Gibt es eine "Woke-Ideologie"?
Kritiker verstehen unter der sogenannten Woke-Ideologie eine übersteigerte Form des sozialen Aktivismus, die sich auf Themen wie Rassismus, Geschlechtergerechtigkeit, Identitätspolitik und soziale Gerechtigkeit konzentriert. Sie sehen darin eine dogmatische und oft intolerante Bewegung, die:
1. Extrem moralistisch agiert – Es wird eine starre Trennung zwischen „Gut“ (die eigene Position) und „Böse“ (abweichende Meinungen) vorgenommen. Kritiker bemängeln, dass Andersdenkende schnell als unmoralisch oder gar als Feinde betrachtet werden.
2. Meinungsfreiheit einschränkt – Sie argumentieren, dass die Bewegung eine Art „Cancel Culture“ fördert, in der Menschen, die nicht konforme Ansichten äußern, gesellschaftlich oder beruflich sanktioniert werden.
3. Identität über Kompetenz stellt – Statt auf individuelle Leistung und Qualifikation zu setzen, werde in vielen Bereichen (z. B. in Unternehmen, Universitäten oder der Unterhaltungsbranche) eine Politik der Diversitätsquoten eingeführt, die primär auf Geschlecht, Hautfarbe oder anderen Identitätsmerkmalen basiert.
4. Sprache und Kultur kontrollieren will – Kritiker behaupten, dass Woke-Aktivisten versuchen, Sprache zu regulieren, indem sie „schädliche“ Begriffe verbieten oder neue Begriffe vorschreiben, um gesellschaftliche Realitäten umzudeuten.
5. Marxistische oder kollektivistische Tendenzen hat – Manche Kritiker sehen in der Woke-Ideologie eine modernisierte Form marxistischer Theorien, bei der Gesellschaft in Gruppen von „Unterdrückern“ und „Unterdrückten“ aufgeteilt wird.
Zusammenfassend werfen Kritiker der Woke-Ideologie vor, dass sie ursprünglich sinnvolle Anliegen wie Gleichberechtigung und soziale Gerechtigkeit in eine radikale Bewegung verwandelt habe, die zunehmend dogmatisch, spalterisch und autoritär auftrete.
139 Stimmen
15 Antworten
Nur soviel:
Pippi Langstrumpf ist jetzt rassistisch, weil ihr Vater Negerkönig ist.
Jim Knopf ist rassistisch.
Tom Sawyer ist rasisstisch.
Ich persönlich finde das zum reihern. haben die Leute eigentlich nix besseres zu tun, als in Kinderbüchern nach "schlimmen" Wörtern zu suchen, um diese Bücher dann zu verdammen?
Meine Meinung:
Man muss auch bedenken,
1:) zu welcher Zeit sie geschrieben wurden und entsprechende Konzessionen machen
2.) zu welcher Zeit die Geschichte spielt und wo.
Beispiel Tom Sawyer. Spielt in den Südstaaten von Amerika in der Mitte des 19. Jahrhunderts. Wohl kaum ein Baumwollplantagenbesitzer hätte seine schwarzen Sklaven damals anders betitelt als N***. Das war zu der zeit ein, ich möchte sagen, ganz normales Wort, das dem Zeitgeist entsprach. Das zu ändern, würde bedeuten, das Leid der farbigen Sklaven herabzumindern und die Sprache jener zeit zu verfälschen. Es wäre nicht mehr authentisch, sondern weichgespült.
Ich weiß nicht, wer genau die Leute sind, die anscheinend kein Leben haben, aber falls es Weiße sein sollten, kann ich nur dazu sagen: Wenn Weiße bestimmen, was rassistisch ist und was nicht, dann ist das der größte und schlimmste Rassismus von allen!
Also sind wörter und Stereotypen die schon immer abwertend gegen farbigen waren nicht schlimm?
Die Darstellung von Pittiplatsch als frech ist ebenfalls rassistisch!
Nein, der schwarze Kobold. Beim Sandmännchen und auch sonst im Märchenwald mit Herrn Fuchs und Moppi und Schnatterinchen, die mit der Elster zur Demo "Geflügel gegen Rechts" eilt.
Ich dachte immer, Pittiplatsch sei ein Pinguin ...
Geflügel gegen Rechts?! Ernsthaft jetzt?! Alter ...
Na gut, dann werd ich beim Geflügelgrill Bescheid geben, dass er die Hähnchen nur noch linksrum drehen darf ...
Der Pinguin heißt wohl nur "Pingu", aber kommt nicht im Märchenwald vor.
Es ist nunmal Fakt, dass es Rassistisch ist!
Soll man dies jetzt verschweigen?
Soll es weiter in einen so fröhlichen Kontext nutzen?
Ich finde halt dass die ganze "Woke" Sache von echten Problemen ablenkt. Was ist falsch daran sich Fehler anzusehen die seit Jahrhunderten nicht korrigiert wurden? Dinge zu hinterfragen und sich wirklich mal mit Logik an die Sachen ranzumachen? Dann wurde sowas einfach "Woke" genannt und nun wird man nicht mehr ernst genommen. Immer wenn ich einigen Dinge zustimme, heißt es dass ich plötzlich Woke bin, aber das stimmt einfach nicht. Es geht einfach darum etwas bewusster nachzudenken und zu handeln, ohne sich von Politik etc. beinflussen zu lassen. Einfach logisch denken. Aber in der Hinsicht glaube ich dass beides stimmt: Es gibt Leute die diesen Begriff nutzen um ins Extreme zu gehen- Manche der aufgezählten Punkte sind richtig und wichtig, aber manche sind zu extrem und da hören die Leute wieder auf nachzudenken und sagen einfach: ja es ist Woke, die sind Extremisten, wie Veganer oder Maskenträger etc. Ich wünschte den Begriff würde es nicht geben.
Die typische angeblich moralische Überlegenheit der Deutschen ist nicht neu und kommt jetzt nur in einem anderen Gewand.
Es gibt keine allgemeingültige, festgeschriebene Definition von „woke“. Der Begriff ist lediglich ein politischer Kampfbegriff, der von so gut wie jeder Person individuell ausgelegt und lediglich als Diffamierung für bestimmte Dinge und Meinungen genutzt wird.
Wenn du 10 Leute fragst, was „woke“ bedeutet, bekommst du wahrscheinlich von jeder Person etwas anderes zu hören. Von daher nehme ich den inflationären Gebrauch dieses Wortes nicht allzu ernst.
Es wird eine starre Trennung zwischen „Gut“ (die eigene Position) und „Böse“ (abweichende Meinungen) vorgenommen. Kritiker bemängeln, dass Andersdenkende schnell als unmoralisch oder gar als Feinde betrachtet werden.
Wenn wir DAS als woke verstehen, dann ist jeder Mensch woke, der ideologisch irgendwo festgefahren ist und stur durch die Welt läuft. Dann ist ein Nazi woke, genauso wie ein Neoliberaler, der den freien Markt anbetet oder ein radikaler Christ, der seine Religion anderen aufzwingen will.
Sie argumentieren, dass die Bewegung eine Art „Cancel Culture“ fördert, in der Menschen, die nicht konforme Ansichten äußern, gesellschaftlich oder beruflich sanktioniert werden
Auch „cancel culture“ ist ein solcher Kampfbegriff, der inflationär und populistisch verwendet wird. Hat für mich kein Gewicht. Wenn Menschen wegen bestimmten Dingen tatsächlich sanktioniert werden - also beispielsweise im Berufsleben - dann ist das die Entscheidung der/des Vorgesetzten. Wenn sich ein Unternehmen dazu entscheidet, öffentlich politische Haltung zu zeigen oder Menschen suspendiert, die dem Ruf des Unternehmens schaden, dann ist das ihre Entscheidung.
In der Öffentlichkeit mag das etwas anderes sein - dort steht man als de facto nackte Persönlichkeit im öffentlichen Leben und muss damit rechnen, dass Menschen einen anfeinden. Wenn bei jemandem herauskommt, dass er seine Frau schlägt, Menschen vergewaltigt hat oder sich offen rassistisch oder anderweitig fremdenfeindlich äußert, dann muss man damit leben, wenn die Öffentlichkeit einen in die Schranken weist. Klar gibt es auch Fälle, in denen die Karriere von Promis und anderen Persönlichkeiten systematisch zerstört wurden - doch existiert dieses Problem bereits seit Jahrhunderten und hat wenig mit einer „woken“ Kulturentwicklung zu tun, sondern mit der menschlichen Faszination für Chaos und Hetzerei. Existenzen der Öffentlichkeit wurden (leider) schon quasi immer Opfer von Lüge, Hetze und Rufschädigung. Das ist äußerst problematisch, jedoch kein Symptom oder Auswuchs einer sich plötzlich entwickelten „Cancel Culture“. Denn nach diesem Verständnis waren Gotteslästerer, vermeintliche Hexen und Wikinger sowie Nomaden auch „woke“ weil diese unter dem Vorwand der Unsittlichkeit und Gottlosigkeit sanktioniert und auch getötet wurden. Dann wären die Opfer der Kirche die ersten Menschen gewesen, die der „Cancel Culture“ zum Opfer gefallen sind. Denn auch sie passten nicht ins Wertesystem der Gesellschaft.
Statt auf individuelle Leistung und Qualifikation zu setzen, werde in vielen Bereichen (z. B. in Unternehmen, Universitäten oder der Unterhaltungsbranche) eine Politik der Diversitätsquoten eingeführt, die primär auf Geschlecht, Hautfarbe oder anderen Identitätsmerkmalen basiert
Das Thema Quoten und geschlechtliche Chancengleichheit ist ebenfalls ein Thema, was es bereits seit Jahren wenn nicht sogar Dekaden gibt. Auch im Bereich der Chancengleichheit wurde oft genug kritisiert, dass der Markt oder bestimmte Unternehmen eben nicht ausschließlich unabhängig von der Qualifikation Frauen einstellen. Bei der Entscheidung von einer neuen Besetzung fällt die Wahl nicht selten auf den männlichen Kandidaten - ganz egal, ob die weibliche Konkurrenz die gleichen Fähigkeiten aufweist. Und das ist kein „wokes“ Thema, sondern ein oft besprochenes Thema in den Parlamenten und eine Thematik, die im Hinblick auf die Chancengleichheit, die in der Demokratie festgelegt ist, unbedingt behandelt werden muss.
Kritiker behaupten, dass Woke-Aktivisten versuchen, Sprache zu regulieren, indem sie „schädliche“ Begriffe verbieten oder neue Begriffe vorschreiben, um gesellschaftliche Realitäten umzudeuten.
Verbote führt das Parlament ein durch Gesetzesvorschläge. Eine bürgerliche Einzelperson oder ganze Personengruppen haben keine Befugnisse oder Möglichkeiten, um die Regeln der deutschen Sprache allgemeingültig und rechtlich festzulegen. Daher ist allein dieses Argument schon Unsinn und viel mehr populistisch als tatsachenbezogen. Der Wandel der Sprache ist im ständigen Wandel. Selbst vor 20-30 Jahren oder weiter weg gab es in der Gesellschaft immer wieder Veränderungen in unserer Art zu sprechen. Von daher ist auch das Gespür für „gendergerechte“ Sprache nichts weiter als ein gesellschaftlicher und kultureller Wandel. Man kann darüber diskutieren, wie bedeutsam dieser Wandel ist und mit welcher Konsequenz dieser innerhalb der Gesellschaft vorangetrieben wird, doch grundsätzlich ist die gendergerechte Sprache lediglich ein gesellschaftlicher Wandel und weder eine Verpflichtung, noch eine festgeschriebene Regel.
Manche Kritiker sehen in der Woke-Ideologie eine modernisierte Form marxistischer Theorien, bei der Gesellschaft in Gruppen von „Unterdrückern“ und „Unterdrückten“ aufgeteilt wird.
Wer diesen gesellschaftlichen Wandel mit dem Marxismus in Verbindung bringt, sollte unbedingt nochmal die Schulbank drücken und sich mit dem Kapital und den Grundsätzen des Kommunismus befassen. In keinem der marxistischen Werke ist die Rede von gendergerechter Sprache.
Der Marxismus teilt die Welt auch nicht per se und grundsätzlich in Unterdrücker und Unterdrückte auf, sondern in erster Linie in die herrschende Klasse, die in Besitz der öffentlichen Produktionsmittel ist und die arbeitende Klasse, die lediglich ihre austauschbare Arbeitskraft besitzt und verkauft. Im Marxismus wird nicht der Kapitalist selbst verantwortlich gemacht, sondern das System per se, welches diese Ungleichheit ermöglicht. Im Marxismus geht es vorrangig um ökonomische Ungleichheiten und Theorien, wie diese überwunden werden können. Identiätspolitik findet sich im Marxismus nicht unbedingt wieder.
Nur weil jemand gegenwärtig gesellschaftliche Ungleichheiten wahrnimmt, macht ihn oder sie das nicht gleich zum modernen Marxisten, sondern erstmal nur zu einer aufmerksamen Person, die sich sozialer Ungleichheiten bewusst wird. Und das ist kein Phänomen. Bereits Kinder entwickeln recht früh ein Gespür für Harmonie und Disharmonie sowie für Gerechtigkeit und Ungerechtigkeit. Das macht sie aber erstmal nur zu Individuen, die ein Bewusstsein für die Welt um sie herum entwickeln.
Viel mehr kann man im Rahmen dieser Diskussion darüber debattieren, ob und inwieweit bestimmte Menschengruppen sensibler geworden sind und ob und inwieweit sich der gesellschaftliche Diskurs insgesamt verändert und gespalten hat.
Ich halte aber nichts von inflationären populistischen Begriffen, die willkürlich durch die Landschaft geworden werden, ohne dass sie tatsächlich Hand und Fuß haben.
Ja, gibt es.
Und ich hoffe, dass die Leute wieder normal(er) werden.
Gendern, x Geschlechter und was es sonst noch für pseudowissenschaftlichen Unsinn, der mit dem Wokismus einhergeht, gibt, braucht kein Mensch!
Der Wokismus spaltet nur!
Er macht genau das Gegenteil von dem, was er vorgibt, zu sein.
Also auch eine Form von 1984.
Nicht "ist", sondern "gilt als" rassistisch in den wirren Köpfen der "Woken".