Abschaffung des Pfandsystems (sozialer Aspekt)?
In Zeiten von steigenden Preisen steigt nach meinen Eindrücken die Anzahl der Pfandflaschensammler in Deutschland
Ich finde es erniedringend wenn Menschen für ihren Lebensunterhalt "Müll" sammeln müssen und würde daher eine Abschaffung bzw. Reform unseres aktuellen Pfandflaschensystems vorschlagen, aber das aktuelle Modell sehe ich sehr kritisch
Ja, die Erhebung des Pfands auf Flaschen soll der Umwelt guttun
Das Ergebnis basiert auf 33 Abstimmungen
21 Antworten
Das Flaschensammeln ist ein Symptom zum einen für die Gedankenlosigkeit in unserer Gesellschaft, dass Pfandsysteme von Einzelnen nicht (immer) mitgedacht werden, und zum anderen für die (relative) Armut unter uns, die selbst das Pfandflaschen einsammeln als attraktive Einnahme erscheinen lässt.
(Einschub: Aus Berichten von Flaschensammlern lohnt es sich bspw. in S-Bahn, die gerade am Fußballstadion angekommen sind, immens! Da kommt ein echter Stundensatz weit über Mindestlohn zusammen!)
Durch Abschaffen o. ä. des Pfandsystems ändere ich – rein gar nichts.
Es steht Dir frei, Dich zu den freiwilligen Helfer:innen der Caritas zu gesellen. Sie tun gezielt etwas gegen Armut und setzen sich auch für sinnvolle Änderungen für sie ein. Oder zumindest regelmäßig an Caritas et al. zu spenden, damit die Mittel für die Freiwilligeneinsätze haben. Zu beiden gehört nicht viel, Du kannst das sofort hier und jetzt tun und bewirkst direkt etwas. Anders als mit dieser Grübelei.
Werde konkret! Werde aktiv!
Ich finde es erniedringend wenn Menschen für ihren Lebensunterhalt "Müll" sammeln müssen
Das finde ich auch, jedenfalls in einem (angeblich reichen) Sozialstaat wie der BRD.
OK, wenn je kein Geld mehr dafür vorhanden sein sollte, müssen andere Lösungen her.
Allerdings haben nahezu alle Menschen in der BRD die Möglichkeit Leistungen in Bürgergeldhöhe zu erhalten ( egal wie es sich nun nennt, Aufstockung, Grundsicherung, u.ä.)
Aus Umweltgründen sollte das Pfandsystem beibehalten werden, vielleicht sogar noch strenger werden.
Es gibt Anbieter, die z.B. Dosen ohne das Pfandsymbol verkaufen. Wo genau die herkommen, weiß ich allerdings nicht. Es scheinen ausländische Hersteller zu sein.
Gerade für die Menschen, die einen Teil der Miete aus dem Bürgergeldsatz bestreiten müssen, kann es schon hilfreich sein, so noch einige € hinzu zu bekommen.
Und/oder die Angebote der Tafeln und Suppenküchen etc. zu nutzen.
Wir hatten früher auch noch die Möglichkeit, Papier, Metall u.ä. gegen eine gewisse Summe abzugeben.
In anderen Ländern wird auch gesammelt. Vielleicht tatsächlich Papier, Metall, Glas, Holz oder aber essbare Pflanzen und Früchte, teils wird auch gewildert.
Ich finde es erniedringend wenn Menschen für ihren Lebensunterhalt "Müll" sammeln müssen und würde daher eine Abschaffung bzw. Reform unseres aktuellen Pfandflaschensystems vorschlagen,
Natürlich ist es erniedrigend, aber wenn Du das Pfandsystem abschaffst, nimmst Du diesen Menschen die offenbar zusätzlich nötige Existenzgrundlage, ohne die sie finanziell eben nicht über die Runden kommen, zudem ist dies eine Möglichkeit anonymer Hllfe von jenen, die meinen, es sich leisten zu können für jene, die eine solche finanzielle Hilfe brauchen, denn ohne Grund durchführt niemand den Müll nach Pfandflaschen.
Ja, die Erhebung des Pfands auf Flaschen soll der Umwelt guttun
Nicht die Erhebung des Pfands, sondern weil mit dem Pfandsystwm beabsichtigt wird, dass man schon aus egoistischen Gründen die Flaschen dort (wieder) abgibt, wo sie hingehören und wegen letzterem ist es so gut für die Zukunft, wie keine Pfandflasche unnötig in der Natur versammelt.
Genau durch das pfandsystem kommt es der Umwelt zu Gute. Wenn betrunkene ihre Flaschen irgendwo stehen lassen werden diese von anderen gesammelt das ist doch besser als wenn sie im Müll landen. Mittlerweile hat es sich ja auch weit verbreitet das die Menschen ihre Flaschen neben Mülleimer stellen anstatt sie hinein zu schmeißen. Ich sehe ehrlich gesagt keinen Vorteil darin das pfandsystem abzuschaffen.
Ganz abseits dessen dass das System nicht eingeführt wurde lediglich um den Beruf des Flaschensammlers zu erschaffen, sondern aus ökologischen Aspekten, ist es doch jedem vollkommen selbst überlassen mit was er/sie Geld verdient.
Es gibt durchaus andere wesentlich kritisch zu beleuchtenden Berufsstände - Sexworker und Gerichtsvollzieher beispielsweise.
Bisher weder noch - lediglich dem eines Außenstehenden der sich sicher ist das diese Berufe nicht glücklich machen.
Aus welcher Sicht würdest Du den Berufsstand eines Gerichtsvollziehers kritisch beleuchten - der eines Gläubigers oder der eines Schuldners?