Offizielle Antwort des Protestantismus: weil nur Gott Sünden vergeben kann (was aber nur der eine Teil der Antwort ist, die die der Bibel gibt)
Eigentliche Antwort: weil der Protestantismus der Feind der Kirche Christi ist, also der katholischen Kirche und der Schrift. Das führt kirchengeschichtlich regelmäßig zu allen möglichen Verrenkungen seitens der Protestanten. Leider.
Die Krux mit der Kirche führt dann dazu, dass man auch die Bibel anders liest, ganze Bücher auslässt, eine irrige Vorstellung darüber hat, wie der Kanon zustande kam, und ganz allgemein den Rest immer vor dem Hintergrund liest, dass alles, was für die Kirche spricht, auslässt, für nicht so wichtig erachtet oder gar bestreitet.
Die Früchte, die der Protestantismus hervorgebracht hat, sprechen für sich: Nachdem man die Kirche entsorgt hatte, kamen protestantische Theologen auf den Trichter, daß Jesus einfach nur ein toller Wanderprediger gewesen sei, daß es irgendwie Vergebung für alle gebe, dass Jesus ja gar nicht Gott sei. Es ist kein Zufall, daß diese und andere Ungeheuerlichkeiten ursprünglich aus protestantischer Ecke kamen. Bibel, Tradition, Glaube, AT, NT, Jesus, Gott, Heiliger Geist, die Engel, Maria bilden im Katholizismus eine Art Kathedrale, in der jeder Stein aufeinander bezogen ist. Nachdem man einen wichtigen Stein entfernt hatte, fiel der Rest komplett in sich zusammen. Übrig bleibt ein Rumpfchristentum, eine Art Mimikry des christlichen Glaubens - man spielt Kirche, Christentum, aber es ist nicht echt, wie die Schwebfliege eben auch keine Wespe ist - , die zwar noch Glaube, aber eben kein eigentlich christlicher Glaube mehr ist. Es ist im besten Fall nichts mehr als Guter Wille.