Haben Philosophen eine Daseinsberechtigung?
Wozu sind die überhaupt gut ? Eigentlich verpacken sie das offensichtliche nur in schöne Wort hülsen.
14 Antworten
Philosophie bestimmt unsere Weltsicht. Und unsere Weltsicht bestimmt unser Handeln. Und unser Handeln entscheidet zwischen Glück & Leid. Also ist Philosophie doch sehr wichtig!
Und manchmal macht philosophieren an sich auch Spaß, selbst wenn es nicht (unmittelbar) zu etwas führt. Die schönsten Stunden meines Lebens habe ich beispielsweise mit philosophieren verbracht. Und da bin ich nicht der einzige, der daran seine Freunde hat.
Philosophen sind die Garantie dafür, dass wir nicht aufhören zu denken.
Was vielleicht sinnlos scheinen mag ist Ontologische Philosophie... Über das Sein nachzudenken scheint in unserer Spätmodernen Zeit der transzendenten Indifferenz unnütz, dennoch: Fragen bleiben, alles vermag die Naturwissenschaft nicht vollumfänglich zu erklären. (Die Frage nach dem Wozu bleibt offen und darüber nachzudenken darf nicht grundlos als delegitim denuntiiert werden.)
Eine Philosophie wie Gerechtigkeits-Philosophie (Rawls), Freiheits-Philosophie (Menke), Moral-Philosophie oder auch Politische Philosophie sind essentiell:
Wir befinden uns in einer kriegerischen Welt, in einer Welt in der Systeme immer wieder zerbrechen, Unfreiheit herrscht und viele Menschen hungern und wenige profitieren. Zu Fragen was Gerecht ist und warum man etwas tun sollte, wie man Frei werden kann... All das sind Fragen denen sich Philosophen widmen. Philosophen von vornherein und allgemein als sinn- und zwecklos oder als bloß schöne Redner darzustellen wird Ihnen nicht gerecht.
Wenn wir zu fragen aufhören bleiben wir stehen! - Nicht jeder muss Philosoph sein, nicht jeder muss Philosophieaffin sein, aber: Philosophie übernimmt die wichtige Aufgabe nicht hinzunehmen und für selbstverständlich zu halten was ungerecht ist, was falsch ist, was erklärt werden muss.
Ja Philosophie bedient sich auch dem bereits Gedachten, aber sie frägt weiter!
Philosophen sind wichtig, weil sie grundlegende Fragen stellen, die andere oft übergehen und versuchen da auch eine plausible Antwort zu finden/ zu geben. Oftmals einfach auch die großen Fragen.
Wer sind wir? Woher kommen wir? Wohin gehen wir? Was ist der Sinn des Lebens? Was ist wirklich? Was ist gut? Was ist Wissen und was fangen wir mit dem Wissen an? Was ist und was bedeutet ein gutes Leben? Was ist Moral? Solche Fragen und viele mehr.
Sie helfen dabei, die Grundlagen unseres Denkens, unserer Gesellschaft, unserer Werte und sogar unserer Wissenschaft zu hinterfragen und zu klären und einen Sinn in allem zu finden und dem auch etwas geistige Qualität zu geben.
Sie sind Denker. Und das ist vor allem in einer Welt, in der die Menschen mehr und mehr vermeiden selbst und eigenständig zu denken und zu hinterfragen, wichtiger den je, wobei es oftmals leider brotlose Kunst ist und nicht wertgeschätzt wird.
Aber naja... wie grau und dunkel muss die Welt wohl ohne sie sein?
Also ich betrachte mich teils als Philosoph und habe ich eine Daseinsberechtigung? Wahrscheinlich nicht, aber ich bin da und scheinbar ist das alles was zählt. Und wer hat denn überhaupt eine Daseinsberechtigung, wenn man sie bei einzelnen Gruppen oder Personen in Frage stellen will?
Wobei ich bei mir offen dafür wäre, würde man das ändern wollen. Nur dann halt richtig.
Vermutlich kommt es darauf an wer was wie sagt. Stimmt schon.
Naja, die lernen in einer bestimmten Art zu denken, die für viele üblicherweise zu kompliziert ist.
Nur wenige werden bekannte Wissenschaftler wie Habermas. Der hat aber Generationen von Wissenschaftlern verschiedenster Richtungen geprägt.
Im Regelfall wirst du als Philosoph etwas anderes machen. Ich kenne eine Studentin, die hatte schon während des Studiums drei lukrative Jobangebote. Jetzt arbeitet sie halbtags und setzt ihr Studium fort.
Philosophie ist heutzutage eher ein Hobby als ein Beruf. Denn als Philosoph verdient man eigentlich nix.
Ein Hobby hat natürlich immer seine Daseinsberechtigung.