Debatte Contra & pro?

3 Antworten

Hi,

Zu Anfang: Ich bin Pro-Inklusion und ja, es sollte weiter gefördert werden. Nicht nur in Bayern; in ganz Deutschland.

Nun meine Begründungen und Hintergrundgedanken:

Wir begeben uns zurzeit am Anfang der Inklusion. Und ich unterstütze den Gedanken der Inklusion! :) Aber da wir uns beim Anfang befinden, läuft noch vieles falsch bzw. es braucht seine Zeit.

Das bedeutet Inklusion an Schulen für mich (So stelle ich mir das vor):
Das ganze Schulsystem muss umgekrempelt werden! Das Schulsystem, wie wir es jetzt kennen, wird da nicht funktionieren. Noten finden da keinen  Platz. Große Klassen ebenfalls. Und die Klassen werden nicht nach Alter eingeteilt, sonder nach Fähigkeiten/Kompetenzen, welche die Person mitsichbringt.
Und die individuelle Förderung wird im Vordergrund stehen. Nicht, wie wir es heute kennen: Alle lernen das gleiche. Sondern es wird bei jedem geguckt, auf welchem Entwicklungsstand er sich befindent, welche Ressourcen er mitbringen etc.

Es ist für uns, auch für mich, schwierig sich so eine Schule vorzustellen. Aber anders sehe ich da nicht die Möglichkeite, eine vollwertige Schule nach dem inklusiven Gedanken zu erstellen.

Der Fehler unser Politik ist, dass Geld gespart wird und versucht wird, Menschen mit Behinderung in das "Regelschulensystem" zu integrieren. Das ist jedoch der falsche Weg. Die Regelschulen müssen sich gravierend ändern. Das bedeutet nicht, dass sich nicht nur die Räumlichkeiten ändern. Der Lehrer wird eine andere Position einnehmen müssen (Ich habe da
Montessori immer im Kopf). Die Gesellschaftsstrukturen müssen sich
ändern (Noten nicht als Leistungsmaßstab) und vieles mehr.

Wie gesagt. Wir sind am Anfang. Und ich finde es schade, dass sich da die
Politik so wenig einsetzt und investiert. Unser Bildungssystem sollte grundletzlich geändert werden, nicht nur aufgrund der Inklusion. Unser Bildungssystem wird dem heutigen Wissen über die Lernprozesse (Gehirnforschung) leider nicht gerecht.

Man muss aber auch erwähnen, dass die Pädagogik eine relativ junge Wissenschaft ist und sich diese stetig weiterentwickelt. Die Entwicklung der Inklusion in Deutschland hängt also vom pädagogischem Wissen und deren Umsetzungsbereitschaft stark zusammen....

Ein kleines Fazit meiner Aussagen:
Ich bin der Meinung, dass Inklusion in der Zukunft gut funktionieren wird. Aber das wird noch einige Zeit dauern. Zurzeit sind die "materiellen" und  "gesellschaftlichen" Strukturen nicht außreichend, um so eine Vision  innerhalb kurzer Zeit umzusetzen... Zudem fehlt ein an einem ganzheitlichen Konzept, um den inklusiven Gedanken vernünftig umsetzen zu können.
Förderschulen sind für einige Kinder mit Behinderung zurzeit, meiner Meinung nach, die bessere Wahl, weil Regelschulen den Bedürfnissen manchen Kindern nicht gerecht werden.

Ergänzend zu diesem Beitrag kannst du hier noch reinschnuppern:

https://www.gutefrage.net/frage/inklusion-vs-integration?foundIn=list-answers-by-user#answer-209417569

LG! :)

PS: Bei Fragen stehe ich dir selbstverständlich zur Verfügung! Über Anregungen und/oder positive/negative Rückmeldungen bin ich dir und allen anderen sehr dankbar! :) Besonders über kritische Anregungen freue ich mich sehr! :)

Wir haben bei uns kaum noch Förderschulen und die Inklusion hat schon überall Einzug gehalten ... von der Idee her  mag es ja gut durchdacht sein . Nur sieht die Praxis  ganz anders aus ... einer bleibt unter'm Strich immer auf der Strecke . Entweder die " Supernasen "  oder jene , welche besondere notwendige Zuwendung und Unterstützung benötigen ... dazu kommt noch weiterhin , dass es sich mit dem Personal - so wie es angedacht war -  nicht umsetzen läßt ... weil die Klassen  nicht gleichzeitig mehrfach besetzt werden können und sehr viel Lehrkräfte  immer mal wieder ausfallen  . Dies ist meine persönliche Meinung zur Abschaffung der Förderschulen und zur Inklusion . Ich hoffe , dass ich dir etwas helfen konnte .LG

LehrerInnen an Regelschulen sind nicht dafür ausgebildet, z.B. SchülerInnen mit Downsyndrom, Blinde oder Gehörlose zu unterrichten.

Sie kommen ja kaum mit Kindern klar, die ADHS oder andere Lernschwierigkeiten, ansonsten aber gesund sind.

Die Abschaffung der Förderschulen bedeutet schweren Schaden für die Zukunftsperspektiven behinderter Kinder und Jugendlicher.

Im Hort oder bei außerschulischen Aktivitäten kann ich mir aber Inklusion gut vorstellen.