Sollten Menschen mit einem Bruttoeinkommen von unter 2000€ das Wahlrecht verlieren?

Nein 91%
Ja 9%

53 Stimmen

10 Antworten

Nein

Natürlich nicht!

Was für eine absurde Idee die sich genau worauf begründen sollte?


IronMan007 
Beitragsersteller
 25.05.2025, 11:24

Leistungsprinzip / Steuerbeteiligung

Nur wer durch ausreichendes Einkommen wesentlich zum Steueraufkommen beiträgt, soll politische Mitbestimmung erhalten.

Schutz vor Populismus

Geringverdiener gelten als anfälliger für kurzfristige, populistische Wahlversprechen, die langfristig schaden könnten.

Ökonomische Unabhängigkeit = politische Mündigkeit

Wer staatliche Unterstützung erhält oder dauerhaft unter dem Existenzminimum lebt, könnte in einem Interessenskonflikt stehen.

Technokratisches / elitäres Demokratieverständnis

Höheres Einkommen wird mit Bildung, Rationalität und Verantwortungsbewusstsein gleichgesetzt – und damit mit politischer Entscheidungsfähigkeit.

Annahme: Eigenverantwortung als Maßstab für Mitbestimmung

Wer seinen Lebensunterhalt selbst bestreitet, zeigt laut dieser Logik mehr Reife und Verantwortlichkeit – was als Grundlage für Wahlrecht dienen könnte.

Kessie1  25.05.2025, 11:29
@IronMan007

Was für ein Unsinn!

Du möchtest also Rechte beschneiden und Menschen zweiter Klasse schaffen, weil du dir irgendwelche obskuren Begründungen zusammen reimst?

Zumal das auch Menschen betrifft, die trotz guter Bildung aus vielerlei Gründen nicht auf das Einkommen kommen bzw. umgekehrt.

elitäres Demokratieverständnis

Mit einer Demokratie hat das nichts zu tun! Und "elitär" im Sinne von "eingebildet, anmaßend, übergriffig..."?

Sorry, aber dein Staat den du dir da herbei wünschst ist geprägt von Überheblichkeit!

IronMan007 
Beitragsersteller
 25.05.2025, 11:32
@Kessie1

Wünschen tue ich mir gar nichts, das war lediglich eine Umfrage wo ICH KEINE Meinung vertrete

Kessie1  25.05.2025, 11:36
@IronMan007

Dann bin ich ja beruhigt und verbuche es unter "völlig absurde Idee".

Nein

Es wäre natürlich schon interessant, wer mehr Wähler verliert, die AFD oder die Linke.

Aber dennoch, nein.


IronMan007 
Beitragsersteller
 25.05.2025, 11:28

Gute Frage, der Vorteil daran wäre wahrscheinlich das die ganzen Extremistischen Parteien, ich würde annehmen vorallem im linkeren Spektrum viele Wähler verlieren würden

Nein

Da dürften sehr sehr viele Menschen nicht wählen. Allein schon viele Renter.

Menschen in Ausbildung oder Studenten.

Nein
Sollten Menschen mit einem Bruttoeinkommen von unter 2000€ das Wahlrecht verlieren?

Warum sollten sie das?

Leistungsprinzip / Steuerbeteiligung

Wer, aus welchen Gründen auch immer, weniger als 2000 € brutto verdient, erbringt dafür Leistung! Ihn vom Wahlrecht auszuschließen, wäre Diskriminierung und verfassungswidrig.

Nur wer durch ausreichendes Einkommen wesentlich zum Steueraufkommen beiträgt, soll politische Mitbestimmung erhalten.

Politisches Mitbestimmungsrecht ist nicht an Einkommen, sondern insbesondere an Staatsbürgerschaft und an das Gleichbehandlungsprinzip geknüpft.

Schutz vor Populismus

Auch ein höheres bis hohes Einkommen – wenn es denn erarbeitet und nicht nur ererbt ist - schützt vor Dummheit nicht!

Geringverdiener gelten als anfälliger für kurzfristige, populistische Wahlversprechen, die langfristig schaden könnten.

Nicht der Verdienst, sondern die Intelligenz entscheidet darüber, wer politische Urteilsfähigkeit besitzt oder nicht.

Ökonomische Unabhängigkeit = politische Mündigkeit

Nein. Intelligenz und (humanistische) Bildung = politische Mündigkeit!

Wer staatliche Unterstützung erhält oder dauerhaft unter dem Existenzminimum lebt, könnte in einem Interessenskonflikt stehen.

In welchem Interessenkonflikt?

Technokratisches / elitäres Demokratieverständnis

In Deutschland gibt es nur ein Demokratieverständnis: Demokratie muss freiheitlich, rechtsstaatlich und parlamentarisch sein – und sonst nichts!

Höheres Einkommen wird mit Bildung, Rationalität und Verantwortungsbewusstsein gleichgesetzt – und damit mit politischer Entscheidungsfähigkeit.

Dieser Irrtum aus dem 19. Jahrhundert ist historisch seit langer Zeit widerlegt!

Annahme: Eigenverantwortung als Maßstab für Mitbestimmung

Offenbar schwindet in der deutschen Bevölkerung merklich das Gefühl und die Bereitschaft zur Eigenverantwortung, wie man an den angestiegenen Wahlergebnissen für extremistische Parteien bei der letzten Bundestagswahl erkennen kann. Es scheint sich, und zwar einkommensunabhängig, eine Sehnsucht auszuweiten, besonders in den östlichen Bundesländern, das Mäntelchen eigenständigen Denkens an den finsteren Garderoben extremistischer Parteien dauerhaft abzugeben.

Wer seinen Lebensunterhalt selbst bestreitet, zeigt laut dieser Logik mehr Reife und Verantwortlichkeit – was als Grundlage für Wahlrecht dienen könnte.

An dieser vermeintlichen Logik lassen sich weder Reife noch Verantwortlichkeit noch ausreichend Bildung noch Rationalität noch Verantwortungsbewusstsein erkennen!

Woher ich das weiß:Berufserfahrung

IronMan007 
Beitragsersteller
 25.05.2025, 13:05

Natürlich ist das Wahlrecht ein Grundrecht, keine Frage. Aber in einer Gesellschaft, in der ein immer größerer Teil von staatlichen Leistungen lebt, kann man schon mal fragen, ob das auf Dauer gesund ist.

Wer unter 2000 € brutto verdient, zahlt in der Regel kaum oder keine Einkommenssteuer. Gleichzeitig entscheidet diese Gruppe mit über die Verteilung von Geldern, zu denen sie selbst wenig beiträgt. Ist das wirklich fair gegenüber den Leuten, die jeden Monat einen großen Teil ihres Einkommens ans Finanzamt abdrücken?

Und was Populismus angeht: Klar, Blödsinn wählen kann jeder – egal wie viel er verdient. Aber man sieht halt schon, dass extremistische Parteien oft dort am meisten Zulauf haben, wo die sozialen Probleme am größten sind. Ob das nur Zufall ist?

Ich sag nicht, dass man Leuten das Wahlrecht einfach wegnehmen sollte – aber vielleicht müsste man mal über Mindestanforderungen an politische Teilhabe nachdenken. Verantwortung sollte eben nicht nur heißen, wählen zu dürfen, sondern auch, mit den Folgen leben zu können – und auch etwas zur Gesellschaft beizutragen.

ArnoldBentheim  25.05.2025, 17:29
@IronMan007
Natürlich ist das Wahlrecht ein Grundrecht, keine Frage. Aber …

Eben, ein Grundrecht. Da gibt es kein Aber!

in einer Gesellschaft, in der ein immer größerer Teil von staatlichen Leistungen lebt, kann man schon mal fragen, ob das auf Dauer gesund ist.

Was auf Dauer gesund ist für Staat und Gesellschaft, hat weniger mit Materiellem als vielmehr mit Intellektuellem zu tun!

Wer unter 2000 € brutto verdient, zahlt in der Regel kaum oder keine Einkommenssteuer.

Der Wert eines Menschen in und für Gesellschaft und Staat hat nicht unbedingt etwas mit seinem Einkommen zu tun.

Gleichzeitig entscheidet diese Gruppe mit über die Verteilung von Geldern, zu denen sie selbst wenig beiträgt. Ist das wirklich fair gegenüber den Leuten, die jeden Monat einen großen Teil ihres Einkommens ans Finanzamt abdrücken?

In einer parlamentarischen Demokratie werden Abgeordnete in die Parlamente gewählt, die dann politische Entscheidungen auf der Grundlage ihres Gewissens und des Nutzens für die Allgemeinheit treffen. Alle Abgeordneten gehören zur "bevorzugten" Gruppe derjenigen Bürger, die deutlich über 2000 € brutto verdienen. Bittesehr, Problem erledigt! 😊

Und was Populismus angeht: Klar, Blödsinn wählen kann jeder – egal wie viel er verdient. Aber man sieht halt schon, dass extremistische Parteien oft dort am meisten Zulauf haben, wo die sozialen Probleme am größten sind. Ob das nur Zufall ist?

Viel beunruhigender ist, dass das Potential von Wählern extremistischer Parteien schon, wie es heißt, in erheblichem Umfange "in der Mitte" angekommen ist, also bei Menschen, die über dem Satz von 2000 € brutto verdienen. Was sagt uns das?

Ich sag nicht, dass man Leuten das Wahlrecht einfach wegnehmen sollte – aber vielleicht müsste man mal über Mindestanforderungen an politische Teilhabe nachdenken.

Dagegen habe ich nichts. Aber es ist sehr schwer, den Begriff der (privaten und politischen) "Mündigkeit" präzise und angemessen zu definieren. Wer strafrechtlich bis zum Alter von 25 Jahren noch als "Jugendlicher" behandelt wird, sollte der nicht auch in anderen Bereichen des staatlichen und gesellschaftlichen Lebens als "Jugendlicher" betrachtet und behandelt werden - mit den entsprechenden Konsequenzen?

Verantwortung sollte eben nicht nur heißen, wählen zu dürfen, sondern auch, mit den Folgen leben zu können – und auch etwas zur Gesellschaft beizutragen.

Der politisch mündige Bürger übernimmt in jedem Falle für seine politischen Entscheidungen, welche auch immer das sind, eine persönliche Verantwortung. Es gibt gewiss viele Menschen, die einer solchen Verantwortung nicht gewachsen sind. Aber das Einkommen kann diesbezüglich nicht der Maßstab sein!

 

IronMan007 
Beitragsersteller
 25.05.2025, 18:39
@ArnoldBentheim

Genau solche Gedanken zeigen, wie schnell wir anfangen, Grundrechte zu relativieren, sobald es um Geld geht. Das Problem dabei: Demokratie lebt davon, dass alle mitbestimmen dürfen – unabhängig von ihrem Kontostand. Wer weniger als 2000 € brutto verdient, ist nicht automatisch ein „Nutznießer“ des Systems oder leistet weniger. Viele dieser Menschen arbeiten hart – oft in Berufen, die systemrelevant sind, aber schlecht bezahlt werden (Pflege, Einzelhandel, Reinigung etc.).

Und zur Steuerfrage: Auch Geringverdiener zahlen Steuern – über Mehrwertsteuer, Energieabgaben, Sozialabgaben usw. Wenn man das ernsthaft als Maßstab für politische Teilhabe nehmen will, müssten auch reiche Erben oder Großverdiener ohne Arbeit hinterfragt werden – tun wir aber nicht.

Populismus und Extremismus entstehen nicht, weil Menschen arm sind, sondern weil sie sich abgehängt und machtlos fühlen. Wenn du ihnen dann auch noch das Wahlrecht nehmen willst, befeuerst du genau diese Gefühle – und schaffst erst recht den Nährboden für politische Radikalisierung.

Mindestanforderungen für das Wahlrecht? Wo soll das enden? Einkommen? Bildung? IQ-Tests? Wer legt das fest? Demokratie heißt eben nicht: Nur wer "alles richtig macht", darf mitreden – sondern: Jeder hat das gleiche politische Gewicht, gerade weil wir so verschieden sind.

ArnoldBentheim  26.05.2025, 14:28
@IronMan007
Genau solche Gedanken zeigen, wie schnell wir anfangen, Grundrechte zu relativieren, sobald es um Geld geht...

Eben. Daher sind Vorschläge, das Wahlrecht an den Verdienst zu koppeln, auch unsinnig und verfassungswidrig! Apropos "wir" - dieser Vorschlag ist daher auch nicht meiner!

Und zur Steuerfrage: Auch Geringverdiener zahlen Steuern ...

So ist es.

Populismus und Extremismus entstehen nicht, weil Menschen arm sind, sondern weil sie sich abgehängt und machtlos fühlen. Wenn du ihnen dann auch noch das Wahlrecht nehmen willst, befeuerst du genau diese Gefühle – und schaffst erst recht den Nährboden für politische Radikalisierung.

Daher plant auch niemand ernsthaft, das Wahlrecht in irgendeiner Weise einzuschränken.

Jeder hat das gleiche politische Gewicht, gerade weil wir so verschieden sind.

Das ist ein Vorteil der Demokratie, was leider nicht mehr jeder Bürger begreifen kann. Denn Verschiedenheit führt zu Wettbewerb unterschiedlicher politischer Ansichten und freiem Meinungsaustausch, mit dem Ziel, allen Interessen im Laufe der Zeit politisch gerecht werden zu können.

IronMan007 
Beitragsersteller
 26.05.2025, 14:30
@ArnoldBentheim

Natürlich ist das Wahlrecht ein Grundrecht, keine Frage. Aber genau wie du sagst: Verschiedenheit führt zu Wettbewerb – das stimmt. Nur: Wettbewerb funktioniert nur, wenn alle Beteiligten auch Verantwortung übernehmen. Und hier liegt das Problem.

Wenn ein wachsender Teil der Bevölkerung dauerhaft von staatlicher Unterstützung lebt und selbst kaum noch wirtschaftlich beiträgt, dann beeinflusst das den politischen Kurs. Es entstehen Anreize, immer mehr staatliche Leistungen zu fordern – auf Kosten derer, die sie finanzieren. Das ist ein realer Interessenkonflikt, über den man reden muss – auch wenn es unbequem ist.

Niemand sagt, dass Geringverdiener keine Steuern zahlen. Aber zwischen jemandem, der 20 000 € und jemandem, der 200 000 € jährlich verdient, liegen Welten – auch was die Steuerlast betrifft. Trotzdem zählt ihre Stimme gleich. Ist das wirklich fair, wenn der eine das System mitträgt, der andere aber hauptsächlich daraus schöpft?

Und was Populismus betrifft: Ja, Armut macht nicht automatisch extrem. Aber wenn man die gesellschaftliche Verantwortung völlig loslöst von Mitbestimmung, entsteht das Gefühl: „Ich krieg ja sowieso, egal was ich tue.“ Genau das ist gefährlich für eine funktionierende Demokratie.

Deshalb: Niemand will das Wahlrecht abschaffen. Aber vielleicht braucht es in einer immer komplexer werdenden Gesellschaft neue Debatten darüber, was Mitbestimmung wirklich bedeutet – und welche Verantwortung damit einhergehen sollte.

Nein

Dann dürften ja schon Millionen Bürgergelder knd ein Großteil der Rentner nicht mehr wählen dürfen.

Was bleibt da noch?


IronMan007 
Beitragsersteller
 25.05.2025, 11:35

Jüngere Leute die ein längeres Leben vor sich haben und eigentlich bestimmen sollten wen sie wählen können, da es ihre Zukunft ist