Ist das Deutschland das Land der Dichter und Denker?
10 Antworten
Es stand/steht in dem schmeichelhaften Ruf, vor allem bezogen auf Strömungen wie den Humanismus, den (deutschen) Idealismus, die Romantik - allerdings hat sich Deutschland, während der NS-Zeit, nicht zu unrecht, auch den wenig schmeichelhaften Ruf eingehandelt, das Land der "Richter und Henker" zu sein, vor allem, nachdem es Werke (mehr oder weniger) bedeutender Dichter und Denker als undeutsch, entartet, etc. verb(r)annt hatte.
Deutschland war mal das Land der Dichter und Denker. Und zwar etwa zwischen 1770 und 1933.
Die deutsche Literatur galt seit Goethe als klassisch. Die deutsche Philosophie hatte seit dem dt. Idealismus (um 1800) Weltgeltung. Die deutschen Universitäten waren seit Humboldt Vorbild für Europa und Amerika.
Die deutsche Physik und Chemie war im 19. Jahrhundert führend. Deutsch war die Wissenschaftssprache. Und von 1900 bis 1933 gingen die mit Abstand meisten Nobelpreise nach Deutschland.
Dichter: Schiller. Goethe. Heine. Büchner. Mann. Brecht... etc.
Denker: Kant. Fichte. Hegel. Marx. Nietzsche. Heisenberg. Einstein... etc.
Mit der Machtübernahme der Nazis war das vorbei.
Ja. Vier der von mir Genannten waren 1933 noch am Leben. Allein drei davon gingen 1933 ins Exil.
Deutschland war vielleicht sogar noch mehr das Land der Musik!
Ich nenne nur: Bach. Mozart. Beethoven. Wagner.
Kein Land der Erde hat so viele klassische Top-Ten-Komponisten hervorgebracht wie Deutschland.
Es dürfte weltweit kaum ein Top-5-Ranking der besten Komponisten geben, in dem nicht mindestens drei Deutsche genannt werden.
Deutschland war ein Land der Dichter und Denker. (Goethe, Schiller, Heine usw. sowie viele Erfindungen wie Otto, Diesel) Wenn man heute einen Dichter braucht ruft man den Klemptner und Denker, siehe PISA.
Hallo Baldur,
es hatte tatsächlich mal eine herausragende Stellung, die ihm diesen Namen gegeben hat. Ich würde diese herausragende Stellung mit dem Höhepunkt in der Person von Karl Marx für beendet erklären.
Albert Einstein war dann noch einmal eine herausragende Erscheinung in der Wissenschaft. Im künstlerischen Sektor etwa zur selben Zeit noch Bert Brecht.
Hat den Kapitalismus wissenschaftlich erklärt. Was viele nicht wissen, weil sie das "Kapital" noch nie gesehen haben.
Du brauchst mir dazu nichts erzählen. Habe Geschichte und Wirtschaft studiert.
Marx hat neben einigen wenigen richtigen Aussagen die Natur des Menschen falsch eingeschätzt.
Er selbst war ein Schmarotzer.
Für mich ist er deutlich überbewertet.
Hui, das ist für einen Geschichts- und Wirtschaftsstudenten erstaunlich niveaulos. Bist du dir sicher, dass du das studiert hast?
1) Die "Menschennatur" ist nicht hilfreich für die Erklärung des Kapitalismus.
2) Das Privatleben spielt keine Rolle für die Richtigkeit eines wissenschaftliches Buches.
Wenn ich eine Theorie aufstelle, die der Realität so abstrus widerspricht, dann taugt diese nichts.
Wirf bitte einfach mal einen ersten Blick in deinem Leben in das Kapital, 1. Band.
Der geistige Aderlass 1933 war schon enorm.