Warum wird Israel oder Allgemein Juden so gehasst?
Was haben die denn getan? Ich verstehe das Problem nicht, sind doch ganz normale Leute, warum werden sie so gehasst heutzutage wieder?
8 Antworten
Dass Juden gehasst werden, ist tief verankerter Antisemitismus, angefeuert von Verschwörungstheorien, Xenophobie und Menschenhass.
Die israelische Regierung macht derzeit einen Schwachsinn, der halt Menschen mitnimmt. Dabei ist es wichtig, nicht zu übersehen, dass es bei weitem nicht die einzigen sind, die derzeit Mist bauen und die tatsächlich verantwortlichen nur eine Handvoll Menschen in Führungspositionen und deren Mitläufer sind: https://youtu.be/NqK3_n6pdDY
Also ich hasse sie nicht und ich denke hier wird oft Kritik mit Hass verwechselt. Und man muss nicht alles gut heißen was Israel macht oder gemacht hat.
Natürlich werden, wie auch andere, gehasst...aber für Hass braucht man einen Grund und den werden die die Israel oder Juden hassen haben.
Hass ist nie gut...aber Hass ist Hass und egal ob gegen Juden oder Muslime oder Christen...schwarz oder weiß....Hass zerstört und ist unnötig.
Weil Menschen es lieben sich ein Feindbild zu suchen und zu hassen, da das einfacher ist als die komplexe Natur komplexer Probleme zu erkennen und akzeptieren. Fast nie hat eine Person alleine Schuld, geschweige denn eine Gruppe Menschen, die alle anders und individuell sind.
2000 Jahre christlicher Antijudaismus haben ihre tiefen Spuren hinterlassen. Auch wenn die Gesellschaften nicht mehr so religiös geprägt sind wie früher, ist der Antijudaismus geblieben.
Die christliche Heilsgeschichte entpuppte sich hier als eine Geschichte des Unheils.
Man braucht halt einen Sündenbock, das sind die Juden. Judenfeindlichkeit ist sehr alt, früher ging sie insbesondere von Christen aus (Gottesmordthese). Heutzutage sind es besonders Muslime, die ein Problem mit ihnen haben, auch wegen dem Nahostkonflikt:
Im Islam wird über die Versuche Muhammads berichtet, drei jüdische Stämme zu seiner Glaubensauffassung zu bekehren. Als diese Bemühungen scheiterten, kam es zu kriegerischen Auseinandersetzungen, die mit der militärischen Niederlage der Stämme endeten. Diese Ereignisse bilden den Hintergrund für die im Koran zu findenden judenkritischen Stellen. Im Wesentlichen lautet die Anschuldigung, die Juden hätten den Bund mit Allah und den Muslimen gebrochen, indem sie Muhammad nicht als den von Gott auserwählten Propheten anerkannten. Außerdem wird der Vorwurf erhoben, Juden würden bei den von ihnen getätigten Geldgeschäften betrügen. Diese Koranstellen, die bis in die Gegenwart hinein immer wieder aus ihrem historischen Zusammenhang gelöst und wortwörtlich verstanden wurden und werden, bilden im Islam die Grundlage für eine Judenfeindschaft, die „einen integralen Bestandteil des religiösen Selbstverständnisses“4 darstellt.
Nichtsdestotrotz konnten Juden über viele Jahrhunderte hinweg ein – insbesondere im Vergleich zum christlich geprägten Mitteleuropa – sicheres Leben in islamischen Ländern führen. Antisemitische Ausschreitungen oder Pogrome ereigneten sich vergleichsweise selten. Erst seit Mitte des 19. Jahrhunderts verbreitete sich der europäische Antisemitismus in zunehmendem Maße auch in der islamischen Welt.
Eine spürbare Zunahme von gewalttätigen Auseinandersetzungen zwischen Juden und Muslimen ist ab den 1920er Jahren feststellbar, als zahlreiche europäische Juden nach Palästina auswanderten und dort in wirtschaftliche und politische Konkurrenz zur ansässigen arabischen Bevölkerung gerieten. Im organisierten Islamismus gewannen antisemitische Einstellungen ab dieser Zeit ebenfalls zunehmend an Bedeutung. Insbesondere der Mufti5 von Jerusalem Mohammed Amin el-Husseini pflegte enge Kontakte zu den deutschen Nationalsozialisten und hetzte in Radioansprachen offen gegen die Juden. Aber auch in der ägyptischen „Muslimbruderschaft“ (MB) fanden arabische Übersetzungen europäischer judenfeindlicher Schriften ab den 1930er Jahren weitere Verbreitung und großen Anklang.
Im Jahr 1948 stellte die Gründung des Staates Israel und dessen militärischer Sieg über die verbündeten arabischen Staaten Ägypten, Syrien, Libanon, Jordanien und Irak im Unabhängigkeitskrieg den Höhepunkt der Eskalation dar. Es kam im Verlauf des Krieges zu Flucht und Vertreibung von hunderttausenden muslimischen Palästinensern, wodurch das israelisch-palästinensische Verhältnis bis heute stark belastet wird. Auch in den übrigen arabischen Staaten führte diese militärische Niederlage zu einer stärkeren Ausweitung antisemitischer Einstellungen in weiten Kreisen der Bevölkerung. Eine Erklärung der unerwarteten Niederlage gegen das kleine und vermeintlich schwache Land schien lediglich durch das Konstrukt einer „jüdischen Weltverschwörung“, wie sie in der antisemitischen Schmähschrift „Die Protokolle der Weisen von Zion“ dargestellt wird, möglich. Der von der ägyptischen Regierung forcierte Nachdruck einer arabischen Übersetzung dieser Schrift führte schließlich zu ihrer massenhaften Verbreitung im arabischen Sprachraum.
Quelle: https://www.verfassungsschutz.de/SharedDocs/publikationen/DE/islamismus-und-islamistischer-terrorismus/2019-06-antisemitismus-im-islamismus.pdf?__blob=publicationFile&v=7 (S. 16-18)