Die Schwabenmentalität empfinde ich als falsch?
Bin ja dort aufgewachsen und ich habe so eine Abneigung gegen diese Mentalität im schwäbischen. Ich empfinde es so dass man hier nur "was ist" wenn man Geld hat oder aus angesehener Familie kommt, die zB einen Betrieb haben oder in irgend einer anderen Form "etwas rechtes geworden sind". Ist das nicht der Fall, dann hat man da in den Dörfern nicht so viel zu melden.
Auch habe ich immer das Gefühl dass dort das Geld generell immer wichtig ist. Sogar bei der Partnerwahl - da mischen sich oft gleich die Eltern ein und wollen wissen woher denn der Kerl kommt, also aus welchem Haus und ob er finanziell was zu bieten hat oder Grund und Boden, wie auch immer. Also diese Erfahrung habe ich selbst gemacht.
Hab immer das Gefühl die sind nur so scheinfreundlich und lachen einem ins Gesicht obwohl sie einen dann nicht mögen. So eine gewisse Falschheit verspüre ich da immer. Wichtig ist auch immer, was der Nachbar macht und was der hat usw. Geht das nur mir so mit dieser Wahrnehmung?
8 Antworten
Verbringe Zeit mit Menschen, die dir wirklich wichtig sind, dann kann dir vieles andere egal sein.
Ich halte jede Art von Extrem für falsch. Auch die gegenteilige Behauptung, dass Geld überhaupt nicht glücklich mache, ist meiner Meinung nach unrealistisch vor allem, wenn sie von Menschen kommt, die selbst kaum Geld haben und sich ständig darüber beklagen, wie teuer alles geworden ist. Das ist genauso absurd.
Wenn man genug hat, lebt es sich deutlich entspannter als in ständiger finanzieller Enge, wenn man jeden Cent umdrehen muss, beim Einkaufen auf jeden Preis achten muss und Schweißperlen auf der Stirn bekommt, sobald eine Rechnung im Briefkasten liegt.
Man sollte realistisch bleiben. Es geht nicht um Geld, sondern eigentlich um Verantwortung. Wenn du einen Partner hast, der jahrelang dauerhaft finanzielle Probleme hat, wird das auf Dauer die Beziehung belasten und irgendwann nicht mehr funktionieren.
Vielleicht ist es an der Zeit, dich intensiver mit dem Thema Geld auseinanderzusetzen. Fakt ist: Geld bedeutet Wahlfreiheit.
„Astlöcher“ gibt es überall, nicht nur im Schwabenländle. Dabei spielt Geld keine Rolle. Aber Geld ist bis zu einem gewissen Grad wichtig, besonders, wenn es um deine Zukunft geht. Es komplett als „unwichtig“ abzustempeln, ist jedenfalls auch keine Lösung. 🤷
LG
Sandy
Ich empfinde es so dass man hier nur "was ist" wenn man Geld hat oder aus angesehener Familie kommt
Und in welchem Bundesland ist das anders?
Hab immer das Gefühl die sind nur so scheinfreundlich und lachen einem ins Gesicht
Du kennst freundliche, offenherzige Schwaben, die einem ins Gesicht lachen? Wo willst du die getroffen haben??
Wichtig ist auch immer, was der Nachbar macht und was der hat usw.
Und in welchem Bundesland ist das anders?
Alex
Das mag nicht nur dir so gehen mit der Wahrnehmung. Wenn man selbst so ist, vermutet man das auch bei anderen.
Na wenn du das weißt dann muss das wohl so sein
Dann war dies hier Dein einziger Kommentar zu einer Antwort : für mich wirft das ein schlechtes Bild auf Dich als FS.
Die Schwaben sind größtenteils schon ganz in Ordnung, wenn man sie zu nehmen weiß und nicht alles ernst nimmt bzw. auch mal die Zähne zeigt und sich nicht alles bieten lässt - deine Beobachtungen treffen aus meiner Sicht nicht auf die Schwaben an sich zu, sondern generell auf ein kleinstädtisches oder dörfliches Milieu. Ausklammern würde ich (bayrischer Schwabe) hier eigentlich nur Ostdeutsche, die ich im Schnitt als entspannter erlebe ohne zwanghaftes Fokussieren auf Stände, Geld und Ehre und Statussymbole, und vielleicht auch Pfälzer und Saarländer.
Der bayrische Schwabe ist übrigens auch von seinem Naturell her viel weicher als z.B. der württembergische Schwabe, so wie die Sprache deutlich weicher ist - ich habe mich damit viel beschäftigt.
In Gegenden wie dem Schwarzwald, dem Odenwald, dem Südhessischen oder auch Teilen Nordbadens habe ich jedoch über Jahre hinweg ähnliches wie du im Schwäbischen beobachtet und im fränkischen Bayern ist es zu weiten Teilen nicht viel besser, vor allem Unterfranken kann schlimm sein. Als sehr verklemmt habe ich auch Sudetendeutsche aus Egerland und Böhmerwald erlebt, die dem bayrischen Sprachraum zuzuordnen sind und eine eher "fränkische" Mentalität haben - bei denen kommt noch oft eine furchtbare Frömmelei hinzu und dann dauerndes rosenkranzartiges "früher war alles besser und alle sind böse"-Gerede dazu.
Das ist eine passende Überleitung: Ich muss sagen, dass die jeweilige Haltung zur Kirche vieles auslöst und ins Negative ziehen kann. Wo die Menschenschläge sehr "kirchlich" orientiert sind und sehr frömmeln, hier kann man vor allem Franken nennen und auch den Schwarzwald (Erzdiözese Freiburg ... ich kann mit der typischen "Schwarzwaldmentalität" gar nicht, bin denen aber vielleicht auch zu lebhaft-intellektuell und nicht kirchenhörig genug, was auch immer), ist das Miteinander generell verklemmter, verschlossener und unfreundlicher, man kann auch verlogener und falscher sagen und materialistischer - früher habe ich das oft beobachtet, als dieser 190er-Mercedes rausgekommen ist und als Inbegriff des "Anständigseins" galt in solchen Milieus. Was ich in Zusammenhang mit diesem Auto und seinen Besitzern in seiner "Jahreswagenzeit" erlebt habe, war oft einfach nur peinlich und absurd. Ein pietistisch erzogener (württembergischer, nicht bayrischer) "Vollschwabe" vom Dorf kann aber sowohl einem typischen Franken als auch einem typischen Schwarzwälder in puncto Verhalten und Ausstrahlung das Wasser reichen, da muss ich dir wiederum zustimmen - er ist weniger hinterlistig als die Schwarzwälder und weniger marktschreierisch als die Franken mit ihrem lauten Dialekt, aber sonst keinen Deut besser.
Das Land der Dichter und Denker schaut natürlich, welche Laus sich da ins Fell setzen will.
Ist bei uns nicht viel anders. Von nichts kommt nichts.
Ich bin nicht so