Warum Gen Z nicht bereit ist, auch nur eine Stunde länger zu arbeiten

14 Antworten

Ich habe eine Zahl in einem Vertrag stehen. In Stunden. Und diese Zeit arbeite ich. Und keine Stunde mehr.

Und glaub mir, sobald meine laufenden Kosten das zulassen, wird diese Zahl kleiner. Ich arbeite nicht für einen ominösen Sozialstaat sondern für meinen Lebensunterhalt. Die Arbeit wird trotzdem gemacht werden. Da wird dann ne zweite teilzeitkraft eingestellt. Für den Sozialstaat übrigens besser als eine Person mit vielen Überstunden, weil das nicht reicht, eine arbeitslose Person zu finanzieren 😉


palusa  23.12.2024, 18:53

Achja. Ich bin nicht gen z.

Ich finde diese Denkweise völlig in Ordnung. Das Leben besteht nicht aus Arbeit.

Und letztendlich arbeitet von den 8 Stunden kaum ein Mensch 8 Stunden durch. Wenn ich das bei uns sehe: Einige gehen jede Stunde einmal rauchen und sind dann mindestens 5 Minuten weg - neben ihrer regulären Pause. Dann zwischendurch wird noch gequatscht.

Wenn man das alles weglassen würde, dann würde man am Tag mit5 Stunden Arbeit auskommen.

Die Arbeitgeber hatten immer so hohe Erwartungen, dass man hierzulande, wenn man eine andere Sprache als Muttersprache hat, nicht noch ein Zertifikat vorlegen muss, so dass es vom Arbeitgeber als Sprachkenntnis anerkannt wird, ist alles.

Ich finde es gut, wenn jetzt die Arbeitgeber auch mal Druck bekommen, den sie vorher nicht hatten. Denn für eine Stellenbesetzung hatten sie 1000 Bewerber, die bereit waren, alles zu tun, um die STelle zu kriegen.

Stehen im Vertrag 40 Std und sie kommen damit aus ist es völlig in Ordnung auch nur das Minimum zu machen. Scheint halt eher Richtung "arbeiten um zu leben" zu gehen. Finde es ganz gut, wenn da mal etwas frischer Wind weht und der eine oder andere Arbeitgeber umdenken muss.

Wenn der Staat möchte, dass die Leute mehr Arbeiten, dann soll er einen größeren Anreiz dazu zu schaffen.


horribiledictu  23.12.2024, 18:21

er braucht nur aufhören, die Faulen querzufinanzieren, indem sie die gleichen Leistungen bekommen wie Vollzeit arbeitende!

1Siuto  23.12.2024, 18:23
@horribiledictu

Naja, die Vollzeitarbeitenden kriegen ja nicht mal mehr eine richtige Leistung, sondern wird nur Leistung abgenommen. Dein Punkt ist richtig - das wäre der beste Anreiz.

Es gab einen Zeitabschnitt in dem sich Engagement von Arbeitnehmern ausgezahlt hat auch für sie selber. Ab etwa 2007 hat sich dass alles immer mehr verschlechtert.

Kostenreduzierung und Gewinnoptimierung zu Kostenminimierung und Gewinnmaximierung pervertiert. Das heißt die beiden Stellschrauben der Extreme waren plötzlich im Fokus von Banken, Betriebswirten, Investoren usw.

In Anlagen, Maschinen oder Publicity wurde investiert, doch für alles was Puls hat wurde vorzugsweise gespart. Man muss nicht etwas neues innovatives erfinden wenn man nur die vorhandene Arbeit auf weniger Angestellte verteilen kann. Schon knurrt der Bankberater zufrieden und winkt neue Investitionen durch.

Habe es selbst miterlebt wenn man in Krisenzeiten auch auf Lohn verzichtet hat weil wenn es wieder besser wird dann zahlt man wieder gerne. Natürlich wurde es nie so viel besser dass man wieder mehr bezahlt hat aber der Chef ist plötzlich in ein prachtvolles neues Privathaus umgezogen.

Es sind die Arbeitgeber die mittendrin die Regeln geändert haben und die Menschen ausgenutzt haben die noch nach alten ehrenvollen Regeln spielten und immer noch spielen.

Jetzt tun alle so als wäre das nicht wahr! Aber das ist nur die Demenz der Gier

Gen Z ist das Ergebnis dieser Betriebskultur denen die Boomer zuletzt ausgesetzt waren. Die Arbeitgeber haben sich diese Gen Z redlich verdient.

https://youtu.be/5W43KyzroPA?si=F2SIDgJ8ULByNykI