Ich bin einigermaßen verwirrt. Das MDS, also myelodysplastisches Syndrom, ist nicht das gleiche wie eine Leukämie.
MDS ist eine genetischer bedingte Funktionsstörung des Knochenmarks. Dadurch kommt es zu Mangel an allen möglichen zellulären Bestandteilen des Blutes, also Anämie (Blutarmut), Mangel an Blutplättchen und auch an Zellen der Immunabwehr.
Bei einer Leukämie sind einzelne Zellreihen gestört, bei der CLL, der chronisch lymphatischen Leukämie, kommen besonders viele, aber wenig funktionale weiße Blutkörperchen in rauen Mengen vor. Die chronischen Leukämien haben dabei tatsächlich ein sehr langsam fortschreitendes Krankheitsgeschehen, weswegen man sie lange überleben kann. Therapien, wie Chemo oder Knochenmarkstransplantationen, sind bei dieser Form der Leukämie allerdings erschwert.
Eigentlich kann man ein MDS also nicht so ohne weiteres mit einer CLL verwechseln, eher mit einer CML oder AML einer chronischen oder akuten myeloischen Leukämie. Die spielt sich mehr im Knochenmark ab.
Die BSG, BlutSenkungsGeschwindigkeit, ist ein recht alter Marker für Entzündungen, der bei gewissen Erkrankungen noch aussagekräftig ist, z.B. bei rheumatischen Erkrankungen oder eben den MDS und manchen Leukämie (der CML oder AML z.B.).
Also, wirklich beantworten kann ich die Frage also leider nicht. Es passt nicht so ganz alles in der Kette der medizinischen Infos oder ich sehe was nicht richtig (bin aber auch nur Anästhesist und kein Onkologe). Insofern könnte es tatsächlich sinnvoll sein, noch mal mit der Hausärztin zu sprechen - aber vielleicht gar nicht so sehr gezielt mit der Frage, ob man noch mal nach MDS schauen müsste, sondern vielleicht erst mal mit dem Ziel, genau erklärt zu bekommen und zu verstehen, was eigentlich genau deine Situation ist und wie sie denkt, was sinnvoll wäre