Hat Herr Höcke frecht mit Abschaffen von Inklusionen an Schulen?

8 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet
Diese Pauschaisierungist problematisch, denk ich.

Das finde ich auch. Warum sollte ein Kind im Rollstuhl nicht inklusiv unterrichtet werden können - nur weil ein Rollstuhl genutzt wird?
Warum ist jede Behinderung ein Grund dieses Kind auszusondern und auf eine Förderschule zu schicken?

Klar wird es immer schwerstbehinderte Kinder geben, die nicht inklusiv beschult werden können, weil sie den Lernstoff auch mit Unterstützung nicht verstehen.
Dafür müsste aber erstmal ausprobiert werden, ob der Unterrichtsstoff auch mit Unterstützung nicht verstanden wird. Dies wird aber nicht gemacht.
Stattdessen wird aktuell einfach grundlegend behauptet, dass ein behindertes Kind den Unterrichtsstoff sowieso nicht verstehen wird - egal ob das der Wahrheit entspricht oder nicht.

Aber wir müssen endlich mal an den Punkt kommen, an dem wir soviel Inklusion leben wie möglich.

Schwierige Fachtexte versteht ein behindertes Kind womöglich nicht. Wenn es den gleichen Text jedoch in Leichter Sprache erhalten kann, dann kann möglicherweise ein Verständnis vorhanden sein.

Aber die meisten Schulen sind ja nicht mal für Rollstuhlfahrer geeignet, weil Aufzüge und Behinderten-WCs fehlen. Von Material in Leichter Sprache oder Unterricht in Gebärdensprache mag ich gar nicht erst anfangen, denn sowas ist schlicht und einfach nicht vorhanden!

So kann Inklusion an Schulen natürlich nicht funktionieren.
Fakt ist jedoch: Für Inklusion braucht es gleichzeitig auch eine grundlegende Reform des Schulsystems. Ohne so eine Reform kann echte Inklusion nämlich nicht gelingen.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Heilerziehungspflegerin/ Ally der Behindertencommunity

Nein.

Mir sind nur Sonderschüler bekannt, die deutlich unterfordert sind.

Meine Ärztin wollte mich damals auf eine Sonderschule schicken, bin trotzdem auf eine Regelschule - jetzt hab ich die Mittlere Reife mit 1,75 und war das Jahr zuvor Schulbester.

Meine Schwester hingegen hat man auf eine Sonderschule geschickt - sie ist so unterfordert, dass sie ein Jahr überspringen könnte.

Behinderte in Regelschulen sind nicht leistungsmindernd, Sonderschulen sind es. Wenn man einen Jungen mit einem leichten Hördefekt in eine Gehörlosen-Klasse setzt ist völlig klar, dass er dort ein deutlich zu niedriges Niveau erreicht und nur neues Futter für die Behindertenwerkstätte darstellt.

Heutzutage gibt es genug Technologien und Angebote um Behinderte in das Regelschulwesen und somit in die Gesellschaft zu integrieren.

https://youtu.be/USBH28XsKZc

Ja, das war wirklich bemerkenswert. Pauschal sowas zu fordern zeigt einfach nur wessen Geistes Kind er ist.

Scheint wirklich die einfachste Art zu sein diese Leute zu entzaubern. Lasst sie über ihre eigenen Inhalte sprechen. Und wenn es nur dafür ist, dass keiner sagen kann "das hab ich nicht gewusst".

Ich gehe allerdings davon aus, dass er sich in diesem Interview noch drastisch zurückgehalten hat.

Rollo489  10.08.2023, 08:26
Ja, das war wirklich bemerkenswert. 

Nein, eigentlich nicht. Er wollte über Inhalte sprechen und hat daraufhin 1:1 wiedergegeben, was im Parteiprogramm der BundesAfD steht.

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Dadamien86908  10.08.2023, 08:28
@Rollo489

Für jemanden der sich kritisch mit der AfD auseinandergesetzt hat nicht, das stimmt. Allerdings für die Leute, die das nicht wahr haben wollen (und das scheinen viele zu sein) sehr wohl.

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Natürlich nicht. Dass Inklusionsbemühungen ein chronisch unterfinanziertes Schulsystem belasten ist kein Geheimnis und das kann man auch gerne so sagen. Aber dann sind nicht die Menschen mit Behinderungen das Problem, sondern das Problem ist, dass unsere liebe Regierung unser Steuergeld für Subventionen an Wohnungskonzerne, Aufrüstungsorigien und anderen Müll verbrennt, anstatt es in die Bildung junger Menschen zu investieren.

TJDettweiler  10.08.2023, 09:03

Schulpolitik ist kommunal Politik

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seizegott  10.08.2023, 09:26
@TJDettweiler
  1. Ist Schulpolitik nicht Kommunalpolitik, sondern Landespolitik.
  2. Wird Schule über Steuern finanziert und die Steuerpolitik liegt 90% beim Bund.
  3. Wer sagt, dass das überhaupt gut ist, wenn Schulen Ländersache sind?
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TJDettweiler  10.08.2023, 10:26
@seizegott
Ist Schulpolitik nicht Kommunalpolitik, sondern Landespolitik

Richtig, Kommunalpolitik = Landespolitik und nicht von der Bundesrepublik Deutschland.
Sondern die Regierung die das Bundesland regieren ist für die Schulpolitik zuständig.

Wird Schule über Steuern finanziert und die Steuerpolitik liegt 90% beim Bund.

Der Bund finanziert, verteilt über alle Bildungsbereiche, 10,1 Prozent der Bildungsausgaben, auf die Länder entfallen 52,8 Prozent, auf die Gemeinden 17,6 Prozent.

Wer sagt, dass das überhaupt gut ist, wenn Schulen Ländersache sind?

Das war nicht die Frage. Es ist Fakt dass es Ländersache ist und auch das meiste gezahlt wird. Vielleicht auch weil das letzte Wort immer noch die einzelnen Bundesländer haben und nicht die Staatsregierung und sich das die Länder auch nicht aus der Hand nehmen lassen.

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seizegott  10.08.2023, 10:30
@TJDettweiler

Ne, Kommunalpolitik ist nicht gleich Landespolitik. Bitte erzähl hier keinen Unsinn. Brauch ich gar nicht weiterlesen.

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TJDettweiler  10.08.2023, 10:32
@seizegott

Wenn du richtig gelesen hättest, wüsstest du dass deine Behauptung falsch ist

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TJDettweiler  10.08.2023, 11:09
@seizegott

Achso, wenn man keine Argumente mehr hat, probiert man es eben mit der Angreifmethode.

Deine Behauptung der Staat mache die Schulpolitik ist schlicht falsch

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Flophitomato  10.08.2023, 10:42

Schulpolitik gibt nicht der Staat vor. Für Umbauten an Schulen gibt es auch kein Geld vom Bund. Das ist allein Zuständigkeitsbereich Länder und Gemeinden

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Selkiade  10.08.2023, 12:58
Dass Inklusionsbemühungen ein chronisch unterfinanziertes Schulsystem belasten ist kein Geheimnis und das kann man auch gerne so sagen.

Genau das. Deswegen ist es auch ein Fakt, dass echte Inklusion nur in Zusammenhang mit einer kompletten Schulreform funktionieren kann.

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Ist eben die AfD ne? Die sind stark Behindertenfeindlich/ableistisch. Das wissen wir ja schon lang.
Ich bin selbst ein von klein auf körperbehinderter Menschen und ich sehe die Inklussion als sehr wichtig an. Klar, klappt Inklussion nicht an allen Schulen und nein, das hat nichts mit der Intelligenz des Schülers zutun, das ist Quatsch.

Wenn ein Schüler im Schulstoff nicht mitkommt, dann spiegelt sich das in seinen Noten wieder. Dann wird verfahren wie bei jedem anderen Schüler auch. Also das ist weniger das Problem an Inklussion an Schulen.

Die Inklussion an Schulen ist wichtig, sie dient dazu Behinderte Menschen mehr in die Gesellschaft zu holen als sie jetzt ist. Und wo fängt man an Menschen an Menschen zu gewöhnen die etwas anders sind? Richtig, beiden Kindern.

Wenn man Kinder daran gewöhnt, neben Menschen zu lernen die sich etwas anders bewegen, schwierig oder nicht hören, schwierig oder nicht sehen, psychische Erkrankungen haben, lernbehindert oder anders wie eingeschränkter sind, dann geht man in der Zukunft in der Gesellschaft ganz anders mit ihnen um als wir das jetzt tun.

Heute drängt man sie noch überwiegend in Heime oder Wohngruppen, in Werkstätten wo sie etwas arbeiten und sonst behandelt man sie als Sonderlinge weil man kaum Berührungspunkte mit ihnen hat.

Klar, Behinderte Menschen gibt es selten, aber es werden 10 mal mehr Menschen mit einer körperlichen Behinderung geboren als es zb homosexuelle Menschen gibt. (Das zeigen Statistiken) Trotzdem haben die meisten Leute eher Berührungspunkte mit Homosexuellen Menschen als mit einem Körperbehinderten Menschen.

Was natürlich darauf zurückzuführen ist dass dass Behinderte Menschen zu wenig integriert sind und zu wenig Anschluss an der gesellschaftlichen Mitte haben.