Freiwillige Feuerwehr aber Arbeit in einer anderen Stadt?
Hallo, ich würde gerne der Freiwilligen Feuerwehr beitreten, aber meine Arbeit liegt in einer 20km entfernten Stadt, geht das trotzdem?
Ich meine es ist ja nicht möglich so schnell dahin zu kommen, also wie siehts generell damit aus wenn man nicht kann aufgrund von Arbeit oder anderen Dingen?
6 Antworten
Da die Ausbildungen in der Freizeit sind sehe ich da kein Problem.
Bei uns arbeiten grad 10% im Stadtgebiet. Der Rest weit weg bis hin zu Kraftfahrern im Fernverkehr. Das weis der Tröger Brandschutz und muss halt entsprechend reagieren. Hier ist es z.B. so das Kameraden die hier arbeiten, aber außerhalb wohnen, bei uns mit fahren.
Grundsätzlich: Ja, das geht.
- Die Entfernung ist weniger entscheidend, wichtiger eher die Anfahrtsdauer. 20 Kilometer Autobahn sind in wenigen Minuten geschafft. 20 Kilometer Innenstadt-Berufsverkehr nicht.
- Auch mit längerer Anfahrt kannst du bei einem größeren Einsatz ggfs. noch wichtige Hilfe leisten. Beispielsweise als Atemschutzgeräteträger, der dann die bereits eingesetzten Kräfte nach einer Weile ablöst. Für sowas haben wir bei uns verschiedene Alarmierungsschleifen bzw. Rufgruppen: Diejenigen, die tagsüber weiter entfernt arbeiten, werden nur bei größeren Einsätzen alarmiert, wenn sie auch nach 20, 30 Minuten noch gebraucht werden.
- Selbst wenn Du grundsätzlich während der Arbeit nicht der Feuerwehr zur Verfügung stehst (das tut ein Polizist, Rettungsdienstler, Arzt usw. auch nicht): Mindestens 12 Stunden am Tag wirst Du ja sicher zu Hause sein, plus Wochenende, Urlaub, Feiertage, ggfs. Homeoffice usw. - d.h., dass Du vermutlich 60 bis 70 Prozent der Zeit der Feuerwehr zur Verfügung stehst.
Heutzutage dürften gefühlt locker die Hälfte der Mitglieder freiwilliger Feuerwehren Jobs haben, die es eben nicht ermöglichen während der Arbeitszeit rechtzeitig zum Einsatz zu erscheinen. Das ist nun mal so...
Geht mir genauso.
Aber der Tag besteht aus deutlich mehr Stunden als nur der Arbeitszeit und die Wochenenden kommen noch hinzu.
Bei größeren Einsätzen wo tatsächlich über längere Zeit Manpower benötigt wird und wo es auf schnelle Reaktion nicht mehr ankommt verläßt man dann schon seinen Arbeitsplatz, bzw. fährt gar nicht erst hin zum Job. Aber eben nicht wegen jeder kokelnden Mülltonne, sondern das muß schon Sinn machen.
Dass Mitglieder der FF in anderen Städten arbeiten, ist heute nahezu Standard, weswegen sehr viele Feuerwehren Probleme mit der sog. "Tagesalarmstärke" (also wie viele Einsatzkräfte tagsüber unter der Woche zum Einsatz kommen können) haben. Meistens sind das die wenigen, die im Ort arbeiten, ein paar Studenten und Schichtarbeiter.
Du ständest mit den von dir genannten Voraussetzungen nicht allein dar.
Nahezu jede Löscheinheit ist froh über neue Mitglieder, auch wenn sie, wie du, tagsüber eher weniger zur Verfügung stehen würden. Das stellt also keinen reellen Hinderungsgrund dar.
Ich meine es ist ja nicht möglich so schnell dahin zu kommen, also wie siehts generell damit aus wenn man nicht kann aufgrund von Arbeit oder anderen Dingen?
Richtig, dann kommst du entweder nicht, wenn eh schon "Mülltonnenbrand" gemeldet ist (der ist in einer halben Stunde gegessen), oder zeitverzögert, wenn etwas großes gemeldet ist. Die Einsatzkräfte aus dem ersten Abmarsch freuen sich auch, wenn sie abgelöst werden.
Am Wochenende kannst du dann die Einsätze natürlich mitnehmen.
Wie steht dein AG überhaupt zu dem Thema FF? Dürftest und kannst du während der Arbeit weg? Ist er flexibel genug? Ist es möglich, dass du morgens anrufst und mitteilst, dass du heute nicht kommst (oder erst später), weil in der Nacht ein Einsatz war? Den Verdienstausfall bekommt er von der Kommune ersetzt, aber deine Arbeitskraft halt nicht. Klar, vom Gesetz aus (ja, in Deutschland gibt es 16 verschiedene FW-Gesetze) ist er verpflichtet, dich für dienstliche Belange frei zu stellen, allerdings hat er auch einen Arbeitsvertrag mit dir und wird dich, wenn da große Diskrepanzen bestehen bei der nächsten Gelegenheit rauswerfen. Immer bedenken: die FF ist ein Hobby, die Arbeitsstelle die Verdienstquelle.
Abschließend ist zu sagen:
1.: mit dem AG abklären,
2.: dir eine Löscheinheit der FF vor Ort raus suchen, Kontakt aufnehmen, einfach unverbindlich reinschneien.
Wenn du voll ausgebildet bis in eurer Wehr , wirst auch im Notfall mit arlarmiert !
Das mußt bei der Firma auch rechtzeitig melden - die Aktivität FFW ! Dann kannst auch freigestellt werden .
Sieh mal genau hin : da sind sehr viele die Außerhalb arbeiten !!