Ist es frauenfeindlich, gegen Abtreibung zu sein?

JA, weil... 56%
NEIN, weil... 44%

61 Stimmen

24 Antworten

NEIN, weil...

Jeder hat das Recht auf seine eigene Meinung. Andere können anderer Meinung sein, wenn Du willst kannst Du mit denen diskutieren, die haben aber kein Recht Dich zu kritisieren oder gar zu diffamieren.

Irgendwann endet deren Recht auf Meinungsfreiheit 😚

Ich finde das kann man schwer pauschal beantworten.

Also erstmal ist es nicht pauschal frauenfeindlich gegen Abtreibung zu sein, sondern einfach nur eine Meinung.

Allerdings haben diese Meinung halt häufig sehr Frauenfeindliche Menschen. Das erkennt man immer ziemlich leicht an den abwertenden sexistischen Formulierungen die sie dann gern verwenden "zu blöd zum Verhüten" "Beine breit machen" und so weiter. Sie tun gern so, als könne Frau nur dann ungewollt schwanger werden, wenn sie "ohne Verhütung rumvögelt", und ignorieren, das keine Verhütung zu 100% sicher ist.

Und DANN ist es halt schon Frauenfeindlich.

NEIN, weil...

Rein gegen Abtreibung zu sein stellt keine Feindseligkeit gegenüber Frauen dar. Selbst die schwangere Person anzufeinden ist nicht Frauenfeindlich. Natürlich sollte jeder über seinen Körper selbst bestimmen können und jemanden vorzuschreiben ob oder ob nicht abgetrieben werden soll ist für gewöhnlich ein übergriffiges Verhalten.

Und selbst feindlich gegenüber schwangeren Personen zu sein ist nicht frauenfeindlich, es ist Schwangerenfeindlich. Auch wenn Schwangerschaft und Frau sein üblicherweise zusammen gehören. Aber etwas abzulehnen impliziert nicht automatisch eine Anfeindung gegen Personengruppen die in das abgelehnte Feld fallen.

Im übrigen können ja anscheinen auch Männer Schwanger werden.

JA, weil...

Allgemein schon, aber es geht teils deutlich darüber hinaus.

Wir haben es stellenweise mit hassenden Menschen zu tun, die rücksichtslos gegenüber Frauen die in einer zum Teil sehr vulnerablen Phase ihres Lebens sich befinden verhalten.

Dieses Wording von Mord, baut einen Druck auf, der entweder nicht zu Ende gedacht wird oder aber bewusst damit Frauen in die Ecke treiben soll.

Es ist oftmals der pure Hass, zum Teil wohl auch Neid im Spiel bei konservativen Frauen die sich vielleicht selber ein Kind oder ein weiteres wünschen und einfach keines bekommen.

Darüber hinaus haben wir Menschen die ein finanzielles Interesse haben diesen Druck in dieser Art und Weise hoch zu halten, in dem sie dubiose Pillen verkaufen.

Mir zum Beispiel, ist der pure Hass entgegen gebracht worden als ich abtreiben habe lassen, von Menschen die mich nicht gekannt haben, meine Geschichte nicht kannten und vermutlich ihnen auch vollumfänglich am Arsch vorbei gegangen wäre, wenn ich mich gerechtfertigt hätte, wozu ganz nebenbei keine Frau auch nur den Hauch einer Verpflichtung hätte, wir sind verpflichtet die gesetzlichen Vorgaben zu erfüllen um straffrei zu bleiben, nicht jedoch um Rede und Antwort vor Menschen die keine Relevanz haben ab zu legen.

Es wird überhaupt kein Gedanken daran verschwendet, was es für Frauen bedeuten kann in so einer Phase ihres Lebens.

Mich hat die Boardsteinbelästigung und auch die für mich komplett unnötige Beratungspflicht damals am meisten geärgert, meine Entscheidung war damals wie auch heute wenn mir das nochmal passieren sollte einfach weil sich die Gründe nicht geändert hätten.

Ich Kampfkünstlerin die Seminare Weltweit gibt, 200 Tage im Jahr im Ausland ist und generell keine Kinder möchte, für mich passt ein Kind nicht in mein Leben, mein Hobby ist mein Lebensstil und auch mein finanzielles Einkommen, das hängt auch noch davon ab.

Ich habe mich an die gesetzlichen Vorschriften gehalten, egal wie bescheuert (Beratungszwang) ich sie fand teilweise, alleine deswegen weise ich aufs schärfste auf mich gewandt Titulierungen wie "Mörderin" ab, im Real Live, würde ich einzelne Fälle auch juristisch Prüfen lassen..

Das alles was die machen, wird keine Abtreibungen verhindern, es werden höchstens sichere verhindert.

Als "Nebenwirkung" sehe ich sogar Potential bis hin zu Frauen in den Suizid zu treiben.

Daher meine Aussage, viele davon denken es nicht bis zu ende und hoffentlich eine Minderheit, möchte das genau auf diesem Level.

Was mich auch ankotzt ist, dass falsche Narrative wie Schuldgefühle verbreitet werden, nach allem was ich weis und so wie es mir selber erging ist das vorherrschende Gefühl, die Erleichterung nach dem Abort.

Ich keine jede Menge Frauen auf Grund meiner Tätigkeiten die ebenfalls aus zum Teil meinen Gründen abgetrieben haben, da war so gut wie keine die was anderes gesagt hat.

Und das Konstrukt "es muss Ereignis XY wie eine Vergewaltigung vorhanden sein, dann ist es vielleicht halbwegs gerade so noch Okay" ist sowas von total widerlich ehrlich gesagt. Die wo dann in der Bubble sind, relativieren das dann auch gleich wieder in dem ein "aber..." folgt, dies führt dann hin bis zu dem was letztens auf X abgegangen ist, da hätten wirklich welche ein 10 Jähriges Mädchen welches Vergewaltigt wurde, wenn sie die Macht dazu hätten zum Austragen gezwungen hätten.

Meiner Meinung muss in einer gesunden Gesellschaft, wie beim Sex das "Nein", einer Frau ausreichen:

Arzt, Beratungsstelle zur Frau -> "wollen sie Schwanger sein" -> Nein!

Und mehr raus zu pressen aus einer Frau halte ich für "übergriffig" und bereits inakzeptabel.

Gegen Abtreibungen zu sein ist vollkommen legitim aber hier würde ich klare Limits setzen.

Boardsteinbelästigungen, hartes und unverantwortliches Wording, Kapital daraus schlagen mit dem Verkauf von dubiosen Re-Abort Tabletten, sind eher kontraproduktiv bis gefährlich.

Ich werbe auch nicht dafür, sondern teile Meine Erfahrungen, da sich sowieso zu wenige Frauen aus der Ecke gedrängt heraus trauen darüber zu sprechen.

Ein Punkt den ich häufiger besprochen habe mit anderen ist der, die Zwangsberatung würde eigentlich eher denjenigen helfen die Kinder haben wollen, da wäre viel eher der Sinn dahinter.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – 1x Schwangerschaftsabbruch unter den derzeitigen Bedingungen

DoctorInge 
Beitragsersteller
 04.11.2024, 14:40

Ich war bei Stellung der Frage noch ziemlich unentschlossen, aber wenn ich so beobachte, was in Amerika abgeht, Abtreibung ist ja seit der Wahl ein großes Thema, bin ich schockiert.

Da lässt man lieber Frauen sterben, als ihnen im medizinischen Notfall zu helfen. (Also nicht einmal da, wenn das ein NOTFALL wäre und nicht einmal in dem Sinne eine "Abtreibung", wird ihnen geholfen.)

Aber abgesehen davon sehe ich deine Argumentation voll.

Gut übrigens, dass es für dich eine Erleichterung war und du nichts bereust. :-)

Ich sehe auch voll, dass das zu deinem Lebensentwurf überhaupt nicht passte.

BudoHermelin  04.11.2024, 15:24
@DoctorInge

Mich hat das ebenfalls sehr schockiert, sowie angesprochen von mir die Diskussion um das vergewaltigte Mädchen, hat mich auch veranlasst nach längerer Pause auf GuteFrage mal mich wieder ein zu loggen und schauen ob ich nicht meine Erfahrungen teilen kann unsere Stimme im Sinne von Frauen die abgetrieben haben und gut damit klar gekommen sind, ist viel zu selten vertreten finde ich.

Ich möchte wirklich niemanden davon überzeugen ab zu treiben, sowas ist nicht mal im geringsten Ansatz meine Intension dahinter, sondern Frauen sollen selbstbewusst diese Entscheidung treffen können und Ärzte diesen Bereich wenn sie wollen ausüben dürfen, ohne das Gefühl etwas verbotenes zu tun.

Ob Frauen die Schwangerschaft annehmen oder nicht ist beides Okay zu 100%.

Danke dir für deine Zeit, meinen Beitrag noch zu lesen.

annabg777  11.11.2024, 12:00

Diesen Beratungszwang fand ich auch sehr nervig. Wobei die Pro Familia Mitarbeiter sehr locker waren, und es kein wirkliches Gespräch um Alternativen war, weil ich eben sehr entschlossen aufgetreten bin. Ich glaube die schauen wie Du bist - wenn Du unsicher bist, versuchen sie dir Alternativen aufzuzeigen. Bei mir war das nicht der Fall. Die haben mir ne Liste mitgegeben mit Ärzten die sowas durchführen, und mir gesagt welcher Arzt welche Art von Abbruch durchführt. Das war schon Hilfreich.

NEIN, weil...

ich es eher als menschenfeindlich empfinde, den Frauen nicht die Wahl zu lassen. Wobei die Szene der Abtreibungsgegner natürlich meist ein Frauenbild vertritt, dass aus einer Zeit vor dem Frauenwahlrecht stammt.