Ich bereue es, meine Jungfräulichkeit an diesen Typen verloren zu haben?
Anfang 2024 habe ich mich privat mit einem Arbeitskollegen getroffen, weil wir uns freundschaftlich sehr gut verstanden haben. In dieser Zeit war ich 22 und er 27. Mit der Zeit wurde daraus mehr (sexuell). Ich war zu diesem Zeitpunkt sehr unerfahren, hatte noch nie eine Beziehung und bisher nie Aufmerksamkeit von Jungs bekommen. Als ich dann seine Aufmerksamkeit erhielt, fühlte es sich wie ein neues, wundervolles Erlebnis an.
Letztendlich hatten wir Sex, und so habe ich meine Jungfräulichkeit an ihn verloren. Zunächst wollte ich mit Kondom verhüten, doch er überredete mich, es ohne zu tun, weil es „schöner“ sei. Er hat mich auch mehrfach überredet, mit ihm zu schlafen, obwohl ich nicht wollte und mehrmals Nein gesagt habe. Er flehte mich an und versuchte es immer wieder, bis ich schließlich nachgab. Rückblickend erkenne ich, dass das bereits die ersten Red Flags waren, die ich ignoriert habe.
Jetzt im Nachhinein wird mir bewusst, dass ich mich von ihm manipulieren gelassen habe. Ich war naiv, unerfahren und unwissend. Die Sache zwischen uns dauerte etwa von Ende Januar bis Ende Oktober 2024. Es wurde nie eine Beziehung daraus, nur Sex. Ich hatte keine romantischen Gefühle für ihn, aber entwickelte eine Art „Obsession“ und konnte in dieser Zeit kaum an etwas anderes denken als an ihn.
Ende Oktober 2024 habe ich dann meinen Job gewechselt. Nach meinem letzten Arbeitstag schrieben wir noch zwei- bis dreimal, doch danach brach der Kontakt ab – worüber ich inzwischen sehr froh und dankbar bin. Seitdem haben wir uns weder gesehen noch voneinander gehört.
Nun wird mir jedoch immer bewusster, dass es ein großer Fehler war, den ich nicht mehr rückgängig machen kann. Obwohl ich mit dieser Person abgeschlossen habe und nicht mehr an ihn denke, plagt mich die Scham. Ich bereue es zutiefst, meine Jungfräulichkeit an so jemanden verloren zu haben. Ich gestehe, dass ich auch verantwortlich und selber Schuld dafür bin, aber ich fühle mich beschmutzt, ausgenutzt und dumm.
Habt ihr Tipps, wie ich dieses Gefühl loswerden kann? Es belastet mich sehr.
21 Antworten
Es tut mir so Leid, dass dir das passiert ist. Leider wird die Unerfahrenheit und Naivität gerne ausgenutzt. Ich war auch bis ich 27 war unerfahren und hatte bis dahin nie Sex. Bis ich meinen Partner traf und zum Glück mit ihm mein 1. sexuelles Erlebnis teilte wollten andere Männer mich zuvor auch bezirzen und für ausnutzen. zum Glück habe ich da auf mein Bauchgefühl gehört...
Ich will damit nicht sagen, dass du dumm seist, denk daran, du kannst nichts dafür. Viele Menschen sind scheiße und wollen sich nur an einem bereichern. Auch zu deinem Leidwesen. Ungeschehen machen kannst du es nicht. Aber es bringt auch nichts, den Kopf in den Sand zu stecken und in Scham zu versinken. Was dir passiert ist passiert leider vielen und damit bist du nicht alleine.
Und auch hier kann ich leider nur sagen, dass du das nur überwinden kannst, indem du dir Zeit gibst. Sei nicht so streng zu dir. Fehler im Leben passieren. Du kannst zumindest daraus einen Nutzen ziehen und diese Männer vorher entlarven, die ähnliches mit dir vor haben und den Kontakt abbrechen, bevor es dazu kommt. Die Masche kennst du nun ja.
Ich fühle mit dir! Pass bitte in Zukunft auf dich auf, du bist wertvoll und das sollte ein Mann anerkennen. Wer es nicht anerkennt, hat dich nicht verdient. Fühl dich gedrückt!
Gewinne die Einsicht das deine Jungfräulichkeit nichts von wert ist und es am Ende des Tages keine Rolle spielt an wen du sie „vergeben“ hast.
Ausserhalb von religiösen Vorstellungen ist die Jungfräulichkeit nichts relevantes und die wenigsten bleiben mit ihrem ersten Partner zusammen.
Nehme es als (schlechte) Erfahrung hin und lerne darauf fürs nächste Mal.
Ich glaube nicht, dass es um die Jungfräulichkeit an sich geht sondern mehr um die ersten Erlebnisse, bei den man im Idealfall diese Liebe und Geborgenheit hat und Vertrauen zu dem Menschen aufgebaut hat. Für mich macht es eher den Eindruck, dass sie es bereut, weil dem nicht so war und sich deswegen dafür schämt. Unter anderem auch, weil er sie mehrmals bedrängt hat und sie am Ende doch nachgegeben hat.
Es geht da mehr ums Prinzip... als "nur" die Jungfräulichkeit zu verlieren. Und ich bin ehrlich, wäre mir das genau so ergangen wie sie, hätte ich auch dran zu knabbern gehabt.
Es ist schon ein Unterschied, unfreiwillig (!) mehrmals "nur Sex" zu haben oder wenn da Gefühle hinter stecken und auch wirklich die Lust da ist. Gerade bei den ersten Erfahrungen kann das für die weitere sexuelle Entwicklung diesbezüglich auch sich zu entsprechende Richtungen entwickeln.
Das mit der unfreiwilliger ist natürlich der worst case, nun bleibt ja die Frage wie es wirklich war und ob sie den Fehler nun im Nachhinein mehr bereut als damals und dem ersten Akt mehr Bedeutung zuteilt als er verdient hat.
Mein erstes Mal war ein absoluter Reinfall und ONS damit hatten wir beide aber kein Problem weil das erste Mal eben nicht der besondere, bezaubernde Moment ist als welcher er gern verehrt wird sondern einfach nur der erste unbeholfene Versuch.
So wie sie es beschreibt bereut sie es, es überhaupt zugelassen zu haben. Wie gesagt, sie wurde von ihm manipuliert und ausgenutzt. Das sind ja auch ihre Worte, was ihr im Nachhinein auch klar geworden ist. Da finde ich es nicht berechtigt, es abzusprechen, indem man sagt, man wüsste ja nicht, "wie es wirklich war". Niemand von uns steckt da drin und wenn sie ihre Empfindungen so berichtet, dann wird es auch so sein. Das in Frage zu stellen finde ich nicht in Ordnung.
Mein erstes Mal war ein absoluter Reinfall und ONS damit hatten wir beide aber kein Problem weil das erste Mal eben nicht der besondere, bezaubernde Moment ist als welcher er gern verehrt wird sondern einfach nur der erste unbeholfene Versuch.
Und dennoch kannst du deine Erfahrung und deine Ansicht nicht für alle verallgemeinern. Ich z.B. sehe es nämlich ganz anders als du und für mich war meine erste Erfahrung sehr einprägsam und auch wichtig, mich dem auch künftig mehr zu öffnen. Ich hab nämlich das erste Mal mit meinem (auch jetzigen) Partner erlebt und da geht es nicht um den "bezaubernden Moment". Es geht da im die Sicherheit, Geborgenheit, Einfühlsamkeit des Gegenübers und damit das verbundene Vertrauen und die Liebe. Und ja, einige brauchen das. Du vielleicht nicht, manch Andere dafür schon. Und so, wie sie das jetzt verarbeitet, hätte sie das wohl auch gebraucht. Würde sie deine Einstellung teilen, gäbe es den Beitrag wohl nicht...
Vergangenheit ist Vergangen und da bleibt sie auch.
Es ist deine Entscheidung wie sehr du dich jetzt immer noch davon beeinflussen lassen möchtest.
Es ist so passiert und das kann man nicht mehr ändern. Also ist es in meinen Augen jetzt auch reinste Energieverschwendung da noch weiter groß drüber nach zu denken.
Beschließe also für dich, dass du dich POSTIV daraus entwickeln möchtest und dann eben beim nächsten Kerl nicht wieder zu allen ja und ahmen sagen wirst
Die Zeit zurückdrehen können wir alle nicht.
Mehr als ganz dicken Schlussstrich drunter ziehen geht leider nicht.
Schaue besser nach vorne, nach hinten sehnen hilft nicht. Macht auf Dauer einen steifen Hals.
Wieso Scham? Er gehört einfach zu deiner Geschichte, wo du nicht nur auf Nummer sicher gegangen bist, sondern dich mal was getraut hast.
An deiner Stelle würde ich einfach einen Aidstest machen lassen, weil das war wirklich in dieser Hinsicht fahrlässig. Aber danach hake das Thema als Lehrgeld ab.
Ich danke dir für die lieben Worte!