Unwahrscheinlich.
Es gibt außerbiblische, historische Quellen welche eine Person nennen, die mit der Figur von Jesus assoziierten werden kann.
Allerdings sind das keine zeitgenössischen Quellen, obwohl die Römer eine umfangreiche Bürokratie und Dokumentation kannten. Die frühsten Quellen stammen aus der Zeit 50 - 100 Jahre nach der vermutlichen Lebzeit von Jesus.
Das ist insofern verständlich, da Jesus zur damaligen Zeit natürlich noch nicht den relevanten Stellenwert hatte, wie heute und die Thematik erst retrospektiv aufgegriffen wurde, als die Römer die Christen-Bewegung als Problem ansahen.
Tacitus bspw. nennt Christus:
Um das Gerücht aus der Welt zu schaffen, schob er die Schuld auf andere und verhängte die ausgesuchtesten Strafen über die wegen ihrer Verbrechen Verhassten, die das Volk ‚Chrestianer‘ nannte. Der Urheber dieses Namens ist Christus, der unter der Regierung des Tiberius vom Prokurator Pontius Pilatus hingerichtet worden war.
Sueton erwähnt einen "Chrestus", der Unruhen unter den Juden in Rom verursachte.
Plinius schrieb in einem Brief an Kaiser Trajan über das Problem mit den Christen, die Anhänger eines "Christus" sind, den sie wie einen Gott verehrten.
Im babylonischen Talmud (Sanhedrin) wird von einem "Yeshu" berichtet, der wegen "Zauberei" und "Verführung Israels" hingerichtet wurde, was allerdings bereits geprägt war von den Konflikten zwischen Juden und Christen.
Die Existenz einer historischen Person wird dadurch bestätigt.
Interessant wäre besonders, ob von dem Gerichtsurteil durch Pontius Pilatus etwas dokumentiert wurde. Hier gibt es leider nichts konkretes.
Eine der frühsten, zeitgenössischen Quellen durch Philo von Alexandria (20 - 50 n. Chr.) erwähnte Pilatus, allerdings kritisiert er nur allgemein dessen Grausamkeit und Ungerechtigkeit gegenüber den Juden.
Pilatus war bekannt für seine Konflikte mit der jüdischen Bevölkerung. Es war aber unüblich, dass römische Gouverneure detaillierte Berichte über ihre Urteile archivierten. Solche Hinrichtungen waren nichts außergewöhnliches in der Zeit.
Am wahrscheinlichsten ist, dass Jesus ein Maggid war - ein jüdischer Wanderprediger - der aus Galiläa stammte. Zur seiner Zeit, gab es in Galiläa eine progressive Strömung innerhalb des Judentums, bei dem alle Rabbi von Gott als "ihrem Vater" und den Menschen als "seine Kinder" sprachen. Die Strömung zielte darauf ab, dass feindselige Bild Gottes als den strengen Richter, der jede Sünde sofort bestraft, in das Bild eines barmherzigen Vaters zu ändern, der zwar streng sein kann, aber nur weil er sich das beste wünscht und jede Sünde auch vergeben kann.
Durch die Verbreitung dieser Lehren, haben die jüdische Hohepriester ihre Autorität bedroht gesehen. Möglicherweise, waren sie daran beteiligt, Jesus an die Römer zu verraten.
Jesus wurde von den Römern dann wegen Majestätsbeleidigung (König der Juden, Machtanspruch innerhalb des Herrschaftsgebiet vom Caesar) zum Tode verurteilt.