Findet ihr man sollte auf gedeih und verderb menschen tolerieren in gewissen gruppen selbst wenn diese Menschen unruhe in die Gruppe bringen?
Bin sozusagen einer der "Leiter" einer Gruppe/Verein. Was wir machen ist egal.
Wir haben gut über 40 Leute in dieser Gruppe. Viele machen da auch oft was zusammen, sogar privat teilweise inzwischen.
Wir haben allerdings 2 Mitglieder die passen einfach nicht wirklich in die Gruppendynamik sozusagen. Einer davon ist einfach wirklich anstrengend. Und fast JEDER ist entnervt von dieser Person. Da er aber eben etwas eingeschränkt ist, haben die anderen Leiter gemeint man kann jemanden nicht einfach rauswerfen nur weil er nervig ist.
Der andere hat tatsächlich eine Behinderung wird allerdings ebenso gemieden weil es eben doch recht anstrengend ist mit ihm, selbst die bloße Unterhaltung.
Ich vertrete als einziger die Meinung das man die beiden meinetwegen "schonend" aus der Gruppe entfernen sollte.
Auf lange Sicht macht das in meinen Augen keinen Sinn wenn viele Leute genervt sind wegen 1 oder 2 Personen...
Die anderen "Leiter" sehen das eben so extrem moralisch.
Wie würdet ihr das sehen? Sollte man 1-2 Leute tolerieren und behalten auch wenn sie gut 20 Leuten einfach auf die Nerven gehen?
Ich glaube das ist es einfach nicht wert.
Das Ergebnis basiert auf 8 Abstimmungen
Um was für eine Gruppe handelt es sich denn?
Wie gesagt einfach eine Art Verein, die gemeinsam ihren Hobbys nachgehen sozusagen.
Aber die Frage ist allgemein gestellt weil ich allgemeine antworten will zu gruppen generell
Wenn es ein christlicher Verein ist, würde ich höhere moralische Ansprüche erwarten.
Muss man zusammenarbeiten für ein gutes, gemeinsames Ergebnis?
Nochmal, sehe die Frage bitte einfach allgemein auf alle arten von Gruppen, Cliquen, Mannschaften etc. bezogen. Es spielt keine Rolle was wir machen
4 Antworten
Es kommt natürlich ein wenig drauf an, welcher Art die Betätigung Eurer Gruppe als Gruppe ist...
Ich habe ein Beispiel: ich leite einen Chor (auch mit Auftritten), in der eine Frau dazugekommen ist, die einfach keinen vernünftigen Ton treffen konnte. Natürlich haben die anderen Chormitglieder Sorgen um die Qualität des Chores gehabt. Ich stand jedoch auf dem Standpunkt, dass man in einer kirchlich orientierten Gruppe, so etwas aushalten muss (zumal die Stimme dieser Frau nicht so dominant war...). Wir haben die Frau also "durchgezogen".
Was soll ich sagen: mit der Zeit hat sie Singen gelernt, in dem Sinn, dass sie tatsächlich die Melodien mitsingen konnte. Eine Stütze für die anderen wurde sie zwar nicht - aber es klappte so ziemlich (ohne dass sie im Chor negativ auffiel).
Was habe ich daraus gelernt? - Jeder hat es verdient, seine Chance zu bekommen...
Was könnte das für Euch bedeuten: Nehmt diejenigen so an, wie sie gerade sind. Vielleicht nerven sie Euch nur deshalb so, weil sie irgendein "Päckchen" mit sich herumtragen. Kommt mit ihnen über Themen ins Gespräch, bei denen sie nicht so extrem nerven. Schaut mal (vor allem unter den Leitern), ob man den "Störern" besondere Aufgaben geben kann, bei denen sie nichts "kaputt" machen können, aber trotzdem sinnvoll sich einsetzen können...
Gute Punkte, auf die ich in meinen Nachfragen auch eingegangen bin:
- Ist es ein christlicher Verein?
- Geht es darum gemeinsam ein gutes Ergebnis zu erreichen, oder macht jeder im Verein sein eigenes Ding in der Gesellschaft von anderen?
Hm, klingst wie die anderen Leiter, ohne angreifend werden zu wollen^^
Wir haben ansich wirklich schon viel versucht. Die beiden werden ja nun schon monate toleriert.
Ich persönlich wollte sie damals nichtmal in der gruppe haben nach den ersten 1-2 mal, weil ich diese probleme fast schon sehen konnte.
Aber ich verstehe auch was du meinst. Ist nur so verflucht schwierig die beiden so zu integrieren das sie niemanden stören.
Das hat bisher bestenfall 1-2 mal funktioniert.
Du kannst ja erstmal mit den beiden Personen die als störend empfunden werden drüber reden und sollte das nicht helfen könnte die Gruppe abstimmen ob sie bleiben können oder gehen müssen
Es wird immer und in jeder Gruppe einzelne Menschen geben, mit denen man nicht so gut zurecht kommt. Wenn dann die Gruppendynamik dazu führt, diese Personen aus der Gruppe auszuschließen, entsteht dadurch oft ganz fix ein Dominoeffekt, der dazu führt, dass irgendjemand anderes aus der Gruppe danach die Position dieser Ausgeschlossenen übernimmt - und das immer wieder und weiter!
Zudem ist das eben menschlich einfach unterste Schublade.
Somit bin ich da ganz klar bei euren Gruppenleitern! Lernt, diese Menschen so zu akzeptieren, wie sie sind! Findet heraus, worin ihre Stärken liegen. Lernt, sie für genau diese Stärken zu schätzen! Und ja, jeder Mensch hat Stärken (und Schwächen).
Dann setz dich doch mal für die beiden ein! Integrier sie, bremse die anderen, wenn sie sich in ihre Ablehnung gegenüber den beiden hineinsteigern, animiere die beiden vor der Gruppe dazu, ihre Stärken einzubringen und finde auch mal positive Worte für eben diese Beiträge vor der Gruppe! Ja, man kann Menschen aktiv in Gruppen integrieren und auch aktiv gegen diese Gruppendynamik des Ausschließens angehen!
Bei dem mit der behinderung ist das eventuell möglich.
Aber bei dem anderen sehe ich das einfach nicht. Er ist lernresistent, passt sich nicht an, hat einen schwierigen charakter und und und
Ich kann schlichtweg nichts finden wie man diesen Menschen überhaupt lobend erwähnen könnte.
Auch er ist in diese Gruppe gekommen, weil er sich für das Thema eurer Gruppe interessiert. Da ist also schon ein erster Anknüpfungspunkt gegeben. Und wenn dir jetzt noch nichts einfällt, hast du schon mal überlegt, ob das daran liegen könnte, dass du eben insgesamt so negativ auf ihn blickst? Und dir deshalb noch gar nicht die Mühe gemacht hast, ihn wirklich näher kennenzulernen?
Betrachte es einfach als eine insgesamt gute und wichtige Übung für das weitere Leben! Wie schon geschrieben - in jeder Gruppe von Menschen trifft man auf welche, mit denen man nicht so leicht warm wird. Aber nicht in jeder Gruppe kann man diese Menschen oder sich selbst dann einfach aus dieser Gruppe entfernen. Somit ist es eine sehr nützliche Fähigkeit, wenn man lernt, auch an diesen Menschen das Positive zu sehen, auch mit ihnen einen gemeinsamen Nenner zu finden und somit auch mit diesen Personen einen Zustand der friedlichen, konstruktiven Koexistenz und Zusammenarbeit zu finden!
Ja wie gesagt, so reden und denken die anderen leiter auch.
Ich nicht. Die Gruppe steht über dem einzelnen. Zumindest aus meiner Sicht
Hast du dich schon mal in die beiden versetzt? Also, wenn du die Person wärst, die von den anderen zum Außenseiter erklärt wird? Wenn man dich aus der Gruppe rauswerfen würde? Wie würde sich das für dich anfühlen?
Und dann noch so ein Gedankenanstoß: drei Leiter und drei Antwortende hier bei GF stehen hier auf diesem Standpunkt, du allein auf dem anderen. Kennst du den Witz von der Person, die nachts auf der Autobahn im Radio hört, dass auf seiner Strecke ein Geisterfahrer unterwegs sei - und darauf reagiert mit "Ein Geisterfahrer? Dass ich nicht lache, es sind Dutzende!" ;)? Also, überleg vielleicht auch mal, wer dann hier bei deisem Thema der Geisterfahrer sein könnte ;).
Das ist aber ein Vergleich von Äpfel und birnen. Bei deinem Beispiel mit dem geisterfahrer macht man ja tatsächlich was falsch.
Bei der moral ist es allerdings so eine sache.
Niemand weis was nun der beste weg wäre.
Du hast recht, die beiden sind sicher auch nicht so glücklich damit. Eben deswegen sollten sie eventuell auch nicht weiter ihre zeit mit dieser gruppe verschwenden?
Sprich ein rauswurf wäre sicher auch gut für die beiden.
Das meinte ich ja in der frage mit dem gedeih und verderb. Es bringt einfach nichts für beide Parteien wenn man sie behält nur um tolerant zu sein.
Manchmal ist der beste weg eben eine Trennung.
Ich glaube, du solltest dringend an deiner Empathie arbeiten...
Das ist doch empathie.
Die sollen rausfliegen damit alle glücklich sind. Auch die beiden. Denn sie werden nicht glücklich in einer Gruppe die sie so nicht akzeptiert.
Es macht niemanden glücklich, aus einer Gruppe ausgestoßen zu werden! Mehr Ablehnung und Entwertung geht doch kaum!
Du trennst sie, sag ihnen das geht so nicht und im Zweifel schmeißt du sie raus. Mein Verein ist voll mit solchen Leuten, seit dem ich da mit reden darf sind schon einige gegangen. Ein Verein ist dazu da, auch zu vereinen, deshalb auch der Name, wenn die auch nicht integrieren wollen, haben sie da nichts verloren.
Ja das sehe ich ähnlich. Habe nur eben nicht die alleinige Entscheidungsgewalt.
Die hatte ich mal und ich habe damals auch ohne Kompromisse aussortiert wer nicht reingepasst hat. Und es war echt ne wundervolle Zeit, weil die Gruppe einfach funktionierte.
Nur kamen dann eben die anderen Leiter mit ihrem extremen Moralkompass.... der einfach mehr Probleme bringt als er löst....
Kenne ich auch, ganz komisch, als ob überall die selben waren.
Es wäre gut zu wissen wie viele Leiter da sind, ich habe es so gemacht; ich habe erst gesprochen mit jedem Vorstandsmitglied was mich stört, und sind dann auch relativ schnell zu einer Lösung gekommen: Er dürfte 2 Wochen nicht mehr kommen. Als er dann weiter gemacht hat, wurde kurzer Prozess gemacht: ich habe es gemeldet, mich beklagt dass das so nicht geht, dass er auch nicht bereit war sich zu ändern, da wurde mir dann auch zugestimmt (der Kerl war schon häufig negativ aufgefallen, deswegen war es auch nicht unfassbar schwer) und er wurde rausgeschmissen.
Du es geht da nicht so sehr um meine Ansicht. Ich sehe das sehr objektiv. Mich stören die beiden jetzt nicht sonderlich. Aber eben viele der Mitglieder.
Ich habe lediglich keine Probleme damit die beiden zu entfernen. Das ICH das so will weil sie mich persönlich stören ist nicht der Fall.
Mir geht es einfach darum das Harmonie und Spaß in der Gruppe vorhanden ist. Ich möchte vermeiden das die leute schon genervt erscheinen nur weil sie die beiden wiedersehen müssen.
Und das ist aktuell eben einfach der Fall leider.