Seid ihr für oder gegen das Legalisieren von Abtreibungen?
Mich würde mal interessieren was so eure Meinung dazu ist. Was sind eure Beweggründe, was findet ihr spricht dafür was dagegen?
69 Stimmen
14 Antworten
Das war bei mir der Fall, deshalb habe ich vor ein paar Jahren abgetrieben und da sich die Gründe nicht geändert haben, würde ich die gleiche Entscheidung wieder treffen.
Deutschland hinkt in Sachen Frauenrechte/Menschenrechte in diesem Fall hinterher, deshalb würde ich nie wieder unter den jetzigen Bedingungen abtreiben, sondern bequem im Ausland.
Die jetzigen Bedingungen sind völlig entwürdigend.
Es fängt damit an, dass man von (überwiegend religiösen) Pfosten angegriffen wird, dass es eine Zwangsberatung gibt, die die meisten nicht brauchen und nicht zuletzt die Stigmatisierung, weil ein Menschenrecht in Deutschland eine Straftat ist, die unter "Bedingungen" nur nicht verfolgt wird.
Gruß
BH
Glaube ich dir aufs Wort.
Für mich war u.a. das schlimmste die massive Gehsteigbelästigung und zwar bei allen Terminen inkl. "OP-Termin", da hast du was anderes eigentlich im Kopf und dann haltet dir einer sein Jesus Kreuz direkt ins Gesicht handelt und zwar solange, bis ich angedroht habe mein Recht auf Selbstverteidigung wahr zu nehmen.
Unsere Stimme, also die Frauen die abgetrieben haben, sind so gut wie gar nicht vertreten, weil wir Mundtot gemacht werden.
Selbst die Befürworter, schaffen teilweise einen immensen Druck auf in dem Narrative wie "kaum eine Frau macht sich das leicht" geprägt werden.
meiner Meinung nach, schaut es so aus.
1) Für die meisten ist die Entscheidung eben nicht schwer und wir wissen es idr. von der ersten Sekunde an, das wir keine Schwangerschaft' wollen.
*Schwangerschaft bedeutet auch nicht gleich Kind, davon können diejenigen unter uns ein Lied singen, die natürliche Aborts hatten und der Kinderwunsch nicht in Erfüllung geht.
2) So gut wie keine Frau die einen Abbruch hat machen lassen bereut das ganze.
3) Und das ist ein problematischer Punkt, die Regel schaut nämlich auch so aus, dass wir sofort wieder Schwanger werden können normalerweise.
Bei all dem Geschwurbel auf dem "Markt", geht vollkommen unter, das Frauen nach Abbrüchen aufpassen müssen nicht gleich wieder Schwanger zu werden, von wegen irgendwelche verminderte Fruchtbarkeit, vollkommener Unsinn, die meisten können sofort wieder Schwanger werden.
Ausnahmen, von Punkt 1-3 gibt es natürlich, aber diese Fälle werden nur all zu gerne in der Vordergrund gedrückt.
4) Die Zwangsberatung ist für die meisten unnötig bis hin zu sehr belastend.
5) Die 3 Tage Wartezeit, geht teils in Richtung psychische Folter, wenn wir schon überall Superlativen wie "Mord" entgegengeschleudert bekommen, dann nehme ich hier bewusst das Wort "Folter" mit rein.
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Das "Mord-Geschwurbel", baut einen Immensen Druck auf, man sieht das bei dem Änderungsantrag zur Legalisierung, die haben sich nicht getraut, die Zwangsberatung mit zu streichen, obwohl es eigentlich geplant war, habe hier auf GF noch vor dem Antrag mit einem Politiker der Grünen gesprochen, der hat mir zu versichert das die fallen soll, war nicht der Fall.
Es hört sich für viele einfach zu gut und zu plausibel an, obwohl es das nicht ist.
Ich sage, eigentlich wäre eine solche Beratung viel eher sinnvoll für Menschen die Kinder haben wollen.
Daher wäre ich dafür, entweder Zwangsberatung für alle oder niemanden.
Angebote Ja, natürlich.
Aber Zwang, nein, die meisten legen sich doch sowieso eine Geschichte parat, dass Gespräch funktioniert einfach überhaupt nicht wie sich das viele vorstellen.
Ich hatte sehr viel Glück, ich war bei einem niedergelassenen moslemischen Gynäkologe und habe mich dort sehr sehr wohl gefühlt.
Niemanden in dieser Praxis irgendwann einmal den moralischen Finger erhoben, alle haben mich respektvoll behandelt.
Eine Arbeitskollegin hat mir mal erklärt, dass es im Moslemtum nicht geächtet ist bis zu einem bestimmten Punkt abzubrechen.
Das sie es nicht als Leben ab den paar Zellen betrachten.
und ich war gerade so im Zeitraum das ich noch medikamentös abbrechen durfte.
Auch hier finde ich sollte das Zeitfenster verlängert werden, es ist wesentlich ungefährlicher.
In der Praxis selber hatte ich auch keine Probleme, auf dem Weg dort hin wie bei allen meinen Terminen wurde ich massiv bedrängt.
Finde ich hoch interessant, was du da schreibst, das du dich in dieser muslimischen Praxis so wohl fühlen konntest und auch das die es nicht ächten bis zu einem gewissen Zeitpunkt, daran sieht man mal wieder, dass wenige besonders "laute", ein falsches Profil vermitteln können.
Es, ist sowieso lächerlich über welche Zeitfenster wir hier in Deutschland noch streiten und wie weit andere Länder bereits sind.
Von den proliflern wurde ich tatsächlich verschont.
Jedenfalls vor der Praxis.
Im meinem Privatleben habe ich mit den Mordvorwürfen und der tolle Idee „trag das Kind aus und wir nehmen es“ heftige Konflikte gehabt.
Auch mit Menschen die meinten das ich doch in Trauer sein müsste und den Abbruch doch zu bereuen habe, gab es bis heute (ich kann dir noch nochmal sagen wie lang der Abbruch her ist) Probleme.
Mein größtes Problem war oder ist es tatsächlich wieder entspannt Sex zu haben.
Es ist immer in meinem Hinterkopf das es wieder passieren könnte.
... es noch immer keinen einzigen logischen Grund dagegen gibt. Dafür aber dutzende dafür.
Man kann ausschließlich sichere Abtreibungen verbieten. Und kein Mensch mit Verstand oder Empathie unterstützt, dass Frauen aus Verzweiflung zu Kleiderbügeln, Tritten in den Unterleib, Treppenstürzen oder Missbrauch von Alkohol oder Tabletten greifen müssen.
Ich verstehe auch nicht, wie man ernsthaft glauben kann, dass die Grundrechte und Gleichberechtigung tatsächlich gewahrt bleiben, wenn Frauen nicht über ihren eigenen Körper entscheiden dürfen.
Zusätzlich darf man nicht vergessen, dass Frauen bei einer Schwangerschaft ihre Gesundheit wie ihr Leben riskieren. Und wenn einem die Wahl genommen wird, man zwangsweise ein Kind austragen muss, hat das nachweislich erhebliche psychische Folgen.
Für mein persönliches Empfinden ist es nicht groß anders als eine Vergewaltigung oder Nötigung, eine Frau zu zwingen etwas derartiges durchzumachen, obwohl sie es auf keinen Fall will.
Stell dir vor, ich verhüte und war nie schwanger.
Selbst die sicherste Verhütung ist niemals zu 100%. Und du kannst nicht von Frauen verlangen, dass sie ausschließlich zur Fortpflanzung Sex haben.
Zusätzlich kommt, dass Unfälle eben passieren, ohne dass man es bemerkt. Menschen sind eben keine Roboter.
Nicht vergessen sollte man auch, dass viele Männer sich weigern Kondome zu benutzen und die Frau bedrängen, bis sie sich auf unsicheres einlässt, oder sie entfernen sogar heimlich das Kondom.
Ich wäre auch neugierig, ob du dasselbe bei Männern forderst. Dass sie nur dann Sex haben, wenn sie jederzeit ein Baby freudig begrüßen würden.
Du kannst ja dein Leben ohne vergnügen und Nähe verbringen, andere wollen das aber nicht :)
Es ist der Körper der Frau und nur sie hat das zu entscheiden, da eine Geburt auch nicht einfach so mal gemacht ist eine Geburt ist anstrengend für den Körper und kann auch gefährlich sein.
Dazu kommt, dass man eventuell noch gar nicht bereit für ein Kind ist und dieses nicht richtig versorgen könnte.
Es könnte auch durchaus passieren, dass sich 12 Jährige ausprobieren und auch eventuell von niemandem aufgeklärt wurden oder sich den Konsequenzen nicht bewusst sind. Wenn das Mädchen dann schwanger werden sollte wäre es einfach schlimm sie zu zwingen das Kind zu bekommen außer sie selbst würde sich dafür entscheiden es zu bekommen.
Es ist einfach falsch es zu verbieten, da manche dann sicher auch versuchen werden es auf andere Wege loszuwerden und dabei könnte sich die schwangere Person auch schwer verletzen.
Ich finde es gibt keinen richtigen Grund dagegen, da das Kind auch früh genug abgetrieben wird.
Die meisten Abtreibungen passieren vor der 12. Schwangerschaftswoche, da hat der Fötus noch nicht einmal einen Herzschlag,deshalb seh ich da nicht wirklich ein Problem, vorallem wenn die Abtreibung Aufgrund von Vergewaltigung etc. passiert.
Doch natürlich hat das Embryo einen Herzschlag, dieser setzt mit der 5 Woche ein.
Das Herz ist aber lediglich ein Muskel der seine Tätigkeit aufnimmt .
Nervensystem und Gehirn sind immer noch nicht ausgebildet.
Und nicht die meisten Abbrüche passieren in D vor der 12 Woche, sondern alle.
Denn danach ist es in D nicht mehr erlaubt abzubrechen =Fristenregelung
Die meisten Abbrüche finden zwischen. Der 8 € 10Woche statt
Grundsätzlich bin ich dafür, dass eine Frau (wie ich es auch bin) über ihren eigenen Körper selbst entscheiden können soll. Schwangerschaft und Geburt sind mit nicht zu verachtenden Risiken für "Leib und Seele" verbunden und ein Kind ist eine lebenslange Verpflichtung! Es bringt doch nichts einer Frau ein Kind aufzwingen zu wollen, welches sie nicht will, woran sie womöglich leidet und das Kind dann evtl auch!
Kurzum: ich bin für Abtreibungen, aber zunächst gegen eine Legalisierung? Warum? In meiner Familie habe ich den Konflikt "Kind behalten - oder nicht" hautnah miterlebt. Die gesetzlich verpflichtende Beratung sowie die "Bedenkzeit" zwischen Beratung und Abtreibungstermin haben der betroffenen Person sehr geholfen, sich ihrer Entscheidung bewusst zu werden und eine Entscheidung zu treffen, die sie nicht bereut.
Dementsprechend bin ich absolut dagegen, diese Regelung "optional" zu gestalten. Sich für oder gegen ein Kind zu entscheiden ist keine Entscheidung, die übereilt getroffen werden sollte. Sie sollte gut durchdacht werden und alle Möglichkeiten, Risiken sowie Chancen durchgespielt werden. Und wenn die SSKB gewissenhaft durchgeführt wird, passiert hier auch keine Beeinflussung oder Sonstiges sondern eine Beihilfe zur Entscheidungsfindung.
Aber warum dann zwiegespalten? Weil ich es nicht gut finde, dass es als Straftat geführt wird. Ich bin dafür, das verpflichtende Beratungsgespräch und die Bedenkzeit beizubehalten, wäre aber dafür, einen anderen Weg zu finden dies verpflichtend beizubehalten als es als Straftat zu betiteln. Frauen die abtreiben wollen tun damit nichts, was die Bezeichnung "Straftat" verdient hätte! Und doch finde ich Beratung und seelischen Beistand in solch einer AUSNAHMEsituation äußerst wichtig.
Für mich waren die 3Tage Wartezeit absolut traumatisierend.
und ich hätte weder Beratung noch Wartezeit gebraucht, meine Entscheidung war klar, als ich den positiven Test gesehen habe