Was ist Israel Kritik und was schon Antisemitismus?

6 Antworten

Das Allermeiste dieser Kritik ist Antisemitismus, denn Interesse besteht nur an dem Konflikt, weil Juden involviert sind, die man in ein starker Unterdrücker und schwacher Unterdrückter Narrativ packen kann. Antisemitismus ist nicht salonfähig. Deswegen haben sie sich einen neuen Begriff ausgedacht, der Antizionismus heißt. Fast alle Staaten der Erde haben territoriale Grenzen und einen Entstehungskontext, der mit Krieg, Landnahme,etc.. zusammenhängt und jeder irgendwie historische Ansprüche auf irgendwas formulieren kann, weil er sich auf einen früheren Zeitpunkt in der Geschichte beruft.

Nirgendwo ist es geopolitsich für die Medien und Menschen ein Problem, aber ausgerechnet der Judenstaat sieht sich einer permanenten Aggression gegenüber, die ihre Existenzrecht angreifen. Die einzige Antwort darauf ist, dass es der Judenstaat ist. Um deine Frage zu beantworten.. Offensichtlich kann man Israel kritisierne, denn Israelis sind Menschen und jeder Mensch und jeder Staat machen Fehler, aber der ganze Kontext ist in seiner Struktur aufgrunddem was ich teilweise beschrieben habe trotzdem Antisemitismus.

Man braucht einfach nur darauf achten, ob die "Israel-Kritiker" ihre Maßstäbe weltweit in gleichem Maße fair ansetzen.

  • Kritisieren sie auch Nordkorea, dessen Bevölkerung hungern muss, weil das Land sein gesamtes Geld in die Rüstung investiert?
  • Setzen sie sich für die Uiguren ein, die in der Volksrepublik China teilweise massiver Verfolgung ausgesetzt sind und in "Umerziehungslager" gesperrt werden?
  • Sorgen sie sich um die leidenden und ermordeten Kinder in Afrika, die die Folgen zahlreicher schlimmer Bürgerkriege zu spüren bekommen müssen?
  • Beanstanden sie die Gewalt gegen und Unterdrückung von Christen, die in vielen Teilen der Welt heute weit verbreitet ist?

...oder wird man nur dann zum mutigen Ritter der Gerechtigkeit, wenn es gegen Israel geht?

In den meisten Fällen ist es so, dass diesen Leuten die Missstände und Ungerechtigkeiten auf der Welt am Bobbes vorbeigehen. Nur, wenn man diese Argumente als Waffen gegen den kleinen, jüdischen Staat einsetzen kann, werden sie plötzlich relevant.

Das zeigt eindeutig, dass die Motivation zur "Kritik" eben kein angebliches Gerechtigkeitsempfinden ist, sondern etwas anderes: Antisemitismus.

"Nein, daher glaube ich ehrlich gesagt das es wie so vieles heutzutage kein echtes Mitgefühl mehr ist, sondern meist einfach eine Provokation oder Stimmungsmache gegenüber uns Juden!"

Leider richtig.

Nach dem 07.10. gibt es, nach meiner Beobachtung Anfeindungen gegen Juden aus jedem Spektrum.

Islamisten: Heiliger Krieg, beharren auf einer unrechtmäßigen Landnahme. Vergessen dabei die Geopolitik, den Iran und die Raketen auf Israel.

Rechtsradikale/Schwurbler: Juden sind "die Elite", sind sowieso immer an allem Schuld, stecken wahrscheinlich selber dahinter. Vergessen dabei das sie selber eigentlich Muslime hassen...

Linksextreme/Woke: Trennen nicht zwischen Juden und Israel, kämpfen gegen den Kolonialismus und gegen den Westen (Amerika). Vergessen das Juden nicht Israel sind, verbünden sich sogar mit Islamisten, weil sie Palästinenser generell als Opfer sehen.

Kritik die sich auf Israel beschränkt gibt es aus den Ecken eigentlich nicht.

Ich bin zwar sehr Links (offensichtlich), aber ich bin nicht woke. 😉


moonshine2002 
Beitragsersteller
 10.08.2025, 23:56

Bin selbst links eingestellt, aber ich stimme dir zu! Kritisieren darf man jede Regierung und auch die israelische gehört kritisiert. Aber nicht Leute die einfach nur ganz normal Leben wollen, wie alle anderen! Viele haben einfach heutzutage 0 Empathie, traurig!

Da läuft so einiges falsch...

Interessant wäre, warum genau es so läuft, denn das bedeutet, dass es ja Profiteure in verschiedenen Lagern geben muss.

Ich denke da an solche Konstellationen wie Jassir Arafat, der sich offen aus den Spenden- und Steuergelder der PA finanziell bediente, mit vielen Millionen. Er hatte u. a. Gelder in Coca-Cola Aktien damit investiert. Sein Nachfolger Mahmud Abbas hat sogar die "Falcon Holding Group" gegründet, mit Sitz in VAE. Sie investieren in Tabak, Versicherungen und Immobilien.

Solange Gelder fließen, gibt es Profiteure und das Konstrukt "Palästina" wird am Leben gehalten. Alles andere macht keinen Sinn, denn ohne Israel, würde Palästina gar nicht existieren, bzw. hat davor nie existiert und es gab auch nie Absichten von Arabern, Palästina zu gründen (sonst wäre das ja schon lange vorher existent, nicht nur als römische Bezeichnung für die Region...).

Auch klar ist, dass Araber oder Muslime sich untereinander ständig viel grausamere Dinge antun. Beduinen werden zwangsumgesiedelt, weil Saudi-Arabien genau dort eine Ski-Halle in der Wüste bauen will. Drusen werden massakriert und öffentlich hingerichtet. Al-Husseini vom Arabischen hohen Komitee in Palästina ließ den jordanischen König Abdallah während dem Freitagsgebet in der Al-Aqsa-Moschee ermorden... das interessiert niemanden. Es wird erst spannend, wenn es gegen Juden geht.

Das ist blinder Aktionismus und jeder interpretiert es als was anderes. Linke lehnen möglicherweise nur die rechts-autoritäre Regierung in Israel ab, oder sehen Israel-Kritik als Form von Anti-Nationalismus, Anti-Imperialismus und Anti-Kolonialismus, verstehe aber nicht, dass auch Palästina genau diese Dinge symbolisiert.

Für mich steht fest: der Grund, dass der Aktivismus so groß ist und sie so aktiv zu solchen Mitteln greifen, wie z.B. dieses Israel-Bashing unter jedes Video, dass ansatzweise etwas mit Israel oder Judentum zu tun hat, beweist, dass ihre Anliegen nicht rechtschaffend sind. Wenn das Recht auf deiner Seite ist, dann kannst du einfach die Wahrheit für dich sprechen lassen. Aber das können sie offensichtlich nicht. Sie müssen die Wahrheit "formen", damit es zu dem wird, was sie gerne haben wollen.


Steffile  11.08.2025, 07:21

Ja, "follow the money" ist immer sehr erleuchtend (auch Hisbollah sind in dem Zusammenhang interessant...)

Was darf man noch als Kritik bezeichnen und was als Antisemitismus?

Wenn es nach der Jüdischen Allgemeinen geht, so ist jede Kritik an Israel Antisemitismus. Da wird nicht mehr differenziert.

Meines Erachtens steht ausser Frage, dass

  1. Israel in Gaza Kriegsverbrechen begeht.
  2. Israel seit Jahrzehnten mit dem Siedlungsbau und dem Verhalten der Siedler gegen das Völkerrecht verstösst.

Das die Hamas diese Runde begonnen hat spielt dabei keine Rolle. Der 7. Oktober rechtfertigt auch keine Massaker an der Zivilbevölkerung.

Übrigens hat Netanjahu der Finanzierung der Hamas jahrelang tatenlos zugesehen.

Netanjahu hat das Militär von Gaza ins Westjordanland verlegt um militante Siedler beim Landraub zu unterstützen. Vielleicht wollte er auch einen Angriff der Hamas provozieren. Krieg lenkt ja von den Korruptionsvorwürfen ab, die es gegen ihn gibt.