Feministischer "Herzinfarkt"-Mythos, woher?

8 Antworten

Von Experte Sini13 bestätigt

Du hast die Aussage einfach nur nicht verstanden.

Dass Frauen häufiger an Herzinfarkte sterben ist ein Fakt. Wenn eine Frau einen Herzinfarkt erleidet, sind ihre Chancen zu überleben geringer, da die Symptome an Männer und nicht an Frauen erforscht wurden. Da Männer viel häufiger einen Herzinfarkt haben, ist die Gesamtzahl der Todesfälle häufiger, das ist jedoch nicht der Punkt. Männer haben bessere Chancen sowas zu überleben, einfach nur weil die medizinische Forschung sehr lange nur von männlichen Körpern ausgegangen ist.

Deine Rechnung ist demnach falsch, die Gesamtzahl der Todesfälle anzusehen macht keinen Sinn, wenn Männer viel häufiger Herzinfarkte erleiden. Stattdessen solltest du dir ansehen, wie viel Prozent der Männer Herzinfarkte überleben und wie viel Prozent der Frauen.

Fairerweise muss man natürlich auch erwähnen, dass Frauen durchschnittlich älter sind, wenn sie einen Herzinfarkt erleiden als Männer, das macht das Problem jedoch auch nicht ungeschehen. Dass Frauen in der Medizin lange übersehen wurden ist nunmal ein längst erwiesener Fakt, das muss sich ändern.

Genau so ist es auch zB im Straßenverkehr, Sicherheitsvorkehrungen sind an männlichen Körpern getestet worden, deshalb ist die Chance einen schweren Unfall zu überleben für Frauen geringer. Männer sterben trotzdem öfter im Straßenverkehr, da sie öfter in Unfällen verwickelt sind aber ihre Chancen sind höher. Sowas ist nunmal nicht fair, egal wie du es drehst und wendest.

https://www.dlr.de/de/aktuelles/nachrichten/2024/ungleichheit-von-mann-und-frau-auch-bei-gestaltung-von-verkehrsmitteln-sichtbar

Medikamentendosierungen sind zB auch größtensteils an männlichen Körpern angepasst, usw.

Ich verstehe Menschen, die sich von diesen Fakten angegriffen fühlen absolut nicht. Was hast du für ein Problem damit, wenn Frauen auf diese Missstände aufmerksam machen wollen? Ist es für dich wirklich so ein großes Problem, dass Frauen die gleiche medizinische Versorgung und Sicherheit haben wollen, wie es für Männer längst selbstverständlich ist? Hör doch auf, darin einen lächerlichen Geschlechterkampf zu sehen. Es greift Männer nicht an und nimmt ihnen nichts, wenn man Frauen die gleichen Chancen und medizinische Versorgung ermöglicht.


DorktorNoth  28.05.2025, 06:58

Genau so ist es korrekt. Vielen Dank.

DerRoll  28.05.2025, 07:15
Es greift Männer nicht an und nimmt ihnen nichts, wenn man Frauen die gleichen Chancen und medizinische Versorgung ermöglicht.

Es nimmt ihnen die Möglichkeit alte weiße Männer zu sein die auf andere herab sehen können. Und ausserdem ist es doch eine so schöne Möglichkeit eine weitere Strohmann-Diskussion gegen den "Feminismus" zu führen. Du gönnst dem armen alten weißen Mann mit deiner ausgezeichneten Antwort auch gar keinen Spaß. Schäm dich!

jeanyves808  28.05.2025, 07:12

Herzlichen Dank! Sehr gute Antwort.

FAQxJenosse  28.05.2025, 07:14

Danke.

Der antifem. FS will es nicht verstehen, das widerspräche seiner Agenda.

Es geht zum einen darum, dass die Symptome häufig unentdeckt bleiben, weil wenig über sie aufgeklärt wird. Jeder weiß, was die Symptome für einen typischen Herzinfarkt beim Mann sind, aber nur wenige kennen typische Symptome bei Frauen. Auch geht es darum, dass Frauen häufiger bei Ärzten weniger oder gar nicht ernst genommen werden. Aus diesen Gründen ist die Überlebenswahrscheinlichkeit für Frauen niedriger.

Ich fänd's übrigens interessant, wie du den Gender Pay Gap siehst, wenn du auf der anderen Seite stehen würdest. Ich sehe wirklich nichts Falsches darin, zu versuchen, eine Gleichberechtigung in allen Bereichen herzustellen, von beiden Seiten aus. Es ist ja auch im eigenen Interesse. Fast jeder hat geliebte Menschen im Umfeld, die weiblich sind. Es schadet niemandem, hier Aufklärungsarbeit zu leisten und Ärzte sowie Angehörige zu sensibilisieren. Ich weiß echt nicht, wieso man sich darüber aufregen sollte.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Bildungswissenschaften

Selbst wenn Frauen öfters an Herzinfarkt sterben, ist das lediglich eine Tatsache.

Die eigentliche Frage ist, was man damit begründen will.

Bei Frauen ist es als Bsp. der Fall, dass sie öfter als Männer einen Kreuzbandriss erleiden.

Eine Versicherung, welche nur Kreuzbandrisse versichert, jene kann sagen, dass sie den Beitrag für Frauen höher anlegt, als den für Männer, da es ein Fakt ist, dass Frauen öfter einen Kreuzbandriss erleiden.

Nur zu meinen, dass Frauen öfter einen Kreuzbandriss erleiden, das ist kein Argument, sondern lediglich eine Tatsachenfeststellung.

Naja, ich würde denken, da geht viel durcheinander. Tatsächlich ist es insgesamt durchaus so, dass Frauen in der Medizin benachteiligt sind. Diverse Grundlagenforschung über Jahrzehnte wurde mehe oder minder ausschließlich an Männern durchgeführt, diverse Symptome, die Wirkung von Medikamenten und der Erfolg von Therapien oft an deutlich männerdominierten Kohorten gemessen. Nimm die gesamte Trauma-Versorgung, die oft auf Erkenntnissen aus Kriegen basiert - in dem hauptsächlich Männer als Soldaten in den Krieg ziehen. Die Forschung zu Verletzungen bei Verkehrsunfällen basiert auf Versuchen mit Dummies, die lange Zeit sowohl von Gewicht und Größe her "männlich" waren wie auch anatomische Besonderheiten (und ich meine hier weniger primäre oder sekundäre Geachlechtsorgane, sondern vielmehr Muskelmasse oder Knochenstruktur) von Frauen vernachlässigten.

Man kann also durchaus sagen, dass die medizinische Forschung sexistisch war. Das ist sicher dieser Tage besser geworden, aber das macht natürlich viele Jahre Medizin zulasten von Frauen nicht zunichte, die fehlenden Erkenntniss werden nicht so schnell aufzuholen sein.

Klar, es gibt auch Bereiche der Medizin, in der mehr für Frauen als für Männer geforscht wurde, beispielsweise der Bereich der Gynäkologie, in dem ja auch Themen wie Brustkrebs behandelt werden - der auch Männer betreffen kann. Grundsätzlich bleibt aber, dass die Feministen durchaus einen Punkt haben und der auch nicht wirklich halbgar ist. Auch wenn die geschlechtsspezifische Symptomatik von Herzinfarkten inzwischen bekannt ist, gibt es vieles, was es (noch?) nicht ist.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Anästhesist und Notfallmediziner

Mondrago  28.05.2025, 08:03

Es liegt eben in der Natur der Sache und das ist nicht sexistisch. Wie viele Männer sind an Kriegsverletzungen gestorben oder haben Traumata erlebt und haben so die Forschung "vorangetrieben"? Wäre es besser für die Frauen Forschung gewesen, wenn mehr von ihnen im Krieg tödlich verletzt worden wären und schwere Traumata erlebt hätten? Oder wenn Frauen mehr in Bereichen arbeiten würden in denen es zu schweren oder gar tödlichen Arbeitsunfällen kommt? (94 % Männer)

Männer haben häufiger HI, Frauen seltener aber öfter tödlich. Ist das nicht genau so die Dynamic wie bei depressiven Erkrankungen? Männer haben sie seltener aber wenn enden sie öfter im Suizid.?

Hilft das der Gesellschaft weiter, der Geschlechterdynamik, wenn wir ständig wehklagend die scheinbare Benachteiligung der Frau gegenüber dem Mann bejammern, die so überhaupt nicht gegeben ist?. Wem hilft dieses over simping, das männlich feministische Co Gejaule??

Ist das nur wegen dem Gender empathy gap?

Feminismus ist die Klagemauer an der sich Frau und Simp trifft um die weibliche Benachteiligung in die Welt hinauszurufen?

DorktorNoth  28.05.2025, 12:05
@Mondrago

Es geht nicht darum, dass mehr Männer in Kriegen sterben. Es geht darum, dass medizinische Maßnahmen, die in Kriegen entwickelt werden, an Männern entwickelt werden. Logisch, denn die sind an der Front. Dennoch wird somit nicht erforscht, ob und wie diese Maßnahmen auch auf Frauen übertragbar sind. Dies führt zu einer Benachteiligung der Frau z.B in der Versorgung von schweren Verletzungen und allen daraus abgeleiteten Disziplinen, sei es Transfusionsmedizin, gerinnungsmanagement, künstlicher Beatmung, Behandlung von Schocks und so weiter. Diese Benachteiligung besteht aufgrund ihres Geschlechts, damit ist sie per Definition sexistisch. Der Fehler ist, hier Absicht zu unterstellen. Natürlich ist es nicht vertretbar, einen Krieg vom Zaun zu brechen, nur Frauen an die Front zu schicken, um Daten zu sammeln. Darum geht es auch nicht. Eine sexistische Medizin zu haben bedeutet ja nicht zwingend, dass Menschen aus purer Böswilligkeit Frauen benachteiligen. Es bedeutet einfach nur, dass wir potenziell eine Ungleichbehandlung haben, dass wir uns dieser Tatsache bewusst sein sollten und dass wir, wo immer das möglich ist, diese Wissenslücken schließen sollten. Das passiert in der modernen Forschung ja auch, in dem in Studien mittlerweile auch auf eine vernünftige Verteilung der Geschlechter geachtet wird, was früher nicht der Fall war. Wer aber die Tatsache leugnet, dass Frauen in der modernen Medizin zumindest aktuell aufgrund ihres Geschlechtes benachteiligt sind, begibt sich leider auf gefährliches Gebiet. Denn wenn man es leugnet, wird man in diese Richtung nicht mehr weiter forschen und wenn man nicht mehr weiter forscht, wird diese Benachteiligung nicht aufhören. Noch einmal: es geht nicht darum, dass jemand absichtlich und aus Böswilligkeit Frauen benachteiligen möchte. Es geht schlicht und ergreifend darum, dass die medizinische Forschung bisher(historisch oder durch sonstige Gründe gewachsen) weniger gute Daten zur Behandlung von Frauen hat und deswegen Männer im Moment zwangsläufig besser behandelt werden, egal wie gut der Arzt ist meint.

Mondrago  28.05.2025, 14:04
@DorktorNoth

Na ja man begibt sich zumindest auf ein sehr lukratives Gebiet! Wie viele neue teure Präparate lassen sich auf diese Weise entwickeln und an die Frau bringen!

Das könnte den Markt kometenhaft pushen, denn der mRNA-Impfstoff ist ja schon wieder gesunken an der Börse.

Endlich muss sich Gerda nicht mehr diese Männer IBU mit Karl-Heinz teilen, sie kauft jetzt Femibrufen extra für Frauen. Ach mir kommen da schon Ideen für Werbe Spots im Anschluss nach der Binden Werbung.

DorktorNoth  28.05.2025, 18:47
@Mondrago

Schade, dass du es so herabwürdigst. Ich sage ja gar nicht, dass irgendwer "Schuld" an irgendwas ist oder Frauen bewusst und bösartig benachteiligt werden. Fakt ist, dass sie es in vielen Bereichen sind. Findest du das toll? Du jammert darüber, dass in einigen wenigen Bereichen Männer benachteiligt sind, machst dich aber über die Benachteiligung von Frauen in allen anderen Bereichen lustig... nicht wirklich ok.

Mondrago  28.05.2025, 20:30
@DorktorNoth

Wenn es so ist, ist es ein Medizin Skandal den jeder Mediziner mitzuverantworten hat.

Ich jammere nicht! Mir kommt das nur suspekt vor und ich weiß wie große Marketing Kampagnen vernetzt sind.

Wie muss man sich das vorstellen. Da forscht man Jahrhunderte in Medizin und Pharmazie und plötzlich auf einer Weihnachtsfeier fällt den Wissenschaftlern und den Konzernen ein: "Ach Gott, wir haben über die letzten Jahrhunderte einfach die speziellen Bedürfnisse der Frau total übersehen!" ??

Ist die Wissenschaft wirklich so schludrig und engstirnig.?

Wenn diese Diskussion in den /70er/80er geführt worden wäre, wäre das glaubwürdiger gewesen aber dass einem das in den 2020ern plötzlich einfällt und dass man auch das Marktpotenzial erst jetzt erkennt und nutzt, dass passt alles nicht zusammen. Wenn man weiß wie viel Druck und Kreativität hier dahinterstehen.

Wie gesagt, das rechtfertigt üppige Förderungen, ein ganz neuer Markt entsteht und wird entwickelt. Das Sortiment explodiert.

Das hört sich nach Milliarden an. Da werde ich immer misstrauisch!

Zufällig sind auch Frauen die Gruppe die 80 % der Kaufentscheidungen trifft und die mit dem Feminismus auch den größten Propagandaapparat der Gegenwart nutzt. Man füttert den Opferstatus der den Feminismus antreibt und die Spaltung soll genau solche Leute die das hinterfragen, verstummen lassen.

Der Empathy gap tut sein übriges.

DorktorNoth  28.05.2025, 21:17
@Mondrago

Natürlich ist es glaubwürdig! Meine Güte, Frauen wurden überJahrhibderte benachteiligt, durften nicht an medizinischen Studien teilnehmen, wurden teilweise nicht mal versorgt. Meinst du denn, dass all das Wissen, dass in den letzten Jahrhuderten und Jahrzehnten gesammelt wurde, was auch immer noch die Grundlagen der Medizin darstellt, sich einfach von alleine das ergänzt, was fehlte? Die Grundlagen der Wirkung von Aspririn sind nicht an Frauen erforscht worden, dennoch wird das Zeug heute noch verwendet. In den 70ern und 80ern gab es da nix wenig Bewusstsein für. Jetzt werden Studien nachgeholt, klar, aber Jahrzehnte an Wissen lassen sich nicht mal eben so *zack* aufholen. Das ist doch wohl klar, oder? Nimm Gurtstraffer in Autos: sind an männlichen Dummies entwickelt worden, heute haben Frauen ein deutlich höheres Risiko für Verletzungen an Schultern und Brustkorb als Männer. Natürlich wird man aber die Gurtstraffer nicht deswegen ausbauen und verbieten und die gesamten Grundlagen neu erforschen, die Dinger helfen natürlich auch Frauen, nur eben nicht so effektiv. Verbesserungen werden sicher im Laufe der seit kommen, aber nur, weil wir uns des Problems inzwischen bewusst sind, verschwindet es nicht einfach. Nur wenn dauernd Leute kommen, die wie du sagen, dass es diese Probleme gar nicht gibt - ja gut. Dann wird es vielleicht wirklich nicht besser

Noch mal: keiner macht "den Männern" Vorwürfe wegen der Situation. Historische gewachsen, wenn auch schlimm, aber ist so. Aber jetzt ist uns die Sache bewusst und da müssen wir langsam mal ran, damit alle die gleiche Chance bekommen. Und dabei geht es nicht um "Opfermythos" (das ist eine Sache der AFD), sondern um durch Studien bewiesene Missstände. Die Tatsache, dass du das an irgendwelche wirtschaftlichen Verschwörungen koppelst, ist Unsinn. Nur weil eine Frau vielleicht ein Medikament in anderer Dosierung für den gleichen Effekt benötigt, als ein Mann, wird das noch kein Milliardenmarkt draus.

Noch mal: schade, dass du so denkst. Ich finde, alle sollten gleichberechtigt behandelt werden können. Männer wie Frauen. Und das ist aktuell nicht gegeben, historische gewachsen. Es ist unser Job, das zu ändern und nicht, daran herum zu kritisieren und mit wüsten Theorien das Problem zu negieren.

Mondrago  28.05.2025, 21:31
@DorktorNoth

Wie gesagt, wenn du Medizinerin bist, bist du mitverantwortlich und deine Kollegen für den Skandal, ich nicht. Dann hast du Patientinnen falsch behandelt, dosiert und das nicht bemerkt?

Es geht nicht nur um Dosierung, sondern auch um Neuentwicklungen.

Ich bin nicht dagegen, wenn man Dosierungen anpasst.

Von mir aus kann man speziell mit Frauen in Versuchsreihen mit Wirkstoffen und Dosierungen experimentieren, wenn das gewollt ist.

Eine weitere Herausforderung wird sein wie man Transpersonen richtig medikamentiert, wenn es nicht einmal bei Cis Geschlechtern passt.

Wie macht man das mit Kindern? Man kann einen 7Jährigen doch nicht wie einen 9-Jährigen dosieren? Dann muss man auch hier nach Geschlechtern anpassen?

DorktorNoth  28.05.2025, 22:00
@Mondrago

Ich bin Mediziner, maskulin, falls das für dich relevant ist. Und natürlich behandelt jeder Mediziner und jede Medizinerin nach dem, was der aktuelle Stand der Fotschung ist. Das ist aber mitunter eben ein Stand, der bestimmte Gruppen benachteiligt. Weil an denen noch nicht abschliesend alles erforscht ist. Und du drehst das um und machst eine Schuld der Ärzteschaft draus? Unfassbar... "falsch behandeln" so wie du es da unterstellst würde Absicht voraussetzen. Oder Fahrlässigkeit. Fakt ist: in der Regel handeln Ärzte so gut wie sie denn können, dennoch kann es sein, dass dieses nicht optimal ist - weil man es nicht besser weiß. Bist du absichtlich so provokant und anklagend oder verstehst du es tatsächlich nicht? Aber deine letzten Fragen lassen mich etwas hoffen: ja, natürlich muss man auch für Kinder und ja, auch nach Geschlechtern getrennt forschen. Und da wird mal etwas deutlicher, was für ein riesen Feld das ist, was da aufgeholt werden muss. Alle paar Jahre verdoppelt sich medizinisches Wissen, was z.T. auf dem vorhandenen - mit alten Methoden gewonnenen - Wissen basiert. Die strukturelle Benachteiligung von Frauen in der angewandten Medizin auszugleichen, wird unheimliche Ressourcen und lange Zeit in Anspruch nehmen. Es wird in vielen Bereichen eventuell keine, vielleicht aber auch umfangreiche Veränderungen im Verständnis der geschlechterspezifischen Behandlung ergeben. Das weiß man alles nicht genau, wird sich zeigen. Was man aber sagen kann: wenn man diese strukturelle Benachteiligung negiert, leugnet oder schön redet, dann wird es niemals eine vernünftige Gleichbehandlung der Geschlechter geben. Und das sagst du ja selber, wäre ein Skandal.

Mondrago  29.05.2025, 09:48
@DorktorNoth

Jetzt kommst du wieder mit der politischen Agenda und genau das bestreite ich.

Dieser politisch ideologische Ansatz ist das was so suspekt ist und so losgelöst von einer rationalen Bewertung.

Wenn es diesen Gap gibt dann nicht, weil ein privilegiertes Patriarchat das Wohl der Frauen vernachlässigt hat, sondern weil Wissenschaft und Forschung versagt hat, Männer wie Frauen, ethisch wie auch fachlich. Es bleibt dabei, wenn ein Handwerker Schrauben mit dem Hammer reinschlägt, weil der Schraubenzieher noch nicht von der Forschung entwickelt wurde fragt man sich auch was der kann.

Wenn du Anästhesist bist müsstest du häufiger Krisen mit Frauen erlebt haben in der Sedierung, wenn denn Wirkstoffe und Dosierung für Frauen ungeeignet sind!

Oder warst du in der Lage das entsprechend anzupassen und hast so keine größeren Schäden bei Frauen verursacht als bei Männern?

Hattest du da öfter Todesfälle bei den Frauen dementsprechend?

Gibt es Studien dazu, dass Frauen öfter an falschen Dosierungen oder Wirkstoffen sterben? Wieso ist trotz dieses Skandals die Lebenserwartung der falsch behandelten Frauen immer noch um Jahre höher als die der optimal versorgten Männer?

Wieso hieß es auf der Titanic bereits, Frauen und Kinder zuerst in die Rettungsboote und dann sagt man; "Ach die sollen die Männertabletten schlucken!"

Sei nicht so, das hilft niemanden, auch nicht den Frauen

https://youtu.be/_MDeY1hAZwo?si=FKEvx84dFdxI4MvD

DorktorNoth  29.05.2025, 11:50
@Mondrago
Wenn es diesen Gap gibt dann nicht, weil ein privilegiertes Patriarchat das Wohl der Frauen vernachlässigt hat, sondern weil Wissenschaft und Forschung versagt hat, Männer wie Frauen, ethisch wie auch fachlich.

Ja, Wissenschaft und Forschung haben versagt - waren aber auch von Männern geleitet. Da kann man nun von halten,was man will... es ist denke ich durchaus Fakt, dass eine.patriarchalische Gesellschaft existiert(e). Das Wahlrecht für Frauen gibt es z.B. erst seit 1918 in Deutschland und da waren wir tatsächlich sogar ganz weit vorn dabei. Und bis in die 50er hinein mussten Frauen, die eine Anstellung haben wollten, dafür eine Erlaubnis ihres Mannes vorweisen... und da willst du mir sagen, es gab kein Patriarchat? Wir sind gesellschaftlich sicher auf einem guten Weg. Auch ich schätze nicht die Kampfmeinung, alle Männer seien schlecht, die gern von extremen feministischen Verbänden propagiert wird. Es ist richtig, eine Gleichberechtigung anzustreben, es ergibt keinen Sinn, auf der anderen Seite überzukompensieren. Aber es ist Fakt, dass in der Vergangenheit Forschung und Medizin patriarchalisch ausgelegt waren als Spiegel der Gesellschaft und dass wir von Erbe dessen auch heute noch zehren. Das ist erst einmal nur eine Tatsache, die niemandem, selbst dir, keine Böswilligkeit unterstellt. Wir sollten diese Tatsache einfach anerkennen und es besser machen, jetzt, wo die Gesellschaft "erwachsener" geworden ist. Und es wäre dich schön, wenn zum Ausgleich der Ungleichheit ein bisschen spezielle Forschung nachgeholt würde, meinst du nicht?

Gibt es Studien dazu, dass Frauen öfter an falschen Dosierungen oder Wirkstoffen sterben? Wieso ist trotz dieses Skandals die Lebenserwartung der falsch behandelten Frauen immer noch um Jahre höher als die der optimal versorgten Männer?

Ja. Die gibt es. Aber es sind weniger hochdramatische Probleme, bei denen reihenweise und zu zehntausenden Frsuen qualvoll sterben. Von solchen Bildern muss man mal Weg. Aber wie am.Beispiel der Sicherheitssysteme in Autos bereits gebracht: Frauen haben ein um ca 60% (!!!) höheres Risiko, bei ansonsten gleichen Parametern, in einem Unfall schwer verletzt zu werden. Und nein, falls das dein Hirn gerade einen sexistischen Gedanken ausspucken will, es hat nichts mit der Fahrweise zu tun, sondern mit den Sicherheitssystemen. Insofern, ja, es gibt strukturelle Benachteiligung von Frauen in vielen Bereichen, die mit der Medizin zusammenhängen, auch bei Medikamenten. Was da alles anders ist zwischen den Geschlechtern wird Stück für Stück klarer und man findet immer mehr Ansätze für weitere Forschungen. Grundsätzlich sind wir natürlich alle Menschen und vieles funktioniert ähnlich. Daher ist es auch so schwer, all die kleinen feinen (aber durchaus relevanten) Unterschiede herauszufinden. Wenn es dann nur um kleine Dosisabweichungen geht - geschenkt. Wenn es aber um mehr geht, was gerade bei Medikamenten der Fall ist, die in den Neurotransmitterhaushalt eingreifen, dann kann schon eine relevant andere Behandlung dabei herauskommen.

Oder warst du in der Lage das entsprechend anzupassen und hast so keine größeren Schäden bei Frauen verursacht als bei Männern?
Hattest du da öfter Todesfälle bei den Frauen dementsprechend?

Tja, gute Frage. Natürlich habe ich so gut gehandelt, wie ich konnte, aber wer weiß? Wäre die Forschung da präziser gewesen, vielleicht hätte ich s noch besser machen können? Ich habe auf dem OP-Tisch durch Anästhesie-Fehler noch niemanden verloren, egal welchen Geschlechts. Aber natürlich sind auch bei schon Menschen gestorben. Gerade in wichtigen Krankheitsbildern wie der Sepsis gibt es durchaus die Frage, ob es Untwrschiede bei den Geschlechteen gibt, z.B. im Kortisol-Haushalt. Aber mir sind zumindest noch keine neueren Forschungsergebnisse bekannt, die da ein klares Statement liefern könnten.

Wieso hieß es auf der Titanic bereits, Frauen und Kinder zuerst in die Rettungsboote und dann sagt man; "Ach die sollen die Männertabletten schlucken!"

Ach bitte. Dieser Spruch mag ein nettes Ideal sein und in Einzelfällen auch geklappt haben, aber es gibt ja auch da Untersuchungen. Schau mal nach Mikael Elinder und Oscar Ericson (2012): es ist historische nicht belegbar, dass diese aus der maritimen Tradition stammende idealisierte Vorstellungen (mit Ursprung 1852 auf der Birkenhead, übrigens) in der Realität umgesetzt wird. Und mit ungleich verteilter medizinischer Forschung hat das schon mal gar nichts zu tun.

https://youtu.be/_MDeY1hAZwo?si=FKEvx84dFdxI4MvD

Ich muss und werde mich nicht dafür entschuldigen, dass ich ein Mann bin. Ich mache damit nichts falsch. Aber vielleicht möchtest du dich entschuldigen, dass du den Frauen offenbar die Gleichberechtigung nicht gönnst. Denn um mehr geht es nicht. Männer sind nicht besser als Frauen und Frauen nicht besser als Männer und alle haben gleiche Behandlung verdient. Nicht mehr und nicht weniger. Oder siehst du das anders?

Mondrago  29.05.2025, 12:22
@DorktorNoth

Na ich wusste doch von wo du herkommst und genau das ist der Punkt der mich stört. Du gehst von einer systematischen Benachteiligung der Frauen aus, die ich so nicht sehe, schon gar nicht in der Gegenwart.

Du kannst gar keine neutrale Perspektive einnehmen, weil du überzeugt bist von der systematischen Benachteiligung der Frau.

Deshalb scheint auch eine rationale Herangehensweise zu dem Thema nicht möglich.

Daran habe ich mich schon oft hier abgearbeitet. Du bist undifferenziert im Feminismus Frame und der erlaubt dir keine Differenzierung. Das heißt du MUSST das ganze Programm von Pay Gap über Wahlrecht ohne Ausnahme durchziehen ohne darüber nachzudenken.

In der meisten Zeit der Geschichte hatte niemand ein Wahlrecht, dann gab es eine Zeit da hatten nur wohlhabende Männer UND Frauen ein Wahlrecht und das allgemeine Wahlrecht das erst nur Männer bekamen war an was gebunden??

Na an die Wehrpflicht! An die Pflicht die nur Männer haben und hatten und Frauen nicht. Männer sollten die Möglichkeit haben die Regierung zu wählen für die sie eventuell auf dem Schlachtfeld sterben müssen.

Das ist zwar Comedy aber näher an der Realität als feministische Thesen

https://youtu.be/YZxMqxVg8aM?si=Ett9hpy0ryfDUl7P

Frauen bekamen einige Jahre später trotzdem das Wahlrecht obwohl sie nicht zur Wehrpflicht herangezogen wurden.

Als Akademiker solltest du das wissen aber die Unis sind ja die ideologisch verseuchtesten Orte.

DorktorNoth  29.05.2025, 13:49
@Mondrago

Achso ist das. Danke dass du mir endlich die Augen geöffnet hast. Ich werde gleich mit meiner Tochter (die tatsächlich recht feministisch ist und mich immer einen Weißen Alten Mann nennt, da ich tatsächlich konservativ wähle und mich dagegen verwahre, Männer als schlecht zu bezeichnen), dass sie das aufgrund deiner Expertise jetzt mal besser unterlassen und mir ein "F*ck Patriarchy" T-Shirt drucken lassen soll.

Das erste Wahlrecht war übrigens an das Bürgerrechtler gebunden und das, ja, beinhaltete auch die Wehrpflicht. Da man es Frauen nicht zutraute dss Heim zu verteidigen, nehme ich an. Aber das ist glücklicherweise 2500 Jahre her.

Gendermedizin hat nichts mit Feminismus zu tun. Aus verschiedenen Gründen wurden die meisten Behandlungsverfahren und Medikamente überwiegend an Männern erprobt.

Inzwischen wurde festgestellt, dass diese Medikamente beim weiblichen Organismus weniger oder anders wirken. Da die Hälfte der Menschen Frauen sind, ist das ein echtes Problem der Medizin. Es geht hier nicht um Ideologie, es geht um evidenzbasierte Medizin.

Sorry - Mich erinnert das Geschwurbel sehr an die Quatschdenker und Klimaleugner. Keine Ahnung haben, aber rumopfern.