Ist heise noch ansatzweise neutral?

LooseGravel  05.09.2025, 22:30

So findest 455 PS ausreichend um spaßig zu fahren? Das Auto braucht 5,4s von 0 auf hundert. Jedes Elektroauto ist da spaßiger zu fahren. Ist dein Anspruch wirklich so gering?

LongsbieHD 
Beitragsersteller
 06.09.2025, 01:24

Nein, ich fahre auch gerne schneller. Nur für einen Riesen suv (Familie nennt ihn auch liebevoll „den Panzer“) ist das schon gut.

7 Antworten

Vom Beitragsersteller als hilfreich ausgezeichnet

Grundsätzlich stimme ich schon zu, dass Plug-in-Hybride für die meisten Fahrer keine wirklich gute Lösung sind. Es hängt aber natürlich auch immer vom individuellen Fahrprofil ab.

Ich bin selbst viele Jahre Plug-in-Hybrid gefahren und inzwischen auf ein reines Elektroauto umgestiegen. Meine Erfahrung ist, dass Plug-in-Hybride auf den ersten Blick zwar Vorteile vereinen, in der Praxis aber auch die Nachteile beider Welten mit sich bringen.

Man hat nach wie vor die ganze Komplexität und den Wartungsaufwand eines Verbrenners wie Ölwechsel, Serviceintervalle und Verschleißteile. Gleichzeitig schleppt man den zusätzlichen Motor und die gesamte Technik ständig mit, was das Auto schwerer und weniger effizient macht. Auf der Straße bedeutet das, dass die theoretischen Verbrauchswerte selten erreicht werden, besonders wenn nicht konsequent geladen wird. Gerade auf längeren Strecken hat mein Plug in hybrid um die 13 l verbraucht im Vergleich zu sechs Litern in der Stadt und er hatte so einen kleinen Tank, dass man genauso oft tanken musste wie ein E-Auto laden.

Reine Elektroautos haben im Wesentlichen nur einen Nachteil und das ist die längere Ladezeit im Vergleich zum schnellen Tanken. Dieser Punkt ist in der Praxis aber für die allermeisten Fahrer kaum relevant, weil die meisten Strecken im Alltag ohnehin bequem zu Hause oder unterwegs nachgeladen werden können. Die wenigsten fahren regelmäßig so große Strecken, dass eine Akkuladung nicht ausreicht und die Ladeinfrastruktur hat sich in den letzten Jahren stark verbessert und ist inzwischen sehr ordentlich.

Wenn es um Effizienz geht, ist ein reines Elektroauto einem Plug-in-Hybrid klar überlegen. Für manche kann ein Hybrid eine Übergangslösung sein, langfristig ist das Konzept aber eher ein Kompromiss, der nicht wirklich die Vorteile der Elektromobilität ausschöpft.


LongsbieHD 
Beitragsersteller
 05.09.2025, 14:59

Was hattest du für einen Plug in, wenn ich fragen darf? Ich hab den Volvo noch nie über 11 Litern gesehen, und das bei Langstrecke 180 auf der Autobahn.

LongsbieHD 
Beitragsersteller
 05.09.2025, 15:11
@Nachtmensch0711

Gut, das geht mir Volvo ja nicht mehr, mache ich mit dem bmw aber auch manchmal. Bei SUVs steigt der Verbrauch aber ja auch irgendwann exponentiell, ich finde 11 Liter 180 für ein Auto größer und schwerer als ein Bulli echt vertretbar, man muss ja auch noch daran denken das nutzlose Batterie und e Motor an Bord sind

mloeffler  05.09.2025, 15:20
@LongsbieHD

Ich bin gerade wirklich erstaunt und wenn ich erstaunt, sage , meine ich auch erstaunt. Du darfst 11 l auf 100 km bei einem großen Auto vertretbar finden. Ich persönlich könnte es nicht ertragen mit so einem Auto zu fahren und ich hätte nicht gedacht, dass es noch Autos gibt die in der Praxis so viel Energie verbrauchen. Unter 7 l. Also eine sechs vor dem Komma fänd ich gerade noch so akzeptabel 11 l sind immerhin weit über 100 kWh an Energie. Auf meiner letzten Urlaubsreise mit 1800 kg schwerem Wohnwagen habe ich im Schnitt 32 kWh auf 100 km verbraucht. Übrigens auch mit einem Volvo.

LongsbieHD 
Beitragsersteller
 05.09.2025, 16:11
@mloeffler

Das klingt verrückt, ein e Auto? Für Benziner ist so ein Verbrauch bei 180 doch komplett normal, und mein Auto wiegt dann auch nochmal 500 Kilo mehr als deiner, dazu kommen Familie und Koffer.

Nachtmensch0711  05.09.2025, 16:33
@LongsbieHD

Das mit der nutzlosen Batterie und dem E Motor bei den längeren Strecken ist ja genau einer der Punkte, die auch von heise kritisiert werden.

LongsbieHD 
Beitragsersteller
 06.09.2025, 01:16
@Nachtmensch0711

Schon klar. Ist trotzdem cool ein Auto zu haben, mit dem man in den Urlaub kann und günstig den Tagesverkehr erledigt kriegt. Gibts bisher nicht elektrisch. Ich find den Artikel sehr sehr einseitig.

Nachtmensch0711  06.09.2025, 01:24
@LongsbieHD

Zu behaupten man kann mit einem E-Auto nicht in den Urlaub fahren ist so ziemlich das ignoranteste was ich seit langem gehört hab. Ich fahr mit meinem ständig große Strecken und verstehe das Problem nicht.

LongsbieHD 
Beitragsersteller
 06.09.2025, 13:28
@Nachtmensch0711

Verrückt, dass ich keine Lust habe auf dem Weg nach Kroatien nicht 4 mal aufzuladen, sondern lieber eine Pause mache und mich mit den fahren abwechseln. 1500 Kilometer sind mit einem e Auto bescheuert und nervig. Ich bin mal einige Tage den Model s meines Cousins gefahren, wenn ein paar Autos am super Charger hängen verlängert sich die Lade Zeit um ein vielfaches, und die Reichweite konnte man um Locke 30% kürzen, ohne das ich besonders schnell gefahren wäre.

Nachtmensch0711  07.09.2025, 00:13
@LongsbieHD

Ich brauche mit meinem E-Auto auf der Strecke von Stuttgart nach Hamburg (knapp 700 km) wenn die Strassen frei sind durch die Ladepausen etwa 40 Minuten länger, als ich mit dem Plugin Hybrid gebraucht habe, den ich zuvor hatte. Damit kann ich sehr gut leben, denn das ist selbst wenn ich diese Strecke einige Male im Jahr fahre unterm Strich weniger Zeitverlust, als ich durch die jährlichen Inspektionen bei meinem Hybrid hatte. Von den Kosten ganz zu schweigen.

LongsbieHD 
Beitragsersteller
 07.09.2025, 02:38
@Nachtmensch0711

Finanziell ist mir das ehrlich Gesagt egal. Inspektionen muss man meines Wissens nach auch bei eautos machen. Und ich unterbreche meine Fahrt ungern für 40 Minuten, sehr sogar, und noch weniger gerne mehrfach. Vielleicht ist das für dich unfassbar, aber ich und andere (viele in meinem Umfeld) empfinden diese Dinge als gravierenden Störfaktor.

LongsbieHD 
Beitragsersteller
 07.09.2025, 02:43
@Nachtmensch0711

Ich bekomme einen modernen, sehr effizienten 318d von bmw mittlerweile für 12k gebraucht mit 100.000 Kilometer Laufleistung, ich würde auch jedem der sich ein Auto anschafft weiter den Verbrenner empfehlen, denn bei ca 3,5 Liter Verbrauch liegen die Kosten bei 5€ pro 100 km/h, bei einem e Auto bei 8-12€, je nachdem in ich zuhause lade oder bei der teuren Tankstelle. Macht also preislich für kaum jemanden gar kein Sinn e Auto zu fahren. Ich habe ja gar keinen Nachteil.

Nachtmensch0711  07.09.2025, 02:46
@LongsbieHD

Nein, mein Auto hat keine vorgeschriebenen Wartungsintervalle. Also ich muss nur dann in die Werkstatt, wenn etwas defekt ist. Und ich muss meine Fahrt auch nicht für 40 Minuten unterbrechen, denn das Auto ist in 20 Minuten wieder voll und das ist für mich eine normale Pause auf einer längeren Strecke, um kurz aufs Klo zu gehen und einen Kaffee zu trinken. Und es mag für dich vielleicht unfassbar sein, aber ich empfinde eine solche Pause alle 200-300 km als keine so störende Einschränkung, dass sie nicht durch das insgesamt viel angenehmere Fahrverhalten eines E-Autos, dass ich Tag für Tag erleben kann um ein vielfaches aufgewogen wird.

Nachtmensch0711  07.09.2025, 02:50
@LongsbieHD

Meine Prioritäten bei einem Auto sind, dass es schnell und komfortabel ist. Diese Kriterien erfüllt der von dir genannte BMW beide nicht. Der Hauptgrund, warum ich elektrisch fahre, ist das viel angenehmere Fahrverhalten im Vergleich zu jedem Verbrenner und ich bin auch schon sehr hochklassige Verbrenner gefahren.

Ich teile deine Ansicht da nicht. Würde man statt des des großen, schweren und Wartungsintensiven Verbrennungsmotors einen ordentlichen Akku einbauen könnte das Auto eigentlich alles besser wäre für den Alltag viel besser geeignet würde, weniger CO2, Ausstoßen und hätte geringere Wartungskosten.

Alle Leute, die ich kenne, die einen Plug in Hybrid hatten, weil sie sich nicht getraut haben ein echtes Elektroauto zu kaufen, haben sich hinterher geärgert und relativ kurze Zeit später das Auto wieder verkauft, um sich ein richtiges E-Auto zu kaufen.

Solche Erlebnisse sprechen sich doch rum. Immer mehr Menschen merken auch, dass ein E-Auto im Alltag eben total entspannt ist und all die Nachteile von denen sie sich vorher gefürchtet haben, eigentlich gar nicht zu Tage treten.

Mal überspitzt gesagt, ist ein Plug in hybrid doch ein Elektroauto mit einem viel zu kleinen Akku, was immer noch so ein ollen Verbrennungsmotor mit all seinen Nachteilen mit sich rum schleppt. 70 km Reichweite heißt in der Praxis das von meinem Dorf in die Stadt und zurück (60 km Autobahn 10 km Stadtverkehr) der Verbrenner eben doch anspringt, obwohl der Akku an einem sonnigen Tag längst voll war und die Solaranlage runter geregelt hat.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Habe den PKW Fuhrpark meiner Firma auf BEV umgestellt.

LongsbieHD 
Beitragsersteller
 06.09.2025, 01:18

Kann ich 0 bestätigen, wir bekommen bald den 3en Volvo xc90 t8, der ist ziemlich effizient für ein so großes schweres Auto, lange Fahrten sind easy und schnell tanken auch möglich. Ich glaube wir brauchen noch 5 Jahre bis es e Autos gibt, die das können.

Ich bin da auch Deiner Ansicht. Solange erschwingliche reine E-Autos nicht ausreichende Reichweite haben, werde ich mir so etwas vermutlich nicht kaufen. Eine Range-Extension oder Ähnliches durch einen sparsamen Verbrenner halte ich dagegen für recht brauchbar, da man dadurch nicht nur mehr Alltagstauglichkeit gewinnt sondern auch Reichweite.

Als ideologische Propaganda würde ich diesen Test aber nicht sehen. Da spielt eben die persönliche Meinung des Testers mit hinein - und das ist wohl bei allen Tests so. Ein guter Freund von mir ist Konstrukteur in der Automobilbranche und tatsächlich ähnlich gestrickt wie der Tester.. sein Argument ist, dass man hier zuviel Gewicht mit rumschleppe, wenn man derartige Hybridfahrzeuge baue.

Jeder hat da halt seine Ansichten zu diesem Thema und alle haben auch irgendwie eine gewisse Berechtigung.


ZaoDaDong  05.09.2025, 14:42

Worst of both worlds. Seh ich genauso wie der Test.

Ein hybrid ist das schlimmste aus zwei Welten.

Entweder du hängst der "aber ich hab nicht genug Reichweite, die ich eh nur 2x im Jahr wirklich brauche, aber das sag ich nicht dazu" Fraktion nach, dann Kauf dir einen Verbrenner.

Oder du schaust Mal wie viel du wirklich fährst und kaufst dir dann ein Elektroauto.

Aber beides gleichzeitig? Nonsense. Teurer nonsense.

Aber natürlich ist Heise nicht neutral, weil es ja nicht deine Meinung hat.

PS wenn es dich wirklich interessiert, dann gibt es einen einfachen Test. Hast du eine eigene Garage: Stell in der früh deinen Tageskilometer auf 0. Schau am Abend wie hoch der ist. Dann stell ihn wieder auf 0. Wenn du auf der Autobahn einen Kaffee trinkst, stell ihn auf 0. Wenn du einkaufen bist im einem größeren Supermarkt mit Lader: stell ihn auf 0.

Zähle wie oft du ihn auf 0 gestellt hast wenn er größer als 400 war. Und zähle wie oft du in der selben Zeit an einer Tankstelle warst.

Du wirst erstaunt sein.


LongsbieHD 
Beitragsersteller
 06.09.2025, 01:22

also ich muss ehrlich gesagt sagen, ich trinke kaum/ keinen Kaffee, und rastpausen bin ich auch kein Fan von, eher vorher Brote schmieren und alles in einem Stück erledigen, aber ich verstehe was du mir sagen möchtest. Und ja, im Alltags Verkehr werden ich täglich nicht über 100 Kilometer fahren. Arbeitsbedingt fahre ich aber alle 2 Wochen von Schleswig Holstein nach Bayern, gut, da nehme ich aber eher den Diesel bmw, da hast du schon recht (schon wieder, schrecklich) aber das Riesen Auto wird dann wichtig, wenn ich andere Personen und Gepäck mitnehmen muss, was auch (selten) vorkommt, aber vor allem für den Urlaub ist der Wagen wichtig.

dieser Artikel behauptet, dass Plug in hybride Müll sind

Nein, das behauptet der Artikel nicht. Es wird nur geschrieben:

Inzwischen aber sind Elektroautos so gut, dass es keine oder nur noch wenige Sachargumente gegen den rein elektrischen Antrieb gibt. Eigentlich sind Plug-in-Hybride am Ende.

Und das ist auch richtig so. Ein Verbrenner hat einen deutlich schlechteren Wirkungsgrad als ein reines Elektroauto. Plug-in-Hybride können je nach Fahrstrecke mal ähnlich gut sein oder auch einen noch schlechteren Wirkungsgrad haben.

Dazu kann ich den Dank den 455 ps auch noch sportlich spaßig fahren. Ich behaupte das gibt es elektrisch so bisher nicht

Wer so etwas behauptet, ist noch nie rein elektrisch gefahren.

und das was heise da macht ist ideologische Propaganda und absoluter Quatsch.

Und gleiches behaupte ich von deiner sinnfreien Argumentation.


LongsbieHD 
Beitragsersteller
 05.09.2025, 14:58

Ich bin Tesla, i5 und id3 und id7 und Porsche taxicab turbo s gefahren. Keine Emotion, klar, besonders im Porsche und i5 ist die Beschleunigung krank, aber es fühlt sich unnatürlich und irgendwie simuliert an. Es hat für mich keine Emotion, es ruft keine Begeisterung in mir hervor, dass schafft der 2,3 Tonnen Klotz besser.

Zu deinem anderen Punkt: ich bin der erste, der sich ein e Auto mit realen 800 Kilometern Reichweite und schnellem Laden als Daily kauft, gibts nur als Familienwagen bisher noch nicht, korrigiere mich wenn ich falsch liege. Ich schiele ein wenig auf die neue Klasse von bmw. Ich behaupte nur, dass der schon Plug ins schlechter darstellt als sie sind. Mein Diesel macht das ganze noch besser als der Volvo, ein 535d hat 1000 Kilometer Reichweite, verbraucht 3,5-4 Liter und bringt Spaß zu fahren, aber es ging hier ja jetzt nur um Plug ins.

Babelfish  05.09.2025, 15:19
@LongsbieHD
Keine Emotion … aber es fühlt sich unnatürlich und irgendwie simuliert an

Mit diesem Gefühl bist du definitiv in der Minderheit.

ich bin der erste, der sich ein e Auto mit realen 800 Kilometern Reichweite und schnellem Laden als Daily kauft

Wenn du täglich solche Strecken fahren musst, dann ist das Angebot dafür natürlich noch gering. Das benötigen aber auch die wenigsten Autofahrer.

LongsbieHD 
Beitragsersteller
 06.09.2025, 01:23
@LooseGravel

Unterschiedlich, häufig teile ich die mit einem Kollegen, manchmal mache ich auf der Hälfte Rast, aber eigentlich versuche ich Pausen zu vermeiden, die bekomme ich als selbstständiger Berater ja nicht bezahlt.