Pro und Contra für Inklusion (Behinderte und nicht behinderte Kinder zusammen im Unterricht)

6 Antworten

Wie bitte ??? Zu PRO fällt dir NICHTS ein ?! Da stellst du dir aber ein Armutszeugnis aus !!!

Menschen mit welcher Behinderung auch immer sollten in die Gesellschaft integriert und nicht - wir Deutschen können das ja besonders gut (siehe unsere Geschichte) ! - ghettoisiert werden.

Dass dennoch IM MOMENT (ich denke besonders an NRW) alles gegen die Inklusion spricht, liegt wieder einmal an dem schier unglaublichen blinden Aktionismus unserer seit Jahrzehnten grausamen Schulpolitik, in der alles, aber auch wirklich alles an angedachten Reformen rücksichtslos durchgepeitscht wird (Curricula, Kopfnoten, G8 etc., etc., etc.) !

Die von dir genannten NACHTEILE würden entfallen, wenn besagte Schulpolitik über ein, zwei Jahre die Inklusion zügig, aber pädagogisch SINNVOLL durchdacht hätte, anstatt Schulen mit dem Chaos zu konfrontieren und das Ganze - wie üblich - den Lehrern zu überlassen, auf ihren Schultern abzuladen !

Besonders noch zu (deinen) Kosten allgemein:

INKLUSION IST EINE FRAGE DER HUMANITÄT und die sollte NICHTS KOSTEN dürfen !!!

pk

sosnik  14.12.2014, 20:02

mit der Formulierung ghettorisiert im Zusammenhang mit Behinderten würde ich aufpassen - Ghettos wurden für Juden errichtet, nicht für Behinderte, womit du indirekt Juden als behindert deklarierst. Ich gehe schwer davon aus, dass das nicht in deinem Willen war. sosnik

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Hallöchen,

naja, ein Argument dafür wäre zum Beispiel, dass dadurch das Grundrecht eines jeden Menschen nach sozialer Teilhabe bzw. nach Teilhabe am gesellschaftlichen Leben erfüllt wird. Bisher ist es so, dass man mehr oder weniger die utopische Forderung an Behinderte stellt, sich unserem Schulsystem anzupassen, wenn sie Anschluss finden möchten. Durch Inklusion wird nun genau das nicht gefordert. Man will nicht, dass behinderte Kinder sich unserem Schulsystem anpassen müssen, sondern dass sich selbiges an jene Kinder anpasst.

Dies soll erreicht werden, indem die in der Gesellschaft existierende Unterteilung in Normal und nicht normal aufgehoben wird. Stattdessen soll ein Bewustsein dafür aufgebaut werden, dass alle Menschen unterschiedlich und somit einzigartig sind. Jeder soll also unabhängig von seiner Form der Verschiedenartigkeit eine "normale" Schule besuchen dürfen. Dadurch entwickeln die Kinder ein Bewusstsein über ihrer eigenen Stärken und Schwächen, erkennen selbige jedoch auch bei ihren Mitschülern. Aus diesem Grund werden die Defizite einzelner nicht mehr stigmatisiert, da sich die Kinder im klaren darüber sind, selbst auch (in irgendeiner Form) ähnliche Probleme zu haben.

Da in jenen Schulen also die Unterschiedlichkeit zur Normalität wird, wird genau diese Vielfalt mit der Zeit von der Gesellschaft als Bereicherung und somit als positiv betrachtet.

Insgesamt wären also Argumente für Inklusion der auf lange Sicht schwindende Rassismus gegenüber Behinderten und Menschen die nicht der Norm entsprechen. Inklusion kann helfen, Barrieren innerhalb der Gesellschaft abzubauen und selbige allmählich zu einem Umdenken zu bewegen.

Das waren bereits ein paar Argumente :-) Weitere findest du übrigends hier: http://www.eltern-beraten-eltern.de/?p=1350

Liebe Grüße :-)

robi187  25.08.2015, 19:04

ist ja alles schön und gut? aber nicht alle über einen kamm?

wieso hört dann die inklusion auf nach der schule? wenn es weiter geht wer soll dann die verhandlungen führen wenn der behinderte dies nicht kann? hauptaumtliche oder ehrenamtliche betreuer?

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Behindert-sein wird "normal" bzw. anders-sein ist nicht (mehr) schlimm. Die gesunden Kinder lernen viel von den anderen.

Deine Punkte 3, 4 und 5 gibt es auch ohne Inklusion, aber da beschwert sich keiner lautstark.

wie sind deine erfahrungen nach 1 jahr?

pro=?

Contra= ?

MeSturmvogel  29.06.2014, 20:53
  1. Vorteile ergeben sich aus der Anwesenheit des Sonderpädagogen als zweiten Pädagogen im Klassenzimmer und als Kooperationspartner für den Klassen- oder Fachlehrer. Auch wenn dies nicht in allen Unterrichtsstunden gewährleistet ist, so kann doch allen Schülern und Schülerinnen mehr pädagogische Unterstützung angeboten werden.

  2. Die größere Heterogenität und Vielfalt erzwingt eine Abkehr von der Dominanz eines fast ausschließlich gleichschrittigen Lernens aller, das an die Person des einzelnen Lehrers gebundenen ist und von ihm gesteuert wird. Gleichschrittigkeit im Frontalunterricht ist ein ausgesprochen anstrengendes Verfahren für den Lehrer, bei dem viele Schüler passiv bleiben oder geistig abwesend sind oder Störungen produzieren, weil sie sich nicht angesprochen und gefordert fühlen.

  3. Die Vielfalt der Schüler und Schülerinnen macht die gezielte Anwendung und den geplanten Gebrauch offener Lernformen notwendig, die ein lernzieldifferenziertes und individualisiertes Arbeiten der Schüler an gleichen oder unterschiedlichen Aufgaben ermöglichen. Dabei werden die einzelnen zu größtmöglicher Lernaktivität und Selbstständigkeit herausgefordert, während der Lehrer Zeit hat, sich gezielt denen zuzuwenden, die Hilfen brauchen, Fragen haben oder eine Rückmeldung wollen.

  4. Die Unterschiedlichkeit der Schüler schafft einen Anregungsreichtum, der im Erleben der unterschiedlichen Interessen und Bedürfnisse und im Bearbeiten von Konflikten einen unschätzbaren Wert für die Persönlichkeitsentwicklung darstellt. Werte wie Toleranz, Hilfsbereitschaft, Empathie, Solidarität und moralische Urteilsfähigkeit können nicht auf dem Trockenen eingeübt werden. Wie sollen Menschen die Menschenrechte von Gruppen achten und sich aktiv dafür einsetzen, wenn sie mit ihnen nie in Kontakt gekommen sind?

  5. Die Unterschiedlichkeit kann aber auch gezielt lernförderlich wirken, wenn Schüler/innen in Partner- und Gruppenarbeit ihren Mitschülern erklären, was sie selber verstanden haben. Am meisten lernen Schüler nicht beim Büffeln für einen Test. Das Erklären für andere erhöht die eigene Denkleistung und das Ausmaß des Behaltens.

zu 1. gleiche vorteil wäre, einfach mehr lehrkräfte einzustellen zu 2. stimmt nicht, frontalunterricht ist für das niveau das beste zu 3. leere phrase, merkt man schon am geschwurbel zu 4. wie 3. nur noch ne schippe drauf gelegt zu 5. also sollen sie den hilfslehrer spielen und statt selber zu lernen, den schwachen etwas erklären

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ErsterSchnee  29.06.2014, 21:02
@MeSturmvogel

Stimmt doch, was da steht. Soziale Kompetenz kann man nicht "auf dem Trockenen" lernen. Da hilft nur praktische Erfahrung.

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MeSturmvogel  29.06.2014, 21:15
@ErsterSchnee

soziale kompetenz zu vermitteln ist keine hauptaufgabe der schule, bzw darf darunter nicht die hauptaufgabe leiden

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ErsterSchnee  29.06.2014, 21:24
@MeSturmvogel

@MeSturmvogel: Nein, ich habe deine Antwort nicht beanstandet. Aber reine Stammtischparolen werden hier halt häufig gelöscht - und das mit Recht! Auch wenn ich selber kein Freund von Inklusion bin...

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