dem Chef würde ich Ärger machen, wenn er meine Lebenszeit die ich zur Verfügung stelle nicht bezahlen würde.
Es soll Männer geben, die das für ihre Familien tun um ihnen den Lebensunterhalt zu sichern.
So ungewöhnlich ist das nicht. Das muss man als Frau nicht verstehen, bzw. sie verstehen es dann, wenn die Männer dies dann nicht mehr machen.
Allerdings haben wir z.Zt. einen (fast) Arbeitnehmer-Arbeitsmarkt. Dieser kommt bei Arbeitgebern allerdings nur bei der Personalsuche an.
Auf bestehendes Personal wird da nicht sonderlich Rücksicht genommen.