Deutschland das Land der Dichter und Denker hat keine Fachkräfte, aber Arme Länder haben?

8 Antworten

Es galt lange Zeit als Nonplusultra in D eine Studium zu machen. Menschen ohne Abitur wurden vielfach bereits als dumm belächelt (persönliche Erfahrungen, habe nur die Realschule besucht).

Nun haben wir also viele Akademiker aber es fehlen Menschen mit praktischen, handwerklichen Erfahrungen und Geschick.

Akademiker an die offenen Stellen zu setzen bringt also a nix weil sie die erforderlichen Kenntnisse nicht haben und b weil sie aufgrund ihrer höheren Abschlüsse auch entsprechend entlohnt werden wollen.

Würde leistungsbezogen bezahlt, würde manch einer mehr leisten als derzeit nötig.

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Ausländische Menschen verdienen in ihrer Heimat oft nur einen Bruchteil dessen was hierzulande gezahlt wird. Sie sind daher bereit für diesen Lohn hier zu arbeiten.

Natürlich löst das nicht das Problem der unterbezahlten Bereiche hier, aber die offene. Stellen werden mit Fachkräften besetzt.

Ich lese so gut wie überall das Deustchland "Fachkräfte" braucht,

Ja, das sind die Fakten .

Dies begründet sich auf diversen Aspekten, das Problem ist in weiten Teilen hausgemacht.

das Land der Dichter und Denker, 

Selbst wenn das mal so war, was im Grunde nur für eine geringe Anzahl galt, sind diese Zeiten lange vorbei.

die selber so gut wie nichts geschafft haben (Afghanistan, Irak usw) haben also diese Fachkräfte?

Sagt niemand. Man wirbt um Fachkräfte aus allen möglichen Ländern, die allerdings z.T. nicht die erforderlichen Standards erfüllen. Dass man bei diesen etwaigen Fachkräften u.a. auch in Ländern wie bspw dem Irak fündig werden könnte, ist korrekt. Hängt so weiterhin vom jeweiligen Fachgebiet ab.

Und wenn es nciht um Fachkräfte geht, vielleicht geht es um was anderes!? was wohl

Ja, was wohl? Da solltest du ggf. mal deutlicher werden.

II99II  22.07.2023, 14:42
Selbst wenn das mal so war, was im Grunde nur für eine geringe Anzahl galt, sind diese Zeiten lange vorbei.

Anfang des 20. Jahrhunderts hatte Deutschland tatsächlich einen enorm hohen Anteil an Nobelpreisträgern und hat maßgeblich an der Erfindung, Entwicklung oder Umsetzung von technischen und theoretischen Durchbrüchen mitgewirkt.

Das lag vor allem daran, dass die deutsche Nation erst 1871 gegründet wurde und in vielen Bereichen nationaler Entwicklungen bereits von anderen Ländern abgehängt wurde, wie dem Kolonialismus, etc.

Man legte gezielt einen Fokus auf staatliche Wissenschaftsförderung und etablierte dazu ein modernes Universitätssystem.

Auch kulturell wurde der Fokus auf Wissenschaft und Bildung gefördert und im Gegensatz zu heute lag der Fokus kaum auf wirtschaftlichen Aspekten (schnelles, getaktetes Studium mit Ziel auf dem Arbeitsmarkt = Bologna-Reform), sondern sollte kreatives Denken und ausprobieren fördern.

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Möglicherweise verwechselst du den "Fachkräftemangel" mit einem "Akademikermangel"? ;)

Seit der Bologna-Reform gibt es eher mehr (Fach-)Hochschulabsolventen. Der Bachelor-Abschluss ist in machen Studiengängen auf dem Niveau früherer Berufsschulabschlüssen :D

Bei höheren Bildungsabschlüssen ist man sich natürlich zu Schade als Arbeitskraft in einer der Fachrichtungen mit den größten Vakanzen tätig zu werden - verständlicherweise, denn die Branchen mit größtem Fachkräftemangel haben unattraktive Konditionen, wie Pflegeberufe, Handwerk oder Gastronomie.

Hier waren 2022 über 2 Mio. Arbeitsplätze unbesetzt wegen Mangel an Bewerbern und diese Infrastrukturen sind massiv von einem Kollaps bedroht.

Deutschland braucht keine studierten Akademiker, sondern ausgebildete Fachkräfte und hier ist Deutschland nicht das einzige Land, dass sich um diese Personalien bemüht und auch nicht das attraktivste.

Es geht ja gerade um die nichtakademischen Berufe.

Ich bin in einem Land groß geworden, wo höchstens 3 Schüler pro Klasse für die Abiturstufe zugelassen wurden. Was sie dann studieren durften (und ob überhaupt), wurde entsprechend dem Bedarf stark gelenkt.

Nicht zu studieren war absolut kein Makel, denn die Arbeit war hoch angesehen. Es war die Staatsdoktrin.

Heute wird den jungen Leuten offenbar eingetrichtert, sie würden weniger gelten, wenn sie nicht auf Deibel-komm-raus irgendwelchen Quasselquark studieren. Eignung und gesellschaftlicher Bedarf - völlig Wurscht.

Vermutlich stammt das noch aus den Zeiten hoher Jugendarbeitslosigkeit, wo man froh war, die Leute wenigstens im kritischsten Alter erst mal von der Straße weg zu haben.

Da das anscheinend nicht zu korrigieren ist, müssen wir halt mit den Konsequenzen leben.

Ich weiß nicht, was du dich auf Afghanistan und Irak fixierst, wo du selber Russe bist (https://www.gutefrage.net/frage/als-russe-keine-videospiele-kaufen-wo-man-russen-umbringen-muss-uebertriben) und mehrfach fragst, wie du es schaffen kannst, nicht vom Jobcenter belästigt zu werden.

Leute aus dem Irak oder Afghanistan sind zumeist Flüchtlinge, nicht angeworbene Fachkräfte. Nichtsdestotrotz können wir auch aus diesen Gruppen Mehrwert für unser Land generieren. Viele sind lernwillig und einsatzfreudig.