6% der Kinder gehen nicht in die Kita - Pflicht?
Ich habe gelesen, dass etwa 6% aller Kinder zwischen 3 und 5 Jahren in Deutschland nicht in die Kita gehen. Die Hauptgründe, die die Eltern angeben, ist, dass sie die Erziehung selber übernehmen wollen, da sie eh zu Hause sind oder dass sie ihr Kind zu jung finden.
In der Politik wurde schon öfter mal diskutiert, das letzte Kindergartenjahr verpflichtend zu machen, sodass keine zu großen Differenzen bei Schuleintritt bestehen. Viele Kinder lernen durch den Kindergarten erst richtig Deutsch, da zu Hause vielleicht eine andere Sprache gesprochen wird. Andere finden, die Eltern sollen das entscheiden.
Wie seht ihr das?
Das Ergebnis basiert auf 69 Abstimmungen
28 Antworten
Solange wie die Eltern den Kindergarten selber bezahlen müssen, müssen die Eltern auch das Recht haben, es selber entscheiden zu dürfen, ob sie etwas bezahlen wollen oder nicht.
Der Kindergartenbesuch ist in den meisten Bundesländern freiwillig, jedoch gibt es Bundesländer, die ihn zur Pflicht gemacht haben. Dann fallen auch die Beiträge weg, das übernimmt dann das Land.
Ich selbst arbeite im Kindergarten und finde diese Einrichtungen, die von Kindern zw. 3-6 Jahren, besucht werden, als sehr, sehr wertvoll an.
Kinder sind in diesem Alter in einer Entwicklungsphase, wo sie sich mehr nach ihrer äußeren Umwelt orientieren, sie entdecken und erforschen wollen, andere Kinder kennen lernen und Freundschaften schließen wollen. Das können sie zu Hause nicht unbedingt, aber im Kindergarten schon und das noch unter pädagogischer Aufsicht und Leitung.
Zudem lernen die Kinder im Kindergarten eine ganze Menge, nicht nur die Sprache, sondern auch Sozialkompetenz und sie erweitern, durch die ständig angebotenen Aktivitäten in den verschiedensten Bereichen, ihr Wissen und ihre Kreativität. Dabei helfen ihnen ungemein, das große Angebot an Spiel- und Bastelmaterial, Werkzeuge und Fahrzeuge und vieles mehr, was das Angebot zu Hause nicht bietet.
Von der Teilnahme des letzten Kindergartenjahres halte ich nichts, denn es ist sehr schwierig ältere Kinder aufzunehmen, wenn der Kindergarten schon recht voll ist. Ältere Kinder haben zwar Vorrang, aber wenn diese zu viele sind, kommen nicht alle rein.
Außerdem reicht ein Jahr nicht aus, um eine Sprache gut zu lernen, dafür sind 3 Jahre perfekt.
Problematisch ist es nur das die Kinder nicht in den Kindergarten gehen wenn die sonst nicht viel Kontakt zu anderen Kindern haben.
Aber das gibt es nunmal und andere haben Kontakt nur mit Kindern die kein Deutsch sprechen, was auch problematisch ist.
Sonst wäre es eigentlich egal ob man ein Pflicht macht aber da man das nicht fair differenzieren kann wäre das eben eine Pflicht für alle.
Es ist schon seit etlichen Jahren vorgeschrieben das es ausreichend Plätze geben MUSS.
Und du findest es sollten die Eltern selber entsheiden ? Sie sollten also entscheiden dürfen Ihrem Kind nachweislich zu schaden ? Tja dürfen sie aber nicht.
Aber Kinderpsychologen sehen fehlende Sozialkontakte als Schaden. Ebenso Psychologen für erwachsene.
Dem kann ich nicht zustimmen, weil es verschiedene Individuen gibt. Es mag welche geben, die soziale Kontakte brauchen, ebenso aber auch welche, die es nicht brauchen, sondern denen die Gesundheit z.B. wichtiger ist und denen sollte man nichts aufzwingen, was der Gesundheit schadet.
Sehr viele Kinder, die von ihren Eltern nicht in die KiTa geschickt werden, würden am ehesten davon profitieren.
Es handelt sich häufig um Kinder aus sog. "bildungsfernen" Elternhäusern.
Das letzte KiTa-Jahr ist in vielen Bundesländern für die Eltern kostenfrei. Von daher gibt es keinen finanziellen Grund, die Kinder nicht dorthin zu schicken.
In manchen Bundesländern ist die gesamte Kindergartenzeit kostenfrei. also noch weniger Grund die Kinder zu Hause zu behalten.
Man tut den Kindern echt keinen Gefallen, wenn man sie im letzten Jahr vor der Einschulung nicht an eine Gruppenbetreuung und die Regeln da heranführt.
Als ich jung war, blieben viel mehr Kinder als heutzutage bis zur Einschulung zu Hause. Das erste Schuljahr war dann für viele eine reine Katastrophe, die noch lange das Verhältnis zur Schule allgemein belastet hat. Stress pur für Kinder und Lehrer.
Eine Pflicht würde die Gemeinden auch verpflichten genug Plätze zur Verfügung zu stellen. Pflicht bezieht sich ja nicht nur auf die Eltern, sondern vor allem auf die Träger und Anbieter von KiTas
Ich finde nicht, dass es Pflicht sein sollte, zumal es gar nicht mal so viele Kindergartenplätze gibt. Das wäre dann für die Eltern massiver Druck schon mit der Suche und was ist, wenn nichts zu finden wäre? Dann bekämen die Eltern, obwohl sie nichts dafür können, Bußgelder. Nein, das kann man echt nicht verlangen. Das wäre barbarisch. Ganz nebenbei sind Kitas auch Horte von gefährlichen Viren wie z.B. Corona, Mengigokokken, Masernviren, Grippeviren TBC-Viren usw. Nein, da finde ich, dass die Eltern selbst entscheiden sollten.