Ist gendern unnötig?

Das Ergebnis basiert auf 53 Abstimmungen

Ja, so ein Mist 68%
Ist in Ordung 25%
Endlich Gleichberechtigung! 6%
Ist mir egal 2%
Finde ich jetzt nicht soooo cool 0%
ExperteXX  03.04.2024, 01:16

Ich bin ein bisexueller Transgender und habe die Pronomen He/They/Nik und ich finde diese Fragestellung unfassbar respektlos und diskriminierend!

16 Antworten

Endlich Gleichberechtigung!

Ich wollte für Ist in Ordnung stimmen.

Ein Gedankenexperiment:

Vater und Sohn fahren im Auto. Sie erleiden einen Verkehrsunfall, bei dem der Vater stirbt. Der Junge wird mit schweren Verletzungen in eine Klinik gebracht, in der er von dem Chef-Chirurg operiert werden soll.

Die Operation wird vorbereitet, doch als der Chef-Chirurg erscheint, wird er blass und sagt: "Ich kann nicht operieren, das ist mein Sohn!".

Frage: In welchem Verwandtschaftsverhältnis stehen der Chef-Chirurg und das Kind?"

Die Antwort ist: Der Chirurg ist die Mutter des Kindes.

Dieses Beispiel verdeutlicht, dass Sprache Bilder im Kopf erzeugt. Das generische Maskulinum lässt häufig falsche Bilder entstehen. Sprechen wir von den Ärzten, den Professoren usw., entsteht unbewusst ein männliches Bild in unseren Köpfen.

Ich persönlich bin neutral gegenüber dem gendern eingestellt und finde jeder sollte selbst entscheiden, ob er/sie gendern möchte oder nicht. Wissenschaftliche Untersuchungen zeigen allerdings, dass Frauen und binäre Menschen nicht mitgedacht, sondern ausgeschlossen werden.

Wenn ich so sprechen kann, dass sich niemand ausgeschlossen fühlt und mir dabei nix weh tut, dann verstehe ich nicht, warum ich mich dagegen so sehr sträuben sollte, außer ich bin zu faul für Veränderung. Der Mensch ist halt ein Gewohnheitstier. Ich persönlich bin ein offener Mensch und reagiere flexibel auf Veränderungen.

Ich persönlich verwende selbst geschlechtsneutrale Sprache, da mir das in der Uni so angewöhnt wurde. Das wird auch von uns erwartet im Studium und ich wüsste nicht warum es so schlimm sein soll, Studierende, anstatt Studenten zu schreiben oder zu sagen. Ich verwende wenn möglich in der Uni ein geschlechtsneutrales Wort, anstatt das Sternchen oder den Doppelpunkt, weil es meiner Ansicht nach leserlicher ist. Ist auch selten notwendig, weil es für so ziemlich alles ein neutrales Wort gibt, ohne das man gendern ,,müsste''. Beim sprechen und außerhalb der Uni achte ich aber etwas weniger darauf.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Psychologiestudentin, Rettungssanitäterin
Ist in Ordung

Wer möchte, dass sprachlich je nach Form des Genderns alle oder keine Geschlechter gleichermaßen berücksichtigt werden, hält Gendern nicht für unnötig. Wer damit zufrieden ist, dass männliche Personen sprachlich überrepräsentiert bleiben, findet Gendern unnötig.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – ich forsche als Linguist zum Thema "Gender(n)"
Eisenklang  03.04.2024, 07:51
Sprache "repräsentiert" nicht.

Das generische Masulativum bezieht sich auf das grammatikalische Geschlecht und nicht auf biologische!

Wenn von Autofahrern die Rede ist, sind nicht nur all deine 4553 Geschlechter gemeint, nein, sondern sogar alle 4553 Geschlechter, die im Augenblick gerade nicht fahren. Ganz im Gegensatz zu den "Autofahrenden", die nur so lange autofahrend sind, wie sie sich in einem bewegten PKW befinden.

Toll, oder?

So gerecht ist die Deutsche Sprache!

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MacMadB  03.04.2024, 10:22
@Eisenklang

Eine Text, der gezielt in der Umkehrung eines vermeintlichen "generische Maskulinum" (nicht: Masulativum; was soll denn das sein???) alle Formen weiblich verwendet, wird von Männern als befremdlich empfunden, von Frauen als eher erfrischend. Die reine Verwendung des männlichen Geschlechts ist nicht generisch, nur überholt. Sprache entwickelt sich weiter.

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Adomox  03.04.2024, 10:26
@Eisenklang

Sowas kommt raus, wenn man keine Ahnung, aber richtig viel Meinung hat.

Niemand verneint, dass s.g. generische Maskulina nicht mit geschlechtsneutraler Intention verwendet werden (können). Dabei repräsentieren diese aber nicht nur oberflächlich bloß maskuline Formen, sondern auch in der Sprachverarbeitung werden überwiegend männliche Assoziationen durch diese ausgelöst - das haben unzählige Studien gezeigt.

Das kann einen nun zum Gendern veranlassen oder eben nicht, das ist eine persönliche Entscheidung. Wozu es einen nicht veranlassen sollte, ist das Abstreiten dieser empirischen Funde, da dies schlichtweg wissenschaftsfeindlich wäre.

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Eisenklang  03.04.2024, 11:17
@MacMadB Dann ma raus, mit den Belegen!
wird von Männern als befremdlich empfunden, von Frauen als eher erfrischend.

Das nenne ich mal eine sportliche Ansage. Dann hast du sicher eine seriöse Quelle zu dieser Behauptung oder handelt es sich bloß um eine Vermutung deinerseits? Ich kann dir hingegen beweisen, dass weit über 80% die Gendersprache rundheraus ablehnen.

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Eisenklang  03.04.2024, 11:33
@Adomox Zunächst bleibe ich bei deiner Aussage, Genosse!

"Keine Ahnung" ist kein Argument.

Du hast in deiner Antwort Menschen mit ablehnender Haltung zu deiner ideologischen Sprache diffamiert, indem du ihnen einen Strohmann unterschiebst. Du hast behauptet, dass die Ablehnung deiner separierenden Sprache darauf hinweise, dass Menschen „zufrieden damit“ wären wenn Männer in der Sprache „überrepräsentiert“ wären.

Ich widerspreche nicht nur dieser Darstellung, sondern auch deiner Behauptung, dass Sprache Männer überhaupt repräsentieren würde. Dies ist weder Zweck, noch Funktionsweise der Sprache.

Niemand verneint, dass s.g. generische Maskulina nicht mit geschlechtsneutraler Intention verwendet werden (können).

Aha, da bist du ja schon fast auf dem halben Weg zur Erkenntnis. Deine Behauptung aber folgt gleich nach deiner Einleitung….

Dabei repräsentieren diese aber nicht nur oberflächlich bloß maskuline Formen, sondern auch in der Sprachverarbeitung werden überwiegend männliche Assoziationen durch diese ausgelöst - das haben unzählige Studien gezeigt.

Fakt ist, es gibt dazu absolut überhaupt keinen Beweis für diese These! Es ist lediglich die Behauptung der Intersektionisten und der vielen Zirkelschlussfolgerungen und abgeschriebenen Artikelchen. Auch du hast es noch nie geschafft, eine wissenschaftliche Studie für die deutsche Sprache dazu heranzuziehen. Es gibt sie schlichtweg nicht.

Die Wissenschaft als Argument anzuwenden ist ohnehin äußerst schwierig und ist nichts weiter als ein aufgeblasenes Autoritätsargument um inhaltliche Überzeugungsarbeit zu vermeiden. Peinlich wird es dann, wenn du nicht einmal solche „wissenschaftlichen Belege“ aufzeigen kannst.

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Eisenklang  03.04.2024, 12:07
@Adomox

Die noch nicht einmal übersetzt wurde? Scheint ja mächtig relevant zu sein 🤣

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Adomox  03.04.2024, 12:31
@Eisenklang

Wieso sollte internationale Forschungsliteratur ins Deutsche übersetzt werden?

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Eisenklang  03.04.2024, 12:48
@Adomox Pseudowissenschaft
Wieso sollte internationale Forschungsliteratur ins Deutsche übersetzt werden?

Weil es doch angeblich so viel Relevanz hat und damit die sprachliche Umprogrammierung begründet werden soll.

Das du uns dieses Pamphlet überhaupt als Wissenschaft verkaufst ist schon mehr als mutig. Schon beim oberflächlichen Durchblättern deiner Reliquie, fällt schon die äußerst dünne Faktenlage auf. Im Prinzip wird einfach etwas behauptet. Es wird viel erzählt, dass das genererische Maskulinum verwendet wird (welche Erkenntnis 🤦‍♂️) und natürlich wird auf andere intersektionistische Theorien verwiesen oder von "Versuchen" mit einzelnen Gruppen verwiesen.

Ich mache das jetzt auch mal: Versuche mit freiwilligen Teinlehmern beiderlei Geschlechts ergaben keine signifikanten Unterschiede bei der Assoziation bei den Begriffen Jäger und Vollhonk. Alle dachten an den Beruf und den Charakter, nur wenige an das vermutete Geschlecht.

Fertig.

Ich kann in deinem Text keinen wissenschaftlichen Beweis für deine These erkennen, dass das genererische Maskulinum Männer angeblich überrepräsentieren soll.

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Adomox  03.04.2024, 14:03
@Eisenklang

Pure Wissenschaftsfeindlichkeit trägst du hier vor und zeigst obendrein, dass du nicht das geringste Verständnis von Wissenschaft an sich hast. Mit inhaltlichen Punkten kannst du von mir rechnen, wenn du publizierte wissenschaftliche Arbeit als Wissenschaft anerkennst.

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Eisenklang  03.04.2024, 21:12
@Adomox Halten wir fest!
  • Du willst die Arbeit dreier Studenten als wissenschaftlichen Beleg verwenden, die
  • ... weder von einem seriösen Wissenschafsblatt veröffentlicht und beleuchtet wurde?
  • Die nicht einmal auf Deutsch übersetzt wurde
  • Die selbst einige Behauptungen aufstellt, sie um Text aber nicht belegt

Und du nennst das "Wissenschaft". Wie verblendet bist du?

Beginne doch einfach damit, deine Thesen mit deutschsprachigen und wissenschaftlichen Arbeiten zu belegen.

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Adomox  04.04.2024, 05:35
@Eisenklang

Woran willst du bitte festmachen, dass das Paper von drei Studierenden geschrieben wurde?

Woran machst du fest, dass das Journal nicht seriös ist?

Wissenschaftssprache ist Englisch.

Bitte führe auf, welche Behauptungen nicht belegt werden.

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Ist in Ordung

Betrachten wir zunächst die Frage:

Meint unnötig hier: entbehrlich, verzichtbar

Oder meint unnötig etwa: keinerlei Sinn habend, überflüssig

Es mag aufs Gendern verzichten, wer mag. Für den Menschen, den es gerade nicht erforderlich ist, oder für die Situation, die dadurch unklarer werden, kann es auch vermieden werden. Muss aber nicht.

Dagegen ist es keineswegs überflüssig, da schon allein in der Formulierung der oder die Sprecher:in sich klar werden darf, wer adressiert und wer ein- oder ausgeschlossen werden soll und wie das auch zum Ausdruck gebracht wird. Damit ist Gendern ein genuin menschliche Erkenntnis der Gegenwart, die sich mit unserem Soziogefüge beschäftigt und aktiv daran mitwirkt.

Ja, so ein Mist

Ist meiner Meinung nach unfassbar unnötig und sieht lächerlich aus. Aber mir egal was andere machen. Die die sich ständig übers Gendern aufregen müssen, sind ebenfalls nervig

Ja, so ein Mist

Hi ZurDuftinsel,

Ich finde es unnötig, Quatsch, nervig, schwierig, dumm, überflüssig.......

Und Du?

LG

LovePitbulls