Ist das menschenverachtend?

6 Antworten

Das ist ganz klar ableistisch und widerlich. Ich bin froh das ich solche Gedanken Gymnastik nicht nachvollziehen kann. Es ist erschüttert das ein Wesen welches eigentlich zur Vernunft fähig sein sollte solchen Schwachsinn von sich gibt.


Logaram44 
Beitragsersteller
 09.07.2025, 20:47

Denkt diese Person sie ist immun gegen Krankheit und Behinderung?

eulicon  09.07.2025, 20:58
@Logaram44

Anscheinend. Spätestens wenn dieser Mensch sich das Bein bricht wird er seine Ansichten aufgeben oder in Heuchelei verfallen.

Der Kommentar stellt eine Meinung dar. Das ist durch die Meinungsfreiheit gedeckt. Es wird in dem Kommentar nicht zu Taten gegen andere Personen aufgerufen.
Der Wert dieser Meinungsfreiheit besteht in diesem Fall darin, dass man gegen diesen Kommentar die eigene Meinung setzen kann.
Wer eine solche Meinung hätte und diese nicht äußern dürfte wäre nicht angreifbar.

Es gab eine Zeit in der es in Europa gefährlich war zu sagen, dass man Gott für eine menschliche Erfindung hält. Man hätte riskiert hingerichtet zu werden.
Meinungsterror ist gegen Meinungsfreiheit gerichtet.

Nachtrag: In einem anderen Forum wurde ich virtuell hingerichtet, weil ich es mir erlaubt hatte darauf hinzuweisen, dass das Gesetz der Kausalität naturwissenschaftlich im Mikrokosmos nicht haltbar ist.
Ich fühlte mich wie Giordano Bruno.

Der Spartanerkönig Leonidas I hat sich selbst und seine 300 Männer geopfert um seinem Volk das Überleben zu ermöglichen. Das ist sicher nicht menschenverachtend. Die Geschichtswissenschaftler sind sich einig, dass es die beste Entscheidung war, die er treffen konnte.


Kurzeilig007  09.07.2025, 20:40

Das ist nicht durch die Meinungsfreiheit gedeckt.

Familiengerd  10.07.2025, 16:20
Der Kommentar stellt eine Meinung dar. Das ist durch die Meinungsfreiheit gedeckt.

Wohl eher nicht, weil das einem Gutheißen der nationalsozialistischen "Aktion T4" gkeichkäme

Was haben Leonidas und das Sich-Opfern mit seinen Männern bei den Thermopylen damit zu tun?

Littlethought  10.07.2025, 17:50
@Familiengerd

In beiden Fällen wird eine Selbstaufopferung zu Gunsten von anderen dargestellt. Auch alte kranke Menschen ziehen es oft vor lieber zu sterben als den Angehörigen zur Last zu fallen. Meine Mutter hat für einen entsprechenden Fall in einer privaten Patientenverfügung um Sterbehilfe gebeten.
Ein Gutheißen der nationalsozialistischen "Aktion T4" (dem Mord an sogenanntem unnützem Leben) war die obige Bemerkung nicht.
Man kann das allerdings hineininterpretieren.

Littlethought  10.07.2025, 17:57
@Littlethought

Nachtrag: Das qualvolle Sterben meines Vaters dauerte etwa drei Jahre, die ich als Jugendlicher hautnah miterlebt habe. In der Todesnacht habe ich ihm als 19-Jähriger die letzte schmerzstillende Spritze gegeben und gehofft, dass er sterben würde um von seinen Schmerzen erlöst zu sein.
Wenn man so etwas miterlebt hat, dann hat man ein anderes Verhältnis zum Tod und zum Sterben.

Familiengerd  10.07.2025, 20:01
@Littlethought

Das, was Du als traumatisches Erlebnis beim Leiden und Tod Deines Vaters schilderst und Deine davon ausgehende Überlegung zum selbstbestimmten Sterben, haben aber überhaupt nichts zu tun mit der zitierten Aussage

"Wer behindert ist und seinem Land, seinen Eltern, seinen Verwandten nur eine Belastung ist, da ist in der Tat besser, wenn er sein Leben beendet."

in der Frage.

Ein Gutheißen der nationalsozialistischen "Aktion T4" (dem Mord an sogenanntem unnützem Leben) war die obige Bemerkung nicht.

Doch.

Denn der Druck auf die Betroffenen und die Erwartung an sie, sich entsprechend dieser zitierten Vorstellung zu verhalten, sind nur eine Vorstufe zur fremdbestimmten Beendigung des Lebens.

Littlethought  10.07.2025, 20:10
@Familiengerd

Der obige Kommentar war als Selbsteinschätzung formuliert. Von einer Interaktion mit anderen (Druck auf andere) war nirgends die Rede. Wenn der Zitierte das aber so aufgefaßt haben sollte, wie du es interpretierst, dann hättest du natürlich recht.

Familiengerd  10.07.2025, 20:24
@Littlethought

Das Fragwürdige an dieser Aussage ist, dass derjenige davon spricht, dass es "besser" sei, wenn derjenige, der "seinen Eltern, seinen Verwandten nur eine Belastung ist, [...] sein Leben beendet".

Hier wird also eine Wertung ausgesprochen - von einem Außenstehenden gegenüber dem "Zur-Last-fallenden".

Es wäre etwas Anderes, würde sich derjenige statt dessen für eine selbstbestimmte Entscheidung des Betroffenen aussprechen.

Littlethought  10.07.2025, 20:35
@Familiengerd

Eine Wertung, auch von fremden Entscheidungen, ist legitim. Die Freiheit der Entscheidung wurde nicht in Frage gestellt. Es mag unklar sein wie es gemeint war. Deshalb müsste man nachfragen können. Das ist aber hier nicht möglich. Bei einer Löschung dieser Aussage wäre das Nachfragen aber nicht möglich. Das war inhaltlich meine erste Antwort.

Familiengerd  10.07.2025, 20:59
@Littlethought
Eine Wertung, auch von fremden Entscheidungen, ist legitim.

Nein, absolut nicht in diesem Zusammenhang!

Der Autor dieser Aussage maßt sich ein Urteil darüber an, wann ein Behinderter/Leidender sein Leben beenden sollte. Er spricht nicht davon, dass dieser Person eine solche Entscheidung als Ausdruck seines freien Willens möglich sein sollte.

Er ist, wie gesagt, mit seiner Äußerung nur einen Schritt von den Taten der Nationalsozialisten entfernt.

Der zentrale Wert ist das menschliche Leben an sich und sein inneres Wachstum zu positivem intensivem Fühlen und tieferem Bewusstsein.

Da stehen solche grauenhaften Ansinnen, wie das oben zitierte und weiter ausgeführte, absolut dagegen.

Gefühllosigkeit und zweckrationales Denken unter purem Nutzenaspekt stehen dahinter, - u. a. Relikte der Nazi-Ideologie, die immer noch im Untergrund ihr Unwesen treiben.

Absolut menschenverachtend. Lass den Kommentar löschen. Sowas geht gar nicht. Ich vermute, das ist nur Provokation.