Ist eine Auslebung des „Chrislam“ als Mischung aus Christentum und Islam überhaupt möglich?
Hallo GF-Community 🎈🌞
Ich bin auf die religiöse Bewegung „Chrislam“ gestoßen, die versucht, zentrale Elemente des Christentums und des Islams zu vereinen. Mich interessiert, wie realistisch oder stimmig dieses Konzept überhaupt ist.
Auf der einen Seite gibt es Gemeinsamkeiten zwischen beiden Religionen: Beide glauben an denselben Gott, ehren Jesus (im Islam als Propheten, im Christentum als Sohn Gottes), betonen Nächstenliebe, Gebet, Fasten und moralisches Verhalten. Auch die ethischen Grundwerte überschneiden sich oft. Viele Sachen, die im Christentum eine Sünde sind, sind auch im Islam eine Sünde und umgekehrt.
Auf der anderen Seite stehen aber auch erhebliche Unterschiede: Im Christentum ist Jesus Gottes Sohn und Teil der Trinität, was aus islamischer Sicht als Blasphemie gilt. Auch das Verständnis von Erlösung, Sünde, Prophetie und der Rolle Mohammeds unterscheidet sich stark. Zudem widersprechen sich manche Aussagen in Bibel und Koran direkt.
Daher meine Frage: Wie widerspruchsfrei kann man Chrislam tatsächlich praktizieren, ohne wesentliche Glaubensinhalte der einen oder anderen Religion aufzugeben oder zu verwässern? Müssen gewisse Elemente der einen Religion verändert oder angepasst werden, um den Chrislam auszuleben? Und wie sieht es eigentlich mit den Festen aus?
Ich freue mich auf eure Meinungen, am liebsten mit Begründung! Antworten von sowohl Christen als auch Muslimen sind sehr erwünscht ☺️
Danke für den Stern 😸
Bitteschön ☺️
11 Antworten
Mich interessiert, wie realistisch oder stimmig dieses Konzept überhaupt ist.
Überhaupt gar nicht, da sich beide Religionen in fundamentalen Punkten widersprechen.
Ein einfaches Beispiel von vielen: Hat Gott/Allah einen Sohn? Christentum sagt: ja. Islam sagt: nein. Hier gibt es keine Kompromissmöglichkeit, man muss sich für eine Seite entscheiden und die andere verwerfen. Ähnlich sieht es z.B. bei Punkten wie der Trinität, der Erbsünde oder der Frage, welchen seiner Söhne Abraham opfern wollte, aus.
Dieser "Chrislam" wäre also eine völlig neue Religion, die Elemente von Christentum und Islam kombiniert und gleichzeitig Teile der jeweiligen Theologien verwirft. Das ist an sich auch gar nicht schlimm, denn solche Entwicklungen hat es in der Geschichte immer gegeben. Sowohl Christentum als auch Islam sind auf ähnliche Weise entstanden.
Aber wir sprechen dann eben von einer Neuschöpfung, nicht von einem parallelen Ausleben zweier Religionen.
Eine Möglichkeit wäre zu sagen, alle Religionen sind eine Religion und durch abstimmen etc zum Teil Widersprüchliches neu festzulegen.
Sehr schwierig, da es zu viele Unterschiede zwischen dem Allah des Koran und Gott, der sich uns in der Bibel offenbart, gibt.
Der Allah des Koran:
- hat keinen Sohn;
- hat nicht in seiner eigenen Schöpfung gelebt und
- ist nicht stellvertretend zur Vergebung unserer Sünden gestorben.
Der Gott der Bibel aber schon. Weil Er uns liebt:
- "Denn so sehr hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verlorengeht, sondern ewiges Leben hat" (Johannes 3,16).
Empfehlenswert zur Frage ist auch die logisch aufgebaute Argumentation der folgenden Seite: http://www.islamseite.de
Von daher wäre es besser, bei Jesus und der Bibel zu bleiben und keine Mischreligionen zu erfinden...
Für mich ein Weg im Heidentum und dabei in den Philosophischen Strängen.
Von wegen Weisheit wäre in beiden zu finden und man bastelt sich halt die Texte zusammen wie es einem gefällt.
Ein Christ ist aufgerufen das Evangelium zu verkünden, der Islam bezeugt explizit dass Teile davon verfälsch seien!
Ohne Kreuz und Auferstehung sowie ohne Kind Gottes zu sein, oder es zumindest zu suchen, ist niemand Glaubensbruder wie auch immer man diese Gemeinschaft nennt.
Kommt auf den Abstraktionsgrad an. Abstraktion kommt von ab-trahere, also wegziehen oder absehen von. Mit anderen Worten, man sieht von immer mehr ab und dann hat man das theologische Niveau von Kleinkindern erreicht, und auf diesem abstrakten Niveau kann man sich dann treffen und von "Chrislam" daherschwatzen.
Im Ernst, Islam ist DIE christliche Häresie überhaupt, er ist für Christen die Mutter aller Häresien. Welche Gemeinsamkeit? Dass es gute Menschen unter den Muslimen gibt? Klar gibt es die. Daß manche von ihnen eine Treue zu ihrem Glauben haben, vor der ich großen Respekt empfinde? Ja, ja, ja. Aber das alles löst das zentrale Problem nicht, dass der Islam aus christlicher Sicht häretisch ist. Was ist so schlimm daran? Nun, wer einer Häresie folgt, ist kein Christ mehr.
Nicht so verallgemeinern! Für einige ist er trotz der Antichristlichen Zeugnisse darin ein Zeugnis für etwas was die Mächtigen nicht hören wollten, nichts solcher Gedanken, die es in jedem Jahrhundert später offensichtlich gibt, hatte man nicht ausgelöscht!
Dass die Trinität ein menschengemachtes Gottesbild ist worin man Jesus und keinem Propheten gleicht im Glauben, als ob alles relativ wäre/ sein könnte, wurde ansonsten als zeugnis ausgelöscht.
Arianus der 10-20 Jahre die Lehre der damaligen katholischen Kirche hatte, ausgelöscht nur Feinde berichtet was er geglaubt hätte!