In meiner Verwandtschaft gibt es eine Oma mit folgenden Krankheiten und ich frage mich, ob es Zufall ist, dass diese Person von so vielen, teils auch heftigen Erkrankungen betroffen ist?
Brustkrebs vor Jahr 2000 (geheilt)
Herzinfarkt
Herzklappe wurde erneuert
Beide Knie kaputt, eines davon nach mittlerweile 9 Operationen nicht mehr reparabel (das künstliche Kniegelenk hielt nie richtig oder alles entzündete sich und es wurde mehrfach gewechselt)
Rheuma (nach Chemo)
Lungenfibrose, Asthma, Häufige Bronchitis, Lungenentzündung
Polyneuropathie nach Chemo
Diabetes 2
Häufige Blasenentzündung
Arthrose in den Fingern
Schilddrüsenerkrankung
Riechstörung, riecht nicht vorhandene ekelige Gerüche
Oberschenkelbruch
Teilweise Sehstörung
Zerbrochene Zähne, extreme Zahnfleischprobleme
Schlafstörungen
Chronische Schmerzen
Alter 80. Beginn der Krankheiten ca. im Jahr 2000.
Egal, um was es sich handelt, es ist meist dann schon fortgeschritten, irreparabel und aufwendig zu behandeln.
Egal ob es Gelenke, Rheuma, Knochen, Zähne sind... es wird immer eine große Behandlung, so als ob die Krankheiten hier härter und häufiger zuschlagen als bei anderen.
Teils sind es auch parallel mehrere große Vorfälle, z.B. ein Herzinfarkt unter einer Knie-OP.
Wie kommt so etwas?
Diese Person thematisiert die Krankheiten sehr, befindet sich bei mehreren Ärzten, Physiotherapeuten und teils temporär in Kliniken in Behandlung.
Auf Fragen von Freunden, wie es ihr geht, reagiert sie mit "Scheisxe".
Krankenhäusern traut sie nicht, sie sieht überall die Gefahr, Keime, ungenießbares Krankenhausessen, unkomfortable Krankenhauszimmer, Ärzte, denen sie teils die Schuld gibt, etwas nicht richtig gemacht zu haben.
In Punkto Selbstfürsorge schießt sie den Rat anderer immer in den Wind, weiß vieles besser (will bei Blasenentzündung nicht mehr trinken, da man dann so oft aufs Klo muss, schnürt sich mit viel zu engen Kniestrümpfen das frisch operierte Bein ab) und ernährt sich eher nach dem Vorbild der 50er Jahre (deftig, viel Schmalz, Mondamin, Zucker, Salz dran).
Bewegung seit der Knie Op kaum noch, jetzt noch weiter rückgängig durch die Lungenfibrose.
Nun ist es so, dass ihr Mann (Opa) seit Jahrzehnten alles mitmacht. Er fährt sie zu Ärzten, besucht sie in Krankenhäusern und Kuren, kümmert sich mit >85 um den Haushalt und wird von Oma angegangen, dass er es nicht mehr so wirklich drauf habe.
"Der hat ganz schön abgebaut" erzählt sie jedem.
Opa ist seit Jahren schwer herzkrank und lässt sich nur deshalb nicht behandeln, da man Oma nicht alleine lassen könne.
Was sei, wenn ihr was passiert, während ER mal im Krankenhaus ist?
Eigentlich war eine Herz OP für Opa angedacht, die dringend notwendig ist. Da Oma aber aktuell mit dem gebrochenen Oberschenkel im Krankenhaus liegt, ist das wieder mal Prio 1.
Er geht nicht zur OP, da er seiner Frau beistehen will..wie so oft schon.
Eure Meinung dazu?