Ansprechen von Bedürfnissen im Gesundheitswesen: Männer vs Frauen?

10 Antworten

Ich halte diese Argumente zwar straight up für komplett wahnsinnig und absolut bescheuert, weil es keinen Indikator in der Realität gibt,

Es sind FAKTEN. Die kannst du problemlos recherchieren. Dass es aus Bosheit sei, behauptet niemand, es ist wohl schlicht einfacher. Man bedenkt einfach nicht, dass Frauen nicht exakt genauso sind, körperlich, wie Männer. Und das erzeugt Probleme.

Mir geht es eher um einen Gegenansatz den man relativ selten aus feministischer Seite hört,

Das betonen Feministen durchaus häufiger. Aber dann reagieren viele Männer empfindlich, denn sie wollen keine Hilfe, wollen nicht schwach wirken.

Absolut Mehrzahl an Therapeuten sind Frauen

Feministen betonen doch ständig, dass Berufe die Empathie und Fürsorge beinhalten, eher unattraktiv von Männern wahrgenommen werden.

Absolute Mehrzahl an Patienten sind Frauen (>80%)

Wie gesagt WOLLEN die Männer nicht in Behandlung und genau das wird immer wieder kritisiert und Feministen bemühen sich aktiv dafür zu sorgen, dass diese Denkweise bei Männern (und auch bei Frauen in Bezug auf Männer) abnimmt.

Ein gesellschaftlicher Bias schwingt gegen Männer im Bereich psychischer Probleme

Was ist ein Bias? Meinst du die Stimmung / Haltung?

Das ist es doch, womit Feministen ein Problem haben: diese Geschlechterklischees, die zu toxischer Männlichkeit führen, die dafür sorgen, dass Personen keine Hilfe annehmen.

Dennoch ist dies eine klare Schieflage, welche nicht dem Ansatz der "Gleichheit" entspricht, hinter welcher die Feministen her jagen wie einer Karotte an einem Stock welcher an ihrem Kopf befestigt wurde.

Mal davon abgesehen, dass dein abfälliger Ton unschön ist, ist es ein Unterpunkt, der sehr viel Beachtung findet in feministischen Kreisen. Aber jeder entscheidet nun mal selbst worüber er sich informiert, wem er zuhört, etc.

dass es trotz dieses Zustandes kein größeres Problem für Männer ist

Du bringst da etwas sehr wichtiges durcheinander: Männer KÖNNEN in Therapie gehen, wenn sie denn WOLLEN. Sie selbst entscheiden. Das Problem ist daher nicht, dass sie ausgeschlossen, ignoriert oder ihre Bedürfnisse und Probleme missachtet werden, sondern dass sie Behandlung nicht als notwendig sehen.

Während es bei Benachteiligung von Frauen bzgl Erforschung von Krankheiten und Medikamenten darum geht, dass Frauen nicht die Behandlung bekommen, die sie brauchen, ihre Probleme kleingeredet oder gar nicht erkannt werden. Beispiel Herzinfarkt oder Endometriose.


Vallon0575  26.05.2025, 13:52
Während es bei Benachteiligung von Frauen bzgl Erforschung von Krankheiten und Medikamenten darum geht, dass Frauen nicht die Behandlung bekommen, die sie brauchen, ihre Probleme kleingeredet oder gar nicht erkannt werden.

Und genau das ist seine Kritik

Therapie ist ein medizinisches Feld von Frauen für Frauen.

Es könnte deswegen sehr gut möglich sein das ein Mann nicht die Behandlung bekommt welche er braucht, und das seine Probleme kleingeredet werden. Siehe:

Männer KÖNNEN in Therapie gehen, wenn sie denn WOLLEN. Sie selbst entscheiden. Das Problem ist daher nicht, dass sie ausgeschlossen, ignoriert oder ihre Bedürfnisse und Probleme missachtet werden, sondern dass sie Behandlung nicht als notwendig sehen.

"Männer sind nicht glücklich weil sie keine Hilfe wollen"

Loka95  26.05.2025, 15:00
@Vallon0575
Und genau das ist seine Kritik

Eben nicht, denn das Thema beschäftigt ihn (zumindest hier) gar nicht.

Therapie ist ein medizinisches Feld von Frauen für Frauen.

Dafür hätte ich gerne Belege, denn das erscheint mir sehr an den Haaren herbei gezogen. Warum sollte es für Männer nicht funktionieren? Warum ignorierst du all die männlichen Therapeuten, Psychiater und Forscher?

und das seine Probleme kleingeredet werden.

Natürlich kommt das vor. Aber Feminismus ist nicht Schuld, immerhin wollen sie Geschlechterklischees abbauen. Und auch in einer Therapie werden Probleme nicht kleingeredet.

"Männer sind nicht glücklich weil sie keine Hilfe wollen"

Habe ich nie behauptet, da missverstehst du meine Worte gewaltig. Es gibt unzählige Gründe, warum man nicht in Therapie geht und wie ich unzählige Male betonte, schaden diese Geschlechterklischees und toxische Männlichkeit enorm.

Doch es GIBT die Therapieangebote und dort wird sehr gut auf ihre Probleme eingegangen. Man muss sie nur annehmen. Und dass genau da die Hürde liegt, warum und dass genau dieser Punkt immer wieder von Feministen angesprochen wird, hab ich mehrfach betont.

Feministinnen sehe keine „vermeintliche“, sondern eine reale Benachteiligung, die durch zahlreiche Studien und Untersuchungen bewiesen wurde.


Zoddt 
Beitragsersteller
 25.05.2025, 12:57

Okay, wie wirkt sich das auf die Realität aus ?

Ich sehe hier erst dann eine Benachteiligung, wenn es dadurch zu messbaren Nebenwirkungen in der Realität kommt, von denen irgendwie jede Spur fehlt.

__

Deswegen ist das Beispiel mit den Männern und der Psychotherapie auch so interessant.

Männer benötigen seltener psychische Behandlung und sie hat bei weitem auch nicht die gleichen positiven Auswirkungen auf diese, wenn man es mit Frauen vergleicht.

Wenn man jetzt wie ein Feminist argumentieren würde, dann könnte man daraus jetzt eine unfaire Benachteiligung von Männern machen.

Ich hingegen denke mir einfach, dass diese Entwicklung nicht grundlos so ist wie sie ist und das es nicht immer einen Handlungsbedarf gibt, nur weil eine Zahl größer als die andere ist.

Frauen sind meines Wissens nach durch das Gesundheitssystem nicht geschadet, sie leben erheblich länger und erfreuen sich erheblich länger bester Gesundheit im Leben.

Kannst du mir jetzt erklären, warum es bei diesen Auswirkungen auf die Realität bei beidem jetzt einen Handlungsbedarf geben sollte, obwohl es scheinbar so wie es läuft gut läuft ?

Romy0  26.05.2025, 06:15
@Zoddt

Beispiel; Frauen sterben häufiger an einem Herzinfarkt als Männer, obwohl Männer häufiger einen Herzinfarkt haben. Das liegt daran, dass Frauen andere Symptome zeigen und diese nicht ausreichend erforscht sind, im Gegensatz zu den Symptomen bei Männern. Medikamentendosierungen sind auf männliche Körper ausgelegt, usw.

Es gibt unzählige Fakten, die die Benachrichtigung von Frauen im Gesundheitssystem belegen.

Frauen leben statistisch gesehen länger, weil sie deutlich besser auf ihre Gesundheit achten als Männer, ganz einfach.

Man sieht auch an den Statistiken sehr deutlich, dass verheiratete Männer gesünder leben als alleinstehende, weil hier Frauen oft dafür sorgen, dass sie ihre Männer gesünder leben. Es gibt nachweislich keine systematische Benachrichtigung für Männer im Gesundheitssystem, gesundheitliche Nachteile sind größtensteils hausgemacht, genau da liegt der Unterschied und die Benachrichtigung.

Vielleicht solltest du dich mal mehr an den Fakten halten, deine Gefühle haben hier keine Relevanz. Du diskutierst hier über längst nachgewiesene Thematiken.

Medikamente, Therapien und Diagnosen wurden überwiegend an Männern getestet unter der Annahme, dass Frauenkörper einfach "kleinere Versionen" seien. Dabei wurde übersehen, dass Frauen einen anderen Hormonhaushalt, andere Symptome und teilweise ganz andere Krankheitsverläufe haben.

Wie kommst du darauf, dass das nicht wahr ist?

Studien zeigen, dass Frauen bei einem Herzinfarkt oft andere Symptome haben als Männer. SIe spüren eher Übelkeit oder Rückenschmerzen anstatt Brustschmerzen. Weil diese Unterschiede in Forschung zu wenig beachtet wurden, wurden und werden solche Symptome von Ärzten oft falsch interpretiert.

In der Medikamentenentwicklung gibt es auch große Lücken. Viele Arzneimittel wurden jahrzehntelang nur an Männern getestet. Deshalb haben Frauen auch andere und teilweise mehr Nebenwirkungen.

Ganze Krankheiten wurden ignoriert, siehe Endometriose. Erst in den letzten Jahren hat man aktiv geforscht.

Unfassbar, dass man diese Tatsachen leugnen muss.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Bachelor of Arts in Soziologie & Ethnologie

Dein "komplett bescheuert" ist schon mit DaVincis "Vitruianischem Menschen" widerlegt.

Bild zum Beitrag

Heutzutage kommt auch der weibliche Körper in das Betrachtungsfeld der medizinischen Forschung. Aber nur im gynäkologischen Sinne wird der weibliche Organismus in den Vordergrund gerückt.

Daher entschuldige, dass ich auf den Rest Deiner Erfahrung nicht weiter eingehen werde, wenn schon die Grundbedingung nicht erfüllt ist.

 - (Gesundheit, Frauen, Männer)

WilliamDeWorde  26.05.2025, 14:40

Die DaVinci-Zeichnung als Beweis anzuführen, ist unsinnig. Es gilt noch bis in die heutige Zeit unschicklich, Frauenkörper derart auszustellen und früher war das ein ungeschriebenes Gesetz. Nackte Frauen wurden nur im Sinne der Schönheit mit allen Kurven präsentiert und im religiösen Kontext, aber nicht im Medizinbuch.

Ich halte diese Argumente zwar straight up für komplett wahnsinnig und absolut bescheuert

Nein, es ist ein Fakt, dass Medizin eher auf den Mann ausgerichtet ist. Das ist einfach historisch so gewachsen und man hatte lange Zeit nicht die Vermutung, dass bei Frauen andere Symptome bei gleicher Krankheit auftauchen können.

weil es keinen Indikator in der Realität gibt

Doch, den gibt es in mehreren Studien und das präsenteste Beispiel dafür ist der Herzinfarkt. Dort gelten für Frauen andere Symptome und es wird den Leuten bis heute größtenteils nur die männlichen Symptome mitgeteilt bzw. man spricht immer noch von DEM Herzinfarkt und nicht vom Männlichen oder Weiblichen.