Stimmt dieser Vergleich wirklich
Ich hab vor kurzem mal gehört einen der wegen politischer Gewalttaten vorbestraften ist in seine Partei aufzunehmen wäre das selbe wie ein Schwerverbrecher als Polizist, ein Pädophil als Kindergärtner, ein kleptoman als Kassierer, ein Einbrecher beim Schlüsseldienst oder ein Junkie als Suchttherapeut
16 Stimmen
6 Antworten
Stimmt dieser Vergleich wirklich
Nein. Zumal deine Vergleiche ziemlich wirr sind.
wegen politischer Gewalttaten vorbestraften ist in seine Partei aufzunehmen
Wer im Alter von 18 Jahren auf einer Demo gewalttätig gegen Ordnungskräfte, gegen Andersdenkende oder gegen Sachen war, kann mit 25 Jahren seinen Fehler eingesehen haben und zu einem großen Politiker werden.
wie ein Schwerverbrecher als Polizist
Das lässt das Gesetz nicht zu.
ein Pädophil als Kindergärtner
Pädophilie ist eine sexuelle Neigung, die nicht abgelegt werden kann - im Gegensatz zur Überzeugung, man könne mit Gewalttaten etwas erreichen.
ein kleptoman als Kassierer,
Kleptomanie ist eine Krankheit, die entweder geheilt werden kann (dann spricht nichts mehr dagegen, den als Kassierer einzustellen) oder nicht.
oder ein Junkie als Suchttherapeut
Was spricht dagegen? Der Junkie weiß besser wie es ist, süchtig zu sein als jeder Arzt, der noch nie süchtig war. Möglicherweise ist er genau weil er selbst mal süchtig war, der bessere Suchttherapeut.
Alex
Das kommt ganz drauf an.
Zum Beispiel habe ich durch ein Sozialprojekt, bei dem ich mich engagiere, jemand kennengelernt, der jetzt seit etwa 30 Jahren ein Trockener Alkoholiker ist, und in einem Projekt der AA mitarbeitet, und das sehr erfolgreich. Der ist wahrscheinlich glaubwürdiger, als ein studierten Therapeut, der sich eventuell gar nicht in einen Alkoholiker reindenken kann, höchstens von der Theorie her.
Manche der anderen Beispiele sind aber schon daneben.
Ohne ein einschlägig sauberes Führungszeugnis wird jemand als Kassierer bestimmt nicht eingestellt.
Das als allgemein gültig zu bezeichnen ist so nicht möglich. Da müsste man den Einzelfall prüfen.
Aber eine Prüfung ist sicherlich erforderlich.
Das sollte allerdings nicht nur für vergangene Sachverhalte zu prüfen sein, sondern auch für alle aktuell stattfindenden antidemokratischen Handlungen von Extremisten links und rechts.
Das kommt auf den Kontext an.
Wenn jemand in der jüngeren Vergangenheit Mist gebaut hat, sollte das in der Tat eher ein Ausschlusskriterium sein.
Anders mag das aber aussehen, wenn die entsprechende Tat in relativ jungem Alter verübt wurde und schon längere Zeit zurückliegt.
ich würde jetzt z.B. keinen Grund dafür sehen, dass vielleicht jemand der mit 18 oder 19 Jahren mal mit halb besoffenen Kopf irgendwelche extremistischen Parolen gegröhlt und sich dabei mit jemand anderem geprügelt hat, ohne das dabei jemand zu erheblichem Schaden gekommen wäre auf Grund dessen 10 oder 20 Jahre später noch immer ausgeschlossen werden sollte.
Menschen können sich ändern und grundsätzlich sollte man ihnen die Chance dazu geben.
Anders siehts dann aus, wenn das gerade erst kurz zurückliegt, keinerlei Anzeichen von Reue gezeigt werden oder tatsächlich bereits widerholte Vergehen vorliegen.
Macht ja keinen Sinn.
Ein Anarcho der gegen jede Art politischer Willensbildung ist, wäre wohl falsch in jeder Art Partei.
Aber warum sollten jemand der "politische Gewalttaten" gegen Anhänger rechter Parteien begeht, nicht eine Heimat in einer Partei mit linkem Gedankengut finden, oder auch umgekehrt. Warum sollte der Anti-Sozialist bzw. Anti-Kommunist nicht in eine Partei mit rechtem Gedankengut gehen?
Das mag Deine Meinung sein, spiegelt aber nicht die tatsächlichen Verhältnisse wieder.
Extremisten haben nichts in der Politik zu suchen