Warum werden /wurden Lehrpersonen nicht für den Umgang mit Behinderten geschult?

8 Antworten

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(Verpflichtende) Schulungen und Fortbildungen zum inklusiven Unterricht gab und gibt es ausreichend. Gegen die Mauer in den Köpfen richten die allerdings nur wenig aus.

Ein Fakt des inklusiven Unterrichtes ist jedoch, dass nicht eine Lehrkraft dies alles managen kann. Hast du ein Kind mit dem Förderbedarf Geistige Entwicklung in der Klasse, hat es andere Lernbedürfnisse als der Rest der Klasse. Und um diesem Kind dann gerecht zu werden, braucht es ausreichend qualifiziertes Personal und zwar möglichst in jeder Stunde.

Zu dem, was du aufgezählt, was man braucht, fehlt noch was entscheidendes: nämlich die Kompetenz, Lerninhalte so zu elementarisieren und in einem handlungsorientierten Unterricht darzubieten, dass auch das behinderte Kind davon profitiert. Und das wird im herkömmlichen Lehramtstudium tatsächlich kaum gelehrt.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung

Es gibt Lehrer für den Sonderschulbereich, es gibt Lehrer für Blinde und für Hörgeschädigte und Gehörlose und es gibt bestimmt noch mehrere Bereiche, die ich aufzählen könnte.

Wer sein originelles Kind in eine Regelschule gibt, möchte ja vermeiden, dass es wie ein behindertes Kind behandelt wird, also bekommt es auch keinen spezellen Lehrer zur Seite gestellt. Es bekommt aber eine Integrationshilfe, das ist eine päd. ausgebildete Person, die das Kind beim Schulalltag unterstützt.

Ist ja nicht so das die Kinder mit Behinderungen nicht Unterrichtet wurden, da gibt es spezielle Schulen in denen auch die Lehrkräfte speziell geschult wurden um mit ihnen sehr gut umzugehen. Und mit Schülern mit Behinderungen bedarft es auch viel Geduld und man muss das dann nach der Lehre bzw. wenn man sich direkt darauf spezialisieren will auch währenddessen Kurse und Schulen besuchen. Das Studium für eine normale Lehrkraft dauert schon lange und für die Kenntnisse würde es dann meistens noch was länger gehen, und da geht man eben meistens den leichten Weg, weil man schnell lehren will und ggf. auch was Angst haben mit dem Umgang mit Behinderten. Das ist bei normalen Personen im Alltag genauso!

Auch gibt es viele verschiedene Grade von Behinderungen von welche die Probleme mit hören, gehen, sehen haben bis welche die hyperaktiv sind, Probleme mit dem lernen haben oder geistig nicht ganz da sind. Die normalen Klassen sind jetzt schon überfüllt und die Lehrer können nicht auf jeden einzeln zugehen und helfen, da haben sie leider erst recht keine Zeit um bei Schülern zu sein die extra hilfe brauchen. In solchen Fällen müssten dann noch extra Leute kommen um denen zu helfen aber durch den Mangel ist das nicht so machbar wie man sich das damals gedacht hatte. Sie sagen zwar das sich die Schüler auch untereinander helfen können aber das können sie auch nur machen, wenn sie es können und dabei selber nicht aus der Spur kommen und dann nicht mehr mit dem Unterricht klarkommen weil sie helfen wollen/müssen.

Ich höre auf einem Ohr nichs und fand die Schulzeit in der Schule für Hörgeschädigte am besten, weil man da unter sich ist, die Klassen klein sind und man so rücksicht auf die Schüler nehmen kann und bei Problemen kann man dann sehr gut helfen. In einer normalen Schule wäre ich vollkommen untergegangen und so kann es für manche anderen auch sein das sie besser in einer extra Schule aufgehoben sind, weil sie dafür spezialisiert sind und nicht auf einer normalen. Und manche Schüler mit Behinderungen können sich auch gut da hineinpassen. Das ist aber bei jedem anders und das müsste man vorher Prüfen ob man gut in eine normale Schule/Klasse passt oder eben lieber auf eine Förderschule wo man sich auch Zeit für die Schüler nehmen kann. Auch muss man bedenken das es für die normalen Schüler ein Problem sein könnte, wenn sie immer Rücksicht auf andere nehmen müssen bzw. sie zu kurz kommen, weil die Lehrer nur auf den /die Schüler mit Behinderungen fokussiert sind. Und das es manche Schüler/Schülerinnen den Schülern mit Behinderungen das Leben leider schwer machen würden und mobben wäre noch eine extra Seite die man leider in betracht nehmen muss.

Bei normalen Schulen sind die Klassen fast dreifach so groß und da ist es ja nicht mal möglich auf die Schüler/Schülerinnen zuzugehen bzw. es gar mitbekommen das sie Probleme mit manchen Fächern haben, wie soll es dann noch Funktioneren wenn Schüler/Schülerinnen mit Behinderung dabei sind die noch extra Hilfe brauchen? Rollstühle wäre noch machbar sofern sie Behindertengerechte Räume und Toiletten haben aber bei manchen anderen braucht man noch extra Lehrkräfte und das ist jetzt schon mangelware und für die Inklusion fehlt das noch mehr.

Man schafft es ja nichtmal das alle Schüler und Schülerinnen die nicht aus Deutschland kommen aber nach hier kamen und dann zur Schule müssen, die nicht die Deutsche Sprache können und sie haben dann auch Probleme für die die hilfe fehl, wenn man es schaffen würde sie gut zu integrieren dann würde es sicher auch einfacher mit der Inklusion aber, da es gerade im Schulwesen viele Probleme gibt sollte man lieber erstmal einen Rückschritt machen damit die Schüler die man in normale Schulen steckt keine schwierigkeiten beim lernen bekommen und dadurch schlechte Noten, dann lieber auf einer Förderschule wo ihre Noten dann besser wären.

Teifi  13.05.2023, 14:21

Danke dir für deine offenen Zeilen und die differenzierte Sichtweise aus der Sicht einer Betroffenen!

Ich finde, gerade den Schülerinnen und Schüler mit Beeinträchtigungen wird viel zu selten zugehört und nach deren Erfahrungen gefragt.

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Es war doch eigentlich vorhersehbar, dass das Recht auf Inklusion auch eines Tages in Deutschland umgesetzt werden MUSS

Nein, selbst meine Ärztin bestand darauf, dass ich mit meiner 40%igen körperlichen Behinderung Behinderung auf eine Sonderschule gehe. So wie die meisten eben auch, damit den Behindertenwerkstätten das Personal nicht ausgeht.

Dass der Staat nicht gerne Geld für Bildung ausgibt ist bekannt. Daran liegts.

Dafür gab es und gibt es teilweise noch die Sonderschullehrerinnen, die am besten in den Förderschulen ihre Möglichkeiten entfalten können; Inclusion funktioniert eben nicht und ist nur Augenwischerei …