Deutschland am Abgrund, wegen Woke?

6 Antworten

Woke greift in Deutschland um sich und die Leute wollen nicht mehr lange arbeiten.

Das ist frei erfundener Quatsch.

Nur weil irgendeine Bloggering Unfug verbreitet und aus Aufmerksamkeitssucht heraus weint, sie käme mit einer 40-Stunden-Woche nicht klar, bedeutet das noch lange nichts für die Allgemeinheit.

Solche schrägen Vögel gab es schon immer. Früher scheiterten sie, heute besetzen sie vielleicht Nischen als Blogger u.ä., wobei das genauso hartes Handwerk ist und teilweise noch mehr als 40 Stunden pro Woche.

Dieses ständige "Woke" Gequatsche nervt nur noch. Was ist denn "Woke"? Was soll "Woke" sein? So wirklich erklären kann das heute niemand. Der Begriff ist ursprünglich etwas "Politisch waches". Ein Mensch, der nicht einfach zu einem blinden Mitläufer wird. Einer, der auch mal für seine Ansichten einsteht. Einer, der für Menschlichkeit einsteht und gegen Diskriminierung aufsteht.

Das ist per se erst mal nichts Schlimmes. Heutzutage gibt es eine rechtsradikal gerichtete Bewegung, die das zunichte machen will. die mit unbequemen Menschen, die ihre Meinung sagen (sei es angebracht oder nicht) nichts anzufangen weiß und stattdessen wieder die blinden Soldaten will, die auf ihren starken Führer hören und ihm jeden Mist blind glauben. Sie tun so, als sei die Menschlichkeit und das Einstehen für Gerechtigkeit eine Art Krankheit.

In Summe ist es schon bedenklich, dass auf einigen Seiten die Menschen immer radikaler werden. Sie lassen sich aufhetzen. Eine größere Masse glaubt den Rechtsradikalen blind jeden Unsinn. Also Ja: Die AfD ist schlimm für Deutschland. Weil sie sich von ausländischen Diktaturen (Russland/China) kaufen lässt, um Deutschland zu zerstören. Weil ihr viele blind hinterherrennen. Weil sie pausenlos Lügen erzählt, denen blind gefolgt wird.

Ja, diese kompromisslosen "Social justice warrior", die selbst jegliches Maß verlieren, sind genauso schlimm. Das hat aber mit "Wokeness" erst mal nichts zu tun. Wer wie die Klimakleber argumentiert, ihnen werde Gewalt angetan, weil der Klimawandel Gewalt an der Natur sei, sie Teil davon sind, deswegen dürfen sie in Notwehr Gewalt auch anderen antun, der hat keinen "gesunden Menschenverstand" mehr. Der hat mit Wokeness nichts zu tun.

Kleidchen2  21.11.2023, 12:52

Deinem letzten Satz stimme ich nicht zu, denn die Klimakleber sind nicht gewaltvoll.

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xubjan  21.11.2023, 12:59
@Kleidchen2

Einige sind es. Auch das Manipulieren von Raffinerien ist ein Akt der Gewalt. Sie kleben ja nicht nur...

Die Argumentationsebene ist es aber, die dazu führen wird, dass auch irgendwann noch mehr Gewalt stattfindet. genau dieses "Uns wird Gewalt angetan, deswegen handeln wir in Notwehr" lässt eine radikale Flanke konsequent offen. Sie führt zu einem grenzenlosen "Der Zweck heiligt die Mittel". Man sieht die Anfänge bereits

Auch wenn unter 100 Klimaklebern nur einer mit radikalem Potential ausreicht: Genau derjenige wird plötzlich eine Legitimation finden. Dann, wenn das Klimakleben nicht mehr ausreicht, um Aufmerksamkeit zu gewinnen.

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Lieberanonym906  21.11.2023, 13:09

Sehr sehr schön gesagt, den einzigen Zusammenhang den ich nicht verstehe ist der mit der AFD und Russland. An sonsten hätte man es nicht besser auf den Punkt bringen können.

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xubjan  21.11.2023, 13:21
@Lieberanonym906

Dazu muss man etwas ausholen. Russland hat etwa seit 2007 oder 2008 (so genau ist das nicht klar) angefangen, Bauernfänger mit großen Geldkoffern umher zu schicken. Ziel war es, in Europa den "Anti-Amerikanismus" zu schüren. Man redete den Rechtsradikalen und Neonazis in ganz Europa ein, dass dieses Modell des "Europa der Vaterländer" etwas sehr tolles ist.

Es formierte sich mehr und mehr die "Neue Rechte". Statt sich erbittert gegenseitig zu bekämpfen, zog man an einen Strang. Es bildete sich eine intellektuelle Basis für diesen rechtsradikalen Kram.

In Europa ist der Russe Dugin da sehr umtriebig. Sowie dessen Verbindung über Ochsenreiter direkt in die AfD. Als die AfD sich gründete, hat man sie sehr schnell gekapert und seine Figuren platziert, sowie die Funktionäre umgarnt. Unter anderem auch Gauland, der schon 2015 bei Putin und Dugin war, von den Plänen erfuhr und sie "intellektuell spannend" fand.

All das inklusive den Plan für Deutschland, die Kultur durch Russische zu ersetzen und das Land kaputt zu reißen, damit keiner mehr wagt, deutsch zu denken. So zumindest beschreibt es Dugin in seinem schon 1997 erschienenen Buch zur russischen Geopolitik. Wenn man das Buch heutzutage liest, ist es wie eine Blaupause von allem, was da so seit etwa 2005 geschehen ist. Das einzige, was Dugin falsch gesehen hat, war die Rolle Finnlands und Schwedens und dass der Westen doch nicht so dekadent ist, einfach wegzuschauen, wenn Russland alles von innen zerstört.

Die Verbindungen sind wie gesagt nicht so ganz direkt zu sehen. Zwar sind AfD-Politiker gerne gesehene Gäste im russischen Staatsfernsehen und wiederholen die russische Propaganda, ansonsten aber hält man sich zurück.

Ehemalige Vorsitzende wie Petry bestätigen allerdings, dass aus Russland (und das kann nur Putin sein) Geld über Schweizer Firmen fließt. Nicht direkt an die AfD, aber diese Firmen beauftragen beispielsweise Social-Media-Trollarmeen, die dann kostenlos der AfD helfen, ihre Sachen zu verbreiten.

Tja.

Wie viel die AfD wirklich weiß oder ahnt von Putins Plänen, wer da wirklich Bescheid weiß, das ist Spekulation. Ich bin mir sicher, dass da ein ganz großer Teil nur blinder Erfüllungsgehilfe für die Strippenzieher ist. Gerade aber die Gaulands und Co., die sind nicht so blind, wie sie tun. Die wissen genau, was da abläuft.

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Gelinde gesagt befindet sich die westliche Welt bzw. Gesellschaft in einem Meinungskrieg. Extreme und ideologische Verhaltens- und Handlungsweisen sind bereits im Mainstream angekommen. Die heutige Gesellschaft, damit sind vor allem die normalen Bürger gemeint, ist nicht mehr zur Diskussion, Toleranz und Geduld befähigt. Man sucht sich seine Bubble aus und jeder der nicht in dieser Bubble steckt, wird als desillusionierter Spinner und Feind abgestempelt. Mit Woke ist gemeint, dass man die Realitäten, die sich vor deinem Auge bewegen, auch endlich mal wahrgenommen werden. Krux an der Geschichte ist, dass jede Bubble eine eigene Wokeness-Brille auf hat. Das macht mich langsam tired.

Die Woke-Bewegung an sich zerstört Deutschland noch nicht. Sicherlich wird es an der einen oder anderen Stelle übertrieben.

Das Kernproblem ist, dass die Wirtschaft vor einem zwangsweise radikalen Wandel steht. Nicht nur wegen KI und so, sondern eben auch, weil wir langsam merken, dass wir nicht mehr an einer nicht auf Recourcen basierendenden Ekonomie vorbei kommen.

Da diesmal nicht nur das Fußvolk betroffen ist, sondern auch weiter oben Köpfe rollen werden, kommen so themen wie die Woke bewegung gerade recht um von den eigenenen Problemen abzulenken.

lg, Anna

Die Bedeutung im Duden für woke lautet: „in hohem Maß politisch wach und engagiert gegen (insbesondere rassistische, sexistische, soziale) Diskriminierung sein“.

Du bist also der Meinung, dass es ein Nachteil für Deutschland ist, gegen Diskriminierung jeglicher Art vorzugehen?

die Leute wollen nicht mehr lange arbeiten.

Na und? Willst du die 48 Stunden-Woche und die Arbeit an Sonnabenden wieder einführen?
Willst du, dass noch mehr Müll und Waffen produziert werden, um die Erderwärmung weiter zu führen?
Kann ja sein, dass du noch kein Privatflugzeug hast und andere dazu bewegen willst, für dich Über- und Überstunden zu machen, damit du Tonnen von Kohlendioxid in die Luft blasen kannst.
Du hast Recht, wenn das andere nicht wollen, als Diskriminierung betrachten (also woke sind) dann geht Deutschland den Berg runter.

"Woke" ist ein politischer Kampfbegriff ohne echte Bedeutung.

Meines Erachtens wird es generell eher verwendet wenn gewisse Personengruppen über die sogenannte "Cancel-Culture" lamentieren. Im Bezug mit den zu langen Arbeitszeiten habe ich es jetzt noch nie gehört.

Persönlich bin ich auch kein Fan von zu langen Arbeitszeiten. Wenn man relativ gut verdienen kann ohne dafür 40+ Stunden in der Woche dafür arbeiten zu müssen ist das doch gut. Es ist doch verständlich das viele Menschen das anstreben wollen.