Abitur Sorgen wegen Mathe und Lehrer drängen zur Ausbildung?
Hey,
ich bin 16 Jahre alt, wohne in NRW und gehe zurzeit auf eine Hauptschule wo ich meinen Realschulabschluss mache.
Mein eigentliches Ziel ist es nach der Schule auf einer Gesamtschule mein Abitur zu machen und dann zu studieren. Jedoch habe ich 2 Probleme: meine aktuelle Note in Mathe und meine Klassenlehrerin und mein Klassenlehrer
Die Noten auf meinem Halbjahreszeugnis bestehen nur aus Einsen und zweien, zwei dreien (in den Fächern Kunst und Hauswirtschaft/kochen) und einer fünf in Mathe. Ich habe jedoch vor nun mehr dafür zu tun und mir unter anderem Nachhilfe zu holen um es wenigstens erstmals auf eine 4 zu bringen, und von da aus hoffentlich auch noch besser (ggf optimal auf eine 3). Meine Schwäche bei Mathe liegt auch größtenteils nur daran dass ich Zuhause nie etwas dafür tue, wobei ich mündlich jedoch relativ gut mitmache. Ich muss mich aber bis zum 09.02 anmelden auf der Gesamtschule da bis dahin die Anmeldezeit ist: denkt ihr ich würde noch aufgenommen werden wenn sie die 5 in Mathe sehen ? Weil sie eine Kopie vom Halbjahreszeugnis gerne hätten
Das andere Problem sind meine Klassenlehrerin und mein Klassenlehrer: sie empfehlen es jedem aus der Klasse eine Ausbildung zu machen und reden Ausbildungen immer gut, und viele (wenn ich mich nicht irre über die Hälfte der Klasse) hat auch vor eine Ausbildung machen. Problem ist jetzt dass sie mir ständig Sorgen bereiten bezüglich meiner Entscheidung ein Abitur zu machen. Immer wenn wir uns um die Zukunft unterhalten und ich irgendwas über das Abitur sage oder es um eine Weise von da aus um Mathe geht, nutzen sie jede Chance die sie kriegen um mir zu sagen dass das mit dem Abi nichts wird wenn ich das mit Mathe nicht geregelt bekomme und haben mir auch zuvor schon regelmäßig versucht einzureden dass ich eine Ausbildung machen soll. Meine Klassenlehrerin hat mir auch mal gesagt dass nur sehr wenige ihrer ehemaligen Schülern sich bei ihr gemeldet haben und ihr erzählt haben dass sie das Abitur erfolgreich gemacht haben (bzw. dass der Großteil ihrer ehemaligen Schülern deren Abitur nicht bestanden haben). Und das macht mir halt ständig Sorgen und ich weiß dann nicht ob ich nicht doch eher ne Ausbildung machen sollte, und selbst wenn ich eine machen sollte weiß ich garnicht als was ich eine Ausbildung machen sollte… sie sagen unter anderem auch regelmäßig dass eine Ausbildung nach der Schule die best Möglichste Idee ist und dass man auch nach der Ausbildung noch sein Abitur machen und ggf danach studieren kann.
Das einzige gute bei einer Ausbildung was ich mir vorstellen kann ist halt einfach dass man gleich sein eigenes Geld verdient. Ansonsten höre ich und kann mir nichts wirklich gutes bei einer Ausbildung vorstellen…: Azubis werden wohl oft sehr ausgenutzt und allgemein schlechter behandelt, dass die Gehälter in den 3 Ausbildungsjahren nicht sonderlich gut seien, dass man sehr wenig Freizeit hat (wenige Feiertage), und halt dass man gleich schon bei einem sehr jungem Alter in die Berufswelt kommt etc aber das sind einfach nur Sorgen die mir wirklich einfach so da in den Kopf fallen, könnte auch alles vollkommener Quatsch sein aber keine Ahnung 🤷♂️
Kann mir da jemand auf irgendeine Art und Weise irgendwie vielleicht helfen ? Bzw Tipps/Ratschläge geben weil ich bin echt ein wenig besorgt über meine Zukunft …
5 Antworten
- Wenn Du eine Ausbildung machst, heisst es nicht, dass Du nicht danach noch Abi machen kannst. Ganz im Gegenteil. Mit Ausbildung fällt es vielen leichter, sich auf das Abi zu fokussieren.
- Die Frage ist: Warum willst Du eigentlich Abi machen. Das Abi lohnt sich nur, wenn Du genau weißt, was Du studieren möchtest. Weißt Du es nicht, ist der Umweg über die Ausbildung ganz gut, weil Du dann mehr Zeit zum Überlegen hast, und Zeit vor allem, Dir über die Ziele Deines Lebens klar zu werden
- Zu Deiner 5 in Mathe. Obwohl Du es nicht gerne hörst: Mathe in der Oberstufe ist deutlich schwieriger als Mathe jetzt. Du wirst immer weniger Formeln anwenden können und immer mehr auch selbst überlegen. Dafür wird das, was Du jetzt lernt als gekonnt vorausgesetzt. Mit anderen Worten: Es ist sehr schwer- aber nicht unmöglich für Dich, Mathe in der Oberstufe zu schaffen
- Ein bisschen geärgert hat mich Dein Anspruchsdenken in Bezug auf die Ausbildung. Früher mussten die Leute noch Lehrgeld bezahlen, heute kriegen sie ein Gehalt, das deutlich höher ist, als das Bürgergeld. Natürlich kann ein Unternehmen im Gegenzug verlangen, dass Du auch Arbeiten erledigst, die jetzt nicht so spannend sind, vor allem am Anfang, wenn Du vom Fach noch keine Ahnung hast. Im Gegenzug kriegst Du neben dem Gehalt eine Ausbildung, die dafür sorgt, dass Du nie arbeitslos wirst, und begehrter bist, als viel Uni-Absolventen.
Also Ich rate Dir: Mache eine Ausbildung.
Und wie ich neulich irgendwo gelesen habe,
„Wenn Du eine Arbeit findest, die Dir Spass macht, dann brauchst Du nie mehr zu arbeiten.“
Ich muss mich aber bis zum 09.02 anmelden auf der Gesamtschule da bis dahin die Anmeldezeit ist: denkt ihr ich würde noch aufgenommen werden wenn sie die 5 in Mathe sehen ? Weil sie eine Kopie vom Halbjahreszeugnis gerne hätten
In Hessen würdest du mit einer 5 im Hauptfach gar keinen Platz erhalten. Könnte mir vorstellen, dass es bei euch nicht anders ist.
Meine Schwäche bei Mathe liegt auch größtenteils nur daran dass ich Zuhause nie etwas dafür tue, wobei ich mündlich jedoch relativ gut mitmache.
Nun, du wusstest wie lange, dass du dich mit diesem Zeugnis bewerben musst? Wie viele Wochen und Monate? Da fällt es dir ehrlich gesagt sehr, sehr spät ein... das du da hättest viel mehr tun müssen.
Meine Klassenlehrerin hat mir auch mal gesagt dass nur sehr wenige ihrer ehemaligen Schülern sich bei ihr gemeldet haben und ihr erzählt haben dass sie das Abitur erfolgreich gemacht haben
Ich kann nur für mich sprechen: Ich komme selbst von der Hauptschule und hab es am Ende bis zum Master geschafft. Aber es war ein wirklich sehr, sehr schwerer Weg. Gar nicht vergleichbar mit dem, was ich vorher in der Hauptschule hatte.
Aus meinen Jahrgang bin ich die Einzige, die überhaupt das Abitur gemacht hat. Alle anderen sind in die Ausbildung gegangen und ein sehr kleiner Teil davon, hat danach studiert. Ein nicht kleiner Teil ist arbeitslos und hat nicht eine Ausbildung abgeschlossen, auch diese gibt es leider.
Meine Lehrer haben immer gesagt, dass ich weiter zur Schule gehen soll. Genau diesen Rat bin ich gefolgt und es hat super gut geklappt. Eben weil die Lehrer mich kannten, weil sie mich 6 Jahre begleitet hatten und wussten, welche Möglichkeiten und welches Potential da ist.
Niemand wird einen Schüler raten das Abitur zu machen, wenn man ihm das nicht zutraut. Dir trauen sie es nicht zu und das wird gewisse Gründe haben. Vertraue deinen Lehrern, immerhin kennen die dich über viele Jahre.
Also bei der Ausbildung verdient man halt etwa 50 Tausend bei Meister, ich spreche über Handwerk, jedoch im Studium sind die beste Berufsgänge Mint oder Medizin, wo Mathe voll wichtig ist. Mein Rat ist es, deine Mathe-Kenntnisse aufzubauen, das Lernen ist allmählich, auch ist die Mathe auf der Hauptschule nicht anspruchsvoll. Beim Mathelehrer verstehe ich, aber sie werden sicher doch immer die bessere Note ausgeben, da sie doch Menschen sind. Also sei mehr fleißig
Ausbildung wäre gut, du kannst anschließend immer noch das Fach-Abi machen.
Hat du denn schon einen Berufswunsch, weshalb du das Abi machen möchtest?
Hier ein link für dich zum vorbereiten, damit du im Mathe bzw. auch in anderen Fächern besser werden kannst:
Bewirb dich an der Gesamtschule. Wirst du abgelehnt, dann solltest du eine Ausbildung in Betracht ziehen.
Wirst du angenommen, dann probiere es. Werden die Noten nicht besser (in der Oberstufe geht es meist noch mal runter), dann kannst du immer noch feststellen, das es mit dem Abi wohl nichts wird und dir eine Ausbildung suchen. Dann hast du es probiert und grübelst nicht ewig, was gewesen wäre, wenn….
Ja ich überlege danach Lehramt zu studieren und Lehrer zu werden (Englisch & Geschichte, ggf auch Erdkunde/Biologie)