Hat eine Stadt auch Vorteile, wenn sich dort eine Universität ansiedelt?
Also ich bin ja jetzt zwecks Studiumbeginn umgezogen und habe sowohl meinen neuen Arzt auch als Friseur "besucht".
Beide haben darüber gestöhnt, dass sich die Uni im Stadtgebiet immer breiter machen würde und für die normalen Stadtbewohner neben lauter Studenten und Unigebäuden kein Platz wäre, bzw. dass die Studenten die ganzen öffentlichen Nahverkehrsmittel verstopfen würden.
Ebenso haben beide bedauert, dass ein großes Parkhaus in der Nähe ihrer Wirkungsstätten von der Uni gekauft wurde, um ein Studentenwohnheim mit 1500 Zimmern mitten in der Stadt aus dem Boden zu stampfen. Also insgesamt meinten beide, dass sie in den letzten Jahren wegen der Uni genug Abstriche gemacht hätten und dass mein Arzt nur 2 x im Jahr an den Studenten verdient, nämlich dann, wenn auf einmal eine Vielzahl von Studenten erscheint, um ein Attest zu bekommen. Zweck wäre, bei der ersten Klausur krank zu sein, um am Nachschreibetermin teilnehmen zu können. Ansonsten würden wir uns eh kaum blicken lassen.
12 Antworten
Zum Arzt: Studenten sind in der Regel junge Menschen, die noch nicht so viele gesundheitliche Probleme haben.
Beim Friseur wird es sich über seine (!) Preise regeln, ob er die Studenten als Kunden gewinnt.
Dann profitiert der Friseur schon mal von den Studenten und der Arzt stellt die Atteste auch nicht umsonst aus.
Wobei meine Cousine selbst beim Arzt arbeitet und sie sagt, bei der leisesten Möglichkeit, dass es dem Patienten wirklich nicht gut geht, würden die Ärzte meist krankschreiben. Denn: Wenn sie wirklich krank sind und es passiert ihnen ohne Attest irgendetwas, so kann ihr Chef rechtlich belangt worden: "Ja, warum haben sie ihn / sie in dem Zustand denn nicht krankgeschrieben?" Das Risiko würde kaum ein Arzt eingehen.
Das ist völliger Unsinn.
Tausende zusätzliche junge Menschen sind Kunden ,kaufen ein und konsumieren für ihren täglichen Lebensbedarf.
Das Renommee einer Stadt steigt mit der Ansiedlung einer Uni.
Außerdem schafft eine Universität viele neue Arbeitsplätze für die Bevölkerung .
mein Arzt nur 2 x im Jahr an den Studenten verdient, nämlich dann, wenn auf einmal eine Vielzahl von Studenten erscheint, um ein Attest zu bekommen.
Tja und diese Gelegenheit, die Quartalsgebühr zu erhalten, scheint dieser Arzt ja auch gar nicht so ungern zu nutzen -sprich ganz schnell und einfach verdientes Geld - und der nette Student erhält - gleichgültig ob nun wirklich krank ( oder eher erkennbar eine Erkrankung vortäuschend ) oder nicht - sein Attest. Und der Arzt bleibt im Gespräch als jemand der ohne großes bla, bla ein Attest ausstellt . Auch so kann man die Geschichte betrachten.
Ansonsten - jeder Einwohner sprich auch der Studierende, welcher den 1. Wohnsitz an den Studienort verlegt, bedeutet für eine Stadt oder Gemeinde bares Geld, jeder fehlende verursacht Ausfälle. Finanzzuweisungen an die Kommunen hängen von der Einwohnerzahl ab. ( Länderfinanzausgleich. )
Und Studenten bringen auch Geld.
Ich vermute einmal viele Stadtbewohner werden sich zukünftig noch wundern , welche unliebsamen Unannehmlichkeiten auf sie als Autofahrer noch zukommen werden.
Eine Uni schafft Arbeitsplätze; zum einen selbst, aber auch, weil die fertigen Absolventen einige Start-ups genau dort ansiedeln.
Und die Leute verdien dann oft mehr als nur einfache Arbeiter. Eine Stadt kann also auch Boutiquen und „kleine Lädchen" am Leben halten - genau wie die Gastronomie und das kulturelle Leben.
Ich frage mich, wie du noch selbst reinen Gewissens studieren kannst, wo dir doch sowohl dein Arzt als auch dein Friseur eindringlich erklärt haben, dass Studenten eine Landplage sind. Fühlst du dich nicht als Teil des Problems?
Und das meine ich nicht mal böse, aber ein wenig solltest du schon an deinem Selbstbewusstsein arbeiten und erklären können, warum dein Bildungsweg so gut und richtig ist, wie er ist. Ach ja, und den Arzt (was hat der eigentlich in der Zeit zwischen Abitur und Praxiseröffnung so gemacht?) und den Friseur würde ich an deiner Stelle wechseln.
Jo, das hat er gesagt, er macht einen Studentenrabatt wenn er Bärte frisiert und hätte darum laufend junge Männer im Laden.