Problem mit der Demokratie in Deutschland?
Ich habe lange darüber nachgedacht, es ist ein prinzipielles Problem mit der Demokratie in unserer Wohlstandsgesellschaft.
Uns geht es gut, aber wir wollen alle das Schlaraffenland.
Wenn ein Politiker so ehrlich ist und sagt, dass wir dann auch (alle gemeinsam) die Kosten für die größeren Leistungen des Staates bezahlen müssen, dann wird er abgestraft und nicht mehr gewählt.
Gewählt werden die Politiker (von FDP, CDU/CSU, AfD und auch SPD in Deutschland oder auch Trimp in den USA), die ihren Wählern Versprechungen machen, von denen jeder wissen sollte, dass keiner diese Versprechen erfüllen kann. Aber da die Wähler nach ihren Wunschvorstellungen wählen und nicht nach ihrem Verstand, ist jetzt Trump der Präsident der USA und wir werden die Wahlergebnisse in Deuschland nioch mit Schrecken sehen.
Wie kann man dieses Problem lösen?
Oder wo wird dieses Problem uns hinführen?
Alternativen?
Genau nach solchen suche ich ja - mit Hilfe dieser Diskussion.
Ich bin in keiner Partei und will auch keine Gründen.
Weiß saber halt auch nicht weiter.
13 Antworten
Das ist ein grundsätzliches Problem der Demokratie.
Viele Menschen sind nicht in der Lage, die Tragweite von Entscheidungen abzuschätzen. Sie handeln oberflächlich und kurzsichtig.
Das größte Problem der Demokratie ist die Dummheit der Wähler selbst.
und wir werden die Wahlergebnisse in Deuschland nioch mit Schrecken sehen.
Das stimmt, ich sehe schon wieder eine GroKo mit vier
weiteren Jahren Stillstand drohen.
Das Problem gibt es eigentlich nicht, denn wie du schon sagst -
milliardenschwere Wahlversprechen ohne Finanzierungsplan
machen alle, und jeder weiß, dass daraus nichts wird. Die Themen
sind inzwischen wohl andere.
ich sehe schon wieder eine GroKo mit vier weiteren Jahren Stillstand drohen
Ich halte Stillstand für etwas weniger schlimm als "wir simulieren mit Vollgas die Brownsche Molekularbewegung".
du nennst es Versprechen...ich nenne es Lügen...und Lügen müssen bestraft werden.
Demokratie heißt, die Macht geht vom Volk aus und sie sind nur unsere Vertreter und haben gefälligst mit unserem hart erwirtschafteten Steuergeld sorgsam, ehrlich und nachhaltig umzugehen.
Das Problem ist, dass ein Politiker quasi nichts zu befürchten hat...das muss geändert werden...
- lügt ein Politiker und wird dabei erwischt --> straf-, und zivilrechtliche Verfolgung
- Verschwendung von Steuergeld--> straf-, und zivilrechtliche Verfolgung
- ....
es kann nicht sein, dass sie uns permanent belügen und mit Steuergeld umgehen als würde es ihnen gehören...für derartige Vergehen muss es hohe Strafen geben
Stimmt.
Nur warum wählen wir (ganz klar die Mehrheit der deutschen Bevölkerung) dann immer die Parteien, die am meisten lügen?
wahrscheinlich weil wir Politik nicht anders kennen...wir sind es einfach gewohnt belogen und betrogen zu werden
Aber wenn wir die Lügner dadurch belohnen, dass wir sie wählen, wird sich daran nichts ändern.
da hast du recht...darum muss man sofort dagegen was machen...wie von mir eingangs beschrieben...eine andere Möglichkeit fällt mir nicht ein...außer extrem radikale Dinge
Das Problem ist nicht die Demokratie sondern die Wähler.
Wenn jeder dir Partei wählen würde die ihm am meisten zusagt und nicht die Partei, die die und die Partei verhindert, dann würde die Regierung anders aussehen als die, die wir im Moment haben.
Das Problem liegt meiner Meinung nach auch ein bisschen daran, dass die Parteien mit nur einem Kanzlerkandidaten Werbung machen. Dann wählen die Wähler natürlich die Person, die ihnen am sympathischsten ist.
Außerdem darf man hier auch nicht die Wahlversprechen mit den Zielen verwechseln, die die Parteien im Koalitionsvertag festlegen. Die Ziele werden oft umgesetzt oder angegangen. Auch bei der Regierung, die aktuell die Regierungsverantwortung innehat.
Also, das Problem ist nicht die Demokratie, sondern die Wähler, die nur danach wählen wen sie sympathisch finden oder wen sie nicht haben wollen.
Ja, da hast du sicher recht.
Aber genau das ist halt das Problem. Die Wahlberechtigten vergleichen die Leistung der Regierung (egal von welcher Partei) nicht mit dem, was prinzipiell möglich ist, sondern mit dem was sie (ganz persönlich) erhofft und erwartet haben.
Und wenn dem Wähler vor der Wahl ein Schlaraffenland versprochen wurde, und er dieses dann nach der Wahl nicht bekommt, dann ist er enttäuscht.
Und mangels Vernunft wählt er dann beim nächsten Mal die Partei, die ihgm noch größere Luftschlösser verspricht.
Das Problem ist zunächst gar nicht lösbar. Denn wer einer Utopie hinterherrennt, wird immer enttäuscht sein, weil er diese Utopie nicht erreicht.
Ansonsten bräuchte es folgenden Gedankengang beim Wähler:
-> Was ist das Angebot einer Partei?
-> Wie plausibel ist das Angebot für sich erst mal?
-> Wie viel vom Angebot wird als Kompromiss durchsetzbar sein?
Demokratie bedeutet ja nicht, dass eine Partei einfach so erzwingen kann, was sie will. Demokratie ist eine Mehrheitsbildung und dann ein Kompromiss, um eine Schnittmenge zu finden.
Wenn du also auch jeden in Deutschland entsprechend ausbildest, ihm also beibringst, wie Demokratie funktioniert in der Realität und wie es auch nur funktionieren kann, dann würde auch die Enttäuschung deutlich geringer sein.
Vor einigen Jahrzehnten war es beispielsweise den Menschen komplett bewusst, dass sie ein Ziel wohl nur in vielen kleineren Schritten erreichen würden. Das Versprechen der SPD, für kostenfreie und bestmögliche Bildung für alle zu sorgen, muss sich ständig neu an der Realität bemessen lassen. Wir sind auch wissenschaftlich inzwischen weiter und beginnen zu diskutieren, was die "frühkindliche Bildung" ist und wie sie soziale Unterschiede manifestiert, noch bevor Kinder ins Schulalter kommen. Also muss man da ran, wo man wohl vor 50 oder 60 Jahren noch gar nicht ansatzweise drüber nachgedacht hatte.
Dieses Beispiel zeigt denke ich, wie man sich auch immer wieder hinterfragen muss.
Die Parteien müssen die Demokratie stärken, indem sie genau so etwas den Kindern auch beibringen bzw. beibringen lassen und alles jenseits davon mit Waffen der Demokratie selbst angreifen. Kinder müssen robust werden gegen all die Hetze, die ihnen einredet, dass die Demokratie anders funktioniert. Denn alle Alternativen dazu, zumindest diejenigen, die der Gesellschaft von Radikalen (damit meine ich alle) eingeredet werden, wollen letztendlich auf etwas Autoritäres hinaus oder auf Formen der Anarchie oder des "Der Stärkste gewinnt und bestimmt über alle".
Was mit besonders auffällt ist, dass stets beispielsweise die SPD eher bei den realistischen versprechen unterwegs ist. Sie sind oft in sich schlüssig, denn genau so entstehen sie auch, dass man etwas vorlegt, was in sich stimmig sein sollte. Wieviel man davon umsetzen kann, steht nochmal auf anderem Blatt. Die Union war auch lange Zeit so unterwegs. Inzwischen ist sie unter Merz aber mehr und mehr zum Sprücheklopfen verkommen, die auch teils wirre Lügen verbreiten. Die FDP war unter Westerwelle mal so weit, dass sie absurdeste Versprechen machte und als sie plötzlich regieren sollte, war das einfach nicht umsetzbar. Mit Lindner war das eigentlich genauso in 211. Auch da gab es absurde Versprechen, die nur dann einlösbar waren, wenn man in 2 Jahren nacheinander je 30-40% Wirtschaftswachstum hätte. Also absurd. Dieses Jahr wiederholen Merz und Lindner dasselbe wieder einmal.
Bei der AfD kommt IMHO sowieso nur Blödsinn heraus. Alle Windräder einreißen usw. Das ist eher böswilliges Zerstören unseres Landes. Ernst nehmen tun das aber leider viel zu viele. Menschen, die offenbar nicht mehr selbst nachdenken.
Und damit wären wir beim weltweiten Problem: Wieso rennen Menschen gerne solchen Lügen hinterher? Trump lügt am Tag gefühlt 1000 mal. Eine große Masse hält ihn für ihren Heiland. Er stellt sich auf eine Stufe mit Gott oder sei direkt von Gott gesandt. Die Fans lieben so einen Unfug. Wo ist das Realitätsbewusstsein der Menschen hin?
Aber was kann man da tun.
Nur "weil die Menschen eben dumm sind" die Regierung an einen "Führer" wie Trump zu übertragen, das kann doch auch keine echte Lösung sein.