Fachkräftemangel in Deutschland – selbstgemacht durch zu hohe Ansprüche der Arbeitgeber?
Mir fällt auf: Firmen suchen angeblich dringend Mitarbeiter, setzen aber gleichzeitig harte Aufnahmeprüfungen und viele Voraussetzungen. Warum senken Arbeitgeber die Messlatte nicht, wenn wirklich so ein Mangel herrscht?
15 Antworten
Ansprüche kann man nicht beliebig senken. Aber Fachkräfte brauchen eine entsprechende Ausbildung. Wenn Firmen meinen, sie könnten sich die Ausbildung sparen, und stattdessen auf anderswo fertig ausgebildete Fachkräfte hoffen, kommt das eben oft nicht hin.
Der Fachkräftemangel ist selbstverschuldet. Wer die Ausbildung vernachlässigt, hat eben irgendwann keine Fachkräfte mehr, die nachwachsen.
Vor allem ist der Mindestlohn doch ein Witz! Wenn man Löhne zahlt, von der eine Familie auch leben kann, hat man auch Facharbeiter, die nicht ins besser bezahlte Ausland abwandern.
Die Messlatte abzusenken bringt gar nichts, wenn jetzt schon Handwerksmeister beklagen, dass ihre Lehrlinge nicht mal mehr ausrechnen können, wie viele Dachziegel bestellt werden müssen oder wie viel Liter Farbe man für einen Raum braucht. Der Bildungsstand ist ohnehin schon beklagenswert niedrig.
--------- Edit:
Bekim741Ersteller
Klar, streng genommen sind nur die Leute „Fachkräfte“, die alle Voraussetzungen auf dem Papier erfüllen. Aber genau da liegt ja das Problem: Firmen suchen angeblich händeringend, sind aber kaum bereit, Leute einzuarbeiten oder ihre Maßstäbe anzupassen. Am Ende bleibt die Stelle leer – obwohl es genug Menschen gäbe, die mit etwas Zeit oder Weiterbildung die Arbeit gut machen könnten. Beispiel: In der Pflege oder IT gibt es viele Menschen, die die Arbeit könnten – sie scheitern nur an Sprachzertifikaten oder fehlenden Papieren.
Wusstest Du, dass es unter uns deutschen Muttersprachlern 4% Analphabeten mit steigender Tendenz gibt? Weitere 14% sind funktionale Analphabeten. Sie können nur Worte und kurze Sätze lesen. Über ein Viertel der Deutschen, nämlich 25,9%, haben eine schwache Lesekompetenz. Sie können keine komplexen Texte erfassen; es fehlen Rechtschreib- und Grammatikkenntnisse.[1]
Das sind gerundet 44% aller Deutschen, die Texte von Goethe und Schiller schon nicht mehr erfassen können. In dieser erschreckend hohen Zahl sind nicht einmal die ganzen Ausländer enthalten, die Deutsch zum großen Teil nicht lernen, derweil unsere unfähigen Politiker es zulassen, dass diese eine Parallelgesellschaft aufbauen und es gar nicht nötig haben, Deutsch zu lernen, weil sie in Stadtteilen unter ihresgleichen leben, einkaufen, ins Café, Restaurant, in die Moschee gehen. Sie brauchen kein Deutsch, um in Deutschland leben zu können. Ein Hoch auf die Integration!
Von denen, die als Asylanten hierherkommen, sind rund 25% Analphabeten, 25% sind nicht ausbildungsfähig, weitere 25% machen sich hier einen feinen Lenz und genießen die soziale Hängematte. Und klar, wer seine Papiere entsorgt, damit er nicht abgeschoben werden kann, hat halt keine Papiere.
Wer eine Sprache lernen will, der lernt sie auch. Bevor meine gut ausgebildeten Mädels ausgewandert sind, haben beide die Sprache ihres neuen Landes bereits in Wort und Schrift beherrscht. Nur die Feinheiten und Finessen der neuen Landessprache mussten sie sich noch aneignen.
Wer in einem fremden Land leben will, für den ist es eine Bringschuld, die Sprache zu lernen.
-------
[1] Zahlen der Online-Präsenz „Bundeszentrale für politische Bildung“ entnommen.
Eine Kombination aus:
1. zu hohen Ansprüchen der Arbeitgeber
2. zu hohen Ansprüchen der Bewerber
3. zu schlecht bezahlte Arbeitsplätze
4. zu schlechte Bewerber
Weil Fachkräfte und nicht „Fachkräfte“ benötigt werden…
Dann sollte man die mal ausbilden und nicht darauf hoffen, dass die irgendwie vom Himmel fallen. Deutschland übt kaum einen reiz auf ausländische Fachkräfte aus.
Fachkräftemangel in Deutschland – selbstgemacht durch zu hohe Ansprüche der Arbeitgeber?
Und dadurch, dass sich zu viele Betriebe darauf verlegt haben zu versuchen anderen ausgebildetes Personal abzuwerben um sich selbst die Kosten und Mühne, die mit Ausbildung eigenen Personals verbunden sind zu erparen.
Wenn sich alle aus Kostengründen aufs Abwerben verlegen, fehlt es halt an der Nachwuchsarbeit und dass merkt man, nachdem das 20 Jahre lang praktiziert worden ist.
Ja, aber das ist halt die neoliberale Wirtschaftsideologie der späten 1990er bis frühen 2010er Jahre.
Hauptsache kurzfristiger Profit, alles andere ist nebensächlich und wenn dafür die ganze tragende Struktur der eigenen Wirtschaft ausgeschlachtet wird und man sich selbst die Grundlagen für lnegfristiges Wirtschaften nimmt.
Schönes Beispiel dafür, was radikale Gläubigkeit an die Unfehlbarkeit von Märkten längerfristig so alles anrichten kann.
Ja, genau das meine ich! Viele Unternehmen haben jahrelang lieber auf Abwerbung gesetzt, statt Nachwuchs aufzubauen. Heute wundern sie sich, dass es zu wenige gibt. Das bestätigt für mich, dass der „Fachkräftemangel“ teilweise hausgemacht ist.