Gleicher Lohn für Frauen - eure Meinung dazu?

Bartholomaus549  02.03.2023, 19:45

Bist du ein mann ?

andyrj99 
Fragesteller
 02.03.2023, 19:46

Also im Bild bin ich ein Mann

MichaelaMaie123  02.03.2023, 19:46

Wer ist damit unzufrieden?

andyrj99 
Fragesteller
 02.03.2023, 19:47

Die Media ist voll mit Männer die damit unzufrieden sind

DreiGegengifts  03.03.2023, 06:58

Was ist denn "die Media"? 😄

andyrj99 
Fragesteller
 03.03.2023, 07:30

Media also sozial platformen im größten Teil

21 Antworten

Das Urteil überzeugt genau gar nicht, ich halte es sogar für grob falsch - nur hat das nichts mit Männern und Frauen zu tun.

Ausgangspunkt des Urteils war doch der Umstand, dass ein Mann und eine Frau zwar gleiche Arbeit leisteten, aber eben aufgrund anderer Verhandlungsergebnisse unterschiedlich bezahlt wurden. Hier setzt das BAG jetzt an und erklärt das für unzulässig, weil die Frau damit schlechter gestellt würde, verkennt aber die Bedeutung der weiteren Begründung, denn es sagt auch, dass es in einem solchen Fall eben nicht darauf ankommen dürfe, wer gut und wer weniger gut verhandeln könne - und genau das ist entscheidend zu kurz gesprungen.

Natürlich kann man trefflich darüber streiten, ob solche Individualverhandlungsmodelle überhaupt sinnvoll und zielführend sind, denn wenn ich das BAG-Urteil als Basis nehme, müsste ich das auch dann anwenden, wenn es solche Unterschiede gibt, auch wenn die beiden zu vergleichenden Personen demselben Geschlecht angehören, denn die Argumentation, dass es eben nicht auf das Verhandlungsgeschick ankommen dürfe, griffe auch hier; nur soweit will das BAG dann doch nicht gehen. Dies ist einerseits konsequent, würde sonst immer der beste Verhandler den Maßstab setzen und das Indivudialverhandlungsmodell wäre tot, andererseits es eben fatal inkonsequent, wenn man das nur dann anwendet, wenn eine Partei eine Frau ist. Offen bleibt zudem, ob das Urteil auch in umgekehrter Richtung anwendbar wäre, also wenn die Frau die besseren Konditionen verhandelt hätte.

Für mich ist das Urteil völlig unverständlich und realitätsfremd.

Unterschiedliche Löhne im Tarifvertrag gibt es sowieso keine.

Vergleichbare Arbeit gibt es nur bei wenigen, einfachen Tätigkeiten. Z.B. wenn Verkäufer und Verkäuferinnen in Laden nebeneinander stehen.

Bei qualifizerteren Jobs ist es unmöglich zu vergleichen. Da zählt Berufserfahrung, Arbeitsqualität, Flexibilität. Soll das auch für alle Arbeitnehmer gelten ? Egal wie alt und erfahren, wie qualifitiert, und welches Geschlecht ? Also wer Ingenieur ist, oder Rechtsanwalt und 38 Stunden arbeitet, der darf kein besseres Gehalt aushandeln ? Und der Arbeitgeber der einen Top Auftrag nur bekommt, wenn er erfahrene Industrieanlagenelektroniker hat die sich mit einer Anlage von XYZ auskennen, der darf nicht für Neu-Eingestellte höhere Gehälter bieten, ohne allen Handwerkern im Betrieb das gleiche zu zahlen ?

In welchen Welt leben diese Richter ?

SchakKlusoh  06.06.2023, 18:48

Die Klägerin ist LEITENDE ANGESTELLTE. Leitende Angestellte möchten ihr Gehalt aushandeln dürfen. Die Klägerin hat weniger erfolgreich als ihre Kolleginnen und Kollegen verhandelt. Durch das Urteil bekommt sie nun den Differenzbetrag geschenkt!

Durch das Urteil können es sich alle weiblichen leitenden Angestellten bequem machen. Sie brauchen nicht mehr zu verhandeln, weil sie alle das Gehalt, das die Männer herausverhandeln ohne eigene Verhandlungs-Leistung bekommen.

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Die Erzählung von der Unterdrückung der Frau

.... viel Feminismus, kaum Fakten!

Nein, nicht erst seit 2023 haben Frauen das Recht auf gleichen Lohn. Denn das ist schon sehr lange so und im Übrigen verdienen Frauen selbstverständlich nicht weniger als Männer bei gleicher Leistung!

Der sogenannte Gender-Pay-Gap ist ein beliebtes Feminarrativ und maximal irreführend weil die Ursachen für unterschiedliche Einkommen konsequent ignoriert werden, dies gilt auch für den sogenannten "bereinigten" Paygap.

Gründe für allgemeine Lohnunterschiede sind:

  • Frauen entscheiden sich sehr viel häufiger für Berufe, die geringer bezahlt werden.
  • Frauen entscheiden sich sehr viel häufiger für Teilzeitarbeit.
  • Frauen entscheiden sich sehr viel häufiger für eine bessere Work-Life-Ballance, schieben bsp. weniger Überstunden
  • Frauen setzen öfter lange aus um beispielsweise für ihre Familie da zu sein. Dies auch für Jahre.
  • Frauen streben seltener nach Führungspositionen mit den verbundenen Begleitumständen.
  • Frauen machen sich seltener selbständig
  • U v m

Gründe für Lohnunterschiede in einer Firma (gleiche Arbeit)

  • Kürzere Betriebszugehörigkeit
  • Weniger Überstunden
  • Längere Auszeiten
  • Geringere Abschlüsse der Ausbildung

Wichtig:

Die allermeisten Berufe sind tariflich gebunden und schon grundsätzlich können Arbeitgeber da niemanden schlechter bezahlen.

Es ist im übrigen auch seltsam, dass bei der angeblichen Lohndiskriminierung Männer eingestellt werden, wo doch Frauen die selbe Arbeit angeblich genauso machen aber weniger kosten.

Auch sonst ist deine Frage etwas seltsam.

Wieso sind so viele Männer jetzt unzufrieden mit der jetzigen Entscheidung?

Erstens ist das keine "jetzige Entscheidung " sondern ein normales Arbeitsgerichtsurteil , dass allerdings Lohnunterschiede durch Verhandlungsgeschick kritisiert, bzw. für ungültig erklärt. Das wirft übrigens noch einige interessante Fragen auf.

Zweitens sind Männer nicht unzufrieden damit, warum sollten sie auch? Mit diesem Satz implizierst du, dass Männer nicht möchten, wenn Frauen gleich viel verdienen. Das ist schon eine echte Unterstellung.

SchakKlusoh  06.06.2023, 18:50
Zweitens sind Männer nicht unzufrieden damit

Möglicherweise doch: Durch das Urteil können es sich alle weiblichen leitenden Angestellten bequem machen. Sie brauchen nicht mehr zu verhandeln, weil sie alle das Gehalt, das die Männer herausverhandeln ohne eigene Verhandlungs-Leistung bekommen.

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Eisenwind  06.06.2023, 19:11
@SchakKlusoh

Hm. Ich denke nicht, weil eben nur die allerwenigsten Gehälter verhandelt werden.

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Das ist bereits jetzt der Fall. Natürlich verdienen Frauen das Gleiche.

Kein Tarifvertrag unterscheidet nach Geschlecht

Guardianangel1  02.03.2023, 19:56

Nein, leider nicht. 18% der Frauen verdienen bei gleicher Leistung weniger als Männer. Das ist sehr viel.

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Zoddt  02.03.2023, 21:31
@Guardianangel1
Nein, leider nicht. 18% der Frauen verdienen bei gleicher Leistung weniger als Männer. Das ist sehr viel.

Ähm wie bewertest du denn bitte Leistung ?

Frauen sind erheblich öfter Krank als Männer, fehlen teilweise mehre Jahre nach der Schwangerschaft im Berufsleben und arbeiten in der Summe weniger Stunden.

Sind zwar erstmal nur quantitative Faktoren, jedoch ist Qualität von Arbeit in vielen Bereichen relativ schwer zu bewerten.

Das mit den 18% ist Schwachsinn, das wurde schon vor Jahren ganz klar bewiesen!

Der Genderpaygap ist, wenn man Ihn bereinigt, nicht mehr vorhanden.

Wenn eine Frau so viel verdienen will, wie der durchschnittliche Mann, dann hindert Sie niemand daran!

Jedoch ist halt die Frage, ob den Frauen das Ergebnis dann wirklich gefällt.

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Guardianangel1  02.03.2023, 21:48
@Zoddt

Es gibt Jobs mit einer konkreten Stellenbeschreibung. Die müssen beide Geschlechter ausfüllen.

Es stimmt Frauen sind öfter krank. Das wird aber mit einer deutlich höheren Belastung der Frauen erklärt. Haushalt, Kinder und Job.

Ja, sie fehlen manchmal nach der Schwangerschaft. Das ist die Natur der Dinge. Deshalb dürfen Frauen trotzdem nicht weniger verdienen.

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DerSchopenhauer  03.03.2023, 07:19
@Guardianangel1

Das mit den 18% ist mit Vorsicht zu geniessen - seitdem man das seit den 70ern mißt, hat sich nichts verändert und wird sich auch nichts ändern.

Das liegt daran, daß hier alle Berufe in den Wert einbezogen werden:

Differenz zwischen den durch­schnittlichen Brutto­stunden­verdiensten von Frauen und Männern in Prozent des durchschnittlichen Brutto­stunden­verdiensts männlicher Beschäftigter

Es gibt Branchen, wo viele Frauen arbeiten, wo nicht so hohe Gehälter gezahlt werden - aber gegenüber den Männern in der gleichen Branche verdienen sie dann auch nicht weniger oder mehr.

Aus dieser Statistik kann man keine Rückschlüsse auf einen Einzelfall ziehen.

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DerSchopenhauer  03.03.2023, 09:57
@Guardianangel1

Nehmen wir einmal was in dem Artikel vergleich.org schrieb:

Bankkaufleute = Frauen 23,26% schlechter bezahlt

Das kann nicht sein, da es hier Tarifverträge gibt - da erhalten alle mit den gleichen Tätigkeitsmerkmalen das gleiche

Hier werden aber alle Gehälter berücksichtigt - Frauen sind hier ggf. in Führungspositionen geringer vertreten oder arbeiten Teilzeit; daher haben sie im Schnitt weniger

"keine Rückschlüsse auf den Einzelfall" habe ich geschrieben - die Rückschlüsse, die man ziehen kann sind allgemeiner Natur:

  • Frauen arbeiten mehr Teilzeit
  • Frauen sind in Führungspositionen ggf. unterrepräsentiert
  • Ein Großteil der Frauen sind in Berufen und Branchen tätig, die geringere Gehälter haben (auch tariflich): Beispiel: Einzelhandel vs Metalltwarenbranche oder Chemie

Noch ein Beispiel: Ferwehrfrauen gibt es wenige - nach der Berechnungsmethode verdienen daher Männer ein x-faches mehr als Frauen

Über alle ArbN und Branchen gerechnet kommt dann so ein Wert von 18% - 25% raus - und das, wie ich schon geschrieben habe, seit über 50 Jahren unverändert.

Es gibt auch andere und bessere Methoden, wie man das berechnen kann - nur dann kommen nicht so "schöne" und "gewünschte" Ergebnisse wie 18% - 25% raus.

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Guardianangel1  03.03.2023, 10:02
@DerSchopenhauer
Bankkaufleute = Frauen 23,26% schlechter bezahlt

Ich habe nie den nakten Tarif bekommen, es waren immer Gehälter mit einer freiwilligen Zulage.

So ist es auch bei vielen Männern.

Es erschliesst sich mir nicht, warum man nicht ermitteln könnte wieviel weniger Frauen verdienen, nur weil Frauen weniger Stellen in einem bestimmten Job haben. Das wird doch prozentual ausgerechnet.

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DerSchopenhauer  03.03.2023, 10:14
@Guardianangel1

Prozentual natürlich - aber auf welcher Basis ist doch immer die Frage.

Ich möchte ja nur darauf hinweisen, daß viele es fälschlicherweise so verstehen:

Im Büro sitzt Frau A und Herr B --> gleiche Tätigkeit --> Frau A bekommt 18% weniger

Das ist im Regelfall nicht der Fall - bei tarifgebundenen Unternehmen erst Recht nicht.

Aber das ist ja auch so beabsichtigt, daß das falsch verstanden wird.

Solche Statstiken werden für eine große Population/Datenmengen erstellt - man kann ggf. allgemeine Tendenzen ablesen und sie müssen nun auch interpretiert werden - da nutzt auch ein allgemeiner isolierter Wert einer Statistik meist nicht viel.

Das wird aber gerne gemacht - Beispiel Bodymaßindex

Im 19. Jhd. ist er konzipiert worden - der Entwickler dieser Formel verwies auch darauf, daß der BMI allerdings nur für den statistischen Vergleich von Populationen, nicht für die Beurteilung der Übergewichtigkeit von Einzelpersonen relevant ist.

Dann wurde die Formel von amerikanischen Lebensversicherungen entdeckt (um mehr Geld zu verdienen durch höhere Prämien) - später von der Abnehmindustrie (nach der bisherigen Methode gab es nicht genügend Übergewichtige) und dann adaptierten auch noch Mediziner diesen Wert. Völliger Unsinn, was damit heute betrieben wird.

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Eisenwind  03.03.2023, 17:36
@Guardianangel1
Nein, leider nicht. 18% der Frauen verdienen bei gleicher Leistung weniger als Männer

Das ist schlichtweg nicht die Wahrheit.

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Zoddt  03.03.2023, 18:23
@Guardianangel1
Es gibt Jobs mit einer konkreten Stellenbeschreibung. Die müssen beide Geschlechter ausfüllen.

Eine Stellenausschreibung ist aber kein detaillierte Leistungsbewertung sondern nur etwas, um Arbeitnehmern das Signal zu geben, dass sich auf einen Arbeitsplatz beworben werden kann.

Es stimmt Frauen sind öfter krank. Das wird aber mit einer deutlich höheren Belastung der Frauen erklärt. Haushalt, Kinder und Job.

Bullshit.

Haushalt, Kinder und einen Job haben Männer auch, das als Ausrede zu nehmen ist erbärmlich.

Ja, sie fehlen manchmal nach der Schwangerschaft. Das ist die Natur der Dinge. Deshalb dürfen Frauen trotzdem nicht weniger verdienen.

Okay, heißt also hier willst du für weniger Leistung mehr Geld vergeben ?

Aber nur so nebenbei, die Schwangerschaft ist nicht einmal das Problem, teilweise fehlen Frauen mehre Jahre bis Jahrzehnte komplett aus dem Berufsleben, weil es oftmals erfüllender für sie ist, sich um die Familie zu kümmern, als um einen anstrengenden Job.

___

Aber wo ich bei dir bin, ist das man es Frauen in DE VIEL attraktiver machen muss Schwanger zu werden und das am besten in Mittel- bis Oberschicht-Familien.

Jedoch sind deine restlichen Ausflüchte kompletter Schwachsinn, wie du langsam selbst merken solltest.

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Guardianangel1  03.03.2023, 18:26
@Zoddt

Werde erwachsen!

Im übrigen habe ich Stellenbeschreibung und nicht Stellenausschreibung geschrieben, das ist nicht das selbe.

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SchakKlusoh  06.06.2023, 18:52
@Guardianangel1

Das stimmt nicht. Das unbereinigte Gender Pay Gap vergleicht völlig unterschiedliche Berufe in völlig unterschiedlichen Branchen mit völlig unterschiedlichen Gehalts-Strukturen.

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SchakKlusoh  06.06.2023, 18:57
@Guardianangel1

Bei gleicher Stellenbeshreibung hat man ein einklagbares Anrecht auf das gleiche Gehalt. Darauf sollte der Betriebsrat schon bei der Einstellung achten.

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