Gender-Verbot in Bayern: Eure Meinung?
König Söder und seine CSU haben in Bayern beschlossen, dass in Schulen, Hochschulen und in der Verwaltung Gendern nun verboten ist.
Es ist ein Sprachverbot, egal, wie man zum Gendern steht. Wenn also ein Lehrer, weil er es gerne macht, Schüler*innen schreibt, können Konsequenzen drohen.
Gefeiert wird das Verbot vor allem von denen, die sonst immer brüllen, man würde ihnen alles verbieten wollen.
Wie steht ihr zu diesem Sprachverbot?
106 Stimmen
18 Antworten
Finde ich absolut sinnlos dieses Verbot... Niemand wollte eine Genderpflicht noch sonst irgendwas...
Herr Söder ist derjenige, der die Grünen immer als Verbotspartei bezeichnet und jetzt verbietet er uns (den Menschen in Bayern), die Sprache...
Finde ist eine absolute Frechheit.
(x) ich stehe neutral zum Gendern, mach es manchmal selber. Ich finde es blödsinnig Gendern zu verbieten. Das kommt halt nur von Leuten die meinen 'darf man das noch sagen?'. Darf man also noch 'liebe Schüler*innen' sagen? 😂😂 Klassische Verbots- und Populismuspartei.
Das ist doch kein Verbot, sondern nur die Entscheidung, in Schulen und Verwaltungen die korrekten Sprach- und Grammatikregeln anzuwenden! Das war doch schon immer so! Jedenfalls gab's schon in meiner Kindheit (und die ist lange her) eine schlechte Note, wenn man beim Diktat seine "persönlichen" Rechtschreibregeln anwendete.
Umgangssprachlich kann jeder reden, wie er mag.
Man muss auch mal ein Zeichen setzen und Klarheit schaffen. Niemand hat genderneutrale Sprache verboten, das muss man sich bewusst machen. Niemand verbietet „Studierende“ oder „Studentinnen und Studenten“. Nur Sonderzeichen sind eben kein gewöhnlicher Teil der Alltagssprache und das sollten sie auch nicht werden
Niemand redet die Sonderzeichen mit. Daher wären sie auch nie Teil der Alltagssprache gewesen.
Ich halte es für unsinnig. Generell finde ich gesetzlich festgeschriebene Srachgebote wie auch -verbote für falsch; das behindert nur die natürliche Sprachentwicklung.
Auch das Argument, dass man verhindern wolle, dass jemand sanktioniert wird, der nicht gendert, ist mMn vorgeschoben: Immerhin wird jetzt derjenige sanktioniert, der gendern will. Man macht also das, was man verhindern wollte, nur mit umgekehrten Vorzeichen: Das erscheint mir relativ populistisch.
Bleibt nur zu hoffen, dass sich diese Drangsal nicht auch noch auf die Schüler und Studenten erstreckt.
Auch das Argument, dass man verhindern wolle, dass jemand sanktioniert wird, der nicht gendert, ist mMn vorgeschoben
Korrekt. Genau das hätte man ja ausdrücklich so festlegen können. Also das Abwertungsverbot. Wäre zwar auch ein Verbot, aber eines, was die Freiwilligkeit der Sprache in alle Richtungen unterstützen würde.
Gendern - eine 'natürliche' Sprachentwicklung??
Da melde ich aber erhebliche Zweifel an. Das 'Produkt' wurde massiv 'in den Markt' gedrückt' durch Interessensgruppierungen. So jedenfalls meine subjektive Beobachtung des Prozesses.
Kann schon sein, aber die Krux an der Sache ist: Es waren keine politischen Entscheidungsträger, die Gesetze erlassen hätten, dass man nun gendern müsse. Wenn es Druck gibt, dann von der Gesellschaft, wenn auch eventuell nur von einem Teil davon. Aber es gibt keine Geld- oder Haftstrafen oder dergleichen, wenn man nicht gendert.
Hingegen: Bestimmte Personengruppen im öffentlichen Dienst können in Bayern nun juristisch/dienstrechtlich für's Gendern sanktioniert werden. Da erkenne ich eine gewisse Schieflage.
"Generell finde ich gesetzlich festgeschriebene Srachgebote wie auch -verbote für falsch; das behindert nur die natürliche Sprachentwicklung."
Du meinst also, es sollte gar keine offiziellen Sprachregeln geben? Dann kann man Grammatik und Rechtschreibung vom Lehrplan streichen. Diktate wären auch überflüssig, es gäbe ja keine Kriterien mehr, diese zu bewerten. Mit der Sprache als Kommunikationsmittel wäre es damit vorbei.
Nein, was ich meinte, war: Es sollte keine politischen Eingriffe in die Verwendung der Sprache durch die Sprachgemeinschaft geben - Ausnahmen wie Verbote von Beleidigungen und Hassrede etc. mal abgesehen.
Grammatik - und zum Teil auch die Rechtschreibung - sowie Aussprache, Lexikon usw. werden ja nicht gesetzlich festgeschrieben, allenfalls "kodifiziert". Und die Sprache ändert sich im Laufe der Zeit - von "ganz allein" und natürlich: durch die Sprecherinnen und Sprecher. Eine Gesetzgebung ist dafür nicht notwendig.
Bleibt nur zu hoffen, dass sich diese Drangsal nicht auch noch auf die Schüler und Studenten erstreckt.
Das tut sie leider auch in Sachsen, ist sowohl für Lehrer*innen, als auch für Schüler*innen und Student*innen nicht erlaubt.
Also wenn man "Entscheidet" das ab morgen Alkohol nicht mehr erlaubt ist wäre das auch kein Verbot? Weil in den meisten einrichtungen ist Alkohol ja sowieso nicht gestattet